Dschungelcamp?

je suis une célébrité, sortez moi de là hat es 2006 in Frankreich gegeben, war aber ein Misserfolg… Laut wiki hatten sich kaum 6 mio Zuschauer das Finale angeschaut. (vgl mit dem Finale der letzten Staffel in D : 8.9 mio)

Frankreich hat ja auch weniger Einwohner. Die Quote ist aber ähnlich, in etwa jeder zehnte Bürger hat sich das angeschaut.

Es wäre eine so interessante Sendung, wenn man die Leute echt im Dschungel aussetzen würde. Wenn die sich ihr Lager selber bauen müssten, ihr Futter selber suchen oder schießen müssten etc. und sie dann Aufgaben gestellt bekämen. Baut ein Floß. Malt eine detaillierte Karte des Dschungels. Haltet einen Tag lang die Klappe…

6 mio. sollen es angeblich schauen…

aber unsere privaten berichten ja so intensiv, da wartet man doch schon gespannt, wann die zum ersten mal einen eigenen nachrichtenblock bekommen.

und zu guter letzt, mir sagte jemand, der es sah, dirk bach hätte gesagt, auf diese art hätte man ein dutzend langzeitarbeitsloser wieder kurzfristig in arbeit gebracht.
ist doch auch ein erfolg.

ich brauche diese sendung nicht, ebenso wenig wie deutschland sucht sich seinen suppenstar, oder unser held für baku oder wie das ding da heisst…

Das ist genau wie die Schiabfahrt. Ich habe immer wieder gesagt, sie sollten lieber den Hang hinaufsteigen statt blöd und dumpf runtersausen. Runter kommen sie immer, das ist ein Naturgesetz. Aber mit eigenen Kräften eine steile Steigung bezwingen, das ist der wahre Sport! :mrgreen:

In Deutschland reden fast alle Leute am Tag nach den Sendungen darüber, was total nervt, da solcher Trash irgendwie nur noch anödet.
Ist es denn in Frankreich auch so, dass die Teilnehmer Kakerlaken und Maden und sowas essen müssen und über ihr Sexleben reden?
In der letzten Staffel zeigte ein deutscher Schauspieler sich sogar so nackt vor der Kamera, dass man sein bestes Stück sehen konnte…da frag ich mich echt, hat dieser Mann keinen Stolz?
Und das Schlimme am deutschen Fernsehen ist, dass mittlerweile fast alle Privaten abends oft keine guten Filme mehr sondern nur noch Trash TV zeigen: Mal ist es das Dschungelcamp, mal werden bei irgendwelchen Flodders von REinigungsteams die Müllwohnungen gesäubert, mal ist es eine Sendung in der 15 jährige Mandys und Cindys ihr 2. oder 3. uneheliches kind bekommen, mal sind es SEndungen über Dicke Menschen die es nicht schaffen abzunehmen…(in iener sagte eine Frau mal, dass sie sogar Klopapier ist wenn sie hungrig ist und sonst nix hat)
Da greift man echt lieber zu einem guten Buch oder geht an den PC-

Was mich mal interessiern würde…ist das in Frankreich auch so, dass solche Sendungen immer mehr die Fernsehlandschaft dokumentieren?
Ich kriege an französischen Sendern nur TV5 Monde, France 2, France 3 und FRance 5, ich vermute mal, dass das in Franreich die öffentlich rechtlichen sind, weil da nie so ein Trash läuft.

So ist es, TV5, France 2,3,5 sind die öffentlich-rechtlichen Sender. Bei den Privaten gibt es in Frankreich natürlich auch Trash, aber soweit ich das als sehr seltener Zuschauer beurteilen kann, weit weniger und vor allem „bieder-harmlos“. Man bekommt nicht das Kotzen, sondern kommt mit einem Augenrollen davon.
Das Einzige, wo ich vorsichtshalber das Telefon für den Notarztanruf in der Hand halte, sind Sendungen mit Patrick Sébastien. :mrgreen:

