Atomenergie vs. regenerative Energien in Frankreich

In dem „mysteriöse Bilder-Thread“ klang das Thema kurz an, als es um das Rhônetal ging, und das hat mich dazu gebracht, mal über die Enegieerzeugung in Deutschland und Frankreich nachzudenken. Viel weiß ich nicht, deshalb suche ich nach „Experten“ unter euch :slight_smile: .
Den Einleitungstext von hier an deutsch und französisch, falls die Franzosen hier bescheid wissen, es aber nicht auf deutsch sagen können (trotzdem: keine Scheu :wink: )

Gerade heute lese ich in der Zeitung: „Frankreich baut Atomkraft aus“, wonach das Land einen zweiten Druckwasserreaktor baue.
77% des Stroms in Frankreich wird durch Kernkraft erzeugt, in Deutschland sind es nur 32%, ein vollständiger Ausstieg wird bis 2020 erwogen.
Nun ist Atomenergie in Bezug auf die Treibhauseffekt-Panik umweltschonend, aber eine generelle Gefahr lässt sich der Atomenergie nicht absprechen, denken wir an Tschernobyl und auch sonstige gelegentliche Störfälle, die Menschen beunruhigen.

Nun hat die regenerative Energieerzeugung ein wesentlich höheres Ansehen als die Atomenergie, es klingt ja auch nett: Fernsehgucken mit Wind-, Wasser- oder was auch immer für Energien.
Deutschland nimmt bei der Energiegewinnung durch Wind eine Vorreiterrolle in Europa und gar in der Welt ein. Insgesamt liegt der Anteil der Windenergie am Nettostrom immerhin etwa 7,3% ein, im windigen Ostfriesland sogar über 70%.
In Frankreich ist es wesentlich weniger. Hier liegen die Regionen Languedoc-Roussillon und Bretagne vorne, doch richtig viel wird auch dort nicht erzeugt.
Bei anderen erneuerbaren Energien müsste Frankreich dann wieder vorne liegen, denn insgesamt liegt ihr Anteil im Verbrauch bei etwa 10%, in Deutschland nur bei ca. 5. (siehe Link 3)
Ist jemand auf diesem Gebiet Experte und kann das aufdröseln?

Ich habe keine Zahlen dazu, wie es mit den Kohlekraftwerken etc aussieht, also Energiegewinnung, die auch nicht erneuerbar ist.

Auch heute in meiner Zeitung war ein Interview mit dem Ressourcenexperte Prof. Gernot Klepper, der auf die Frage hin, ob Deutschland seinen Energiemix ändern müsse, antwortete:

Nun frage ich mich, warum Frankreich so auf Atomenergie setzt, obwohl sie doch theoretisch alle Vorraussetzungen haben, um die Energie der Natur zu nutzen: Sonne en masse, genug Fläche für Biomasse…
Wie sieht es also in Frankreich aus?

[size=75]Energie atomique vs. les énergies régéneratrices

Aujourd’hui, j’ai lu dans le journal: „La France renforce l’énergie nucléaire“, selon le pays construise un deuxième réacteur d’eau de pression.
77% du courant en France est produite par la force nucléaire, en Allemagne il ne sont que 32%, une sortie complète est envisagée jusqu’à 2020.
L’énergie atomique est écologique concernant la panique d’effet de serre, mais pensant à Tschernobyl et aux autres incident divers, il existe un danger général qui agite les hommes.

Donc, la production énergétique gégénératrice est bien plus estimé, elle a même un air gentille: regarder la télé avec du vent, de l’eau ou quoi d’autres énergies.
l’Allemagne prend un rôle de précurseur à l’extraction d’énergie éolienne en Europe et au monde. La part de l’énergie éolienne du courant net est environ 7,3%, dans l’Ostfriesland ventueux même plus de 70%.
En France c’est bien moins. Il y a ls régions du Languedoc-Roussillon et Bretagne, mais au total ce n’est pas beaucoup non plus.
En ce qui concerne les autres énergies renouvables, la France devrait néanmoins compter une quote-part plus grande que l’Allemagne, parce qu’elle consomme environ 10%, l’Allemagne seulement 5%. (voir lien 3)
Est-ce que quelqu’un est expert dans ce domain et pourrait déseintortiller cela?

