Pierre Magnan

Nein, ich war leider noch nie so tief im Süden. Aber dieses Jahr komme ich Marseille wenigstens ziemlich nahe, ich werde ein paar Tage in Aix sein!!! :smiley: :jump: :smiley: :jump: :smiley:

Das is ja dann wirklich nur ein Katzensprung :sport:

Wer weiß, vielleicht ergibt sich ja sogar eine Gelegenheit für einen Abstecher! :smiley:

Ich werde mir auf jeden Fall vorher auf AOX noch mal die guten Tipps anschauen, die Du uns auf unserer virtuellen Reise im Wohnmobil gegeben hast. :wink:

:open_mouth: :open_mouth: :open_mouth: Also, ich bin ja erst auf Seite 53, aber was sich bis dahin abspielt, ist um Welten blutrünstiger als alles, was ich bei Izzo gelesen habe!

Noch der letzte eingetrocknete Blutspritzer an der Wand im Haus der gemeuchelten Familie wird mit Hingabe beschrieben!

Ok, vielleicht hätte ich doch mit Deinem Buch (wie heisst das eigentlich auf Französisch?) starten sollen, nicht mit « La maison assassinée ». :wink:

Empfehlen kann ichs trotzdem, packend dieses rauhe Leben (und Morden :smiley: ) im hintern Lubéron zur Zeit des Eisenbahnbaus!

Tja, nebenstelle, ich kenne bisher nur das eine Buch von Magnan (der Originaltitel lautet: Le sang des Atrides) und das zeichnet sich wirklich nicht durch besondere Brutalität aus. Ich fand die etwas merkwürdige Geschichte, aber vor allem die Schilderung der Verhältnisse in dem Städtchen Digne und die Charakterisierung der Protagonisten sympathisch.

Von der maison assassinée hatte ich bisher noch gar nichts gehört. Aber auf Deinen (trotz der Blutrünstigkeit) interessanten Hinweis habe ich mich im Internet über den Inhalt schlau gemacht und da ist mir wieder eine uralte Erinnerung hochgekommen. :open_mouth:

Mir scheint, Magnan könnte eine Vorlage zu seinem Plot in einem Fall gefunden haben, der sich in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in einem abgelegenen Dorf namens Hinterkaifeck in Bayern wirklich zugetragen hat.
de.wikipedia.org/wiki/Hinterkaifeck

Ich hatte von diesem unaufgeklärten Verbrechen mal während meines Studiums gehört, mich aber nicht weiter dafür interessiert. Die Parallelen zwischen den Vorgängen in Hinterkaifeck und der Geschichte in dem Buch La maison assassinée scheinen mir nach der Inhaltsangabe jedenfalls mehr als nur zufällig. Und vielleicht hat das Buch, das ja auch ein wenig unheimlich sein soll, wiederum den Film „Hinterkaifeck“ (Genre Mystery) inspiriert, der, wie ich ebenfalls ergooggelt habe, im März in die Kinos kommen soll.
sueddeutsche.de/bayern/612/428367/text/

Das sind bisher nur meine ganz persönlichen Mutmaßungen, die ich aber unbedingt überprüfen möchte, wenn ich mit meinem französischen Harry Potter (erst Seite 371 :imp: ) jemals fertig werden sollte. Vielleicht lege ich ihn auch mal ein paar Wochen zur Seite und begebe mich schon vorher auf Spurensuche.

Ich würde mich freuen, wenn Du uns während der Lektüre über Deine Meinung zu dem Buch auf dem Laufenden hältst.

Diese Bayern: Selbst bis ins tiefste Frankreich hinein haben sie Vorbildcharakter. :laughing:

In D lief übrigens schon ein Prozess zum Thema Urheberrechte und Hinterkaifeck. :wink: oder läuft noch :unamused:

Aha!!! Du bist anscheinend auf dem Laufenden!

Was hältst Du davon, wenn wir das Buch in einem „cercle littéraire“ gemeinsam lesen und unsere Vergleiche zu Hinterkaifeck anstellen?

