Cohn-Bendit will Franzose werden

http://kurier.at/politik/eu/daniel-cohn-bendit-will-franzose-werden/122.278.797
PS ; hab immer gedacht , daß er die doppelte Staatsangehörigkeit hat. :astonished:

Ich auch!

Unglaublich, dass er sich vor allem in Frankreich politisch engagiert war/ist. Er hätte nicht gewählt werden können, als nicht-Franzose, oder?

Ach so!!! Das wusste ich nicht, weil ich die Mentalität, Gewohnheit, Widerspruchsgeist von diesem Herrn immer als eine typisch französische Selbstverständlichkeit betrachtet habe. Überdies habe ich immer geglaubt, dass Daniel Cohn-Bendit seit langem die französische Staatsangehörigkeit bekommen hatte.
Ehrlich gesagt habe ich immer gedacht, dass die Art von Denken dieses ehemaligen Politikers mehr französisch als deutsch ist. Außerdem bin ich ganz und gar nicht dessen sicher, dass sein Bruder sich im Deutschen tadellos aussprechen kann. Ich finde es seltsam, die Brüder , die den selben Hintergrund erlebt haben, die direkt zu der gleichen der Familie gehören, die eine Sprache in gemeinsam haben , haben eine unterschiedliche Staatsangehörigkeit… Jetzt bin ich nicht mehr in die Lage, den Begriff der Staatsangehörigkeit einfach zu erklären. Und Euch ???
In Frankreich werden Leute, de wegen ihrer Hautfarbe systematisch als Ausländer betrachtet werden,während weiße Ausländer für Franzosen gehalten werden, auch wenn sie viele Fehler auf Französisch machen, und keinen wirklichen kulturellen und Familienhintergrund mit Frankreich haben. Meiner Meinung nach, ist das Problem ; dass viele Einheimischen schlecht Französisch entweder sprechen oder schreiben oder wenig Kenntnisse über ihr Heimatland haben. Ich denke, Daniel Cohn Bendit ist typisch Franzose, und ich halte seinen Anspruch auf die französische Bürgerschaft natürlicher als diesen von Franck Ribery für die deutsche Bürgerschaft.

Dass er bisher nicht die französische Staatsangehörigkeit hatte, hat mich auch überrascht, aber als typisch französisch habe ich ihn eigentlich nie gesehen, eher als jemanden, der sich zwar in beiden Kulturen wie „ein Fisch im Wasser“ bewegte, aber mit vielen deutschen Eigenheiten und auch stärker in der deutschen Politik verankert. Diese Sicht kann vielleicht dadurch entstanden sein, dass mir seine Aktivitäten in Deutschland bewusster sind als die in Frankreich, abgesehen von seiner Rolle 1968 in Paris.

Du bist halt kein Kind der Grenze, valdok, mit Vorfahren, die sich immer entscheiden mussten… Auch mein Bruder hat sich sehr früh für Frankreich und die französische Kultur entschieden (der Druck in der Schule war zu stark), während ich mich eher zum deutschen Kulturkreis gehörig fühlte.

Klar, dein Fall ist unterschiedlich und hat glücklicherweise nicht mit diesem von D Cohn-Bendit zu tun, auch wenn das Ergebnis vergleichbar ist.
Ich glaube, Charles De Gaulle war sehr hilfsbereit, damit Daniel Cohn-Bendit sich für die deutsche Staatsangehörigkeit entschied :bad: .

Ist etwas Off-Topic aber das wollte ich loswerden: Der frühere Ministerpräsident Niedersachsens hat einen typischen britischen Namen und ist väterlicherseits Schotte. Nach Wikipedia hat er ausserdem eine britische Grundschule besucht.
Nirgendwo wurde er als Deutsch-Brite bezeichnet. Sein „exotischer“ Nachname fiel niemandem auf und er durfte nur für seine politischen Meinungen bekannt werden.
Bei Özdemir ist das, wie jeder weiss, ganz, ganz anders… obwohl er vom schulischen Laufbahn her „mehr deutsch“ ist.

Ich finde auch, dass Cohn-Bendit „typisch französisch“ ist. ich stelle mir ihn in einer deutschen Politiksendung vor, wie er sich immer aufregt und leidenschaftlich seine Meinung äussert… er wäre in der Schlafmittel-Sendung „Hart aber fair“ total Fehl am Platz.