Je n’ai pas de chiffres aux autres énergies qui ne sont pas renouvables non plus, par exemple l’extraction d’énergie des centrales thermiques au charbon etc.

Aussi aujourd’hui dans le journal, il y avait une interview avec l’expert de ressource, Prof. Gernot Klepper, qui a repondu à la question si l’Allemagne devait changer son mélange d’énergie:[/size]

[size=75]Maintenant je me demande pourquoi la France mise ainsi sur l’énergie atomique bien qu’elle ait théoriquement toutes les conditions pour bénéficier de l’énergie de la nature: il y a du soleil en masse, assez de surface pour la biomasse…
C’est comment en France?
[/size]

Mehr Atomkraft für Frankreich
Nicolas Sarkozy confirme la construction en France d’un deuxième réacteur EPR
Statistik

Ja ganz verstehe ich das auch nicht. Vielleicht hängt es mit der Besidelungsdichte zusammen. Wenn in Deutschland mal so ein Ding in die Luft fliegt, sind sofort Zehntausende davon betroffen, da wir keine wirklich menschenleere Gegenden haben, und die Abfälle können auch deswegen nicht verbuddelt werden, weil überall Menschen wohnen, die sich dagegen wehren, so etwas in ihrer Nachbarschaft zu haben. In Frankreich ist soviel Platz, da denken die Leute möglicherweise: « Mich wird es schon nicht treffen. »

Also das mit den Anteilen erneuerbare Energien überrascht mich auch, ob die Zahlen wohl stimmen?

Was den Rest angeht:

Die energiepolitischen Diskussionen haben sich in den beiden Ländern (mit ihren sehr unterschiedlichen politischen Systemen und Kulturen) in den letzten vierzig Jahren sehr unterschiedlich entwickelt.

Frankreich hat wohl eine atomkritische Bewegung*, aber die war stets « quantité négligeable » verglichen mit Deutschland, wo mit den Grünen in den entscheidenden Jahren eine atomkritische Partei als einflussreiche Kraft sogar direkt in der Bundesregierung vertreten war und entsprechenden Druck ausüben konnte. Hinzu kommt, Deutschland hat ohnehin eine stärker « partizipative » politische Kultur mit grösseren Einflussmöglichkeiten « von unten ». Und länger eine « ökologischere » (und atomkritischere) Haltung in grösseren Teilen der Bevölkerung.

Die institutionelle Politik in Frankreich dagegen hat seit General de Gaulle diskussionslos auf die Option Kernergie gesetzt, sodass Frankreich heute im Verhältnis europaweit mit Abstand am meisten Reaktoren (gegen sechzig) unterhält, an Standorten verteilt übers ganze Land. Nur noch die Vereinigten Staaten und Japan können in absoluten Zahlen mithalten.

Es gibt einen permanenten Kreislauf (vor allem auf der Strasse) von der Anlieferung des Urans im Hafen von Nantes/Saint Nazaire über die Aufbereitung (bzw. Anreicherung) bei Narbonne und Tricastin zur Nutzung der Brennstäbe in den Reaktoren überall im Land bis zur Wiederaufbereitung (eines Teils des Materials) in La Hague. Was die Endlagerung der Abfälle betrifft, so ist sie - wie anderswo auch - noch nicht geklärt (gebuddelt wird allerdings in Versuchsstollen in Bure am Rand der Champagne, wo das Lager für hochradioaktive Abfälle wohl irgendwann mal hinkommt).

Die vorgebrachten Argumente der « Grande Nation » waren stets energiestrategisch (Energieunabhängigkeit) und zeitweise auch militärstategisch: die Wiederaufbereitungsanlage war einmal auch dazu da, atomwaffenfähiges Material herzustellen.

