Trinkkultur in Frankreich

Hallo

Wie den Franzosen das Trinken abgewöhnt werden soll

Der Franzose trinkt gern Wein, auch zum Mittagessen. Soweit das Klischee. Jetzt dürfen Unternehmen ihren Mitarbeitern verbieten während der Arbeit Alkohol zutrinken. Doch es gibt Zweifel, ob das Verbot in jeder Branche umgesetzt werden kann.

Ein interessanter Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 5. Juli 2014.

sueddeutsche.de/politik/trin … -1.2031138

À bientôt
cers11

Schon seit vielen Jahren ist der Alkoholkonsum am Arbeitsplatz in Frankreich stark zurückgegangen. Die neue Verbotsmöglichkeit wird sich meiner Meinung nach in kaum einem Unternehmen auswirken (müssen), und wenn jemand verabschiedet wird oder irgendetwas gefeiert wird, dürfte kaum ein Unternehmen das Plastikglas Schampus etc. auf den Index setzen. Solche Anlässe sind ja kein Dauerzustand.
Zurückgegangen ist meinem Gefühl nach die „Aperitiv-Kultur“, aber in erster Linie aus Kostengründen, und wegen der Alkoholkontrollen im Straßenverkehr werden in Restaurants mehr 0,375l- und 0,5-Liter-Flaschen Wein geordert als die früher üblichen Dreiviertelliter-Flaschen. Lustig, dass im frz. Sprachgebrauch nie von halben Litern und Dreiviertellitern gesprochen wird und auch nicht von NullkommaX, sondern 50 etc.-Zentilitern. Das klingt immer so nach „Schnapsglasmengen“. :mrgreen:

Von einem „Halben“, un demi, spricht man schon, wenn man ein Glas Bier meint.
Der Haken an der Sache: der Halbe ist in wirklichkeit nur ein Viertel (Liter). :crazy:

Darum bleibe ich liebe beim Wein in Frankreich und sag entweder Pichet Petit, midi ou Grand… :smiley:

Weil der „demi“ nicht ein „demi-litre“ ist, sondern eine „demi-chopine“. Eine „chopine“ entsprach etwas weniger als 0.5 liter. Also ein demi, logischerweise 0.25. :wink:

:astonished: auweia,diese Umrechnerei erinnert mich an meine Schulzeit.Wir mussten damals Unzen in Milligramm und Troy-Pfunde in Unzen umrechnen :stuck_out_tongue: :neutral_face: Habe mich damals maßlos geärgert, dass es nicht ein einheitliches System gibt und überhaupt nicht kapiert, wofür ich das jemals brauche.
Als gelegentlicher Biertrinker habe ich heute nun kapiert, dass in Frankreich der Halbe nun ein Viertel ist.
Somit müßten eigentlich die Franzosen,die uns hier gelegentlich in Deutschland besuchen sich über unsere Großzügigkeit beim Einschenken erfeuen :mrgreen:

Jetzt wissen wir, warum Chopin nie besoffen war. :mrgreen:

Hallo

Da lobe ich mir die korrekte Mengenangabe auf der Getränkekarte. Gesehen auf einem Campingplatz im Perigord.

À bientôt
cers11

Von der « Chopine » habe ich zum ersten Mal gehört. Danke Mislep.

Da schließt sich der Kreis: im Bayrischen und Pfälzischen gibt es ja auch den « Schoppen » als halben Liter. Im Schwäbischen bezeichnet er eher ein « Viertele ». Und das Schöpple im Fränkischen gibt es auch. Über dessen Volumen streiten sich die Geister. Ich kenne es als 1/4 l.
Leider haben die Gastro- Strategen das Viertel (außer im Schwäbischen) abgeschafft und bei gleichem Preis durch 0,2 l ersetzt.

Gruß aus der Drôme
Aperdurus

Da fehlen noch die zeitgenössischen Größen: die Mega-Chopine (0,5l) und die Mini-Filette (0,187l), die Flaschengröße, die man im Flieger bekommt, wenn man seinen Tomatensaft mit einem „digestiven“ Rotwein streckt. :mrgreen: