NORMANDIE

In Le Havre lohnt es sich, nach der Hafenrundfahrt und dem Spaziergang durch die preisgekrönte Beton-Innenstadt von Auguste Perret auch noch einen Besuch im Museum „Malraux“ einzulegen. Das liegt gleich gegenüber der Hafenaufsicht und beherbergt eine reiche Sammlung von impressionistischen Werken!

lehavre-tourismus.de/le-havr … -havre.htm

Da und dort in der Normandie (Fécamp, Honfleur, Rouen, le Havre etc.) trifft man auch draussen im Freien Schautafeln mit Reproduktionen an den Originalstandorten, an denen die impressionistischen Meister ihre Staffelei hingestellt hatten, um einige ihrer Meisterwerke zu malen.

Zum Beispiel Monet, mit „soleil levant“, am Hafen von le Havre (der damals etwas anders aussah :wink: ) und mit seinen Kathedralenbildern in Rouen.

Wird notiert :wink:

:question: zum Michaels-Berg : Kann man sich den Auflauf und die „touristische Bewirtschaftung“, sprich die touristischen Ausmaße dort in etwa so vorstellen wie innerhalb der Cité von Carcassonne ?
Weil das ist :crazy:

Schlimmer! Es gibt eine einzige Gasse für den Aufstieg (und den Abstieg), die ist vielleicht vier Meter breit. Je einen Meter am Rand kannste vergessen, weil dort die Leute rumstehen vor den Crêpeständen, dem Horrorkabinett mit den mittelalterlichen Foltergeräten, den touristischen Neppläden bzw. den Schaufenstern von Mère Poulard, um den legendären Beat der Eierschläger zu bewundern mere-poulard.fr/Default.aspx

Bleiben also schätzungsweise zwei Meter für den Gegenverkehr! zwischen den aufsteigenden italiensichen Nonnen aus dem Piemont, den absteigenden Pfadfindern aus dem Rheinland und der japanischen Carreisegruppe, die gerade auf halber Höhe eine Rast einlegt :confused:

Eine andere Art, den Mont Saint-Michel zu entdecken, ist eine Wanderung durch die Bucht. Das hatten wir bei unserer einzigen Ausflug dort. Sie beginnt nordöstlich vom Berg, und man wandert (mit einem Führer !) praktisch « hinter » dem Berg, und sieht daher eine Seite die man üblicherweise nicht sieht. Und natürlich trifft man dort nicht so viele Touristen und Reisebus :slight_smile: Nur auf dem Berg ist die Menge nicht auszuweichen…

Oh ja, das muss wunderschön sein!

Von wegen Gezeiten und so - sollen schon Leute von der Flut überrascht und ertrunken sein…

Ich war vor ca. 20 Jahren auf dem Mont Saint Michel und war absolut beeindruckt. Damals waren allerdings nicht so viele Touristen dort. Ich war sehr beeindruckt von den Museen und den Darstellungen wie die Insel entstanden ist. Es wurde sehr eindrucks- und geräuschvoll geschildert.

Im letzten April waren wir dort. Sogar im April mußten wir uns durch eine bedrückende Menschenmenge durchschlängeln. Wir hatten den Eindruck in der Drosselgasse in Rüdesheim im August zu sein oder in Lourdes bei den grossen Wallfahrten. Schrecklich!

Muß man trotzdem einmal im Leben gesehen haben! :wink:

Meine Mutter stammt aus Normandie.

Ich komme, wie gesagt, aus der Normandie, aus Le Havre <3
Wir wurden durch die UNESCO sehr stolz, und jetzt kommen Touristen aus der ganzen Welt, um zu sehen, wie diese « graue » Stadt aussieht! Obwohl sie nämlich grau aussieht, dieses Klischee musst ihr unbedingt vergessen, weil es teilweise nicht stimmt. Le Havre hat viel zu bieten, Sonne, Meer, frische Luft und freundliche Menschen. Ich weiß, es klingt wie eine schlechte Werbung, aber so ist es nunmal.
Rouen ist auch schön, dort studiere ich, aber außer der Altstadt gibt es nichts Sehenwertes! Caen ist eine nette « Kleinstadt », das Schloß ist wunderschön und dort habe ich gute Erinnerungen.

Michelmau, es ist ja lustig, ich war im April auch in der Normandie oft unterwegs. Das Wetter war zu dieser Zeit oft schön. Welche Städte hast du denn besichtigt?

Kann ich bestätigen! :wink:

Gut gefallen mir auch die renovierten Docks auf der Höhe des Bahnhofs.

