Der Abbé Pierre (« Pfarrer » Pierre) ist heute morgen im ALter von 94 Jahre gestorben.
Der Abbé Pierre war ein sehr berühmter Aktivist im Bereich Sozialhilfe und seit Jahrzehnten einer der beliebtesten Prominenten Frankreichs, wie es Meinungsumfragen immer wieder bewiesen.
Das Leben des Abbé Pierre ist zwar beispielhaft. Wahrend des zweiten Weltkriegs, als er schon Pfarrer war, machte er in der Résistance (Widerstand) mit und schmuggelte jüdische Kinder über die schweizerische Grenze. Nach dem Krieg wurde er Abgeordneter, doch dieses Amt behielt er nicht lange, denn er sehnte sich nach konkreterer Handlung.
1949 gründet er die erste « Emmaüs-Gemeinschaft ». Diese Gemeinschaft, die sich dann in ganz Frankreich und sogar im Ausland vermehrte, hatte zur Ziel, den Armen und Ausgeschlossenen zu helfen, für ihren Unterhalt selbst aufzukommen, was dem traditionellem Konzept der Barmherzigkeit entgegengesetzt war. Obdachlose zum Beispiel werden in die Emmaüs Gemeinschaften aufgenommen, unterbracht, und arbeiten dort freiwillig: Sie reparieren alte oder gebrochene Werkzeuge, Apparate, Möbel, die sie als spende bekommen, und verkaufen sie wieder und verdienen damit ihren Unterhalt in der Gameinschaft.
Nachdem eine Frau im besonders kaltem Winter 1954 auf der Strasse vor Kälte stirbt, trat er im Radio mit einem Aufruf an die Franzosen auf: « Freunde, Hilfe! ». Dem Aufruf folgte ein grosser Erfolg und löste die Grosszügigkeit der Fanzosen aus.
Sein ganzes Leben lang kämpfte er gegen Armut und Ungerechtigkeit, mit der Technik der Wutanfälle in den Medien und der öffentlichen Interpellation der Politiker.
In den 1980 Jahren unterstützte er die Restos du coeur von Coluche. 1994 erneute er sein Aufruf an die Öffentlichkeit, und wieder 2004, zum fünfzigjährigem Jubiläum des Aufrufs von 1954.
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MSN
Le Monde
(die verschiedene Atrikel von Le Monde sind besonders interessant)