Tja, da ist man im Urlaub und trotzdem klingelt der Wecker, so ist es aber wenn man vor der Mittagspause in Frankreich was gesehen haben will und 1 gute Stunde fahren muss, dann geht es nicht anders.
Heute heist das Ziel oder vielmehr die Ziele: Domremy la-Pucelle, Bois-Chenu und Vaucouleurs. Ja, ihr habt recht, wir folgen den Anfängen von Jeanne d’Arc.
Passend dazu geraten wir mal wieder in Frankreich in irgendein Manöver des Militärs, eine Brücke wird fast wie im Film „die Brücke von Remagen“ von Soldaten bewacht, drüberfahren darf man aber, irritiert sind wir dann wenig später als mehrere Kampfhubschrauber recht niedrig über die Felder jagen.
Zu unserem ersten Ziel:
kommen wir nach einer kurzen Ehrenrunde, da hat der Fahrer nicht ganz Verstanden das man schon da ist und dreht noch ne Runde um Domremy, na ist ja nicht Paris und bei 115 Einwohnern war man auch schnell rum ums Dorf.
Das Geburtshaus von Jeanne, es steht hier schon mehr als 600Jahre und war bis ins 16. Jahrhundert im Besitz der Familie d’Arc. Im 18.Jahrhundert gehörte das Haus der Familie Gérardin, die aber das Geburtshaus nur als Nebengebäude nutzten und an dieses jedoch Ihr moderneres Bauernhaus anbauten, sodass die Pilger die noch immer kamen in den Hinterhof mussten um zu sehen wo Jeanne die ersten Jahre ihres Lebens verbrachte.
Im Jahre 1818 wurde das Geburtshaus durch das Departement Vogesen gekauft und alle anbauten abgerissen und das Haus bekam einen gebührenden Garten, die Grundmauern der ehemaligen jüngeren Gebäude sind heute noch zu sehen. Ansonsten ist das Haus ohne größeres Inventar, es gibt 4 Zimmer, wobei eins das Geburtszimmer sein soll, das andere das Zimmer der Brüder, ein weiteres das Zimmer von Jeanne und Ihren Schwestern sowie einen Vorratskeller.
Was auf jeden Fall sicher ist, das Jeannes Vater kein einfacher Bauer war, sondern schon eher der „Chefbauer“ oder auch sowas wie ein Ortsvorsteher.
Das angeschlossene Besucherzentrum weiß leider nicht zu begeistern, es werden dort viele biblische Themen erläutert und es gibt Zeichnungen der handelnden Personen in der Jeanne d’Arc Saga. Ansonsten gibt es noch eine „Seance“ im kleinen Theaterraum wo mittels Schaufensterpuppen die Herrschaftsverhältnisse im 15 Jahrhundert in Frankreich und Europa dargestellt werden.
Die engagierte Dame vom Empfang fing uns dann noch ein um uns einen Film zu zeigen, der zwar auf französisch ist, aber mit deutschen Untertiteln. Gut die Untertitel wurden vor Jahren wohl mit einem Internetübersetzer gemacht, so dass wir mehr vom gesprochenen im Film verstanden, als vom gelesenen Untertitel
Nach Ende des Films beteten wir wie die Statue von Jeanne, das wir nicht noch etwas ähnlich Aufregendes zu sehen bekommen.