Le pain maudit von Pont Saint Esprit

Kennt ihr die Geschichte von Pont Saint Esprit, ein Ort in Südfrankreich. Heute morgen sah ich zufällig einen Bericht darüber, der mich sprachlos machte… Ich habe im Netz geforscht et voilà:

15.08.1951: LSD-Experiment der CIA in Pont-Saint-Esprit, Frankreich

Am 15. August 1951 pumpten die CIA und das US-Militär die Bewohner des französischen Dorfs Pont-Saint-Esprit zu Versuchszwecken mit LSD voll. Fünf Menschen starben.
LSD Frankreich CIA
LSD Frankreich CIA, Bild: Gegenfrage.com
In den frühen Tagen des Kalten Krieges führten das US-Militär und die CIA Hunderte geheime Experimente mit einer neuen, in der Schweiz entwickelten Droge namens Lysergsäurediethylamid durch, kurz LSD. Am 15. August 1951 fielen ca. 500 der Bewohner des malerischen südfranzösischen Dorfes Pont-Saint-Esprit plötzlich in einen Massenwahn.

Die Dorfbewohner litten unter schrecklichen Halluzinationen und Panikattacken. Ein Mann versuchte sich selbst zu ertränken und schrie, sein Bauch werde von Schlangen aufgefressen. Ein 11-Jähriger versuchte, seine Großmutter zu erwürgen.

Ein weiterer Mann schrie: „Ich bin ein Flugzeug“, bevor er aus einem Fenster im zweiten Stock sprang und sich beide Beine brach. Er stand dann auf und ging 50 Meter weiter. Ein anderer sah sein Herz aus seinen Füßen austreten und bat einen Arzt, es ihm wieder einzusetzen.

Viele Dorfbewohner wurden mit Zwangsjacken festgesetzt. Patienten wälzten sich hin und her. Einer schrie, dass rote Blumen aus seinem Körper sprießten. Ein anderer gab an, sein Kopf hätte sich in geschmolzenes Blei verwandelt. Mindestens fünf Menschen starben, Hunderte waren betroffen und Dutzende mussten eingesperrt werden.

Pont-Saint-Esprit wurde zum Opfer eines tödlichen LSD-Experiments des US-Geheimdiensts CIA im Jahr 1951. Der Vorfall wurde als „Le Pain Maudit“ (das verfluchte Brot) bekannt. Zwei Forscher legten zwei verschiedene Erklärungen dafür vor, was an diesem Tag in Pont-Saint-Esprit geschehen war.

Einer der beiden glaubte, Brot sei mit Ergot befallen gewesen, einem Getreidepilz, dessen Verzehr Halluzinationen hervorrufen kann. Der andere stellte fest, dass das Brot mit organischem Quecksilber verunreinigt war. Es stellte sich heraus, dass beide Wissenschaftler für das schweizerische Pharmaunternehmen Sandoz (inzwischen Teil von Novartis) arbeiteten, das die CIA und die US Army mit LSD belieferte.

Der Enthüllungsjournalist HP Albarelli Jr. entdeckte erst Jahrzehnte später Parallelen zwischen den Vorfällen in Pont-Saint-Esprit und einer Untersuchung der CIA über den „Selbstmord“ von Frank Olson, einem Biochemiker der CIA.

Dieser hatte sich aus dem zehnten Stock eines Hotels in Manhattan gestürzt, nachdem er von seinen Kollegen unwissentlich mit LSD vollgepumpt worden war. Eine recht gängige Methode in den frühen Forschungsjahren mit LSD.

LSD-Experimente
Die CIA und das US-Militär betrachteten LSD damals nicht als Partydroge, sondern als vielversprechendes Instrument bei Verhören und anderen Operationen. Albarelli stieß auf eine Mitschrift eines Gesprächs zwischen einem CIA-Agenten und einem Sandoz-Mitarbeiter, worin das „Geheimnis von Pont-Saint-Esprit“ erwähnt wurde.

Weiter stand darin geschrieben, dass kein Schimmelpilz für den Wahnsinn der Dorfbewohner verantwortlich war. Man schrieb die Halluzinationen einem Stoff namens Diethylamid zu. Dem „D“ in LSD.

Darüber hinaus entdeckte Albarelli ein Dokument des Weißen Hauses an die Rockefeller-Kommission. Diese war 1975 von Präsident Gerald Ford gegründet worden, um eine CIA-Operation zu untersuchen, die als „Pont St. Esprit-Vorfall“ bezeichnet wurde.

Er sprach auch mit ehemaligen Kollegen Frank Olsons, die bestätigten, dass das „verfluchte Brot“ Teil eines Experiments der CIA und des US-Militärs zur Bewusstseinskontrolle war.