Wohl zu 99% das Gegenteil. Seine schottische Herkunft war damals, als er MP von Niedersachsen wurde, das Gesprächsthema. Und zum Teil hat er selbst damit kokettiert.

youtube.com/watch?v=wgsXAyCQNZ8

Ah, ist mir damals nicht so aufgefallen.
Immerhin « kokettiert » er damit, sein Nachname ist also ein Vorteil, womit er sogar werben kann, das können leider nicht alle.
Die Schrift « Hannover » mit einer türkischen Flagge als Hintergrund stelle ich mir schon vor, die Kritik deswegen aber auch.

Welch ein SCHOTTE lässt sich mit einer ENGLISCHEN Fahne abbilden ??!!!

Verräter… :nul: :mrgreen:

Immerhin über 50% aller Schotten, die für den Verbleib bei Großbritannien gestimmt haben. Bei der abgebildeten Fahne handelt es sich übrigens nicht um die englische, sondern die britische Fahne (Union Jack), in der sich nicht nur die englischen, sondern auch die schottischen Farben sowie die (nord)irischen befinden. Die „irischen“ Farben hat McAllister allerdings auf seinem Karton vergessen. :smiling_imp:

Danke Woolito, hier lernt man ja sogar noch etwas :smiley: ! Wenn auch vom falschen Land :laughing: !

Nebenbei: Daniel Cohn-Bendit wurde am Karfreitag 70. Herzlichen Glückwunsch! :fete:

Daniel Cohn-Bendit hat seinen französischen Pass. Sich selbst bezeichnet er als einen deutsch-französischen Europäer. Präsidentschaftskandidat 2017 in Frankreich wolle er aber nicht werden. Die anderen potenziellen Kandidaten könnten weiter ruhig schlafen. Vielleicht gut so: ein Präsident Cohn-Bendit würde wohl versuchen, etliche französische „Heiligtümer“ zu schleifen und ihm wäre es in seinem Alter wohl egal, ob er nochmal gewählt würde. :mrgreen:
(Schade, es gibt kein Bild, wie er mit seinem französischen Pass wedelt wie Depardieu seinerzeit mit seinem russischen.)

blick.ch/news/ausland/frankr … 90397.html

Du meinst wohl hart erkämpfte soziale Errungenschaften , oder ?

Das vielleicht auch, welche, darüber wäre zu diskutieren, vielleicht z.B. die 35-Stunden-Woche, aber ich meinte eigentlich etwas Grundlegenderes: die sehr föderalistische Orientierung des Daniel Cohn-Bendit, die prinzipiell an den Grundfesten Frankreichs rütteln würde.

capital.fr/a-la-une/actualit … dit-925756

Ach Du liebe Zeit , das hat uns noch gefehlt !!! :laughing:

Warum ? :space:

Loi des 35 heures , gouvernement Jospin - ( im Jahre 2000) , also vor 15 Jahren !!! ) Damals hatten die Industriebosse gejammert !!! Aber es war vor 15 Jahren ! Sollen wir die Zeit zurückdrehen ?

Ich denke, es geht nicht darum, die Zeit zurückzudrehen, sondern sich jederzeit Bedingungen anzupassen zu können. Betriebe müssen die Möglichkeit haben, flexibel auf Marktbedingungen reagieren zu können, sonst machen sie pleite, und davon hat besonders der Arbeitnehmer nichts. Der ist dann nämlich oft arbeitslos. Mit dem festgeschriebenen 35-Stunden-Korsett ist die notwendige Flexibilität oft nicht gewährleistet. Und es geht auch nicht darum, dass ein Arbeitnehmer plötzlich 40 Stunden für das gleiche Geld wie vorher arbeiten müsste. All das und vieles mehr ist in erster Linie die Frage, worauf sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer / Gewerkschaften lösungsbereit und in gemeinsamem Interesse einigen.
Und wie ich schon sagte, bei Cohn-Bendit ging es in meinem Beitrag in erster Linie um seine föderative Orientierung, die dem französischen Selbstverständnis (egal, ob der Präsident sozialistisch oder konservativ oder gar „frontnationalistisch“ wäre) widersprechen würde.