Bin ja ums gespannter wie (bayerisch :wink: ) es weitergeht! Kannte diese schaurige Geschichte aus dem Nahen Osten :wink: gar nicht!

Lesezirkel find ich gut. Ich halt Euch auf alle Fälle auf dem Laufenden. Heute abend gehts weiter mit dem nächsten Kapitel.

:jump:

Aber noch nicht den Inhalt verraten! :wink:
Ich besorg mir am Wochenende das Buch!

Mal schaung. Das ist zur Zeit eine Frage der Zeit.
Wie heiß das Buch auf D ?

FYI

Tannöd, so hieß der Zankapfel:
[quote="http://de.wikipedia.org/wiki/TannödDer Journalist Peter Leuschner wirft Andrea Maria Schenkel vor, ihr Roman Tannöd sei ein Plagiat seiner Bücher „Hinterkaifeck. Deutschlands geheimnisvollster Mordfall“ (1978) und „Der Mordfall Hinterkaifeck“ (1997). Die Autorin habe, so Leuschner, Passagen teilweise annähernd wortgleich abgeschrieben. Dagegen wird argumentiert, Leuschner habe ein dokumentarisches Sachbuch verfasst, Schenkel aber ein literarisches Werk geschaffen. Die historischen Fakten des spektakulären Falls seien urheberrechtlich nicht geschützt und in vielen offenen Quellen nachzulesen. Da Leuschner die Dokumentation aber durchaus dramatisiert und rein fiktive Passagen zugefügt hat, also von einer reinen Dokumentation zugunsten eines Infotainment abgewichen ist, könnte sich dieser Fall durchaus in einer juristischen Grauzone bewegen.

Trotz dieser Vorwürfe wurden die Plagiatsvorwürfe mit dem Urteil des Münchner Landgerichts I vom 20. Februar 2008 widerlegt. Somit wurde die Forderung Leuschners nach Schadensersatzszahlung, der Vernichtung aller bestehenden „Tannöd“-Bücher und die nicht weitere Verbreitung des Krimis abgelehnt. [/quote]
zur Autorin von Tannöd

Cristobal, ich wußte gar nicht, dass der Fall Hinterkaifeck in Tannöd verarbeitet wurde. :astonished:
Den Titel habe ich zwar schon oft gesehen, aber den Inhalt des Buches kenne ich nicht.
Ich dachte, außer ein paar Jurastudenten, Polizeischülern und Professoren spricht kein Mensch mehr über diesen ollen Vorgang.

Was man hier nicht alles en passant lernt!
Danke für den Hinweis :smiley: !

Hallo Nebenstelle,

mein Buchhändler hat Wort gehalten. Ich konnte mir gestern « Das ermorderte Haus » abholen. Ich bin mittlerweile im 9. Kapitel.

Mir gefällt das Buch, vor allem mit welcher Präzision Magnan die Natur beschreibt und wie er die leicht gruselige Atmosphäre verbreitet.

Was die Tat angeht, ist alles noch sehr unklar für mich. Die drei Hauptverdächtigen werden es ja wohl nicht gewesen sein, das wäre zu einfach.

Wie weit bist Du mit Deiner Lektüre? Hast Du schon eine Mutmaßung, wer der Unbekannte sein könnte, der zusammen mit uns die ganzen Geschehnisse beobachtet?

Jetzt schütte ich mir noch ein Glas Rotwein ein und lese das 9. Kapitel zu Ende. Vielleicht weiß ich dann schon mehr, bevor ich schlafen gehe!

:top: Solange auf die Buchhändler Verlass ist, ist die Welt noch in Ordnung :laughing:

Neun Kapitel in einem Tag, das spricht alleine schon für den „Sog“ dieses Textes :smiley:

Oh ja, ein Gläschen Rotwein kann man gut gebrauchen, um alle die Blutspuren runterzuspülen und schlechte Träume (der arme Séraphin! :cry: :cry: ) abzuwehren!

Meine Ausgabe hat leider keine Kapitelnummern. Gestern abend war ich noch in der Hälfte, jetzt bin ich zu zwei Dritteln durch. Und viel mehr als die Frage, ob die drei Hauptverdächtigen die Schuldigen sind, beschäftigt mich inzwischen ein altes, klappriges Fahrrad!

„Beobachtet“ ist gut :open_mouth: :laughing:

Ich geb Dir Recht, die Beschreibungen von Landschaft und Menschenschlag zwischen Lurs und Peyruis sind gekonnt (auch wenn sie mich bisweilen an die Grenzen meines Französisch bringen :frowning:)

Ich denk zB an ein detailliertes „Porträt“ des Alpenwindes Montagnère zB, über zwei, drei Seiten hinweg, wie er wirkt, was er auslöst und warum er vom Mistral zu unterscheiden ist, und alles mit feinem Humor!

Und dann dieses Psychogramm des ebenso verzweifelten wie entschlossenen Rächers, seine „Mutterträume“, als Triebfeder für seinen kühl geplanten „Exorzismus“, die Töchter der Hauptverdächtigen, die ihm allesamt in die Quere kommen und gleichzeitig und fatal in seinen Plan eingebunden werden…

Ein dichtes Programm und im Grunde reichlich konstruiert, aber es kommt doch so logisch, leichtfüssig und packend daher!

Was hältst Du von der heftigen Dosis Symbolik, die sich unter dem „klassischen“ Krimi durchzieht? Der Junge splitternackt und bloss, wie damals in der Wiege, bei der Entdeckung des „Urverbrechens“, der beschwerliche Aufstieg zum sterbenden Gottesmann, der ihm Gewissheit gibt etc…

So oder so, bin echt gespannt, wie er das alles zu seinem „Endpunkt“ führt und auflöst!

Schon halb vergessen: da war doch noch die Anfangsszene, diese Sorgen, die Eifersucht, die seinen Vater zerfrass. Und das viele Geld… wie er das wieder ins Spiel bringt?

Im Moment scheint mir jede Wendung möglich (der Untersuchungsrichter ist auch schon ganz verzweifelt :laughing:)!

Und wie gesagt, dieses Fahrrad…

Ja, die Ausdrucksweise ist anspruchsvoll. Ich bin froh, dass ich die Geschichte auf Deutsch lesen kann. Im Original wäre ich sicher erst auf Seite 10.

Das alte Fahrrad ist mir bisher erst einmal untergekommen, aber ich denke es gehört dem Unbekannten, der unseren armen Séraphin belauert.
Für mich ist das im Moment der Typ, der damals in der Mordnacht das Haus vor den drei Hauptverdächtigen betreten und wieder verlassen hatte. Ist es vielleicht der leibliche Vater von Séraphin? Das würde erklären, warum das Kind verschont wurde.
Vielleicht ist der Unbekannte später noch einmal zurückgekommen und hat die Morde begangen, nachdem die drei Hauptverdächtigen ihren Plan, Vater Monge einzuschüchtern. recht und schlecht ausgeführt hatten. Aber ich glaube nicht, dass der alte Monge Angst vor seinen Schuldnern hatte. Der erwartete bereits seit einigen Tagen den « Besuch » von jemand anderem.

Hast Du dich eigentlich mal gefragt, wo der herausgeputzte Fuhrknecht geblieben ist, der ebenfalls an dem Mordabend in La Burlière ankam und in den Stallungen unter der Stube untergebracht worden war? Der müßte doch bestimmt etwas von den Vorgängen bemekt haben. Warum ist er so sang- und klanglos verschwunden?

Und ist Dir auch aufgefallen, dass die Leiche der Mutter als einzige geschlossene Augen hatte, als sei sie im Schlaf ermordet worden? Vielleicht wurde sie erst später an die Wiege gelegt, um den wahren Hergang der Tat zu verschleiern.

