Eine Französin braucht ihre Hilfe !

Hallo !!

Ich bin Französin und ich bin eine Studentin in Frankreich. Zuerst tut es mir leid für mein deutsch… :frowning:
Ich habe ein Projekt für meinen Unterricht von deutscher Sprache. Es ist sehr einfach. Wir müssen 3 Wörter über Deutschland finden. Ich habe 3 Wörte über die deutsche Küche wählen. Es ist Beer, Brot und Plätzchen (für Adventzeit und Weihnachten).
Ich brauche ihre Hilfe : ich möchte, dass du deine Meinung über diesen Wörter geben. Sag mir, was du denkst, ob es wichtig in Deutschland ist ? Ich möchte Informationen und eine Meinung von ein Deutsch. Ich möchte wissen, wie in Deutschland geschehen. Zum Beispiel für Adventzeit : was kochst du viel, was ist wichtig ? Für Bier : ist es immer ein nationales Getränk ? Ich hoffe, dass Sie verstehen!

Es wäre sehr sehr schön, dass Sie mir helfen ! :smiley:

Hallo Charlotte. Super, dass Du hierher gefunden hast! Dein Deutsch ist sehr gut verständlich.

Wie ich schon drüben auf AOX sagte, Bier, Weihnachtsplätzchen und Brot sind und bleiben sehr wichtig. Weihnachten ohne Plätzchen (wir sagen: Gutzi oder Guetzli) ist unvorstellbar für mich.

Bier wird immer noch viel getrunken, durch alle Altersklassen, wenn auch mehr von Männern aus von Frauen. Und Brot ist ebenfalls sehr wichtig. Aber es ist normalerweise ein anderes Brot (n’est-ce pas, Avonlea? :laughing: ) als das französische.

Hallo Charlotte,
wofür entschuldigst du dich? Dein Deutsch ist sehr gut.
Bier, Brot und Plätzchen - sehr gute Auswahl.
In Deutschland wird zwar weniger Bier getrunken als noch vor ein paar Jahren, aber dafür kommt es von seinem Kneipen-Image weg. Davon abgesehen kann ich mir im Sommer an einem warmen Tag kaum etwas besseres beim Grillen vorstellen als ein schönes kaltes Bier :sunglasses:
Muss man bei der Auswahl noch etwas über Brot sagen? :smiley:
Und eine Adventszeit ohne Plätzchen-Backen? Das geht gar nicht. Weihnachten gibt es dann immer einen Teller voll mit Leckereien: Schokolade und selbstgebackene Plätzchen. Manchmal ist die erste Plätzchendose schon vor Weihnachten leer :wouaw:

hallo et bienvenue charlotte,
das sind genau die sachen die mir machmal in frankreich fehlen… :laughing:
« richtiges » bier(reinheitsgebot)
die brötchenauswahl…
und die plätzchen,die mache ich mittlerweile selber(machmal :blush: )
man kann eben seine wurzeln nicht vôllig verneinen…
:wink:

BIER - gibts hier nur ganz selten. Zum Beispiel wenn der Sommer richtig heiß wird und wir grillen. Ansonsten war ich schon als Kind froh, dass es bei uns immer Milch zu trinken gab und ich nicht, wie die anderen aus meiner Klasse, Vaters (Pfand)-Bierflaschen zum Laden zurückschleppen mußte.

BROT - brauche ich jeden Tag und beeindrucke meine französichen Freunde immer mit der enormen Auswahl, die wir hier haben und ich suche immer sehr besondere Sorten für sie aus.

PLÄTZCHEN - gehören zu Weihnachten dazu. Eine sehr saisonale Sache also. Sie herzustellen soll ja kinderleicht sein, aber ich stelle mich zu blöd an. Entweder sie schmecken und sehen doof aus oder sie sehen ganz toll aus und schmecken nicht. Also überlasse ich meiner Mutter das Backen und nehme freudig ihre Pakete in Empfang.

plätzchen
für die kinder unverzichtbar in der weihnachtszeit, oder mal zwischendurch, wobei die arbeitszeitenin der küche schon fast wichtiger sind, als nachher das vernaschen.

