Rätsel: Wo bin ich?

Vielleicht handelt es sich um einen Kanal. :astonished:

Meine Spur hatte mich nach Saint-Nazaire-en-Royans geführt, auf dem Foto von Wikipedia sieht man das Aquädukt im Bau. Napoleon III hatte den Bau des Canal de la Bourne veranlasst. Das Aquädukt passte für mich auf die Beschreibung. Ich zitiere mal von Wikipedia:

Aufgrund der geänderten Zeitangabe könnte es ja der Kanal selber sein? Die Lyonne fließt zwar in der Nähe, aber ob und was sie genau damit zu tun haben könnte, finde ich nicht heraus.

Daher mal eine Frage: Findet sich der gesuchte Ort, an dem du, Aperdurus, seit nunmehr fast einer Woche ausharrst, in einem Radius von 20km um St. Nazaire?

Avonlea, aufgrund des Bildes hätte ich Saint-Nazaire-en-Royans niemals erkannt. Durch den Bau des Aquädukts wurde der Ort doch erheblich verändert. Ich kenne den Ort sehr gut, da er nur wenige Kilometer von uns entfernt ist und für alle meine Besucher eine Attraktion darstellt.
Mein Rätsel bezog sich auf das gesamte Bauwerk „Canal de la Bourne“. Der Kanal ist über 40 km lang, endet bei Valence und bewässert die Plaine de Valence mit ihren Obstgärten, Nussbaumplantagen, Korn-und Maisfeldern bis heute. Er transportiert bis zu 7000 l/s Wasser aus der wildromantischen Bourne (Gorges de la Bourne).
Der Bau des Kanals ist eine Meisterleistung, die sehr viel technischen und planerischen Aufwand erforderte. Wasser fließt nur bergab, Kosten waren begrenzt, geographische Gegebenheiten vorhanden und so baute man ein System aus Tunnels, Aquädukten, Siphons, Ausgleichsbecken, um das Wasser bis nach Valence zu bringen. Die Lyonne wurde verlegt, in Saint-Nazaire hat man die Strassen und wahrscheinlich auch das Dorf mit seinen Häusern verändert, Brücken mussten gebaut werden – ein riesiger Aufwand. Treibende Kraft waren die Seigneurs de Pizancon, Großgrundbesitzer, und mit ihnen ein Syndicat aus Landwirten und Obstbauern.
Mein Grundstück liegt am Canal de la Bourne (Google Earth 44°58’27“ N 5°1’46“O) und es hat wahrscheinlich damals auch einige gravierende Änderungen durch den Bau erfahren. So wurde die ehemals durch mein Grundstück führende Strasse D 101 nach außerhalb verlegt und im Niveau angehoben, sodaß man über den Kanal fahren konnte. Gleichzeitig wurde zur Abgrenzung und wegen des Niveauunterschieds eine Mauer gebaut, für die ich heute noch dankbar bin. An der Strasse liegende Häuser haben vielfach Eingänge, die 2-3 Stufen unter Strassenniveau liegen.
Interessant, die Geschichte einer Landschaft zurückzuverfolgen.
Interessantes findet man übrigens auf saint-nazaire-en-royans.com/ … bourne.htm. Historique: histoire du canal de la bourne.
Gratulation, Avonlea, ich weiß, dass ich das Erraten nicht leicht gemacht habe. Es gibt auch wenig im Internet. So kehrt das Rätsel zur Urheberin zurück.

Endlich habe ich auch einmal herausgefunden! :jump:

Ich überlege mir im Laufe der Woche ein neues Rätsel für euch.

Dort wo der große Fluß maritim wird
ist ein altes Kloster Schutz und Gott unser Hirt’.
Wenn auch die Kirche ohne Schmuck und Glanz,
so hält der Herr doch seine Hand über uns.

Im « Goldenen Löwen » sind wir zu Haus
Und auch das « Café der Franzosen » bereitet manchen Schmaus.
Wenngleich das Irdische zur größeren Sünde verführt,
einzig eine Dame
mit kühnem Name
war es, die das Feuer berührt’.
Delphine.

Aus Toste zog sie zu uns, als Frau des Doktors, der keiner war,
ein Kind unter dem Herzen und der Gefahr nicht gewahr,
die ihrem Herzen drohte, als Rodolphe vom Schlosse kam
und ihr unter dem Rascheln der Blätter die Ehre nahm.

Doch nahm er nicht was sie nicht gab,
ein errötendes Gesicht, das nichts verbarg,
ein Spiegel, eine junge Frau davor
und ein leiser Satz, der stieg die Wände empor:
« J’ai un amant. »

Delphine, die Gegenwart ist hier.
Träumerein können nicht nutzen dir.
Und sieh, was Gott hätte vernichtet
am Ende du selber hast gerichtet.