Fragen über Fragen, die nach Aufklärung schreien! Ich freue mich schon auf die nächsten Seiten! :wink:

Gefällt mir sehr gut als Arbeitshypothese! Man erkennt die geübte Kriminologin! :mrgreen:

Nö, daran hab ich bisher keinen einzigen Gedanken verschwendet. Aber werds im Hinterkopf behalten! Heute abend gehts weiter :wink:

Ich bin gestern leider nur ein bisschen weitergekommen in dieser gruseligen Geschichte und jetzt verstehe ich Deine Bemerkung!

Der große Unbekannte hat seine Beobachterrolle aufgegeben. M. Dupin ist mit Hilfe schwarzer Schmierseife ins Jenseits befördert worden und die verbleibenden Hauptverdächtigen bangen um ihr Leben.

Mit dem Fortgang der Geschichte habe ich eine neue These entwickelt: Der große Unbekannte übernimmt nicht etwa die Rache für Séraphin, wegen der Liquidierung der Familie Monge; er verfolgt vielmehr seine eigenen Pläne. Und die begannen bereits mit der Ermordung von Vater Monge, der vielleicht mit den drei Hauptverdächtigen in einer anderen lange zurückliegenden Sache unter einer Decke gesteckt hatte.

Mir ist eine weitere Merkwürdigkeit aufgefallen. Als Dupin ermordet wird ist Séraphin 24 Jahre alt. Der Bäcker fürchtet sich aber vor den Folgen einer Angelegenheit, die 25 Jahre zurückliegt. Absichtliche Spur des Autors oder falsche Übersetzung?

Und was mir auch immer wieder durch den Kopf geht, ist die Frage, warum Vater Monge in der Mordnacht seine rußigen Hände auf die Wand hinter dem Salzfass drückte. Hinter der Wand befand sich das Geheimfach, wenn ich die Beschreibung richtig verstanden habe. Wollte er die Stelle markieren?

Hast Du das Ende schon erreicht oder rätselst Du noch?

Nein, ich stecke ebenfalls fest. :imp:

Man sollte einfach alles liegenlassen können, um erst die wirklich wichtigen Fragen im Leben zu klären (wie eben den Ausgang dieser unheimlichen Geschichte)! :smiley:

Was Deine neue These betrifft, das wäre eine Möglichkeit, umso mehr, als ich weiterhin nicht an die Schuld der Hauptverdächtigen an dem Gemetzel im Haus glaube. Andererseits lässt der weitere Verlauf der Erzählung (Irreführung?) doch vermuten, dass der Unbekannte Séraphin tatsächlich vorauseilt und (auch?) nach Séraphins eigenen « Bedürfnissen » handelt bzw. mordet. :unamused: Was dem armen Jungen jede Chance auf « seine » Rache nimmt, das ist nun wirklich nicht nett… :laughing:

Ja, die Spuren an der Wand beschäftigen mich auch. Unwahrscheinlich, dass er mitten im Gemetzel noch dorthin greift, um das Geld oder die Schuldscheine zu retten… das mit dem Zeichen scheint also plausibel. Doch an wen?

Wenn Du feststeckst, habe ich vielleicht eine Chance, Dich einzuholen. :smiley:

Das alte Fahrrad konnte ich mittlerweile auch mehrmals klappern hören.
Und dann kam die Szene im Park mit den fürchterlichen Dobermännern. Diesen Mord kannn ich nun wirklich nicht einordnen. Die Tochter Dupin gehört doch eigentlich nicht ins « Beuteschema » des großen Unbekannten.
Und warum hat er der Bäckerstochter den Ring weggenommen?

Heute Abend werde ich erleben, wie M. Sépulcre die Mechanik seines Mühlwerks ausbessert, um dann vermutlich…:astonished: .! Schluck!

Ich wünsche Dir einen vergnüglichen Leseabend!

Morgen wissen wir mehr!

Na, gut geschlafen? :mrgreen: