Sego<>Sarko: Le débat à la télé: Wer gewinnt die Wahl?

Wer gewinnt die Wahl am Sonntag?

  • Ségo
  • Sarko

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…und ich hab es getan…mir…mit ein paar kurzen Pausen…die Debatte zwischen Royal und Sarkozy angschaut. Allerdings im Internet auf France 2 (TV5… Merci michelmau! …hab ich hier nicht direkt vor Ort) Lief bis auf ein paar Aussetzer zwischendurch klasse!

Mit meinen phänomelalen Französisch-Kenntnissen war es mir natürlich nicht möglich, mir einen wirklich einwandfreien Eindruck über den inhaltlichen Verlauf der Debatte zu machen. Aber auch die Äußerlichkeiten wie die Attituden der beiden bei Rede und Streit sind ja auch sehr interessant. Die Positionen der Kandidaten waren ja von vorne herein weitgehend bekannt (auch mir hier in D). Es geht bei einer solchen Debatte ja darum eine überzeugendes Gesamtbild zu vermitteln. Und für mich auch darum ein Debatte in F mit einer in D zu vergleichen.

Allgemein fand ich, dass in Frankreich viel ausführlicher geredet werden darf als bei uns in D. Hier sind Wahlkampfdebatten (sofern sie überhaupt stattfinden - meist hat einer der Kandidaten kein Interesse. Herr Kohl z.B. hat 12 Jahre lang nicht mehr öffentlich debattiert) wesentlich mehr reglementiert und die Reporter mischen sich heftiger ein, was die Steuerung des Streitgesprächs betrifft. Gestern waren ja eher 2 Schiedsrichter am Werke, die gerade mal darauf aufgepasst haben, dass auch sämtliche relevante Themen abgehandelt werden und dass keiner der beiden Kontrahenten zu viel Redezeit für sich in Anspruch nahm.

Nach den knapp 150 Gesprächsminuten, nun mein kleines Resumé:

Md Royal - hat mich durchaus überrascht - war sehr sicher und auch sehr bestimmt - hat sich weder durch Sarkozy noch das Schiedsrichergespann durcheinander bringen lassen. Für D-Verhältnisse ist sie allerdings zu oft den anderen ins Wort gefallen. Hier ist man eher der Meinung, das schickt sich nicht. Wenn ich eine Schwäche bei ihr festgestellt habe, dann war es wohl die Steuerpolitik wo ich fand, dass ihre Souveränität etwas nachließ - man mag mich hier korrigieren - und wo Sarkozy kräftig punkten konnte. In Fragen der Sozialpolitik war sie allerdings gut positioniert. Dass sie einmal richtig gehend ausgeflippt ist (elle est pété les plombes) - wars zur Famielienpolitik ? - ich weiß nicht mehr - wie kam das rüber ?: (Je suis très en colere, Mr Sarkozy…Calmez vous Md Royal!)Hier in D hält man sich bei derartigen Debatten mit Emotionsausbrüchen aus taktischen Gründen eher zurück. Was mir auch noch gefallen hat war ihr direkter Blick in die Kamera, wodurch der Eindruck entstanden ist, dass sie auch Sarkozy direkt in die Augen blickt.

Sarkozy hingegen hat sich verdammt oft dem Journalistengespann zugewandt bei seinen Beiträgen. War es sein Ziel an diesem Abend nur die beiden zu überzeugen :wink: ? Oder hat er um Zustimmung gebeten. Ich fand das etwas auffällig und uncool. Im Gegensatz zu Md. Royal hat er allerdings - fand ich - pointierter gesprochen und auch auf 1. 2. 3. - Aufzählungen zurückgegriffen. Meine allg. Beobachtung dass der Franzose am allermeisten mit den Händen argumentiert, hat er bestätigt. Md Royal war da ganz anders (Insofern drängt sich mir die Frage auf: ist das eine Verhaltensweise nur bei Männern? :unamused: ) Natürlich hat er es weitgehend vermieden, seine etwas radikalisierte Redeweise anzuwenden. Ganz geschmeidiger Populist weiß er scheinbar stets welches Wort in welchem Tonfall an welchem Ort opportun ist.

Fazit: Interesanter Abend, der in etwa wie die Verteilung der Redezeit ausgegangen ist also 75:73 für Md Royal würd ich wagen zu sagen. Das hat mich wie bereits erwähnt überrascht. Ich glaube schon das Md Royal eine passable Präsidentin abgeben könnte, was ihren Habitus betrifft und wie sie ihre Politik vorträgt…

Ciao
Cristo

Ich habe es nicht ganz gesehen aber ich verstehe Ségolènes Benehmen :wink:

Der Sarko hat ständig um ihren Programm Kritik geübt. :bomb: Es war keine Überraschung, dass sie so wütend war. :fire:
Wenn ich Ségolène gewesen hätte, hätte ich Boxhandschuhe mitgenommen. :catch:

Salut Liebestelle

Hier ein Bericht über die Debatte in der Süddeutschen Zeitung:

Die Debatte habe ich im Radio gehört. Deshalb kann ich ja gar nichts über Gesten oder Blicke sagen. Vielleicht ist es schade, vielleicht nicht… :stuck_out_tongue:
Wie gesagt hat die Debatte vom Inhalt her gar nichts neues gebracht. Alles wusste man schon, und beide haben ihre einige Lieblingssätze wie seit schon mehrere Wochen wieder verwendet…
Natürlich liegt das ganze Interesse an die Persönlichkeit der Kandidaten.

