Die 13 Regionen Frankreichs

Jetzt ist es soweit. Die Abgeordneten haben gewählt.

Ein 3 Monate alter Artikel erklärt , worum es geht.Bin persönlich längst nicht überzeugt. :frowning:

Ich bin neugierig, wie die neuen Region heissen werden. Und welche Hauptstädte werden gewählt (vor allem für die Normandie :smiley: )

Am liebsten macht man wie in den USA: Unscheinbare Orte, keine Metropolen. Wenn sie obendrein symbolträchtig sind, umso besser.
So ist zum Beispiel Straßburg zur Hauptstadt einer „Großregion Ost“ (Elsass-Lothringen-Champagne-Ardennen*) erkoren worden, wahrscheinlich um die aufgebrachten „autonomistischen“ Elsässer zu besänftigen. Ich würde eher das symbolträchtige Verdun zur künftigen Regionshauptstadt erheben. :mrgreen:
Ansonsten gilt mein Vorschlag weiter, mit nur 2 Regionen: Paris und die Provinz, wie in Österreich „Wien und die Bundesländer“. :stuck_out_tongue:

  • Hat u.a. den Vorteil, dass Leute wie michelmau in ihrer Heimatregion bleiben. :lol

Ganz abgesehen davon, dass diese Aufteilung keine historischen und kulturellen Gegebenheiten berücksichtigt, wird sie die ohnehin schon immer mehr um sich greifende Entfremdung zwischen Bürgern und Verwaltung und Politik weiter verstärken.Und so den Populisten noch mehr Wähler zuführen. Traurig… :cry: :fire:

Welche „historische und kulturelle“ Gegebenheiten sollte man berücksichtigen ? Frankreich hat sich im Laufe der Geschichte entwickelt… Welche Epoche muss man berücksichtigen ? Hochmittelalter ? 17. Jahrhundert ? Französische Revolution ? Nachkriegszeit ?
Die Regionen sollen auf Basis des heutigen Frankreichs neu gestaltet werden, denn es geht um praktische und effiziente Verwaltung, nicht um Geschichteunterricht. Dass man den Anzahl der Regionen (und auch Gemeinden, sowie eventuell Départements) reduziert, ist eine gute Idee; aber das sollte besser überlegt werden und vom Grund auf neu gemacht werden (also nicht die alten Regionen einfach zusammenfügen)
Und noch einmal: eine kulturelle Region verschwindet nicht, weil sie rein administrativ mit einer anderen verbunden wird.

Auch wenn es in Frankreich 1789 anders als in den deutschsprachigen Ländern einen Bruch gab, bei dem die historischen Regionen im Zentralstaat aufgegangen sind und durch die eine zentralistische Kulturpolitik nach und nach einen guten Teil ihrer Identität verloren haben, kann man auch heute noch recht klar abgrenzbare Regionen ausmachen. Zum Beispiel das Elsass, die Bretagne und, mit Einschränkung, Lothringen, die Normandie und Savoyen. Dass es Regionen gibt, in denen sich ein solcher Zusammenhalt nicht mehr feststellen lässt, ist kein Grund, auch die anderen so zu behandeln, als wäre es dort der Fall.

Ob es praktisch und effizient ist, zukünftig in Strasbourg über Infrastrukturmaßnahmen in Vitry-le François zu entscheiden, wage ich zu bezweifeln. Entweder macht das ein Beamter vom Schreibtisch, ohne Kenntnis der lokalen Verhältnisse, oder es wird vermehrt durch die Gegend gereist. Effizienz stelle ich mir anders vor. Oder der Conseil Régional leistet sich eine Dependance in Chalons, mit dem vorhandenen Personal, was natürlich besonders effizient wäre.

Könnte man durch einfaches Zusammenlegen von Regionen einen Effizienzgewinn erreichen, dann wäre die logische Konsequenz, die Regionen abzuschaffen und wieder wie vor 1992 alles von Paris aus zu machen. Oder gleich die europäsischen Nationalstaaten abzuschaffen.

Ich stelle nur eins fest: Frankreich bleibt ein zentralistischer Staat mit einer von Paris gesteuerten Bürokratie. Was die Namen betrifft, könnte man es gleich so machen wie in Paris oder Marseille mit den Stadtteilen: 1. Region, 2. Region usw., absolut « seelenlos »: une « amour » de numero. :open_mouth:

Oder wie seinerzeit die FLN in Algerien: „Wilaya I, Wilaya II,…“.
Oder ganz einfach: Wie beim Telefon ! Und geritzt ist die Sache! :top:
cartesfrance.fr/geographie/c … nique.html


Warum nicht nur 7 Regionen ; so würden wir noch mehr Geld sparen und an Effizienz gewinnen ! :mrgreen:
Na , gut ; getan ist getan und wir werden uns wohl damit abfinden müssen ! :imp:

Bitte nicht! Als Fan französischer Bandwurmabkürzungen freue ich mich schon auf Kreationen wie MiPyLaRo oder ChArAlLo.

