NORMANDIE

Natürlich, das ist ja schon das Cap de la Hague, inkl. Leuchtturm. Warst Du denn auf Deiner Tour so weit draussen im Westen?

Bin meinerseits gespannt, auch auf den Bericht von den noch ausstehenden Zwischenetappen (Caen, Bayeux und Landungsküsten) :wink:

Kleiner interner Verweis zum längsten Tag: bonjour-frankreich.com/forum … t-647.html

Jo, das Cap da oben hat mich magisch angezogen (wegen der guten Kritiken im Reiseführer). Ich bin dann quer durch die Bocage über Saint-Mère-Eglise, Saint Vaast, Barfleur +(Point Barfleur an der Küste rüber bis nach Cherbourg, und dann Richtung Westseite und von dort hoch bis zum Cap.
Da fährst du quasi durch eine Paradieslandschaft kommst auf einer ansteigenden Straße durch ein herausgeputztes Dorf mit vielen Blumen und tollen Designerstraßenlaternen und auf der Höhe angelangt, liegt sie plötzlich vor dir, vollkommen überraschend :smiley: (echt ich hab nicht dran gedacht), die WAA, riesiggroß, mehrfach umspannt mit Stacheldrahtzaun; aber so eingebettet in die schöne Landschaft, wirkt auch sie als könnte sie keiner Fliege was zu Leide tun…

Leider hat die Zeit nicht mehr gereicht, um abschließend noch die ganze Weststeite hinabzufahren. Ich bin dann nach Barneville/Cateret, wo der Hafen aber so gemuffelt hat, das ich dort nicht im Schatten speisen wollte und hab mich mit einer Packung Bulots und einer Fischsuppe made in Bretagne zurück zu meinem primitiven Gaskocher nach Omaha begeben.

Und alles in allem wars das dann auch. 10 Tage kommst du halt nicht bis nach Saint Michel. :unamused: oder :wink:

ich will euch ja nicht die illusionsen rauben,aber was denkt ihr denn,warum sind die dörfer in frankreich um diverse atomanlagen immer so « chic »???
un andere gebiete total verwahrlost…
(atomgewerbesteuer :frowning: )

Das Cap de la Hague ist wirklich wunderschön zum Wandern - aber wenn wir an dieser grässlichen Nuklearanlage vorbeikamen, wurde mir immer ganz anders …

Hängt der Fallschirmspringer in Sainte-Mère-Eglise noch am Kirchturm? :wink:

Zum Wandern ist es wirklich schön ( chemin des douaniers). Fragt man die Bewohner von la Hague oder vom restlichen Departement, was sie von der Nuklearanlage halten, so werden sie fast einstimmig antworten, dass es eine gute Sache ist und viel Geld einbringt. Deshalb sind die Dörfer um das Cap von la Hague alle so gur renoviert und schön und malerisch. Vor zwei Jahren gab es sogar eine Protestaktion gegen Windradanlagen, weil jene die Landschaft entstellen…Ich habe ein paar Jahre dort gewohnt und mir graute schon vor den Transporten, die immer nachts in Valognes abgeladen werden…

Ich denke schon, ja!!
An jedem 6. Juni wird es über Sainte-Mère-Eglise berichtet und jedes Mal gibts auch einen Blick zur Kirche und dessen Fallschirmspringer (naja, der Fallschirm, nicht der Springer, wär auch makaber).

yo ist noch da, ist auch sehr fotogen, aber in der kirche selber kriegt man ein bisserl weiche knie

Mont Saint Michel für (bzw. gegen) Gehbehinderte haben wir hier diskutiert: bonjour-frankreich.com/forum … 13278.html

Tipps zur Übernachtung in der Normandie (bzw Picardie) und zur Frage, wie man im Zug hinkommt, gibts hier: bonjour-frankreich.com/forum … -1061.html

Also, wir sind immer mit dem wohnmobil unterwegs , ein fach traumhaft was man alles im norden sehen kann, da wir einfach mal ohne reiseführer oder absichtlich mal von der normalen route runter fahren und die kleinen dörfer und entdecken…
man kommt so ins schwärmen das ich sofort wieder reisefieber bekommen,
vor allem kann man in der nähe von calais kein 50 km weiter schon wunderschöne ecken finden, wir hatten uns für letzen sommer so viel vorgenommen, aber wir kamen nicht zu weit da man sich nicht trennen kann, überall waren Feste…
ok ich hör auf sonst sitze ich schon wieder im wohnmobil…lol :fr:

bevor das sommerloch so richtig kommt oder wenn jemand noch keine idee hat wohin es gehen soll


dieppe


criel plage


aufm michel


vor dem michel

Moin,

nach Dieppe möchte ich auch mal, um dann ein einziges Mal vor den alten Gebäuden zu stehen, wo die famose Alpine Renault gefertigt wurde.

Ich war bis jetzt nur in Caudebec-en-caux, La Mairellaye-sur-Seine und in Dives-sur-mer. Einer meiner ehem. Wohnorte war mit Caudebec verschwistert und ich habe die Tour dorthin genossen. Wir sassen zu Pfingsten in der prallen Sonne und haben uns gehörig den Pelz verbrannt, zudem war meine Gastfamilie sehr nett.

Da möchte ich auf jeden Fall nochmal hin!

LG,

Oliver

na dann will ich mal nicht so sein und die lust hemmen


st. valery en caux


arromanches les bains


abend bei surtainville


hafenschutzmauer von goury

habe bei der Suche nur einen Honfleur-Faden finden können, daher dachte ich mir ich eröffne mal für diese Sehenswerte Region Frankreichs einen eigenen. Beginnen werde ich mit den ungleichen Schwestern Deau-&Trouville, knapp in der Basse-Normandie gelegen beginnen.

Besonderen Dank an L. aus Caen und B. aus D., zwei waschechten Normanninnen die es ins trübe OWL verschlagen hat. Klar man jetzt sagen, hüben wie drüben regnets, aber in der Normandie irgendwie schöner, oder liegt es an meiner rosaroten Frankreichbrille!?

