Sprachführer von etwa 1950

Kürzlich habe ich auf einem Flohmarkt einen Sprachführer gefunden, der in der ehemaligen „französisch besetzten Zone“ zur Verständigung mit den Franzosen dort und natürlich auch derer in ihrem Heimatland dienen sollte. Spaß macht beim Lesen die Lautschrift, wobei man manchmal erst auf den zweiten Blick kapiert, was gemeint ist. Hier eine Kostprobe:


Ein Teil des Büchleins ist auch mit einfachen Skizzen zur Erläuterung der Wörter und Sätze versehen. Putzig.
Gruß aus der Drôme
Aperdurus

excellent !! :mrgreen: :laughing:

Formidablö!! :top: :top:

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image.jpg

Das kapier sogar ich :mrgreen:
Für mich gibt das Büchlein der Lautsprache vielleicht eher einen Sinn, da ich in der korrekten schriftlichen franz. Sprache nix wiederfinde :laughing:

Hier noch ein nützlicher Satz:

Das haben (sich) sicher gestern etliche Leute auf dem Bahnhof von Montpellier gefragt. Und was die Aussprache betrifft: So viel anders ist die hier im Süden nicht. :mrgreen:

Merci, Dr. Robert !

Da haste wohl recht. Ich habe in Deiner Wahlheimat zu seligen Zeiten des Franc auch schon
sängsangväng frang
bezahlt mit meinemarschang.jpg

Die durch diesen Sprachführer hingewiesen Erläuterung finde ich sehr süß . Wenn du „französische besetzten Zone“ sagst, vermute ich, das betraf die deutschen Soldaten, die während des zweiten Weltkriegs in Frankreich versetzt worden war. Meine Mutter auch besaß solch einen Sprachführer, aber diesmal war es ein Geschenk eines US-amerikanischen Soldaten. Meine Mutter hatte am Ende des zweiten Weltkrieges in Lille bei einem Postamt für die Amerikanern gearbeitet. Der Titel des Buches lautet „French à la Mode“. Dort wurden Wörter wie TSF (télégraphie) erwähnt, es versteht sich von selbst, diese Sprachführer ist ganz altmodisch geworden.Die Lautschrift der französischen Wörter war selbstverständlich ganz unterschiedlich von dieser für deutsche Soldaten sonder auch sehr süß und exotisch .

Ich denke schon, dass der Sprachführer (siehe Fadentitel: von etwa 1950) für die Deutschen gedacht war, die nach dem 2. Weltkrieg in der französisch besetzten Zone(Saarland, Rheinland-Pfalz, südliches Baden-Württemberg) gelebt haben. Frankreich war während des 2. Weltkrieges ein „deutsch besetztes Land“ :wink:

Nach dem 2. Weltkrieg wurde Deutschland durch die 4 Siegermächte besetzt. Das heißt, unter deren Kontrolle gestellt. So sollte Deutschland demokratisiert und auch wirtschaftlich entmachtet werden. Frankreich hatte den westlichen Teil Süddeutschlands unter Kontrolle. Zentren waren Freiburg und Tübingen. Nichts passierte in dieser Zeit ohne die Genehmigung der entsprechenden Militärbehörde.
Auch dieser Sprachführer trägt den Vermerk:GmzfO.jpg

Das heißt: Gouvernement militaire de la zone française d’occupation

Das gab es damals noch:
Strafe.jpg

Warum man zur Demo ein Fass nutzte, läßt tief blicken:
Fass.jpg

soldat.jpg

:merci: Herrlich!!

Danke für die Erklärung Aperdurus. Ich fürchte, meine unaufmerksame Lesung war eigentlich eine Fehlleistung.
Mein Vater war Soldat der Besatzungsstreitkräfte und war in Wetzlar versetzt worden.
Was mich angeht, stationierte ich in der Base aérienne 165 Berlin-Tegel, dem Fliegerhorst der französischen Luftstreitkräfte in Deutschland kurz vor dem Fall der Berliner Mauer. Aber mein Vater hat niemals in seiner Denkweise Deutschland für ein besetztes oder kontrolliertes Land gehalten. Ich für mein Teil, soll gestehen, ich war sehr schockiert, als ich mir dessen bewusst war, 1989-1990 war es einige französische Leute in Berlin, die Deutschland immer noch als ein erobertes Land betrachteten.

Ich finde diese Erläuterung ist eine sehr schöne und lustige Darstellung des Französischen.Was das Lernen des Französischen angeht, habe ich keine Ahnung, ich weiß aber die Methode Assimil benutzt immer noch vergleichbare Erläuterungen für die Reisesprachführer.