Diese Line wurde von keiner der grossen Parteien je bestritten und von allen Präsidenten nach de Gaulle stillschweigend weitergeführt. Erst in jüngster Zeit gab die sozialistische Präsidentschaftskandidatin Séglène Royal vorübergehend etwas differenziertere Signale, in dem sie für die Stilllegung des ältesten Reaktorpaars (Fessenheim) plädierte und die Notwendigkeit des Baus einer dritten Generation Kernkraftwerke in Frage stellte. Das blieb allerdings sehr vage und man konnte schon im Wahlkampf davon ausgehen, dass die politischen Kräfteverhältnisse in ihrer Partei eine Umsetzung nicht zugelassen hätten.

Inzwischen sprechen die Argumente aus Sicht der Regierung (Sarkozy) sogar wieder mehr denn je für die Kernenergie.

a) volkswirtschaftlich: Die Kernenergie ist eine Schlüsselindustrie mit abertausenden Arbeitsplätzen und das nicht nur im Betrieb von Kernkraftwerken sondern auch im Bau: Frankreich hat mit Areva den weltweit führenden Nukleartechnologiekonzern mit glänzenden Perspektiven im internationalen Export, für die sich Sarkozy in seinem ersten Regierungsjahr in verschiedenen möglichen Käuferländern (von China bis Libyen) auch mächtig ins Zeug gelegt hat.

b) umweltpolitisch: Sarkozy argumentiert, die Kernenergie als (fast) kohlendioxydfreie Energie sei die beste Antwort auf die Klimaerwärmung.
c) energiestrategisch: Auch das Argument der Energieunabhängigkeit rückt wieder stark in den Vordergrund,seit den Diskussionen über die immer höheren Preise für fossile Energieträger und über politischen Druck von Zulieferern - Deutschland beispielsweise ist einseitig abhängig vom russischen Gas und damit von der russischen Poltik.

Man braucht also kein Prophet zu sein um vorauszusagen, dass Frankreich auch in absehbarer Zukunft keine energiepolitische Kehrtwende machen wird.

Parallel allerdings will Frankreich durchaus auch in erneuerbare Energien investieren, das wurde bei den jüngsten Umweltverhandlungen (« grenelle ») von allen Seiten bekräftigt, wenn auch erst sehr zaghaft umgesetzt.

*Sortir du Nucleaire, Greenpeace etwa auf nationaler Ebene, da und dort kleinere Bürgerbewegungen an einzelnen umstrittenen Standorten wie etwa dem geplanten Endlager in Bure

Haha! 1. braucht man für die Produktion Uran, und wo in Frankreich gäbe es bedeutende Uranvorkommen?
2. Auch die Uranvorkommen auf der ganzen Welt sind endlich und werden eines nicht allzu fernen Tages erschöpft sein.

Da hast Du natürlich völlig Recht, cri-zi.

Umso mehr als Frankreich den Uranabbau im Zentralmassiv eingestellt hat, wo die Vorkommen ohnehin nicht ausreichend wären, und für die Versorgung vor allem auf seinen afrikanischen « Hinterhof » (zB. ehemalige franz. Kolonie Niger) zählt.

Das scheint immerhin etwas stabiler als die Ölgeschichten im Nahen Osten (Irak zB…), aber das ist nur sehr relativ…

Atomernergie wirft wesentlich höhere Profite ab als alle anderen Energieformen. Drum sind in D jetz ja auch die AKW-Betreiber dermaßen heiß drauf die Laufzeiten zu verlängern. Ausserdem belässt die Atomenergie die Verfügungsgewalt und damit die (Preis-)Macht in Händen der wenigen Großproduzenten (in F hauptsächlich der Staat oder ?) während eine dezentrale Versorgung dieses Machtgefüge in Frage stellen würde.

Warum die starke Akzeptanz innerhalb der F-Bevölkerung und die geringere in D.

Wie Nebenstelle schon gesagt hat, ist es die starke und erfolgreiche Anti-AKW-Bewegung die sich in D aus der 68er-Bewegung entwickelt hat und die die Akzeptanz von Kernkraft in D auf geringerem Niveau gehalten hat.
In F hat sich die 68er eher in Richtung Arbeiterbewegung weiterentwickelt, mit dem positiven Effekt dass F z.B. entschlossenere Gewerkschaften hat die sich nicht so leicht von den Arbeitgebern ins „Puff“ schicken lassen wie bei uns :wink:

Wichtig ist auch noch:
Frankreich versteht sich im Gegensatz zu D oder auch I als stolze, unabhängige ATOMmacht Da wäre es wohl ziemlich abwegig gleichzeitig die Kernenergie gesellschaftlich in Frage zu stellen, wirft sie doch im von nebenstelle beschriebenen Kreislauf, in Form der WAA in La Hague :stuck_out_tongue: :wink: neben wiederaufbereitetem Uran* auch genügend bombenfähiges Plutonium ab.

Anders ist die Denkstruktur in D überigens auch nicht. Schließlich versteht man sich hier ja als die stolze, unabhängige AUTOmacht in Europa. Mit dem vergleichbaren Effekt, dass bei uns die dicksten High-Tec-CO2-Schleudern auf den Straßen rasen und es aus „auto-mächtigen“ Gründen bis heute keinerlei Tempolimit auf Autobahnen gibt und du wahrscheinlich bei einer entsprechenden Volksbefragung auch keine Mehrheit dafür finden würdest : Obwohl sie jeder im Selbstversuch ausrechnen kann, wie enorm Sprit (und damit CO2) man spart, wenn man 120 statt 160 km düst und dir auch jeder Unfallexperte ein schlüssige kausalkette zw. Geschwindigkeit und Unfallrisiko bilden könnte ).
Ja selbst die Grünen - obwohl 7 Jahre an der Macht - haben es nicht gewagt, oder für nötig befunden, hier was zu ändern. Im Gegensatz zum Thema „Stilllegung der AKWs“

Hat es und zwar in Form der WAA in La Hague, wo sich aus dem Uran der alten Brennstäbe wieder neue Brennstäbe produzieren lassen. Damit ist eine „relative“ Unabhängigkeit schon mal gewährleistet, im Gegensatz zur Gaspipeline aus Putinland

Das ist ja ein wahres Nest von Nuklearexperten und -expertinnen hier auf bonjour-la-france :laughing: :sunglasses:

In der Tat, Cristobal, die berühmten MOX fr.wikipedia.org/wiki/MOX

Der wiederaufbereitete Brennstoff macht allerdings nur/erst einen kleinen Teil aus im gesamten Kreislauf.

Die Hoffnung geht dahin, effizientere Reaktoren zu bauen, die weniger Uran brauchen (EPR) und in einem nächsten Schritt von der Kernspaltung carrément auf die Kernfusion umzusteigen, die sei erst noch viel sicherer, sagen die Verfechter. Hier heisst das Stichwort ITER. Das ist allerdings noch reichlich futuristisch. Präsident Chirac gab kurz vor Ende seiner Amtszeit den Segen (und die Milliarden), die Europäer hat er auch gleich über den Tisch gezogen und mit zur Kasse gebeten. Der bewilligte Versuchsreaktor kommt, wie gesagt, erstmal in die schöne Provence, nach Cadarache. :wink:

www-cadarache.cea.fr/

www-cadarache.cea.fr/fr/actualit … che_09.pdf

Sehr wahr: wie schaute denn eine Grande Nation mit Atombomben aus der Wäsche, ohne gleichzeitige umfassende Nuklearkompetenz…! :unamused:

Fehlt nur noch ein « original-französischer » Beitrag :wink:

Frankreich bzw die - mehrheitlich staatliche EDF als Betreiberin - hat das schon gemacht, per Federstrich, vorerst von dreissig auf vierzig Jahre. Deshalb sind die ältesten - inzwischen laut Kritikern sehr störungsanfälligen - Reaktoren im elsässischen Fessenheim (Betriebsbeginn 1978) überhaupt noch am Netz.

Der Buchhaltungstrick steigert die Rendite, weil die ganzen Kosten über eine längere Periode hinweg gestreckt („abgeschrieben“) werden können. Ausserdem gibt die verlängerte Laufzeit Frankreich etwas „Luft“, um die Nachfolge zu planen (womit wir wieder beim Europäischen Druckwasserreaktor EPR in Flammanville und beim ITER in Cadarache wären). :wink:

:astonished: Ihr habt ja richtig Ahnung! Eure wissenschaftlichen Beiträge werde ich mir noch mehrmals durchlesen, um den perfekten Überblick zu haben. Aber bis hierhin fällt erst mal auf:
Die Wirtschaft ist grausam. :cry:

Jo - und da kann man mich gelegentlich auf einer Anti-Atom-Demo treffen.

Manchmal hört man im Radio von « Zwischenfällen » in dem AKW-Fessenheim, aber es heißt sofort, nichts Schlimmes, habt keine Angst, ihr könnt ruhig weiterschlafen, wir haben alles in Griff! :laughing:
Was in Tschernobyl passiert ist, wäre in Frankreich total unmöglich! :laughing:
Daß ich nicht lache!
Also, cri-zi, wir treffen uns auf der nächsten Demo!

Vorab Cristobal,

ich bin Teil der Industrie, der diese „High-Tech- Co2- Scheudern verkauft“.

Wir haben vor 10 Jahren noch 1.500 Autos im Jahr verkauft, in diesem Jahr werden wir wohl keine 300 Autos schaffen. Das Geschäft mit privaten Kunden gibt es nicht mehr. Von 9 Betrieben sind 6 geschlossen bzw. befinden sich in der Insolvenz. 200 Mitarbeiter haben Angst um ihren Arbeitsplatz oder haben ihn schon verloren.

Die Diskussion über ein Tempolimit ist etwas schwieriger, als Du das hier darstellst. Die Möglichkeit, schneller als 130km/h zu fahren, besteht nur zu 5%.

In dem Ballaungsraum, in dem ich wohne, besteht die Wahrscheinlichkeit, in einen Stau zu geraten, zu mehr als 80%. Auf einem Autobahnabschnitt von 25 km Länge hatten wir in diesem Jahr schon 50 Unfälle mit Lastwagen mit 12 Toten, verursacht ausschließlich durch LKW- Fahrer, die das Stauende nicht gesehen haben. Die Stadt- Straßen vor meiner Haustür sind ständig überlastet, weil die Autobahn gesperrt ist und der Fernverkehr umgeleitet wird.

Aber in Deutschland wird gerast :question:

Natürlich kann ich mit meinem Auto 230km/h fahren, aber: mich haben auf dem Weg an die Côte d’Azur in Frankreich Hunderte überholt, die schneller als 135km/h fuhren oder in den Baustellen das Tempolimit nicht eingehalten haben. Viele waren auch nicht angeschnallt, weil sie wohl wegen laufender Telefonate dafür keine Zeit hatten :frowning: .

Die deutsche Autoindustrie, aber ich möchte lieber schreiben, die europäische Autoindustrie, ist doch weltweit erfolgreich für Umwelttechnologie, Verkehrssicherheitssysteme (z.B. ABS,ESP) und passive Sicherheit. Dieser hohe Sicherheitsstand kommt nicht aus Amerika oder aus China.

Der Transitverkehr durch Deutschland, Nordseekrabben werden zum Schälen per LKW nach Marokko gebracht und kommen dann zurück zur Nordsee, von wo sie dann an die Kunden ausgeliefert werden (sicherlich ein extremes Beispiel), soll sich in den nächsten 10 Jahren noch verdoppeln. Hier spricht kein Bürger von der Umwelt, wir regen uns nur auf, dass wir nicht pünktlich von A nach B kommen.