Heute sind die LSD-Experimente kein Geheimnis mehr, geschweige denn eine Verschwörungstheorie. Es ist bekannt, dass die CIA, die aufgrund von Berichten über kommunistische „Gehirnwäsche“ gefangener US-Soldaten während des Koreakriegs beunruhigt war. Sie wollten echte „Mandschurische Kandidaten“ schaffen, willenlose und programmierbare Menschenhüllen.

Zu diesem Zweck wurden die geheimen Projekte Bluebird, Artichoke und – am bekanntesten – MKULTRA ins Leben gerufen. Drogen wie LSD spielten eine entscheidende Rolle bei diesen Forschungen.

Tausenden Testpersonen wurde die Droge ohne Zustimmung verabreicht, Zivilpersonen wie Militärpersonal. Die US-Regierung hat sich niemals angemessen für diese und andere Experimente entschuldigt bzw. Opfer entschädigt. Bis heute wird die Massenvergiftung in Pont-Saint-Esprit als „ungeklärt“ deklariert.

Bill Clinton bestätigte jedoch im Jahr 1995, es habe „Tausende Experimente zur Gedankenkontrolle“ gegeben. „In Krankenhäusern, Universitäten, Militärstützpunkten im ganzen Land“. Er betonte, dass diese Versuche nicht den nationalen Werten der USA entsprächen und bezeichnete „einige davon als unethisch“.

Clinton entschuldigte sich in seiner Ansprache „aufrichtig“ bei den Bürgern, deren Angehörigen und Gemeinden.

Quelle: gegenfrage.com/cia-lsd-pont-saint-esprit/

Danke fürs teilen Souris, ich meine ich habe da mal ein Buch gelesen, wo es genau um dieses Experiment, zumindest im Hintergrund ging. Wenn ich nur noch wüsste wie es heist…
Das die Amerikaner sowas im Ausland taten, finde ich aber schon krass… haben doch selber auch abgelegene Ecken…

Eine interessante wie bestürzende Geschichte, die zeigt, dass sich Geheimdienste jenseits des Rechts bewegen.
Allerdings finde ich die Seite von gegenfrage.com ein wenig dubios. Da wird Werbung für Bücher vom Kopp-Verlag gemacht, der Nummer 1 für Verschwörungs- und Hetzbücher.

Die LSD-Erklärung ist tatsächlich reine Verschwörungstheorie. Die Ereignisse von August 1951 in Pont-Saint-Esprit bleiben heute noch ungeklärt. Offiziell (nach Angaben der Justiz) gab es ein Sack verdorbenen Mehls, der zufällig fürs Brot von Pont-Saint-Esprit verwendet wurde. Diese Erklärung ist aber nur teilweise befriedigend.

Hier die Europe1-Sendung « Hondelatte raconte ». Die Sendung schildert mit Details die Ereignisse, die Ermittlung und die verschiedenen Theorien. Im zweiten Teil werden die verschiedenen Theorien besprochen und die LSD-Theorie widerlegt.

Also in der Sendung die ich gesehen habe entweder auf ZDF-Info oder Welt wurde ganz klar gesagt, dass es erwiesen ist dass es kein Mutterkorn war was die Vergiftung hervorgerufen hat, aber gut…

Da habe ich nicht drüber recherchiert, ich hatte nur geguckt, wo es die Geschichte gab… :blush:

Ich wundere mich manchmal ziemlich, was für Dokus bei ZDFinfo laufen. Die sind irgendwo eingekauft und bekommen dann ein ZDFHistory-Logo, aber den Inhalt prüfen die sicher nicht. Dabei vertraut man als Zuschauer der Öffentlich Rechtlichen ja auf gute Recherche, selbst wenn das zu Lasten des Spektakels gehen sollte.

Die LSD-Theorie behauptet, dass diese Droge mittels Flugzeugs über das Dorf versprüht wurde. Es kann aber nicht sein, denn nur Menschen, die Brot aus einer bestimmten Bäckerei verzehrt haben, sind krank geworden. Durch die Luft hätte das LSD jeden anstecken können, ungeachtet des Ortes des Broterwerbs.

Die offiziellen Ermittlungen haben auch auf keine Vergiftung durch Mutterkorn geschlossen, sondern durch « farine avariée ». Die Tatsache, dass diese Erklärung dürftig ist und in Anbetracht der Sonderbarkeit der Geschehnisse keineswegs befriedigend ist, führt seitdem zu einer regelmässigen Verbreitung verschiedener Verschwörungstheorien.