In kürze gibt’s noch mehr zu lesen und Bilder werde ich die nächsten Tage noch einfügen.

oh doch,haben wir einen normandie-faden!! daher zusammengeführt,moderation … und bald neue bilder !!! :smiley: :wink:

Weihnachten 2013

Nach einem arbeits- und ereignisreichen Jahr wollten wir unbedingt noch einmal raus, meine Idee war zunächst nach Borkum zu fahren, beim stöbern im Internet fanden wir aber auch hübsche Ferienwohnungen auf Rügen und Usedom.
Chérie druckste ein wenig rum und meinte ans Meer wäre ja OK, aber Deutschland? –Da sind wir doch fast immer, außerdem waren wir erst einmal wirklich in Frankreich in diesem Jahr.
Und wenn ich ehrlich bin, in Frankreich fühle ich mich auch immer sehr wohl, auch wenn wir selten dem Süden unsere Ehre erweisen.
Also haben wir überlegt wie weit wir denn fahren wollen, Frankreich ist ja nicht wie Holland oder Luxembourg und geschaut was wir meernah noch bekommen könnten.
Unsere Wahl fiel auf die Normandie, zum einen weil Chérie noch nie dort war und zum anderen unsere Französischlehrerin aus der Normandie stammt und es immer gemein findet, dass wir nur immer und immer wieder in die Bretagne fahren.

Samstag 21.12.2013
Endlich haben wir arbeitsmäßig das Jahr geschafft und wir dürfen uns auf uns besinnen. Da wir ja diesmal nur gute 700km vor der Brust haben und erst ab 17.00Uhr einchecken können, müssen wir mal nicht mitten in der Nacht los, um unser Ziel zu erreichen.
Das beste am über Weihnachten wegfahren ist auf jeden Fall, das es wohl sonst kaum einer tut, die Straßen sind herrlich frei und selbst in Belgien hat man es geschafft, die Baustellen abzuräumen und etwas weniger Schlaglöcher in der Fahrbahn zu haben. So erreichen wir gegen 12.00Uhr die Aire de Sentinelle bei Valenciennes, hier müssen wir immer eine Pause machen, da der Sprit nicht weiter reicht und - nach einem unschönen Erlebnis auf einer belgischen Autobahntoilette - in Belgien nicht mehr gehalten wird.
Deutlich vor 16.00Uhr erreichen wir Trouville sur Mer. Da wir wissen, dass wir vor 17.00Uhr den Schlüssel nicht bekommen werden, fahren wir ein wenig durch die Gegend um Hinweise auf Einkaufsmöglichkeiten zu finden. Die finden wir zwar auch, aber vor allem entdecken wir ein Haus nach dem nächsten, direkt mit Meerblick teilweise parkähnlichen Gärten und das Ganze oft auch noch im normannischen Fachwerkstil.

Da wir keine Hinweise auf einen Supermarkt entdecken können, drehen wir um und fahren runter in den Ort, hier merkt man, das hier die Pariser urlauben, a) sieht man es an den Autokennzeichen und wie diese fahren und parken, b) mitten im Ort wenn man die kleinen Gassen hochschaut könnte man auch in Montmartre sein.
Da bald Weihnachten ist, gibt’s auch hier einen Weihnachtsmarkt, es gibt einen Autoscooter, eine Minispielhalle, ein paar Greiferautomaten und ein Kinderkarussell. Direkt danach geht’s rechts über eine Brücke und wir sind Deauville und haben kurz darauf die Qual der Wahl zwischen „SuperU“, „Intermarché“ und unserm altbekannten „LeClerc“. Natürlich eilen wir in letzt genannten, da wir uns da am besten auskennen und kaufen die paar Sachen, die uns hoffentlich bis Montag genügen werden.

Gegen 17.30Uhr sind wir wieder an der Residenz. Von aussen sieht alles so aus wie wir es im Internet gesehen haben, viel Anreisende scheint man jedoch nicht zu erwarten, denn das Tor ist geschlossen und da es keine Klingel gibt, schicke ich Chérie in den Wind um den Torcode zu besorgen.

Innendrin ist alles nicht mehr ganz up to date, aber wir wollen uns ja erholen und nicht in Eleganz sterben. Als wir unsere „Ferienwohnung“ betreten, werden wir überwältigt, dieser Meerblick ist einfach fantastisch; das zweite was uns auffällt ist, das wir kein Schlafzimmer haben, sondern die Wahl zwischen Etagenbetten oder einem „Clic-Clac“, aber wo sollen auf 25Quadratmetern auch noch Mauern um ein richtiges Bett hinpassen.

Auch wenn wir evtl. Anderes erwartet hätten, enttäuscht sind wir nicht.

Und so geht Tag eins zu Ende mit Cidre aus der Normandie und Wein von der Loire.

Sonntag, 22.12.2013

Die erste Nacht des Urlaubs war noch nicht wirklich erholsam, es liegt zwar nicht an den Matratzen, aber auch diese könnten gerne besser sein. Am schlafen wurden wir aber vielmehr dadurch gehindert, das es ungewohnte Umgebungsgeräusche gibt wie Meeresrauschen, aber auch das Brummen des Kompressors vom Kühlschrank(wer hat auch schon im Schlafzimmer den Kühlschrank?) oder das Brummen der Be-und Entlüftungsanlage sorgen immer mal wieder dafür, das man aufwacht. Auch wenn ich es in der Nacht nicht bemerkt habe, Chérie erging es auch nicht viel besser.
Nach unserm Frühstück, natürlich mit Croissant und Baguette, machen wir uns auf zu einer ersten Erkundung in den Ort. Kaum haben wir die Treppen und schrägen Wege an die Strandpromenade geschafft, öffnet sich der Himmel und es beginnt leicht zu regnen(eigentlich regnet es nur auf A….löcher, besagt ein normannisches Sprichwort). Nach wenigen Metern auf Sandstrand erreichen wir die richtige Promenade, die aus Holzbohlen besteht. Hier ist das Wetter zwar nicht besser, aber das gehen einfacher. Der Weg wird von Plakaten gesäumt, die vom Festival des neuen Lachen in Trouville künden, und dieses gibt es schon seit 1990(die Plakate sind, glaube ich, von Raymond Savignac, muss mal sehen ob das örtliche Museum das bestätigt), auf jeden Fall lächelt fast jeder und auch wir entlang der Promenade trotz des Regens.

Nach kurzem Weg entdecken wir die Tennisplätze,

die wir schon in der Webcam entdecken konnten und stehen kurz darauf vor dem Casino, das zur Zeit aber wohl umfassend renoviert wird und schon sind wir wieder mitten im trubeligen Seebäderleben.

Gut, die Porschedichte ist sicher nicht ganz so hoch wie in Cannes, aber man sieht nur wenige alte Automobile, die meisten sind recht neu und tragen die Zahlenkombinationen der französischen Haupstadt. Wir flanieren entlang mehrerer Bistros, wo auch bei Regen draußen gesessen wird, wohl wegen des besseren gesehen werdens. Da uns die Pariser „High-Society“ nicht so sehr interessiert wechseln wir die Straßenseite und landen im Fischmarkt von Trouville, hier gibt’s die Fänge vom Tage, Miesmuscheln, Hummer die Lebend auf dem Tisch präsentiert werden, Seespinnen, kleine und große Krebse und natürlich diverse Austernsorten in verschiedenen Handelsklassen; das beste Angebot welches ich ausmachen kann, sind 3Kilogramm Austern für 30,-€(Aber Austern sind ja nichts für mich, nachdem mir jemand mal in Hamburg sagte, das Austernessen wäre, als wenn man jemandem den Schnodder aus der Nase saugt). Also gehen wir an Fischhändler um Fischhändler vorbei und kommen vom Fischmarkt auf den Wochenmarkt, wo es neben Obst und Gemüse wie immer in Frankreich auch Schuhe und Mode gibt(hhm, der ein oder andere Pullover hat mir wohl gefallen und Chérie wohl dieses und jene Paar Stiefel), bei dem Wetter wollen wir aber nichts anprobieren. Bewundern jedoch das große und hochwertige Angebot(wobei das für die Make-Up Sachen wohl nicht ganz stimmen wird) und staunen über die Wurstsorten die es gibt und andere Dinge zum Essen, auch wenn wir immer noch nicht wissen wie eine Tartilette schmeckt, die aussieht wie normaler Kartoffelsalat, aber in warm.

Auf dem Marktplatz befindet sich auch der gestern schon erwähnte „Weihnachtsmarkt“, aber außer jede Menge „Greifern“ und der Spielhalle und den bereits erwähnten Fahrgeschäften gibt es hier nichts was mit Weihnachten zu tun hat.

Mittlerweile regnet es nicht mehr und wir schauen noch kurz beim Office de Tourisme vorbei um zu Erfahren wo wohl morgen der Weihnachtsmann mit dem Flyboard zu finden sein wird, aber genaueres können wir nicht erfahren, da das Touristenbüro gerade Mittagspause hat. Dafür habe ich den Eingang zum Museum gefunden, aber auch dort ist gerade Mittag.
Da wir weder schlauer werden können, noch Kunst bestaunen können, machen wir uns wieder auf den Weg nach Hause, wir besorgen uns noch ein Palmier und eine Apfeltasche zum Kaffee, der heute Tee sein wird wegen des Wetters.

Den Nachmittag genießen wir beim quatschen und bei dem Wundervollen Blick aufs Meer.

Vom Balkon aus kann man sogar den Containerhafen von Le Havre recht gut sehen und ich knipse zwei dieser riesigen Schiffe, eins liegt schon im Hafen und das andere läuft gerade ein.

An unserem Strand steigt der ein oder andere Kite samt Surfer in den Himmel, als es langsam dunkel wird können wir sehen, wo sich die ganzen Schiffe im Ärmelkanal tummeln, denn 200Kilometer(da wäre Portsmouth) weit schauen kann das bloße Auge nicht.

Mit unsern Büchern verabschieden wir uns die nächste Nacht.

Montag, 23.12.2013

Langsam haben wir uns an die nächtlichen Nebengeräusche gewöhnt und können das „Clic-Clac“ fast mit einem Handgriff zur Couch zurückbauen. Heute vermissen wir einen Toaster, um Croissants und Baguette aufknuspern zu können. Aber unsere Vorräte von Samstag haben bis heute gereicht.

Um nicht die Ankunft des Weihnachtsmann zu verpassen, machen wir uns auf zum Supermarkt, heute ist auf dem Weg dorthin nicht so viel los und ich sehe auch ein wenig mehr von Deauville, da ich nicht fürchten muss jeden Moment von einem Pariser gerammt zu werden.
Da wir uns bereits eine Einkaufsliste gemacht hatten, geht das Einkaufen recht zügig. Für die interessierten waren heute Austern im Angebot, 4kg für 24,90€. Und ja einen Toaster haben wir natürlich auch gekauft, auch wenn wir mehr dafür ausgeben mussten, als die von uns angesetzten 10,-€. Später beim auspacken lesen wir, das dieses Gerät nicht in Hotels oder Gaststätten betrieben werden darf, daher gibt es in unserer Unterkunft wohl auch keinen.

Gegen halb zwei machen wir uns zu Fuss auf den Weg in den Ort, diesmal aber nicht entlang des Strandes, sondern durch die kleinen Gassen, es gibt zwar Trottoirs, aber die sind so schmal, das selbst ich lieber auf der Strasse laufe, bevor ich zwischen einem Fallrohr und einem Aussenspiegel eines Autos einklemme und Chérie die Feuerwehr bemühen muss um mich zu befreien. Wir entdecken das ein oder andere nette Lokal und natürlich auch einige Aussenstellen des Pariser Chics –über den man natürlich trefflich diskutieren kann-, jedoch finden wir für diesen Künstlerhort erstaunlich wenige Geschäfte, die Kunst verkaufen oder Kunstbedarf anbieten. Kunst muss man wohl in Pariser Galerien erstehen und den Bedarf, wenn man hier malen will, woanders besorgen.

Natürlich sitzt man trotz starken Windes wieder draussen für das Déjeuner, aber wir erkennen trotzdem niemanden. Was ich vermisse ist ein Comptoir de la Mer, wo es neben Maritimen Kleidern auch andere Lustige Dinge gibt wie z.B. Knotenbretter, Schiffsmodelle oder anderes, was man nicht wirklich braucht, aber einen immer wieder an einen Urlaub erinnert.

Wir mutmaßen, dass „Père-Noel“ wohl irgendwo vor dem Office de Tourisme auftauchen wird, weil man dort auch „Jou-Jou“(Bonbons, Süßigkeiten) für die Kinder bezahlen kann, die der Weihnachtsmann später verteilen wird. Da es erst 14.00Uhr ist haben wir noch etwas Zeit, ich würde ja gerne ins Museum laufen, habe aber Angst ich an den Werken von Savignac fest zu sehen und den Weihnachtsmann zu verpassen. Wir entdecken jedoch schon Vorbereitungen für die Ankunft eines gewissen Herrn, es gibt ein paar Absperrgitter, ein paar Stadtsoldaten die fachmännisch einen Lautsprecher aufstellen und im Anschluss daran mit den soeben eingetroffenen Polizisten und der Dame vom Ordnungsamt „rumküssen“.
Endlich ist es soweit, vom Casino her kommt er, ohne Rentiere vor sich fliegt er übers Wasser und zieht seinen Schlitten(einen festlich geschmückten Jet-Ski) hinter sich her. Es sieht sehr Lustig aus wie der Weihnachtsmann locker auf dem „Flyboard“(Googelt die Bilder und wer Lust hat auch die Erklärung dazu) einschwebt, die Kinder sind aus dem Häuschen und die Erwachsenen schubsen sich um die besten Fotoplätze; ich spüre Angst um Chérie in mir aufsteigen und sehe sie schon im Wasser liegen, Gott sei dank wird sie nur vom Regen nass und hat ein paar coole Bilder machen können.

Leider meint unsere neue Kamera kurz darauf streiken zu wollen, aber mein schlaues Chérie hat zum Glück auch unsere alte dabei, sodass wir die Plakate auf der „Promenade Savignac“ abfotografieren können, alle gelingen uns nicht, die werden dann halt die Tage nochmal gemacht. Wenn es weniger stürmt und man nicht zähneknirschend den Strand entlanglaufen muss, weil der Wind einem den Sand in den Mund legt.



So langsam scheint der Sturm zu beginnen, der gestern schon im Radio angesagt wurde.

Durchgefroren wie wir sind gießen wir den Kakao, den wir eigentlich zum Frühstück trinken wollten in Tassen und machen ihn in der Mikrowelle heiß. Hhhm, das ist lecker, dazu gibt’s Galette aux Pommes. Danach putze ich erstmal die Fenster der Balkontüren, da irgendwer vor uns die wohl mit einem Schwamm mal abgewischt hat, aber nachdem der Regen bis an die Türen geklopft hat, ist der Durchblick arg getrübt. Währenddessen macht sich Chérie daran, den bislang von mir verfassten Worten weiteren Feinschliff zu verleihen, schließlich ist sie nicht nur meine Frau, sondern auch meine Lektorin; denkt also daran, dass es nicht nur mein Ruhm ist, sollte ich irgendwann auf einer Bestsellerliste auftauchen.

Dem Wetter entsprechend wird es heute bretonisches Ratatouille geben, die Zutaten mussten hier ja nicht soweit reisen, was man am Geschmack merkt, jedoch beim Blumenkohlpreis von 2,40€ verwundert.

Apropos Bestseller, nachdem ich vorzeitig mit Risto Isomäkis „Gottes kleiner Finger“ fertig wurde, schenkte mir Chérie vorab Frank Schätzings „Nachrichten aus einem unbekannten Universum“, so unterhaltsam wurde mir Wissenschaft noch nicht präsentiert und kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der mehr übers Meer wissen will. Für Ein- und Auswanderer insbesondere nach Amerika kann ich euch Luca di Fulvios „Der Junge, der Träume schenkte“ ans Herz legen; dort geht es um Hoffnungen, Liebe, Aufstieg und auch Fall aber auch ein wenig um Gerechtigkeit.

Draussen ist es wieder dunkel, aber erst seit einer guten Stunde, jetzt ist es viertel vor acht und ich wünsch euch eine gute Nacht.(Es war eher dunkel, aber es reimte sich schlechter)

Dienstag, 24.12.2013
Schon um kurz nach 8.00Uhr sind wir wach, wobei von geschlafen zu haben kaum die Rede sein kann. Heute Nacht tobte ein kräftiger Sturm, der natürlich auch direkt auf unsere Fenster blies, wir haben zwar Rolläden davor, aber trotzdem war es schon ganz schön laut. Aber das ist halt der Preis des Meerblicks.
Apropos, bevor wir das Meer sehen, schauen wir auf den Tour Malakoff und die Villa Pezane, in beiden wurde Marcel Proust von der Muse geküsst und wie wir heute herausfanden, küsste er andere auch in den Roches oder Pierres Noires, das früher ein Hotel war und zu unserer linken Hand grüsst.

Wenn ich gestern schrieb, dies hier sei ein Künstlerhort, so dachte ich an Maler, jedoch nicht an die schreibende Zunft, die sich halt in Person des schon genannten Marcel Proust aber auch in Gustave Flaubert hier wohlfühlte.

Schon erwähnter Sturm, zwang uns heute dazu lange Zeit in unseren 25Quadratmetern zu verharren, leider wollte auch das Radio nicht mehr, aber so gab es halt nachdem Frühstück die ersten Buchstaben in den Kopf, was ja auf jeden Fall nicht schaden kann.