Da ist schon klar, dass Mme Royal keine gute Rederin ist. Hatte ich schon in mehreren Sendungen bemerkt, war wohl eindeutig bei ihrer Rede am 22. April und ist wieder gestern bewiesen worden. Und das war schon nach ein paar Sekunden klar! So fing es an:

  • Wie fühlen Sie Sich vor dieser Debatte (also da war die Frage irgendwie länger, aber ich weiss es nicht mehr…:stuck_out_tongue:)
    Mme R : Sehr gut. (das kann man also hier schriftlich nicht wiedergeben, aber das war sehr kurz und scharf gesagt. Dann grosses Schweigen… Und da sie offensichtig verstand, dass man etwas mehr erwartete, fügte sie hinzu:)
  • Sehr gut, ich bin sehr froh, hier zu sein (immer kurz und scharf)
  • Und Sie, M. Sarkozy?
    M. s : Na ja, ich fühle mich ganz entspannt, denn es heute blablablablablablablabla
    und los war’s…
    Also er weiss, Gelegenheiten zu ergreifen, und sie war im Gegenteil zu gestresst.

Ich denke, es hält an die Art der Debatte. Ausführliche Ideendebatte mit Einwänden von den Journalisten aht es schon sehr viel gegeben, also zum Beispiel im Radio hört man mehrmals im Tag solche Debatte, wo die Journalisten auch Einwände machen, kritisieren, damit die Kandidaten sich entblössen. Also das war nicht ganz im Thema gestern. Wenn die Journalisten mehr Einwände gemacht hätten, hätten sie mehr gesprochen und die Kandidaten - weniger. Aber die Franzosen wollten eben die Kandidaten hören/sehen und nicht die Journalisten. Da ist meiner Meinung nach mehr von einem Show als von einer politisch-informative Sendung. Was interessiert hat, ist wie sich jeder vorstellen, verteidigen wird, ob einer eine „Pique“ einflechten kann, usw.

Klar! Bin ich auch. Aber das lieben alle Politiker bei uns! Ehrlich gesagt ist Sarkozy sie auch ins Wort gefallen, obwohl weniger.

Ja, es war zur Familienpolitik, eher zur Integration von behinderten Kindern in die Schule.
Na ja, das war meiner Meinung nach das beste Moment von Ségo gestern. Auf jeden Fall das einzige, wo sie spontan und ungezwungen geredet hat, „echt vom Herzen her“. Hat mir wirklich gut gefallen!
Jedoch habe ich keine Ahnung, ob das auf ihr Image positiv oder negativ wirken wird. Wahrscheinlich etwa fifty-fifty.

:laughing: Ne, das ist nicht nur bei Männern zu beobachten, denke ich… Eines ist sicher: je südlicher, desto „händlicher“ :laughing: Was wahrscheinlich erklärt, warum du so ein Benehmen beobachten konntest. Aber wir Franzosen sind eher überzeugt, dass WIR normal reden und dass Italiener mit den Händen reden! :stuck_out_tongue: :laughing:

Ernst gesagt, ich glaube nur, das Sarkozy gute Kommunikationsberater hat. Also Ségo hat wahrscheinlich auch gute Berater, aber ich würde wetten, dass sie sie nicht so sehr zuhört…
Genau wie bei der Rede vom 22. April: ihr wurde eine gute Rede von ihrem Team geschrieben, in der letzten Minute gefiel sie ihr aber nicht mehr und sie schrieb sie selbst total um. Als Ergebnis hat sie auf sich warten lassen und dazu noch eine schlechte Rede ausgesprochen…


Und er hat natürlich keine Kritik geübt… :laughing: :laughing: :laughing:
Aber liebe Liebi, was wäre ja der Sinn dieser Debatte, wenn keine Kritik da wäre? Was wäre eigentlich der Sinn, 2 Kandidaten zu haben, wenn sie über alles einverstanden wären?

Da hatte ich den Eindruck, dass sie überrascht war, dass diese Frage überhaupt kam. Schließlich war ja ausgelost worden, dass Sarkozy den Schlagabtausch beginnt. Ja und wie aus heiterem Himmel wird plötzlich SIE gefragt, wie sie sich fühlt…

Entschuldigung, ich habe mich nicht klar ausgedrückt. :blush:
Du hast Recht, Sonka. Was ich meine ist, dass ich Sarkos Benehmen nicht gemocht habe und ins besondere die Weise, mit der er absichtlich Ségolène aufgebracht hat.
Er hat Kritik geübt, über die Beamte, über Hollande. Dieser Mann wird nur Katastrophe bringen. Es gibt nicht alle Arbeiter, die mehr arbeiten möchten. Er weiss nicht, was die Arbeit in der Fabriken ist. :smiling_imp: Deshalb bin ich mit ihm nicht einverstanden. :imp:

Nun machen wir uns keine Illusion: man muss sich an seinen Sieg vorbereiten. Aber wir werden demonstrieren wenn es nötig ist. :wink:

:frowning: Sieht ja nicht gerade gut aus für Sego. Le Monde hat die diversen Umfragen aufgelistet :

  • In den diversen Umfragen nach der Debatte bekommt Sarkozy auf die « Sonntagsfrage » zw. 53 und 54,5 %
  • in der IFOP-Umfrage erklären 53% der Befragten Sarkozy zum Gewinner der Debatte, nur 39 % Md. Royal
    -67 % (zu 29) haben Srkozy klarer in seinen Erklärungen empfunden, 63% (zu 33%) kompetenter und 58 % (zu 37) lockerer.
    -51% gegen 30% der Bayrou-Wähler wünschen sich einen kleinen Präsidenten :laughing:
  • 50 % der Bayrou-Wähler wollen auf Sarkozy setzen, nur 25 % auf Md Royal

Tja :frowning: Aux armes sprich aux urnes → ansonsten bekommt Frau Merkel wohl bald wieder dicke feuchte Handküsse…


Der Vieux Port von Marseille hinter all den Plakaten

Nur mal so am Rande, Cristobal…
woher weißt Du eigentlich , dass die Handküsse von M. Chirac dick und feucht :astonished: waren?

Also, ich finde diese Geste toll! Ich wünschte mir, es gäbe bei uns auch hin und wieder Herrn, die sich trauten, ritterlich aufzutreten. :smiley:

Aber ich befürchte, dass selbst Monsieur le prochain Président der Schliff für die Verteilung von Handküssen fehlt.

Salut Tessi

Ihrem Gesichtsausdruck den Bildern nach zu urteilen, waren die « Baisemains » von Jacques nicht gerade das allergröße Vergnügen für sie. Sie kommt halt aus der DDR, wo Männer und Frauen « ziemlich » gleichberechtigt waren und da kennt man höchstens den sozialistischen Bruderkuss.

Was die « good old school » betrifft, weiß ich nicht. Das kommt mir dann doch zu dicke :smiley: Dem Volk die Bissous - und vielleicht den Herrschaften in guter alter österreichischer Tradition den Handkuss, meinetwegen… Aber der ist dann nur eine kurzes Halten der Hand und die Andeutung eine Kusses. Beim Anblick der Bilder von Jacques und Angie hat man das Gegühl, dass ihr dabei regelrecht die Hand weggeküsst wird. Aber vielleicht ist das ja alles nur ein TV-Trick und sie kleben mehrere gleiche Szenen hintereinander :smiley:

Was die Beziehung Nicolaus und Angie betrifft, teile ich deine Vermutungen. Das wird nach Lage der Dinge keine Traumehe. Er wird ihr höchsten mal kräfig in die Hüfte kneifen, falls sie wieder mal seiner Politik - die da wohl kurz und knapp « Frankreich zuerst! » lautet - im Wege steht. Doch warten wirs ab. Ob sie mit Sego gut auskäme ? Immerhin haben sich konservative deutsche Kanzler immer gut mit sozialistischen französischen Präsidenten verstanden und umgekehrt…
:laughing:

Gerade stelle ich mir die Szene vor wie Jacques der guten alten Maggie aus UK die Hand salbt. Wäre das gut gegangen ? Ohne Krankenhausaufenthalt ? :wink:

:astonished: Was ist da der Unterschied zwischen beiden?
Oder lautete die Frage wirklich „wollen Sie einen kleinen Präsidenten?“
:question: :question: :question:

Sorry Sonka, mit setzen auf ist natürlich wählen wollen gemeint. Im Gegensatz zu Ersterem, wo sich die Zahl darauf bezieht, wen sie gerne als Präsidenten hätten.

Euuuuuuuh…
Ich verstehe wohl, aber wenn man sich einen Präsidenten wünscht, sollte man logischerweise auch auf ihn setzen und für ihn wählen, oder? Scheint mir also ganz unverständlich…

Ansonsten, fand ich heute Ségo (bei ihrer Rede) viel überzeugender als Verliererin… Tja, schade für sie…

Das wird sich noch rausstellen, wer den Schaden hat…

Bush: « Solides Bündnis fortsetzen »
Auch US-Präsident George W. Bush schloss sich den Glückwünschen (von Frau Merkel - Anmerkung Cristo) an. Der US-Präsident habe es eilig, mit Sarkozy " bei der Fortsetzung unseres soliden Bündnisses" zusammenzuarbeiten. Sarkozy sagte am Abend, die USA könnten sich auf Frankreich verlassen. Frankreich werde immer an der Seite der USA stehen, « wenn sie Unterstützung benötigen ».