I

Der Abgeordnete Antoine Herth (Bas-Rhin, Elsass) hat da so seine Idee :
Die neue Region Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine würde dann so irdendwas wie „Arschloch“ ergeben, sagte er.
Darauf hin hat ein anderer Abgeordneter des Departements Bas-Rhin ihn aufgefordert, das auf Französisch zu sagen,
worauf ein anderer Abgeordneter schon mit Zwischenruf „cela veut dire trou du cul“ die Übersetzung lieferte,
was zu einigen Tumulten führte.
Entschuldigt die grobe Ausdrucksweise, aber das fand so in der französischen Nationalversammlung statt.

Kleines Video dazu
Ja , klar AL , CH , LOR = ACHLOR , klingt phonetisch wie >>>>>Arschloch ! Manchmal haben auch rechte Abgeordneten Humor ! :mrgreen:

Hauptsache die 13 Regionen werden nicht so wie die 3-4Regionen(ja, man streitet sich dort ja immer noch) in Belgien, wo dann sämltiche Synergien verpuffen, weil jeder nur mit seinem Förmchen spielen will.

Na, wir werden sehen was kommt, was gutes mag ich jedoch bezweifeln. Man kann ja nicht von jetzt auf gleich Förderal werden und selbst bei den Eidgenossen, den Österreichern oder uns Deutschen läuft das ja nicht immer so, wie es laufen könnte und das sind ja alles Staaten mit langer Übung darin.

In wie fern lassen sich bestimmte Regionen klar abgrenzen, und andere nicht ? Bzw. warum Elsass ja, Lothringen weniger, andere gar nicht ? Wer entscheidet über das Grad der Abgrenzung und ab welchem Grad sollen die Regionen allein bleiben bzw zusammengefügt werden ?

Ja. Ich finde auch, wie gesagt, dass dieser Vorschlag schlecht ist. Man sollte genau studieren, welche Territorien heute zusammen gehören. Bsp das Département Oise an die Ile-de-France anschliessen, weil die Oise heute schon sowieso grossteils zum pariser Ballungsraum gehört… Die dortige Bevölkerung hängt viel mehr von Paris ab als von Lille.

z.B. weil im Elsass bis ins 20.Jahrhundert hinein praktisch überall Alemannisch gesprochen wurde, während in Lothringen die deutschen Mundarten nur im nordöstlichen Teil verbreitet waren. Mein Eindruck ist, dass das zu einer weit stärker ausgeprägten elsässischen Identität beigetragen hat als das in Lothringen der Fall ist. Aber ich kann mich täuschen, war schon lange nicht mehr dort. Und gar kein bis wenig regionale Identität mache ich dort aus, wo es keine Regionalsprache gibt und die vorrevolutionären Grenzen schon im 19.Jahrhundert aus dem Bewusstsein der Bevölkerung verschwunden sind oder es solche gar nie gegeben hat.

Wahrscheinlich überschätze ich als Deutscher die Bedeutung des Themas für die Franzosen. Umgekehrt ist wenigen Franzosen bewusst, welche Bedeutung der Föderalismus in den Nachbarländern hat.

Also wenn eine Sprache eine Region ausmacht, was machen wir mit dem heutigen Elsass ? Mag schon sein, dass 1914 im Elsass elsässisch gesprochen wurde. Aber es geht jetzt um die Regionen von 2014…

Ausserdem gibt es überall Regionalsprachen. Eine hat sich zwar als Amtsprache für das ganze Land durchgesetzt, aber sie ist im Grunde auch eine Regionalsprache. :wink:

Eine interessante Studie zu dem Thema (französisch): choros.epfl.ch/cms/lang/fr/pid/114761

Was das Elsass betrifft :

Mit Humor geht alles besser !

Hahaha, ich glaube nicht dass er jemanden findet, der « pro » ist. :laughing:

Ich glaube ich meine Freundin aus Metz mal ob sie sich jetzt als « alsaco-lorraino-champardennaise » fühlt :laughing:

Hauptstädte der neuen Regionen :

Hier eine Karte

Die Städte in blau waren schon…und bleiben Hauptstädte. ( z.B ; Asace - Lorraine - Champagne - Ardennes : Strasbourg)
( Bretagne ; Rennes.)
( Pays de Loire : Nantes.)
Die Städte in rot …man weiß noch nicht .