Zwischendurch schauen wir immer mal wieder nach dem Wetter, mal kommt der Regen von oben, mal von den Seiten, mal von vorne(hinten haben wir Gott sei dank ganz viel Gebäude). Dennoch entschließen wir uns zumindest den Müll, den wir in letzten Tagen fabriziert haben, der Entsorgung zuzuführen. Laut Hotelunterlagen soll hier das „Tri-selectif“(ähnlich gelber Sack/Tonne in D) stattfinden, aber in dem „Müllschuppen“ stehen nur große Müllcontainer, keiner ist für spezielle Stoffe markiert, natürlich versuchen wir am Inhalt zu erkennen ob es Unterschiede gibt, die uns evtl. entgangen sind, aber nein, in allen Tonnen ist alles; also werfen wir unsere 3Beutel sortiertes einfach in die nächstbeste Tonne und werden ab sofort nichts mehr sortieren.

Mittlerweile haben wir auf unseren Wegen in den Ort auch schon recherchiert, warum wir wohl nur so wenig Platz haben. In den Immobilienagenturen hängen durchaus interessante Angebote, z.B. Trouville direkt am Hafen 16,5qm für schlappe 94.000,-€, das im Verhältnis günstigste Angebot ist im Hinterland zu haben, 23.000qm Grund mit 2.000qm Haus für knappe 2,5Mio.€. Unser Apartment könnte man auch kaufen für 120.000,-€, aber wie gesagt, kann man machen, muss man aber nicht.

Nach unserer ersten Partie Carcassonne geht draußen im wahrsten Sinn des Wortes die Sonne auf, der Wind hat sich nahezu gelegt und das Meer leuchtet im schönsten Smaragdgrün(wie ich auf Smaragdgrün komme?-Die Küste heißt Smaragdküste, aber nicht weil es hier Edelsteine gibt.) Schnell schlüpfen wir in straßentaugliche Kleidung und erkunden noch eine uns unbekannte Ecke, hier stehen ebenfalls schmucke Häuschen, wobei viele Villen mittlerweile mehrere Wohnungen beinhalten, kein Wunder bei den Preisen hier.


Die Sonne genießend laufen wir wieder in den Ort, habe auf dem Stadtplan gesehen, das es hier auch ein Aquarium geben soll, wir finden es sogar bzw. dessen Überreste, das Ausstellen lebender Fische hat sich wohl hier nicht so rentiert wie der Handel mit den toten Seegetieren. Wir bummeln an den Schaufenstern entlang und entdecken wider Erwarten doch auch die eine oder andere Galerie, eine heißt van Gogh, hat aber nur Bilder von Alacio und Pollachi (sagen mir bislang beide nichts), haben aber wohl Bilder von den Seebädern gemalt, soweit wir das von den ausgestellten Bildern und Prospekten ausmachen können. In einem Spielwarengeschäft entdecken wir schöne Miniaturkarussells und lustige Rutscher á la Bobby-Car, für Jungs gibt’s einen Feuerwehrwagen mit Schlauch und für Mädchen ein rosafarbenes Fahrzeug.
Fast alle Geschäfte haben noch geöffnet, insbesondere bei den Friseuren scheint Hochkonjunktur zu herrschen.
So ist das im katholischen Frankreich, kein heiliger Abend und nur der 1.Weihnachtstag ist Feiertag, gut für uns als Urlauber. Aber auswandern hierher geht dann wohl nur, wenn man eher freiberuflich unterwegs ist.
Was die Bescherung angeht, müssen wir bis morgen warten, schließlich halten wir uns als Gäste an die örtlichen Sitten und Gebräuche.

Mittwoch, 25.12.2013

Gestern Abend bemerkten wir, dass es in unserer Wohnung gar keinen Kamin gibt, durch den der Weihnachtsmann liefern könnte und so bescherten wir uns kurzerhand doch noch am heiligen Abend. Was wir uns geschenkt haben? –Na, ihr könnt Fragen fragen, es ist doch das Fest der Liebe!

Auf jeden Fall war die heilige Nacht, die bislang erholsamste des Urlaubs und wir machen uns mit Elan daran, unsere Croissants auf dem Toaster zu verbrennen, das Toast jedoch will danach nicht so richtig Farbe annehmen, aber es ist immerhin warm und hat eine krosse Konsistenz.
Draußen lacht die Sonne und so halten wir uns nicht lange mit Abwasch oder Duschen auf, ersterer kann warten und zweites wird heute halt mal als Katzenwäsche durchgeführt. Denn wir wollen an den Strand, natürlich nicht mit Badehose, sondern zum Strandbummel und um zu sehen und gesehen zu werden. Es ist zwar nicht all zu warm draußen, aber die Meeresbrise erfrischt und die Sonne erfreut. Da gerade Ebbe ist, können wir am Ende des Strandes bequem über eine Treppe auf die Pier steigen und von dort in den Hafen flanieren.

Was mir bislang aufgefallen ist, es scheint noch zu früh für die „upper-class“ zu sein, denn viele Frauen und auch Männer laufen in Jogginganzügen oder Hausanzügen herum, modisch mit Gummistiefeln kombiniert.
Im Hafen will ich nachsehen, ob und wenn ja, wann das Shuttleboot zwischen Trouville und Deauville fährt, leider sagen uns die Schilder das es nur von April bis November fährt und wenn es nicht fährt wird bei Ebbe eine Gangway über den Fluss gelegt, die Benutzung kostet aber auch 0,50€, aber wie gesagt, im Winter gibt’s weder Boot noch Brücke.

Ich habe mich ja immer gefragt, was all die Saisonarbeiter im Winter tun und stoße prompt auf eine Schlagzeile in der Zeitung in der es heißt: “falscher Polizist raubt Prostituierte aus.“ Dies könnte ein Hinweis sein, da ja zumindest letztere als Profi wohl nicht so naiv wäre. Aber mal sehen, ob ich hierzu noch weitere Recherchen durchführen kann –also was die Saisonarbeiter im Winter machen-.

Auf dem Weg zurück haben sich die Hauptstädter weitestgehend umgezogen und sitzen wieder hinter den mit Plastikfolienvorhängen vor dem Wind geschützten Terrassen, bei vielen scheint das Umziehen fürs Mittagessen jedoch nicht viel gebracht zu haben. Aber wenn die wider erwarten die neuen Trends für 2014 präsentieren, dürfen wir uns schon wieder auf Leggings freuen, die ja nun einmal nicht an jeder/jedem gut aussehen.

Kurz bevor wir unser Heim auf Zeit erreichen verschwindet die Sonne auch wieder hinter den Wolken und es wird gefühlt noch etwas kühler zumal auch der Wind nochmal auffrischt.
Unser Radio hat sich wohl für diesen Urlaub verabschiedet und sagt keinen Mucks mehr, da uns aber die Texte nicht einfallen wollen, bleibt es recht ruhig bei uns, dann und wann wird die Stille durch das Brummen des Kühlschranks unterbrochen. Was nicht heißen soll, das Chérie und ich nicht miteinander reden würden. Aber da wir unsere Nasen in Bücher vergraben, tauschen wir uns halt nur in den Lesepausen aus.

Auf jeden Fall haben wir mittlerweile herausgefunden, dass wir leider doch nicht den regen Verkehr im Ärmelkanal durchs Fernglas verfolgen, sondern dort einfach nur 6/7 Schiffe auf Reede liegen und wohl warten, wohin die nächste Reise gehen soll, selbst zwei größere Containerschiffe liegen dort rum; ich vermute um Liegekosten über Weihnachten in irgendeinem Hafen zu sparen wo dann doch nichts passieren würde.

Donnerstag, 26.12.2013

Wir haben hervorragend geschlafen und unser Radio anscheinend auch, denn es spricht wieder mit uns und die Nachbarn können die Besenstiele wieder einpacken, da wir nun nicht mehr selber singen müssen.

Für heute steht Deauvile auf dem Plan, der Ort gleich neben an, mit dem sich Trouville zumindest den Bahnhof teilt. Als erstes fällt uns auf, das es hier viel flacher ist und man so auch ein wenig Raum für Parkplätze hat. Diese sind sogar Kostenlos. Wir laufen an den Filialen der großen Hotelketten wie Ibis oder Mercure am Yachthafen entlang zum eigentlichen Hafen von Deauville.

Auf dem Weg dorthin sehen wir, dass das Böötchen mit dem wir eigentlich übersetzen wollten, heute doch fährt, wir merken uns für’s nächste mal am besten jemanden zu fragen der mutmaßlich damit zu tun hat.

Am alten Hafen hat man vor Jahren die nicht genutzten Flächen in recht schicke Eigentumswohnungsblöcke umgewandelt, wo man halt neben dem Auto vor der Tür, hinterm Garten seine Yacht liegen hat. Viele Autos sind nicht zu sehen, dafür aber viele schöne Yachten.

Statt Richtung Casino und Strand, laufen wir in die Stadt, heute ist gerade Markt, der wirkt ein wenig aufgeräumter als in Trouville, so wie die ganze Stadt noch ein wenig Chicer wirkt. Leere Läden gibt’s hier so gut wie keine und während bei uns die Austern Kiloweise verhökert werden, zahlt man hier denselben Kurs, aber halt fürs Dutzend. Hier sitzt auch eher das „alte Geld“ draußen, nicht um gesehen zu werden, sondern einfach weil die Sonne scheint, gut evtl. hat man auch besser seinen Jaguar, Range Rover oder Porsche im Blick. Es gibt auch viele Interessante Geschäfte, so werden in einem ausschließlich bretonische Köstlichkeiten feilgeboten(lt. Werbeschilder schon über 100Jahre lang), in einem anderen kann man antike Fernseher kaufen in die statt Bildröhre eine Winterlandschaft gebaut wurde, natürlich fährt im Fernseher eine Eisenbahn, Kinder rodeln und der Weihnachtsmann fliegt mit dem Rentierschlitten durchs Bild, also wer gerade dringend 1100,-€ unterbringen muss kann das hier tun. Es gibt aber auch einen Chocolatier, Schoki vom feinsten, so kostet hier der einfachste Weihnachtsmann knapp 7,-€, es gibt auch welche die bronzen glänzen für knapp unter 10,-€ und natürlich auch gülden glänzende für noch eine Handvoll Euros mehr. Außerdem etliche Antiquitätenhändler die um die Gunst der geneigten Kundschaft buhlen.

Zurück am Auto beschließen wir doch noch das Casino, von außen, in Augenschein zu nehmen, wie gesagt hat man in Deauville Platz und so gibt’s links an der Straße Blumenbeete die Häuser und Trottoir vom Verkehr trennen und rechts erstmal großzügige Parkmöglichkeiten, dahinter Park und dann eine breite Promenade, die bei weniger kaltem Wind sicherlich zum flanieren einlädt, so halten wir unsere Nasen nur kurz in den Wind um zu entdecken das es sogar auch noch Platz für einen breiten Sandstrand gehabt hat.

Da hier alles nochmal umso schöner aussieht, ist hier das meiste natürlich auch nochmals teurer als in Trouville, zumindest was die Quadratmeterpreise angeht, man fragt sich schon, hätte man nicht weniger Blumen machen können und dafür mehr Grundstücke, aber die Antwort haben wir ja gesehen, das es wohl nicht geht.

Aber gut, hier würde es mir wohl weniger gefallen, Meerblick ist zwar echt geil, aber lieber ohne so viele Nachbarn, wenn schon denn schon.

Wir fahren mal wieder einkaufen, denn ins unserer Hütte ist ja nicht viel Platz, sodass wir mit ach und krach immer nur für zwei Tage Futter in die Schränke bekommen, fragen uns nur wie die Familien das veranstalten, wir haben schon kaum Platz und die Apartments werden durchaus auch zu viert bewohnt.