Ist das der französische Florian Silbereisen? :bad:
In Deutschland gibt es sogar einen Sender, der fast rund um die Uhr nur Trash bringt, und als der Trash Sender schlechthin gilt. :nul:
Bei uns nennen sie das dann „Doku Soaps“; und ich hoffe ja, dass das nur gespielt ist, weil Menschen eigentlich gar nicht so dumm sein können, wie es da dargestellt wird. Da gab es eine dicke Frau, die eine Pizza mit Mohrenköpfen und Sahne belegt hat und ständig ihre Sprühsahne in der Tasche hatte, eine andere die käsesüchtig war und ihr ganzes Geld nur für Käse ausgab, so das ssie schulden machte und ihr der Strom gesperrt wurde.
Ja, da kann man nur hoffen, dass das nur gespielt war.

Gibt es eigentlich in Frankreich noch jedes Jahr ein Dschungelcamp? Bei uns finden sie leider noch jedes Jahr ein paar Dumme, die da mitmachen.

Angebot und Nachfrage, nur so können solche Sendungen überleben.Und natürlich kommt man als Zuschauer zu dem Entschluß, so blöd kann man nicht sein und gerade da liegt vielleicht das Geheimnis der Einschaltquoten.
Du bist aber anscheinend auch Bestens darüber informiert :mrgreen:

Das könnte natürlich auch daran liegen, dass du in Frankreich am nächsten Tag nicht mit derselben Art von Menschen zusammenkommst wie in Deutschland. Ich habe es jedenfalls in Deutschland nie erlebt, dass unter Kollegen oder Bekannten über das Dschungelcamp geredet wurde.

Naja, TF1 hat weit über 20% Zuschaueranteil, davon kann RTL mit seinen rund 15% nur träumen, und M6 hat um die 10%, also etwa soviel wie SAT1. Ich schau kaum französisches Fernsehen und privates überhaupt nicht, aber wenn ich mir die TV-Beilage der Lokalzeitung anschaue, dann sehe ich da keinen großen Unterschied was die Zahl und Qualität der Trash-Sendungen anbelangt. Und über alles gesehen ist die Qualität des französischen Fernsehens ohnehin unterirdisch.

Grüße
Axurit

Erst als ich in den deutschsprachigen Raum umgezogen bin, ist mir die (relative) Qualität des frz Fernsehen klar geworden… Kaum gute Filme werden in Deutschland gezeigt (nur immer wieder die selben amerikanischen), kaum gute eigene Produktionen (Serie, TV-Filme), und mehr Trash, eindeutig (oft gleich um 20.15 auf die grossen Sender). Was Dschungelcamp betrifft, hat Deutschland 9 Staffel produziert, Frankreich nur 1, denn das Publikum war nicht dabei…
Die Sendungen, die ladyAthos erwähnt, existieren in Frankreich höchstens auf die TNT-Sender, die sich nur wenige anschauen. (W9 3%; NRJ12 2%)

„Qualität“ ist natürlich sehr subjektiv. Ich finde z.B. französische Fernsehfilme, insbesondere Krimis, durch die Bank schlecht gemacht und langweilig. Nicht umsonst sieht man auf Arte eher deutsche Produktionen, wie Der letzte Zeuge oder Unter Verdacht. Nachrichtensendungen haben in Frankreich die Qualität von Hofberichterstattung. Schau dir mal nach dem nächsten Störfall in Fessenheim die Tagesschau und das Journal de 20h von France 2 an. Du kannst auch den Bericht über die neuesten Arbeitslosenzahlen oder das Wirtschaftswachstum hernehmen. Ich habe in dieser Wochen einen einzigen guten Film auf den frei empfangbaren französischen Sendern gefunden, The Ghost Writer (So, FR2). Auf der anderen Seite: Rio Grande (BR3), 12 Uhr Mittags (BR3), Der letzte Tango in Paris (3Sat), Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft (EinsFestival), Schlaflos in Seattle (NDR3), Frenzy (ZDF), Marnie (ZDF), Ladykillers (BR3). Luther (EinsFestival), The Green Mile (ZDF), Jenseits von Afrika (ZDF), 8 Frauen (3Sat),… Ja da ist nur ein französischer Film dabei. das liegt vielleicht daran, dass französische Kinofilme i Durchschnitt die Qualität gut gemachter deutscher Fernsehfilme haben.

