Hallo, zusammen!
Ich komme aus Westdeutschland, habe weder Verwandtschaft in Frankreich noch im deutschen Osten.
Mein erster Kontakt mit Frankreich war eine Radtour, die mich vom äußersten Südwesten nach Hessen bringen sollte. Damals nahm ich die Strecke von Basel über Mulhouse und Strasbourg. Damals war ich 16 Jahre alt, und für mich war das Wichtigste die täglich zurückgelegte Strecke. Meine Großmutter war später empört darüber, dass ich durch Colmar geradelt war und mir nicht den Isenheimer Altar angesehen hatte (Was war denn das?).
1982 sind meine Frau, ihr Bruder und ich zum ersten Mal in Frankreich gewesen. Damals sind wir mit der Bahn nach Basel gefahren (weil man bis dorthin die Räder selbst im Zug transportieren konnte, ohne sie verschicken zu müssen) und sind dann über Genf, Grenoble, Montelimar in die Provence geradelt. In der Provence ging es kreuz und quer, bergauf und bergab. Nach 3 Wochen und 1300 km sind wir in Marseille gelandet und von dortaus mit der Bahn nach Hause gefahren.
1984 haben meine Frau und ich allein eine Radtour nach Frankreich gemacht: Wieder von Basel aus sind wir durch Franche-Comté und Burgund nach Nevers an die Loire geradelt. Von dort aus folgten wir der Loire bis nach Angers (mit Abstechern ins Chertal) und besichtigten unterwegs fast alle Schlösser, denen man da begegnen kann. Besonders beeindruckt hat mich damals der große Gobelin « Die Apokalypse » in Angers! Hier lagen dann wieder 1300 km in 3 Wochen hinter uns, und die Reise ging per Bahn nach Hause.
In den 80er und 90er Jahren waren wir 4 mal mit unseren Kindern in der Bretagne. Wir hatten jeweils eine Ferienwohnung gemietet, wanderten viel an den Küstenwegen entlang, erfreuten uns mit den Kindern am Strand.
1996 verbrachten wir einen Sommerurlaub in der Normandie, etwa 15 km von der Küste entfernt. Unsere jüngste Tochter spielte begeistert mit dem gleichaltrigen Jungen des Hofes. Obwohl er kein Deutsch und sie kein Französisch sprechen konnten, verstanden sich die beiden von Anfang an hervorragend. Jeden Abend erzählte sie uns von ihm und hatte einen neuen Namen für ihn. Bei der Abreise erfuhren wir dann von den Großeltern, dass der Enkel Éduard heiße. Diesen Namen hatte unsere Tochter nie genannt.
In den letzten Jahren haben wir einige Wochenendausflüge ins Elsass gemacht. Meine Bildungslücke über den Isenheimer Altar habe ich inzwischen geschlossen. Auf dem Münsterturm in Strasbourg bin ich auch gestanden, am Grand Ballon gewandert, die Weinstädtchen Riquewihr und Ribeauvillé haben wir besucht.
2006 verbrachten wir nach einer Pause wieder mal einen Urlaub im Osten der Bretagne, 2007 fuhren wir zum Pfingsturlaub in die Provence. In den Pfingstferien 2009 machten wir eine Radtour an der Dordogne, über die ich an anderer Stelle schon berichtet habe.
Schwierig war für uns immer die Sprachbarriere. Ich habe an der Schule keinen Französischunterricht gehabt. Für die Urlaube in den 80er und 90er Jahre hatte ich mich mit einem kleinen Kassettenkurs vorbereitet, den ich einmal über unsere Lokalzeitung bezogen habe. Aus beruflichen Gründen konnte ich an einem Französischkurs der Volkshochschule nie teilnehmen. Deshalb beschloss ich 2002 nach meinem 7. Aufenthalt in Frankreich, Französisch über einen Fernlehrkurs zu lernen. Ich habe dort viel Grammatik gepaukt und mir einen gewissen Grundwortschatz angeeignet. Danach konnte ich einige leichte Bücher lesen, außerdem französische Zeitschriften im Internet. Aber es fehlt mir nach wie vor die mündliche Auseinandersetzung. Vor einiger Zeit hatte ich Kontakt mit einer Französin, die damals vorübergehend in unserer Stadt wohnte, mit der ich mich ein paar Mal traf, um französisch sprechen zu können. Aber es ging immer nur sehr zögerlich. Nach einiger Zeit ist die Familie nach Frankreich zurückgezogen, leider ohne mir die neue Adresse zu geben, sodass der Kontakt verloren gegangen ist.
Grand-Père