brot
das muss frisch sein und gut. also vom bäcker, nicht aus dem supermarkt oder einem « backladen », wo das brot vorgebacken und gefroren aus polen etc. kommt. zum glück habe ich einen bio-bäcker direkt zwei häuser neben mir. am besten mit natursauerteig. was die deutschen bäcker leider nicht können, ist ein vernünftiges baguette zu machen.

bier
ein greuel für mich. für viele aber ein « muss ». ich finde es schrecklich die leute schon morgens mit der bierflasche in der hand durch die stadt stolpern zu sehen. aber seit jahren ist der bierkonsum in deutschland rückläufig, laut der statistiken. dafür kommen bier-mix-getränke gerade bei der jugend gut an. die werbung gaukelt den menschen was vor, und viele fallen mal wieder drauf rein.
falls ich mal ein bier trinke, so kommt es aus frankreich (ch´ti) oder aus belgien (leffe).

[quote="nebenstelle"Und Brot ist ebenfalls sehr wichtig. Aber es ist normalerweise ein anderes Brot (n’est-ce pas, Avonlea? :laughing: ) als das französische.[/quote]

Oh ja! Brot bedeutet mir sehr viel. Bei uns ist es nie nur irgendeine Zugabe zu einem Gericht wie in Frankreich, wo es immer Baguette gibt, sondern es ist eine eigene Mahlzeit. Abends gibt es nur Brot, Abendbrot eben. Ich bevorzuge Schwarzbrot. Was sagte mein ehemaliger Spanischlehrer, ein echter Spanier zu der Liebe der Deutschen zum Brot? „Meine deutschen Freunde vermissen immer nur eines, wenn sie auf Reisen sind: Das schwarze Brot. Ich verstehe nicht, wie man dieses schwarze Brot essen kann. Es muss an der Erziehung liegen, man gibt es den Kindern bestimmt schon ganz früh und später macht es ihnen nichts mehr aus, schwarzes Brot zu essen.“ :laughing:
Neben Schwarzbrot gibt es auch noch leckeres Graubrot bei uns (Sauerteigbrot ohne Körner) und eher selten Weißbrot. Außer zum Früstück. Da gibt es Brötchen. Jede Region in Deutschland hat eine andere Bezeichnung für Brötchen. Mal heißen sie Semmeln (Süden?), Schrippen (Berlin?) oder Rundstücke, wie in Hamburg.

Bier: Das ist für mich ein Phänomen. Ich kann bestätigen, dass es für die meisten Deutschen unverzichtbar ist, zumindest potentiell für 50% der Bevölkerung. Die Tradition der Biergärten im Sommer finde ich eigentlich ganz schön, aber Bier selber interessiert mich überhaupt nicht. Es schmeckt eklig und ich habe nicht vor, in meinem Leben noch einmal Bier zu trinken.

Adventsplätzchen: Sehr lecker! Selber backen tue ich sie fast nie. Früher als Kind bin ich immer zu Oma gefahren und wir haben allerhand gebacken. Jetzt backt sie alleine und bringt uns die Ergebnisse vorbei. Am allerbesten: Vanillekipferl. :wouaw:
Mit Weihnachtsplätzchen verbinden die Deutschen Gemütlichkeit, Familie und Appetitanreger für die bevorstehende Völlerei zu Weihnachten.

:groove: :youhou: :groove:

Ich ticke da ähnlich wie ‹ al ›, nur ganz gelegentlich Biertrinker, bei eher seltener großen Hitze hier.

‹ Brot › nur vom Bäcker, und zwar gesäuert, Roggen, locker-saftig, herzhaft mit ‹ cross ›-gebackener Kruste.
Ein anderer Bäcker in unserem Viertel bietet allerdings ein ganz flaches franz. ‹ Pavé-Brot › an – baguette-ähnlicher Teig, insgesamt weich gebacken, obenauf mit groben Salzkörnern bestreut – man darf nicht anfangen, Stücke abzureißen und schon mal etwas zu essen, man hört nicht auf, und dabei warten die feinen Käs’chen doch zu Haus.
… und hierzu passt vorzüglich auch Pumpernickel = Schwarzbrot.

Überhaupt, die übriggebliebenen guten handwerklichen Bäcker in MS wetteifern mit einer Vielzahl delikater Graubrot (Roggenbrot)-Sorten, da lockt immer mal wieder eine andere herzhaft-würzige Variante.

Ich habe ganz vergessen: ‹ Adventsplätzchen ›:
Die sind in der Vorweihnachtszeit sehr wichtig.
Anfang Dezember backt meine Frau mit den Enkelkindern gern diverse Rezepte – Lebkuchen, Butter- und Mandelplätzchen
und für uns, auch zum Anbieten wenn Besuch kommt, eine riesige Dose voll Zimtsterne.

INteressant, dass Ihr alle von Adventsplätzchen redet. :open_mouth:

Bei uns heissen die Weihnachtsplätzchen und die dürfen auf keinen Fall angerührt werden vor dem heiligen Abend! :exclamation: Das wär ja noch mal schöner :smiling_imp:

Das wäre ja noch schöner, wenn es nur Weihnachstplätzchen geben würde! Wie soll man die Zeit vorher aushalten? Wir haben wirklich nur Adventsplätzchen, und die sind bis Heiligabend auch wirklich alle.

Adventsplätzchen? Nie gehört. Bei uns heißen sie ohnehin Brödle, Weihnachtsbrödle, und sie werden vor Weihnachten nur in homöopathischen Dosen verabreicht (sogenannte « Versucherle »), obwohl sie da am besten schmecken.

Da hat Avonlea einen neuralgischen Punkt getroffen.
Zit.:« Wie soll man die Zeit vorher aushalten? Wir haben wirklich nur Adventsplätzchen, und die sind bis Heiligabend auch wirklich alle. »
Ich bewundere meine Frau immer für ihren hehren Vorsatz, Zimtsterne parat zu haben, « …auch zum Anbieten, wenn Besuch kommt » – die sind im Ernstfall längst verzehrt.

Stimmt hier (Frankenland) heißen die auch überwiegend Weihnachtsplätzchen, wobei die meistens doch schon in der Adventszeit gefuttert werden :wink:

Aber zum eigentlichen Thema:

Brot : Ich glaube es gibt in keinen anderen Land, wie hier diese Auswahl an Brotsorten. Um die 300 sind es, glaub ich. Und dazu kommen ja auch die Brötchen,Semmeln, Weckli, Schrippen etc. Brot ist ein elementares Grundnahrungsmittel…

Bier Für manche auch das flüssige Brot lach ier ist schon mal fein, aber muss nicht zum täglichen Bedarf gehören. Ist aber dennoch ein treuer Begleiter der deutschen Essenskultur … Und noch dazu das Reinheitsgebot yau

Plätzchen weihnachten ohne Plätzchen? … unvorstellbar eigentlich … und natürlich auch Lebkuchen :slight_smile:

Wir Alemannen (Hoch- u. Nieder-) haben eben noch Prinzipien :sunglasses: :smiley:

Danke sehr sehr schön für ihre Antworten! Sie haben mir sehr geholfen. Ich habe fast alles verstanden und ich habe viel gelernt. :smiley:
Aber ich habe noch eine Frage ! Müssen wir Adventzplätzchen oder Weihnachtplätzchen sagen ? Und was ist wichtigste : Nicklaus oder Weihnachten ?

Nikolaus ist langweilig. Die Kinder stellen ihre Stiefel vor die Tür und die Eltern tun da Schokolade rein. Mehr wird da nicht gefeiert.
Es ist egal, ob man Weihnachts- oder Adventsplätzchen sagt. Bei uns im Haus heißen die nur Weihnachtskekse.

Bei uns sagt man Weihnachtsplätzchen oder einfach nur Plätzchen und es gibt sie in der gesamten Vorweihnachtszeit, wenn ich die nur für Weihnachten wollte, müsste ich am heiligen Morgen anfangen zu backen. :laughing:

Weihnachten ist wichtiger als Nikolaus aber am wichtigsten ist eigentlich der Hintergrund und nicht die Geschenke. :wink:

Das sagense immer alle. Und hetzen dann doch am Heiligmorgen noch in die Geschäfte. :unamused: :wink: