Schließung der deutschen Buchhandlungen in Paris

Diese schlechte Nachricht habe ich zufällig gestern Abend erfahren, als ich an eine Leser-Autor Begegnung in Goethe Institut teilgenommen hatte.
Die deutschen Buchhandlungen in Paris, das heißt Marissal in Rue Rambuteau in der Nähe des Centre Georges Pompidou und Buchladen in Montmartre werden bald schließen. Leider, obgleich die Buchhändlerin und Besitzerin der Buchhandlung Buchladen, Frau Gisela Kaufmann für ihre Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft sehr bekannt ist, hatte ich niemals diese Buchhandlung besucht. Montmartre ist eigentlich zu weit von meinem Wohnplatz, außerdem betrachte ich diesen Ort eher als eine Touristensehenswürdigkeit.
Über diese Nachricht habe ich nicht nur Artikel auf Französisch gefunden. Dazu stehen sie ganz und gar nicht in der Schlagzeilen der französischen Hauptzeitungen. Das betrifft ein Schriftstellerverband , die SGDL (société des gens de lettres) und die Autorin des Artikels heißt Corina Gepner, Germanistin und literarische Übersetzerin von Beruf
Klickt mal auf dem unterstehenden Klick:
http://www.sgdl.org/ressource/documentation-sgdl/les-lettres/la-lettre-55/2692-la-fin-des-librairies-allemandes-a-paris

Die Schließung der beiden letzten deutschen Buchhandlungen in Paris mag bedauerlich sein, wenn man in Kategorien des Stöberns, Blätterns und eventuell einer persönlichen Beratung denkt, nicht aber, was die Verfügbarkeit betrifft. Und dies betrifft jede Buchhandlung, egal ob französisch, deutsch oder international und wo auch immer zumindest in der vernetzten Welt. Mehr und mehr Menschen beziehen „Geschriebenes“ aus dem und über das Internet, Anbieter wie Amazon liefern jedes gewünschte Buch nach Hause oder „auf den Bildschirm“, und unter diesen Bedingungen einen Buchladen über Wasser zu halten, das geht heute fast nur noch in „Fnac- oder Dussmann-Dimensionen“. Viele „klassische Lesefreunde“ können diese Entwicklung betrauern, aber ich befürchte, viele kleine Buchhandlungen wird es bald nur noch als Nostalgie-Café geben.

Zugunsten des multimilliardären Jeff Bezos ( amazon) leider ! :smiling_imp: :gun:

Na, ich habe mich da wieder umgedreht und einen Buchladen gefunden, der zwar nicht tausende Werke auf Lager hat, aber über Nacht bestellen kann ohne das ich Premium oder so Kunde sein muss und wenn die Milliardäre die Verlage ärgern, ist es dann im Netz eh nicht bestellbar und ich habe es trotzdem am nächsten Tag.

Gut, ich muss vor die Tür, aber frische Luft schadet nicht und da der Postbote kommt wenn keiner da ist muss ich dann meist auch bei Netzbestellungen raus; mit Menschen reden dann im Geschäft auch noch, aber finde das recht angenehm vor allem wenn die einen dann noch auf Bücher von Autoren hinweisen die man bis dahin nicht kannte.

Halte dem Buch auf Papier und dem stationären Handel auf jeden Fall, wieder, die treue. Denke, wenn auch nicht viele, wird die eine oder auch andere kleinere Buchhandlung auch in Zukunft noch da sein.