Und wir hoffen, dass die (europäische) Autoindustrie für die Co2-Schleudern intelligente Systeme anbietet, die uns davor schützt, dass uns ein 35-Tonnen-Lastwagen „platt“ macht:

Ein Tempolimit würde uns in all diesen Fällen nicht helfen :frowning:

Aber diese Diskussion würde sicherlich den Rahmen dieses Forums sprengen. Ich hoffe, dass uns „unsere Franzosen“ inhaltlich verstehen.

Doch, meine grünen ParteifreundInnen und ich sprechen durchaus davon. Wenn du mit Arbeitsplätzen argumentiertst, dann antworte ich dir: wir können nicht jeden überflüssigen Unsinn damit rechtfertigen, sonst müssten wir in letzter Konsequenz für einen Krieg sein, weil der ganz viele Arbeitsplätze schafft -vorher für die Hochrüstung (aber das haben wir ja schon) und hinterher, wenn alles kaputt ist.
Wenn ich lese, dass neureiche Chinesen extra nach Deutschland kommen und dort ein dickes Auto mieten, weil sie da mal richtig rasen können, wenn ich in Kanada auf dem Campingplatz angesprochen werde, ob das denn stimme, dass man in Deutschland so schnell fahren darf, wie man will, und wie sich das auswirke usw., dann könnte ich platzen, aber unsere Politikerinnen fürchten eben nichts so sehr wie die Autoindustrie und die Pharmaindustrie. Es geht hier, Napoleon, durchaus auch um Symbolik und Signalwirkung. Solange wir uns so benehmen, können wir von Chinesen und Indern nicht erwarte, dass sie vernünftiger sind als wir. Und du weißt, was passiert, wenn China und Indien sich im selben Verhältnis wie wir motorisieren und herumrasen und fossile Energie in die Luft pulvern. Schon allein deswegen sollte Deutschland sich endlich an europäische Geschwindigkeitsnormen anpassen.

p.s. michelmau, ich nehme dich beim Wort! :youhou:

„Normen“ und „Europa“, das ist das nächste Reizwort :blush:

Ich glaube hie und da in Deutschland hätte man nichts dagegen, wenn die [size=200]Norm [/size]für den Motorhubraum [size=200]europaweit [/size]auf [size=200]2,5 l[/size] festgeschrieben würde.

Allerdings weiß ich nicht warum man sich immer so über europäische Normen aufregt. Vor den europäischen Normen gabs die deutschen Normen (DIN :coucou: )
Jetzt gibts halt die Europäischen. Sind wir doch froh drüber, denn von nun an gelten nicht nur die Deutschen als die Korinthenkacker Europas :laughing:

kann ich nicht bestätigen. Na vielleicht in den letzten zehn Jahren zusammengenommen. Mit 135 in F schwimmst du gut im Verkehr mit, während du mit 135 in D zum gefährlichen Hindernis mutierst gegen das man sich mit einem SUV-Straßenpanzer (Véhicule Utilitaire Sport) wehren muss (mein Beitrag zur Deutschen Neiddebatte :laughing: *)
*Anmerkung für unsere franz. Freunde: In D gilt jeder als Neidhammel (mouton d’envie :smiley:)/Neider/une personne envieuse - der sich keinen SUV (Véhicule Utilitaire Sport) leisten könnte/möchte :wink:

Also die Schrimps selber puhlen :smiley: … → Weniger LKWs oder weniger gestresste Fahrer…

Allerdings ist es auch beim PKW so, dass die Verzögerungsdauer nicht nur abhängig ist von den Klassebremsen aus der EU, sondern auch abhängig von der Geschwindigkeit zu Beginn des Bremsvorgangs.
Kurzum: mit niedrigerer Anfangsgeschwindigkeit würden nicht so viele PKWs in die Stauenden krachen - ist doch auch schon mal was - mal abgesehen von diesen Kleintransportern, die mit 180 kmh Höchstgeschwindigkeit und ihren chinesischen Bremsen eigentlich schon einen Waffenschein bräuchten, wenn es der Verkehrsminister schon nicht auf die Reihe bringt, deren Höchstgeschwindigkeit auf 100-120 km/h zu limitieren.

Und was die intelligenten Systeme betrifft. Wenn man den technischen Fortschritt bei der Motoreffizienz nicht ganz bewusst hauptsächllich nur in die Erhöhung der kw-Leistung pro kg Autogewicht gesteckt hätte, sondern in die Herabsetzung von Verbrauch/CO2, wäre unsere Frau Merkel jetzt ein wenig glaubwürdiger. So gilt sie halt als eine glaubhafte Lobbyistin der Deutschen Autoindustrie mit weniger glaubhaften Umweltambitionen. Arme Ainschie :smiley: Ein Glück nur das Mr Sarkozy gerne heiße Nägel mit schnellen Köpfen macht und einen passablen CO2-Kompromiss für Madame gestrickt hat

P.S.: wir sind jetzt im Kernenergie-Fred beim Auto gelandet - Falls erforderlich sollten wir vielleicht einen eigenen Autofred eröffnen - parallel zum Atomfred

Wir diskutieren hier über die Gefahren der Atomkraft und im Kernkraftwerk Tricastin bei Bollène im Departement Vaucluse passiert ein ernster Störfall mit Austritt von « schmutzigen Wasser ». Die näheren Umstände habe ich nicht verstanden, aber es muß wohl ein erhebliches Ereingnis sein (08.07.08 19/20)

Über den sog. « Zwischenfall » im AKW-Tricastin bei Bollène, hier ein Bericht der AFP (Agence France Presse):
http://afp.google.com/article/ALeqM5hieSiGb2iJrB1yv6rm5pmfnu6_Rg

Aber keine Angst, Leute, unsere Ingenieure haben alles unter Kontrolle! :laughing: :laughing: :laughing:

[size=200]§1[/size]

[size=200]§2[/size] Sollten unsere Ingeneure mal nicht mehr alles unter Kontrolle haben hat der Liebe Gott allen Atomgläubigen im Lande exklusive Logenplätze mit der unvergleichlichen Aussicht auf die ehemalige Grand Nation zugesagt. Ein 4-gängiges Abendmahl + 1 Flasche Bordeaux inkl (denn Gottseitdank wurde der Weinbau in Bordeaux frühzeitig dem Weltkulturerbe der UNESCO unterstellt und darf somit auch durch einen GAU nicht umgestaltet oder verstrahlt werden)

Das kam ja wie auf Bestellung! Ich habe es gestern abend im Radio gehört und sofort an dieses Forum gedacht.
Also im Endeffekt ist es egal, ob wir durch Atomstrom das Klima retten und an Verstrahlung sterben oder ob wir in einem nicht-radioaktiv verseuchtem Fluss, der wegen der Klimakatastrophe über die Ufer getreten ist, ertrinken. :unamused:
Es geht doch nur ums Geld. Und jetzt wo wieder dieses Treffen der selbsternannten Weltmächte (und -retter) in Japan ist, steht Deutschland alleine da mit seinem Atomausstieg. Doch damit nicht genug, wenn die Merkel nicht mal selber dahinter steht sondern die Laufzeiten der AKW noch verlängern will, also gar nicht hinter dem steht, was längst beschlossen ist.
Aber Hauptsache, wir senken den Co2-Ausstoß bis zum Jahre 3200 um 20%…

edit: 30.000 Liter radioaktive Flüssigkeit mit 360 Kilogramm Uran waren das !? :open_mouth: Na, da brauchen sie auch keine Angaben mehr über die Strahlungswerte machen, glaube ich.