Wie stehts eigentlich um das Grossprojekt von Stadtpräsident Rüfenacht, einen Turm von Jean Nouvel an die alten Hafenbecken zu bauen. Wird da was draus?

source: hier

Ich war eigentlich nicht in der Normandie, sondern in der Bretagne ,an der Mündung des Rance- Flusses , ein paar Kilometer weit weg von Dinan, aber der Katzensprung bis zum Michelsberg hat sich trotz meiner Abneigung gegen Massentourismus gelohnt.
Ich bestätige , daß der April 2008 dort sonnig und angenehm war.!
:wink:

Hier noch ein Link für Le-Havre-Freaks - mit eindrücklichen Bildern von Zerstörung und Wiederaufbau:

lehavrephoto.canalblog.com/

zum mont saint-michel: wenn ihr am haupteinlass steht, geht einfach links vorbei. es kommt ein zweiter eingang, da wo die polizei ist, einfach den bogen nehmen, auf touris runterspucken und reinkommen.

ps. geologisch gehört der berg den bretonen, ist aber auch egal.

man sollte jedenfalls früh morgens da sein. also ab 9.00uhr.

und das thema flut. fand ich in einem bericht: wenn sie die bucht umrunden wollen, und sehen die flut kommen, laufen sie nicht, sie können es nicht schaffen. c`est la vie.

[Mod: kleines edit für mehr Klarheit] :wink:

Der Berg gehört der Normandie. So isses. Die Bretonen haben die Crêpes und sie haben auch schöne Landschaften.
Aber er gehört uns, Punkt! :stuck_out_tongue:

fühlst du dich als normanne oder bist du franzose? :wink:
im letzteren fall muss du so denken.

letzten sommer konnte ich in der manche ein fest erleben, wo man sagte und schrieb, wir (die menschen dort) müssten uns endlich mal unserer geschichte und herkunft stellen.

Das Kloster auf dem Mont-St-Michel ist sehr beeindruckend, aber die Tourimassen im August auch ziemlich überwältigend. Wir haben uns damals aber irgendwo kurz nach dem Torbogen am Eingang nach links in ein kleines Gässchen verzogen, das zu einer kleinen Kirche führte, und die durch den Ausgang auf der anderen Seite und einen romantischen kleinen Friedhof Richtung Klosterberg verlassen (aber ich war schon auf den paar Metern bis dorthin völlig entnervt von dem Gedrängel und Geschubse). Schade eigentlich.

Étretat hat mir auch sehr gut gefallen. In Fécamp sind wir leider mit dem Hotel « eingegangen » und haben die Stadt darum in weniger guter Erinnerung …

letzte woche war ich in der normandie.
le havre ist wirklich schön, aber die menschenmassen am strand, puuuh. gefallen hat mir die ruine in jumièges, etretat war fantastisch und dieses klostergetränk aus fecamp (dom bénédictine) ist ja mal lecker. ebenso hat mir dieppe gefallen. ich denke, diesen flecken erde werde ich noch öfter besuchen.

Schön, dass es dir gefallen hat. Wenn du letzte Woche hier warst, hattest du also ein schönes Wetter!
Darf ich dich fragen, was du so besichtigt hast? Ich war letzte Woche ziemlich oft in der Stadt unterwegs, vielleicht hast du mich gesehen, das find ich lustig.
Wenn die Sonne scheint, gibt’s immer solche Massen am Strand: Wir sind hier mehr als 200 000 Einwohner, es gibt nur eine Strand, wir haben keine andere Wahl! (Etretat oder Deauville sind viel zu langweilig, nur Yuppies laufen dort rum…)

@dresden

aufgrund der kurzen zeit, die wir hatten, und es war das pfingstwochenende, haben wir ein paar besichtigungsrunden mit dem auto kreuz und quer durch die stadt gemacht. natürlich auch am strand (den konnte man aber kaum sehen vor lauter menschen). mir hat die struktur der stadt gefallen, es war raum vorhanden, man konnte « atmen », etwas was mir hier in unseren städten fehlt. in den seitengassen hatte man das gefühl in einer angenehmen kleinstadt zu sein, also « wohlfühlcharakter ».

ich denke, im nächsten jahr werde ich mir mal diese stadt zu fuss ansehen. kannst mir ja mal ein paar tipps schreiben, was man unbedingt sehen sollte (ich meine hier dinge, die nicht unbedingt in einem reiseführer stehen, sondern die den menschen in dieser stadt wichtig sind).

zu deauville und damit auch zu trouville muss man nix sagen, ausser man sollte einen bogen drum rum fahren, diese städte nerven gewaltig. angefangen von den leuten, die unbedingt « gesehen werden » müssen, bis hin zu den « alten » (ich gehöre ja geburtstechnisch auch schon dazu) die keine zeit mehr im leben zu haben scheinen…

aber zu etretat zu ich sagen, ich war mitten in der woche dort, habe am rand des städtchens mit meinem wohnmobil gestanden (direkt neben einer pferdewiese), und bin an der küste auf die felsen gestiegen. es war ruhig, nur wind und meer (und sonne). der ausblick gigantisch!! der ort selber,… dreimal mit dem fahrrad hindurch, nichts bewegendes gesehen ausser ein paar schönen häuserfassaden und eben landschaft ausserhalb. ich denke, hier kann man vom stress abschalten, wenn nicht gerade samstag oder sonntag oder gar ein feiertag ist.

an dem pfingstwochenende konnte man fast nicht glauben, wieviel menschen sich an der küste tummelten, halb frankreich wollte ans meer (so sah es jedenfalls aus).

Ich hab das ein bisschen spät gelesen aber ich antworte sehr gerne!
Die Dinge, die man dort unbedingt gesehen haben muss, sind natürlich die Auguste-Perret-Gebäude. Ja, genau die Gebäude, die die UNESCO interessiert haben. Am ersten Blick, und für viele Menschen, sehen sie hässlich aus - Nein! Man merkt leider kaum, wie sehr sie zu der Landschaft passen (nicht weil sie hässlich seien o.o) und beim Sonnenschein passt die helle Farbe perfekt. Drinne ist es sehr hell, da es viele Fenster gibt: Du könntest die „appartement témoin“ besichtigen. Es ist eine kleine Wohnung, die genau wie eine Wohnung aus den 50ern dekoriert wurde. Die Wohnung kann man besichtigen, Fotos machen (für viele stecken auch Erinnerungen drin) und man kann auch bei einem Schauspiel teilnehmen. Eine Frau spielt den Reiseführer, verhält sich wie eine Hausfrau aus den 50ern. Ist leider nur auf Französisch, war recht interessant.
Zum Thema Perret kannst du auch das riesige Rathaus besichtigen oder noch den Dom Saint Joseph. Das sind halt sehr wichtige Gebäude für die Havrais weil sie in einem Viertel liegen, wo alles los ist, aber die Leute, die in Perret-Wohnungen leben sind eben die reichen Leute…

Was man auch sehen muss ist ein kleiner schöner Ort in Sainte-Adresse. Da liegt ein Leuchtturm, woraus man den Meer sehen kann. Beim Sonnenuntergang ist es einfach nur traumhaft. (Ich habe mal gelesen, dass du mit einem Wohnwagen nach Frankreich fährst - Wenn ich richtig gelesen habe, dann wird dir das Fahren in Sainte-Adresse schwer fallen. Da kannst du den Bus Linie 1 nehmen oder einfach zu Fuß, falls du (sehr) sportlich bist!)

Das Stadion ist den Havrais auch sehr wichtig. Nicht besonders sehenswert aber wenn man sehen will, wie die Leute leben, ein Besuch im Stadion Déchaseaux ist interessant.

Meiner Meinung nach ist das Viertel 'Rond-Point" interessant, wenn man sehen will, wie Le Havre vor 1945 aussah. Es war nämlich das einzige Viertel, das nicht wild bombardiert wurde. Im September 1944 war die Stadt so zerstört, dass man von diesem Viertel aus den Meer sehen konnte… (Es liegt ca. 20 Min vom Meer entfernt…) Das ist ein sehr populäres Viertel, ziemlich arm aber historisch betrachtet ist es sehr wertvoll.

In Le Havre gibt’s nicht sehr vieles Interessantes. Die Museen sind nicht der Kracher (ok, unser Museum hat die 2. größte Sammlung von impressionistischen Gemälden Frankreichs) und, ehrlich gesagt, die Stadt ist nicht sonderlich schön wie Paris oder noch Rouen. Aber die Stimmung ist ganz besonders und dort fühlt man sich viel weniger als Fremde, obwohl die Stadt groß ist. Es ist halt eine Stadt, wo man lebt.

Vielleicht fallen mir noch andere Orten ein. Ich hab bestimmt viele Fehler gemacht und vor allem einen zu großen Text geschrieben - tut mir leid. Die Anderen bekommen sonst eine virtuelle Führung!