Womit ich zu einem Thema komme, das mich seit unserem ersten Abendessen beschäftigt, nämlich das Kochen in Zeitlupe, a) haben wir nur zwei Kochplatten und b) es sind in der tat Kochplatten, kein Ceran und Induktion hatte damals wohl niemand ansatzweise auf dem Schirm. Dazu sind nahezu alle Kochgeschirre größer als die Platten, was sogar für Entrecote heißen kann auf der mittleren Pfannenseite schwarz und außen noch roh. Also ein sehr diffiziles Thema, gut das wir immer aufmerksam Rosins Restaurants und Rachs Rache im TV schauen und so auch unter diesen widrigen Umständen essbares auf unsere Teller zaubern können.
Auch heute haben wir dies wieder vollbracht und wünschen eine gute Nacht.

Freitag, 27.12.2013

Es ist wieder Sturm im Anmarsch, gestern in den Nachrichten hörten wir nur was von der Region PACA(Provence-Alpes-Côte d’Azur), heute Nacht klopfte Herr Wind jedoch auch schon mehrfach wieder an unsere Rolläden. Bei unserm wachwerd Nescafé schauen wir typischerweise aufs Meer hinaus, heute jedoch blicken wir nur dicksten Regentropfen entgegen, die an die Balkontür klopfen. Wir wissen nicht ob sich die Regentropfen mehr vor uns als umgekehrt fürchten.

In den Nachrichten hören wir, das die Warnstufe Orange mittlerweile auf 5 französische Regionen ausgedehnt wurde, insbesondere Bretagne und Normandie, sowie alle anderen an Meeren gelegenen Regionen, also heute hat man wettertechnisch weder in Deauville, noch in Brest, noch in Biarritz oder Nizza/Cannes was zu lachen.

Da wir noch nicht mal die auf Reede liegenden Schiffe sehen können, scheint es schon eine dicke Regenfront zu sein, die da unterwegs ist. Zu unserem Vergnügen werden am Strand direkt in unserem Sichtfeld Strandseglerkurse abgehalten, wir erfreuen uns, dass es nicht wir sind, die vor Nässe triefend versuchen müssen Kurven zu kriegen und dabei nicht umzufallen.

Zwischendurch widmen wir uns aber auch unseren Büchern, Chérie ist mittlerweile bei M.L. Stedmanns „Licht zwischen den Meeren“ angekommen, während ich mich noch mit Frank Schätzing und seinen „Nachrichten aus einer unbekannten Welt“ amüsiere und jetzt fast so schlau bin, wie das gesamte Leben in unseren Weltmeeren zusammen. Oder anders, ich weiß jetzt, warum es stürmt und regnet und wie es dazu kam, dass die Spanier die weltgrößte Fischereiflotte haben und vieles andere übers Meer.

Und wie soll ich sagen, ich liebe es nun noch mehr; Chérie als gelernte Wattwürmin und Wollhandkrabbe wird es nach der Lektüre kaum anders ergehen. Ich fürchte eh schon, sie morgen auf einen Gepäckwagen binden zu müssen, um sie dem Meer zu entwinden.

Aber das ist morgen, heute steht noch ein besonderes Highlight auf unserer „to-do-liste“, nämlich der Besuch der Galerie des „Musee de Villa Montebello“, da diese Villa ja bei uns eher abseits des Trubels steht, hat man sich gedacht die Galerie im prallen Leben zu eröffnen. So machen wir uns auf den Weg durch den Regen, ja zu Fuß, da Parkplätze ja rar gesät sind, auf in den Ort. Vorbei an der nächsten Gruppe Strandseglerwerdenwoller, die auf jeden Fall mal schon alle triefnass sind. Uns ergeht es nicht anders, wir haben zwar gute Regenjacken, doch passende Hosen sind daheim, wo sie uns jetzt mal rein gar nichts nutzen.

Punkt 14.00Uhr öffnet die Galeristin die Pforten, wir sind die einzigen 2 Besuchsanwärter und so erzählt Sie uns jede Menge, trotz unserer stutzenden fragenden „Pardon?“ scheint sie nicht zu merken, das wir wohl keine Franzosen sind, das Geheimnis lüften wir dann an der Kasse, wo wir zwar keinen Eintritt entrichten müssen, jedoch nach unserer Postleitzahl gefragt werden, wohl zu rein statistischen Zwecken. Möglicherweise waren alle Insassen deutscher Autos ja im Dezember hier, dann stellt Deutschland den größten Anteil an Besuchern.

Zur Zeit werden Plakate des von mir schon öfters erwähnten Raymond Savignac präsentiert, irgendwo gibt’s wohl auch ein Video dazu, jedoch sind wir heute nicht recht aufnahmefähig für gesprochenes Französisch. Es gibt immerhin zu jedem Buchstaben des französischen Alphabets ein Plakat mit Kommentaren über den Künstler oder andere Gedanken zu den Plakaten.

Die meisten sind sehr witzig, nur wenige ernst.

Gut gelaunt gelangen wir ans Ende der Ausstellung und um uns noch näher mit dem Künstler zu beschäftigen erstehen wir einen kleinen Katalog, in dem mehr über sein Schaffen berichtet wird und auch nochmal viele seiner Werke abgedruckt sind. Leider hat die Eintrittsfreiheit zur Folge, dass die Kasse keine 50,-€ Scheine wechseln kann und wir aus unseren verschiedenen Taschen den gewünschten Betrag zusammengesucht bekommen. Unser Katalog wird noch in eine Papiertasche gesteckt, obwohl er eingeschweißt ist. Nur gut, dass es keine Tüte aus Maisstärke ist, die sollen hier laut unserer Lucie im Umlauf sein, haben aber den Nachteil sich bei Wasserkontakt in ihre Bestandteile aufzulösen. Selbst unsere Papiertüte erlebt nur mit Mühe die trockenen Mauern unserer Herberge.

Auch wir sind froh wieder hier zu sein und wärmen uns erst mal an einer Tasse Tee und dazu gibt’s einen Schokomuffin. Dabei stellen wir fest, dass es ganz schön anstrengend war gegen Wind und Regen anzulaufen, aber schön war es trotzdem, auch wenn wir jetzt erst mal nicht duschen können, da Jacken und Hosen zunächst getrocknet werden wollen.
Leider ist es auch schon wieder an der Zeit darüber zu sinnieren, wann und wie wir unsere Sachen packen, was wir noch kaufen müssen und da wir bis 10.00Uhr das Apartment räumen müssen, auch auf wann wir denn den Wecker stellen wollen.

Aber gut, das nur der Zeitpunkt des Verlassen müssen steht und wir im Anschluss nicht gleich wieder in den Alltag müssen.

Samstag, 28.12.2013

Obwohl der gestrige Abend noch recht stürmisch war, sind wir dann doch irgendwann eingeschlafen. Verwundert werden wir von piependen Geräuschen viel zu früh geweckt, die Microwelle ist es nicht, die Spülmaschine hatten wir auch nicht über Nacht an und der Kühlschrank kann brummen aber nicht piepen. Hhhm, irgendwas auf dem Tisch leuchtet, ach das bzw. die Handys wecken uns um die Wette. Es hilft nichts, wir müssen wohl aufstehen.

Manchmal ist der Mensch ein dressiertes Tier, da überall in der Herberge Zettel hängen was man vor seiner Abreise zu tun hat, tut man es tatsächlich, obwohl man weiß das nur die blonde Bretonin an der Rezeption sein wird, die wohl keine Zeit haben wird das Apartment auf Sauberkeit zu kontrollieren. Wie gesagt, wir bringen unsere bleibe trotzdem auf Vordermann und trennen sogar den Müll. Nachdem wir die Tage schon entdeckten das der Parkplatz im Winter gratis ist, erwarten wir eine Diskussion um die Bettwäsche, die laut Aushang zu zahlen wäre, wir hatten jedoch vorsichtshalber unsere eigene dabei. Aber welch eine Überraschung, wir geben die Schlüssel zurück, es folgt ein Blick der Rezeptionistin in den Computer und der Wunsch einer guten Heimreise.

Bevor wir diese antreten fahren wir aber erst noch mal Proviant bunkern, denn ein paar Leckerlis, die es bei uns nicht gibt müssen natürlich mit. Leider ist mein „gefundener“ St. Nicolas de Bourgueil aus, schade, für 3,43€ schmeckt der fast so gut wie mein St. Emilion vom Jacques‘ , nur kostet der dann über 11,-€ die Flasche; schweren Herzens ringe ich mich dazu durch einem anderen Winzer runde 0,40€ mehr zu zugestehen und nehme mal 6 Fläschchen mit, kann ergänzen schmeckt auch. Nebenher landen noch ein Baguette, Croissants, Knabbereien und Gemüse im Einkaufswagen und unser heutiges Abendessen natürlich.

Dann machen wir uns auf den Weg zum Pont de Normandie, inmitten herrlicher Herrenhäuser und großzügigen Apfelplantagen fällt uns ein, dass wir noch gar nichts für unterwegs zu trinken haben, so rollen wir dann einen 10% steilen Weg runter nach Honfleur, um uns dort zu versorgen.

Da es heute Morgen zwar schon schön war am Meer in Trouville, aber noch nicht ganz hell nutzen wir die Gelegenheit um dem Ärmelkanal für die nächsten Wochen leise Adieu zu sagen, kurz darauf sind wir auch schon wieder 52m über der Seine auf der Pont de Normandie und können noch einmal den herrlichen Ausblick genießen.

Allzu schnell geht es auf der Autobahn voran, nur kurz bei Amiens hat ein Witzbold die Ticketautomaten für die Autobahnmaut so eingestellt, das die Tickets auch für PKW aus dem Ticketschlitz für LKW kommen, selbst ich muss aussteigen und mich ein klein wenig recken um ans Zettelchen zu gelangen. Muss mich nochmal mit Télépéage beschäftigen, da kann man immer links an allen vorbei ohne anzuhalten und irgendwann wird mal die Maut abgebucht.
Den Rest des Weges kennt ihr dann ja Quasi von der hinfahrt schon; wobei der Weg natürlich a) uns Spaß macht und b)doch um ein gutes Stück kürzer als in die Bretagne, schließlich ist man in der Normandie wenn die äußerste Bretagne noch rund 4 Stunden vor der Stoßstange liegen.
Also wenn Chérie mitzieht, kann ich mir hier auch durchaus mal ein verlängertes Wochenende vorstellen und wenn sie ganz doll mitzieht sogar einfach mal für ein Wochenende (natürlich nur wenn kaum Staus drohen).

[size=85]P.S. Bilder sind alle meine und der Text ist ebenso selbst ersonnen, also nicht den Urheber ärgern, sonst muss ich mir nen Abmahnanwalt suchen…[/size]

endlich mal wieder ein „richtiger“ Reisebericht !! :merci:

:merci: auch von mir an Cherie und jollylolly für Euren tollen Bericht. Schön geschriebener Text und nicht einfach nur eine Aufzählung. Ich habe Euren Bericht gerne gelesen :smiley: :clap: .

Auch von mir ein dickes fettes :merci: . Hat Spaß gemacht den Bericht zu lesen, schade nur, dass die Bilder so klein sind, oder bin ich die einzige die den Trick nicht kennt??

Ach ja

Witzig, wir suchen uns immer einen Intermarché, den E Leclerc findet man bei uns im Süden nicht und der SuperU ist uns wenig sympathisch, da holen wir im Sommer auch nur das Mineralwasser. Natürlich für Notfälle nehmen wir auch SuperU… :mrgreen:

Danke für den spannenden Reisebericht :heart:

@souris, warum die Bilder so klein sind weiß ich nicht genau, irgendwie konnte ich nur die größe oder sie wurden gleich so groß, das sie nur halb ins Forum passten. Im Intermarché kriegen wir nicht immer alles was wir wollen, wobei der laden auch nicht schlecht ist; naja und bei den Nouveau Commercants fühlen wir uns auch nie gut aufgehoben.