Es wurden seit 2001 13 Staffeln des französischen „Dschungelcamps“ Koh-Lanta produziert. Im Moment kann man sich für die 14. Staffel einschreiben.

tf1.fr/koh-lanta/

Es scheint da gewisse Ähnlichkeiten aber auch große Unterschiede zwischen den beiden Konzepten zu geben. Der Erfolg des Dschungelcamp beruht zu einem guten Teil darauf, dass dort C-Promis vorgeführt werden. Da ist Schadenfreude, aber auch eine gute Portion Selbstironie im Spiel, letztere sowohl auf Seite des Senders als auch bei manchen Teilnehmern, aber auch beim Publikum. Schadenfreude funktioniert in Frankreich nicht, weil das intellektuelle Publikum das aus ethischen Gründen ablehnt und die anderen ihre Stars viel zu ernst nehmen um über sie lachen zu können. Und Selbstironie ist den meisten Franzosen völlig unbekannt. Mich wundert, dass es dafür überhaupt eine Bezeichnung (autodérision) gibt.

Wir haben einen neuen Harry :mrgreen:

Mal bitte den Teufel nicht an die Wand , Mislep !
:smiling_imp: :imp: :gun: :tomato: :space: :space: :space: :alld: :fr: :starw:
Ach , beinah hätt ich vergessen ; :catch: :fire:

Von Netiquette hältst du wohl nicht viel und Sachargumente scheinen nicht so deine Sache zu sein?

Ich halte die Frage, warum bestimmte TV-Formate im einen Land erfolgreich sind und im anderen total floppen, übrigens für sehr spannend. Man könnte damit die kulturellen Unterschiede auf unterhaltsame und trotzdem ernsthafte Weise diskutieren. Mich hätte auch interessiert, welches die Sendungen im französischen TV sind, welche für dich " die (relative) Qualität" des französischen TV ausmachen.

Ist das „deine ernsthafte Weise zu diskutieren“ ? :laughing:
Das sagt jedenfalls viel über die Gründe deiner Anwesenheit im Forum aus. Du bist nicht der erste, und wird wahrscheinlich nicht der letzte sein. Also viel Spass bei uns, aber diesmal ohne mich. Dein Vorgänger hat mich genug Mühe gemacht. Ich gebe auf. :coucou:

Das ist zugegebenermaßen verkürzt ausgedrückt, trifft aber aus meiner Sicht für die Mehrzahl der mittelmäßigen französischen Kinofilme zu. Das hängt mit der Subventionierung der französischen Filmproduktion durch den Staat zusammen, die dazu führt, dass man auch auch mit solidem Mittelmaß gutes Geld machen kann. Und so kommen dann eben Produktionen auf den „grand écran“, die es in Deutschland nur am Dienstag Abend ins ZDF schaffen würden.

Dazu empfehle ich die Lektüre des Wikipedia-Artikels Autodérision — Wikipédia, der Selbstironie bezeichnenderweise als eine typisch belgische Eigenschaft deklariert und als Beispiele für Menschen mit dieser Eigenschaft eine Reihe von ausschließlich englischsprachigen Künstlern aufführt.

Das sagt einiges über deine hellseherischen Fähigkeiten aus.

Schade.

Also da kann ich nicht zustimmen, ich finde, dass es viele gut gemacht selbstironische französische Filme gibt, mein absoluter Favorit ist "Willkommen bei den Sch´tis :smiley:
Oder „Nichts zu verzollen“
Diese Filme sind besser gemacht als so manche deutsche Komödie. Und in dem Sch´tis Film steckt eine gute Menge Selbstironie finde ich.

Ok, der Punkt geht an dich. Wobei die Filme von Dany Boone natürlich mehr für die Sch’tis als für die Franzosen im allgemeinen und die Pariser im speziellen spricht.