Ich habe jetzt den Titel geändert, damit ich hier noch mehr Berichte und Porträts aus der Gegend abladen kann
Auf Wunsch von Señor Colón berichte ich kurz von der Anreise-Odyssee:
Es war anstrengend und zu allem Überfluss waren wir noch selber schuld daran.
Nachts um zwei ging es los, alles kein Problem, bis nach Baden-Würtemberg ging es wunderbar, auch wenn aufgrund des Tempos und der schlechten Straße nicht an Schlaf zu denken war. Dann nach dem Frühstück meldete sich das Navi (solche Geräte hasse ich) und fing an zu plaudern. Stau auf der Autobahn Richtung Frankreich, Wartezeit über eine Stunde und so. Es war morgens um halb 9. Wie ist das möglich? Gar nicht, wie wir am Abend feststellten, als wir das Gerät ins Meer warfen und nachtraten…
Aber man glaubt ja an die Technik und fährt jetzt schon über die Grenze bei Rheinau. Es fing an zu regnen und irgendwie war die Landschaft zwischen Rhein und den Vogesen gespenstisch. Mit Verzögerung kamen wir dann zurück auf die Autobahn Richtung Colmar und dann den üblichen Weg. Ich wollte mir alles genau angucken, dieses neue Stück Frankreich, aber ich war soooo müde und die Straßen waren auch besser, so dass ich erst aufwachte, als wir an schon auf der A36 waren und an der Bezahlstation im Stau standen. Ich sah, wie rechts von uns der Rabobank Materiallaster mit Télepéage an uns vorbeirauschte und mir fiel wieder ein, dass heute die TdF-Etappe von Colmar nach Besançon stattfand. Im Abstand von wenigen Minuten überholten wir dann die LKWs fast aller Teams und standen an einem Rastplatz kurz vor Besançon neben denen von Liquigas und Ag2R. Es schiffte wie blöde, schon seit Stunden, und ich zweifelte plötzlich an der Gutwettergarantie in Frankreich.
Mit der Zeit kam aber die Sonne raus, auch wenn man beim Aussteigen fast erfror, bei 14°C. Gegen Mittag sollten wir Lyon erreichen, und ich ahnte beim Radiohören schon, dass Großes passieren sollte. Bison futé hat das Wochenende als « rouge » klassiert, was keine Überraschung war. Aber 100km Stau und eine voraussichtliche Ankunftszeit um 1 Uhr nachts, wie das Navi angab?
Noch glaubte man es und fuhr dann halt einen Umweg. In die Dauphiné. Die Landschaft ist faszinierend, man bekommt einen Eindruck von dem Nationalpark Vercors.110km Umweg. So landete man im Drôme und ich war orientierungslos. Zweifel am Navi wurden immer stärker, in regelmäßigen Abständen bekam es eins auf den Deckel, spuckte aber weiterhin Unglaublichkeiten aus. Es war Stau, aber nicht so schlimm wie es behauptete. Doch es gab keinen Weg zurück.
Das Drôme ist eigentlich schon eine provenzalische Landschaft und macht einem daher weis, dass das Ziel nahe sein muss. War es aber nicht. Bei Montélimar kamen wir zurück auf eine größere Straße und hatten immer noch Stunden Fahrt vor uns.
Erst bei Aix gab der Fahrer meinen Nörgerleien recht und kaufte einen Michelin Atlas Routier. Zu spät, aber für die Rückfahrt Gold wert, wie sich dann herausstellen sollte.
Um kurz nach 8 trudelten wir an der Küste ein, erblickten das Meer bei La Ciotat und wurschtelten durch Toulon auf die Straße nach Hyères und dann hoch zu unserem Urlaubsort Bormes-les-Mimosas.