Am Strand von Omaha Beach


Um die Frage von Souris von gestern zu beantworten.

Omaha-Beach so wie er oben von der westlichen Seite Vierville sur mers aufgenommen ist, hat eigentlich all das, was, man sich unter einem traumhaften Strand vorstellt… wie unschwer zu erkennen ist… Omaha-Beach ist aber auch ein geschichtsträchtiger Ort. Hier sind am 6. Juni die amerikanischen Landungstruppen angelandet um mit dem D-Day das Ende der Naziherrschaft zu beschleunigen.

Es ist kaum vorstellbar was sich an jenem Morgen wohl für Leid und Entsetzen auf einem Strandabschnitt von vielleicht max 10 km abgespielt haben muss. Innerhalb kürzester Zeit sind 10000 tote GI im Sand gelegen. Oben von den Hügeln und Felsen von den Deutschen beschossen, die wiederum heftigstes Bombardement von Flugzeugen und Schiffskanonen über sich ergehen lassen mussten

Diesen Strand mit all dem Wissen zu betreten, mich in den Sand zu setzen, dort im Meer zu baden, war für mich ein sehr bewegendes Ereignis, weil in Kenntnis all der Bilder von damals und im Wissen, dass meine eigenen Leute darin verstrickt waren, und das nicht zu knapp, spürt man hier irgendwie sowas wie Demut, Demut vor dem Leben und natürlich Traurigkeit… aber diese Traurigkeit mündet in das Gefühl, dass zumindest an diesem Ort, der so viel Tote gesehen hat, der Tod an sich keine Rolle mehr spielt… das es eigentlich gar nichts lebendigeres und friedlicheres gibt als diesen Ort in diesem Moment… und keine bessere Mahnung…

Ich finde übrigens die Thematik wird vor Ort gut herübergebracht. Als Deutscher bewegt man sich natürlich wahrscheinlich anders über das Terrain als wie jemand aus einem Staat der Befreier von damals. Ich stell mir den Unterschied ungefähr so vor wie ich die beiden Soldatenfriedhöfe Conneville und La Crampe angetroffen habe
Colleville sur mer

La Crampe

Danke Cristobal. :knuddel:

Das Gefühl kann ich gut nachvollziehen, vor einigen Jahren waren wir in Buchenwald.

P.S. Die Bilder kann ich nicht sehen.

Ok jetzt sollten die Fotos sichtbar sein :wink:

kann ich nachvollziehen. buchenwald und bergen-belsen habe ich auch besucht. bergen-belsen hat mich geschockt.

verdun war der hammer, hat mir die augen für das leben neu geöffnet.

flandern ist voll von spuren des grossen krieges. eigentlich ist das land ein grosses denkmal.

östlich von boulogne sur mer kann man die zerstörte anlage zum abschuss der V3 besichtigen. unter den füssen der besucher liegen hunderte von toten arbeitssklaven und deren bewacher.

und das kanadische denkmal bei vimy, da laufen einem schauer über den rücken. aber wir sind als deutsche dort verdammt herzlich aufgenommen worden.

im museumsbunker von calais verschlug es mir fast die sprache, als ich die originalplakate der dt. besatzungsmacht gelesen habe.

aber auch eine anekdote:

als wir das flander`s field museum in ieper besucht haben, wurden wir beim kartenkauf gefragt, aus welchem land wir kämen. als unsere antwort: aus deutschland war, kam die zweite frage: brauchen sie einen führer?
ich sagte: nein, danke, wir hatten schon mal einen!

sie meinte zuerst natürlich einen museumsführer, begriff aber sehr schnell was ich meinte und wir lachten zusammen.

dieses interaktive museum muss man besucht haben. ich bin jedes jahr dort, es gibt immer wieder andere schwerpunkte.

bilder sind sichtbar.

Ich verbringe meine Ferien in Omaha Beach, in einer Woche.

Als Franzoser denkt man mehr an der Befreiung Frankreichs, wenn man an dem 6.Juni 44 denkt, als an den deutschen Soldaten, die dort ums leben kamen. Und ich wusste nicht, dass es auch einen deutschen Friedhof dort gibt. Ich werde den auch besichtigen, weil die junge Leute, die dort destorben sind, müssen für uns heute keine Nationalität mehr haben. Sie sind nur das Symbol der Dummheit den Meschen…

Danke für die fotos.

War das ein Test? :open_mouth: Colleville und La Cambe :wink:

Du warst wieder schneller, nebenstelle!
Und wie Bajuwaren sagen: « So a Krampf! » (La Crampe)
Da gab’s auch eine Operette, « Les Cloches de Corneville », wenn man sich mit Verballhornungen abgibt…

:coucou: Test bestanden :mrgreen:

Frage… La Cambe liegt ja in der Nähe von St-Germain-du-Pert, was bei mir gewisse Assoziationen hervorrief… wege „perte“… weiß jemand was „pert“ bedeuten könnte ?

Bonjour,

Ich suche, aber ich finde nicht viel.

Auf Altfranzösich findet man « pert » für « perte ». Aber ich zweifle daran, dass es hier verbraucht worden ist.

Ich habe auch gefunden, dass « le Perche », eine Grafschaft an der südlichen Grenze Normandie, stammt aus dem keltischen Wort « pert-ika », und, dass das Stück « pert » noch unbekannt ist…

Es könnte auch aus Normandisch stammen…

…In diesem Fall können wir auch in English, die viel von Normandisch beeinflusst wurde, suchen :

pert = effronté, mutin = frech (D)

Weiss ich nicht…

Ich habe auch Buchenwald besichtigt und war auch in Colleville im Klassenfahrt. Die deutschen Blockhäuser mit den Waffen direkt neben dem Meer habe ich auch gesehen, es ist sehr… komisch, wenn man dran denkt, was vor 60 Jahren passiert ist. Der Ort ist nämlich sooo still und die Blockhäuser riechen nach Pisse und Bier xD

In La Cambe war ich leider noch nicht, ich frag mich ob ich dahin fahre. Die Friedhofe interessieren mich kaum, es tut mir leid, ob es hart klingt. x-ray hat schon Recht: Es zeigt uns nur, wie sinnlos der Krieg ist.

Auf alle Fälle :merci: x-ray… Sehr interessant, deine Ausführungen/Erklärungen

Ich denke wenn man dorten ist, kann man sich so etwas auch anschauen. Grade weil man die Sinnlosigkeit des Krieges kaum besser erfahren kann (selbst wenn es ein „Heldengedenken“ ist… wie auf den Friedhöfen der Amerikaner…)