Die Franzosen sind reicher als die Deutschen

Wer in Frankreich mehr als 91.401€ Vermögen hat, gehört zu der reicheren Hälfte. Insgesamt sind die Franzosen unter den Top 10 der Reichsten der Welt. Damit steht Frankreich vor allem im Vergleich zu den Amerikanern gut da (65.900€) und noch besser gegenüber den Deutschen. Mit nur 31.662€ im Mittel hat man hierzulande nur etwas mehr als ein Drittel des französischen Vermögens. Der Schlüssel ist das Betongold: Frankreich ist eine Nation der Eigentümer, Deutschland die der Mieter.
:arrow_right: Artikel bei BFMTV, 21.10.19 (frz)

Das habe ich gestern auch gelesen.
Mich würde interessieren, ob das in allen Bundesländern von Deutschland so ist. Rein gefühlsmäßig, also ganz ohne Statisik, bebobachte ich ein Nord - Süd - Gefälle
Je weiter südlich umso mehr Häuslebauer. Wobei die Baden Württemberger ja dafür bekannt sind.

Die aktuellste Statistik für Deutschland ist von 2014:
de.wikipedia.org/wiki/Wohneigentumsquote
Demnach gibt es eher einen Unterschied Flächenland /Stadtstaat und auch Ost/West.

Danke fürs Goggeln.
Hat mich mein Gefühl doch getäuscht.
Und Saarland und Rheinland Pfalz haben den größten Anteil an Häuslebauern. Mhm, beide an der Grenze von Frankreich.

Woran liegt es wohl, dass Deutschland wo wenig Wohneigentümer hat?
Liegt es an der staatlichen Förderung? Liegt es an der Bewilligung von Krediten.

Ich habe keine Ahnung wie das im Moment aussieht. Ich habe vor 33 Jahren gebaut und da gab es einen § 10 e bzw. 7 b .
Und wenn man noch neben seiner Wohnung eine Einliegerwohnung mit einplante, dann konnte man noch mächtig Steuer sparen.
Baukindergeld gab es nicht.

Oder einfach daran, dass Eigentum auch verpflichtet. Oder auch die Scheu davor, sich langfristig Schulden aufzuladen?

Wie sieht es in Frankreich mit Bauförderung aus?

Hm, ich könnte mir vorstellen, dass es etwas mit der Verstädterung zu tun hat. Leben in den Städten ist teurer, da reicht es für viele gerade für die Miete. Und wenn man sich die Zahlen zum Vermögen anguckt, ist klar, dass die Deutschen nicht viel auf der hohen Kante haben, das reicht kaum als Eigenkapital. Viele geben 40% ihres Einkommens für die Miete aus, wie soll man da noch etwas zur Seite legen? Und Zinsen gibt es auch nicht mehr, also schrumpft das Vermögen, bevor man genug hat, um sich um Wohneigentum kümmern zu können.

Die Leute, die ich kenne, schließen oft sogar aus, eine eigene Wohnung besitzen zu wollen, weil sie sich nicht an einen Ort binden möchten oder können. Die Jobs sind in dem Alter, in dem man früher ein Haus gekauft hat, befristet und unsicher. Da traut sich niemand so etwas. Und da, wo es Arbeit gibt, ist Wohnraum wiederum teuer. Ein Teufelskreis.

Im Augenblick ist es ja so , dass die Mieten nicht höher sind als ein Kredit
Beispiel: Für 300 000 Euro sind im Jahr für Zinsen und 2%Tilgung um die 10 000 Euro fällig. Die Miete für ein entsprechendes Haus liegt wesentlich höher.
Das Problem ist das Eigenkapital, welches die Bank für einen Wohnunsbaukredit verlangt.
Das sind bei 300 000 Euro Kredit mind. 80 000 Euro. Junge Familien müssten aber dafür Jahre sparen, wenn sie nicht gerade reiche Eltern haben.
Und hier müsste der etwas tun, damit auch Menschen mit wenig Eigenkapital sich Wohnung schaffen können.

Ja, die Immobilienpreise müssten sinken und die Zinsen steigen. Gerade der Speckgürtel der Großstädte dehnt sich immer weiter aus. Ich bin im 50km-Radius von Hamburg aufgewachsen, tiefste Provinz. Vor zehn Jahren konnte man noch ein Einfamilienhaus für 200.000 Euro bekommen, heute gibt es dafür nicht einmal eine Zweizimmerwohnung. Es ist wie in und um Paris, die Alteingesessenen werden verdrängt und deren Kinder können es sich nicht mehr leisten, in der Heimat zu wohnen. Also würde ich sagen, trotz Vermögensunterschied zwischen Deutschen und Franzosen ist die Situation in vielen Gegenden ähnlich.