Wir sind Geschichte.
Auf Papier, das berichtet
hinein in Verlage und Gericht,
in Herzen und Gedicht,

das die Schande der Liebenden unvergesslich macht.
Schau, Delphine, nun ist es Nacht.
Wir entschwinden.
Wir überwinden.
Unerreichbar mit dem Automobil.
Versteckt in einem Reim:

Hat der gesuchte Ort etwa ein Pendant mit gleichem Namen im britischen Cornwall ?

Yonville.

Yonville ist korrekt! Ich habe mir hier einen literaturhistorischen Ort ausgesucht, der nicht wirklich existiert, aber ihr Füchse habt das sofort bemerkt.

Es geht um den fiktiven Ort im Departement Seine-Maritime, in dem Gustave Flaubert seinen weltberühmten Ehebruchsroman Madame Bovary spielen ließ. Die Geschichte von Emma Bovary, der gelangweilten und sich in die Fantasie und schließlich in die Affäre mit dem Schlossherren Rodolphe flüchtende Arztgattin, basiert wohl auf der wahren Geschichte von Delphine Delamare, deren Grab man heute noch in Ry (Orne) besuchen kann.

Ich übergebe das Staffelholz an Mislep. :top:

Bisher war ich bei den verschiedenen Rätseln entweder völlig daneben oder hatte keine Ahnung. Also war ich sehr stolz, als ich dieses lösen konnte. Deshalb musste ich die Antwort so schnell geben, bevor ein anderer das vor mir tut. :smiley:

Gut, nach soviel Literatur haben wir uns einen Urlaub verdient. Wir unternehmen eine relativ lange Reise und halten uns in einer ganz anderen Region auf. Oder ist es ein anderer Kontinent? Die Toponymie verwirrt mich ein bisschen. Vielleicht hilft mir dabei einer von den etwa 8.200 Einwohnern.
Das Territorium der Gemeinde ist riesig: 10x so gross wie die Gesamtfläche der Département-Hauptstadt. Wir können also ganz viel spazieren gehen, ohne die Gemeinde verlassen zu müssen. Dabei können wir einen komischen Felsen oder auch ein Dolmen bewundern. Am Fluss auch kann man spazieren, oder sogar abschnittsweise auf einem Radweg radfahren. Aber der Fluss hat wieder einen verwirrenden Namen und kann leicht mit einem anderen Fluss im Département 84 verwechselt werden. Also lassen wir das lieber und schauen wir uns die Stadt an: Keine Stadtmauer mehr, kein Bahnhof mehr, keine Sous-préfecture mehr, aber dafür wieder die Freiheitsstatue!! :smiley:

Bist du im Queyras zum Wandern?

Nein. Wir suchen nämlich eine Stadt mit ca 8200 Einwohnern. :wink:

Wenn du sagst « Keine Stadtmauer mehr, kein Bahnhof mehr, keine Sous-préfecture mehr », soll das heißen, dass diese Stadt früher all das besaß? Riesige Gemeindeterritorien sehe ich aber nur in überseeischen Gefilden, wo eigentlich keine Bahn verkehrte… Bin etwas verwirrt… :confused:

Ja, wobei die Bahnhofs- und Sous-préfecture-Gebäude immer noch bestehen. Sie werden für andere Zwecke verwendet.

Es kommt natürlich darauf an, wie riesig „riesig“ ist :smiley: Die Fläche der gesuchten Gemeinde ist grösser als die von Paris zum Beispiel. (riesig für so wenige Einwohner)

Befinden wir uns jenseits des europäischen Festlands?

non.

Sind wir im sud-ouest?

oui! :smiley:

Ist es ein Museumsgelände?

Nein, wir suchen einfach eine Stadt.
In der Stadt befinden sich, laut Wiki, 2 Museen, darunter eines im Gebäude der ehemaligen Sous-préfecture. (eine Art Heimatmuseum)

wir haben schon lange keinen Schritt weiter gemacht… Und ich fragte mich am Anfang, ob mein Rätsel nicht zu einfach wäre wegen der vielen Hinweise… :laughing:
Also ich glaube, der einfachste Weg, um den Ort zu finden, ist, mit dem letzten Hinweis anzufangen: es gibt in dieser Stadt eine Freiheitstatue. Im Internet lässt sich eine Liste der Freiheitstatuen in Frankreich leicht finden. Dann können wir diese Liste anhand der anderen Hinweise durchchecken: Südwesten, 8200 Einwohner, grosse Fläche, ehemalige Sous-préfecture usw. :wink: