Heute ist der erste Ruhetag in Besançon, den man dazu nutzte, noch einmal auf das zu blicken, was am 27. Juli in Paris passieren wird. Bevor nämlich am Abend der Tross der Tour in der Hauptstadt erwartet wird, ist am Mittag die Bühne frei für das erste Frauenrennen im Rahmen der Tour de France.
Die bekanntesten und erfolgreichsten Frauen des Sportes, darunter Marianne Vos aus den Niederlanden, die seit Jahren alles gewinnt, was es zu gewinnen gibt, Emmy Pooley und Chrissie Wellington aus Großbritannien, hatten 2013 ein Aktionsbündnis mit den Namen Le Tour Entier (LTE) gegründet, das eine Neuauflage der Tour de France für Frauen forderte.
Während Rekordsummen immer noch in den Radsport der Männer fließen, der von den Dopingfällen der Vergangenheit erschüttert wurde, sind die Leidtragenden die Frauen: Ihre Rennen finden teilweise nicht mehr statt, Teams können nicht über ein Jahr hinaus planen, Medienpräsenz gibt es so gut wie keine und die Prämien bewegen sich am untersten Rand des von der UCI vorgegebenen Rahmen. Dabei ist der Frauenradsport professionell organisiert ist und die Besten erzielen beachtliche und beachtete Ergebnisse. Nicole Cooke aus Wales, die Ende 2012 ihre Karriere beendete, fasste die Situation damals treffend und bitter zusammen: „Tyler Hamilton will make more money from his book describing how he cheated than I will make in all my years of honest labour“.
Im Februar dann stimmte die ASO, die die Tour de France organisiert, einem Frauenrennen im Rahmen der Tour zu, nachdem über 97.000 Leute weltweit die Online-Petition unterschrieben hatten.
Nun findet es in zwölf Tagen in Paris unter dem Namen „La Course“ erstmals statt und wird die Zuschauer nicht enttäuschen: Der Radsport der Damen ist da, wo der der Herren zuletzt in der Ära Hinault/Fignon war: Die Besten können jeden Typ Rennen gewinnen und ödes Durch-die-Gegend-Rollen im Hauptfeld gibt es nicht.
Links
Pressemitteilung der Organisatoren, Februar 2014
Aktionsbündnis Le Tour Entier
La Course bei Twitter