Am ersten Septemberwochenende verwandelt sich Lille stets zum grössten Flohmarkt Europas. Die gesamte Innenstadt wird autofrei, auf dutzenden Kilometern, in allen Strassen und Gassen des Zentrums, legen die fliegenden Händler ihre Waren aus.
http://www.lavoixdunord.fr/Braderie-de-Lille/
Das Rahmenprogramm macht aus dem Markt ein riesiges Freiluftfest, zu dem die Leute aus der ganzen Region, aber auch aus den Nachbarländern anreisen.
Die Wirte wetteifern, wer am Ende den höchsten Berg von Muschelschalen vorweisen kann.
Denn Moules-Frites, das Grundnahrungsmittel entlang der gesamten Kanalküste, gehört genauso zur Braderie wie das Bier aus der belgischen Nachbarschaft (oder aus einer der in jüngster Zeit wiederbelebten lokalen Kleinbrauereien - Ch’ti, zum Beispiel.).
Lille ist ohnehin eine Reise wert!
Zusammen mit Tourcoing, Roubaix und Villeneuve d’Ascq eine Millionenagglomeration, die viertgrösste Stadt Frankreichs, ehemaliges Zentrum der französischen Schwerindustrie und der Textilbranche, schwer getroffen durch die Industriekrise der Achtziger Jahre, hat sich die Hauptstadt der „ch’ti“ aufgerappelt, jedenfalls im wunderbar restaurierten Zentrum. → Virtueller Innenstadtspaziergang: http://visitelille.e-fijy.com/
Wirtschaftlich hofft Lille auf eine Zukunft als Dienstleistungsdrehscheibe im „Herzen“ Europas. Erste Belohnung und Bestätigung für die Stadtväter, öh pardon: die Stadtmutter Martine Aubry, war vor vier Jahren die Ernennung Lilles zur Kulturhauptstadt Europas.
Aus der Zeit stammt zB. die Wiederbelebung und Umformung einiger Industriebauten zu Kulturzentren, allen voran der Condition Publique in Roubaix und der sogenannten Masion Folie in Wazemmes, einem Arbeiterviertel im Süden Lilles.
Condition Publique:
Maison Folie Wazemmes:
Voilà, auf geht’s an die Braderie