die französische typische Stadt

Ich kann mich einfach nicht vorstellen, welche ist die französische typische Stadt. Also frage ich euch.
Was ist die französische typische Stadt?

Ob es überhaupt eine typische französische Stadt gibt, kann ich nur bezweifeln.
Es gibt zwar typische provenzalische, bretonische, elsässische, normannische Städte, und, und, und… aber
jede Region hat ihr eigenes Flair und ihren eigenen Stil.
Gemeinsam haben doch alle Städte, meiner Meinung nach, einen Platz in der Mitte, mit Rathaus, Gasthäusern und Kneipen mit Terrassen, eine Kirche, eine Hauptstraße mit Geschäften…aber ist es nicht ähnlich in den meisten europäischen Ländern?

:wink:

denke ich. Aber jede Land hat seine Eigenart. Und ich frage mich, was für Eigenart Frankreich hat

Ich schließe mich Michelmau an, es gibt wohl nicht das eine, typisch französische Dorf. Natürlich hat Frankreich Eigenheiten, aber man muss wohl doch nach Regionen teilen. Frankreich ist das größte Land Europas und hat verschiedene Kulturzonen, anders als z.B. Schweden. Da denkt jeder sofort an rote Holzhäuser, und in Italien sind alle Dörfer Nester in grünen Hügeln, dicht an dicht gedrängt und alt und ein bisschen schmutzig.
In Südfrankreich sieht es ähnlich aus wie in Italien, die Dörfer in der Bretagne sind aus dunklen, massiven Häusern mit weißen Fensterläden und grauen Dächern. Im Elsass ist es so wie in Süddeutschland mit Holzgiebeln und Blumenkästen mit Geranien.
So ein generelles Bild hat auch viel mit Klischees zu tun.

Man könnte hier Frankreich nur über das Auschlussverfahren abgrenzen. Es gibt schonmal keine roten Holzhäuser, generell. :wink:
Auch sind die Einfamilienhäuser nicht wie hier bei uns aus rotem Backstein mit roten Satteldächern. Die wiederrum sind eher typisch norddeutsch, in Hessen sind die meisten Häuser komplett verputzt und nicht mehr verklinkert. Außerdem haben sie dunke Dächer…
Ein (norddeutsches) Dorf ist anders als ein französisches. Hier sind die meisten Dörfer in der Nähe von Städten, hier wohnt der MIttelstand und der gehobene Mittelstand, der zum Arbeiten in die Städte fährt aber trotzdem lieber auf dem Land lebt. So mischt sich das mit Landwirtschaft. Einen Dorfmittelpunkt gibt es nicht immer. Viele Dörfer sind sogenannte Straßendörfer. Es gibt also eine Hauptstraße, die oft auch ganz gut befahren ist, und um die herum gesellen sich die Häuser und Höfe.
Das habe ich in Frankreich noch nicht so oft gesehen. Da ist oft die Kirche das Zentrum und alles drängt sich um den Marktplatz dicht an dicht, erst dann wird die Bebauung lockerer.
Eine andere, auch nicht so strenge Form ist hier das Haufendorf. Wie der Name sagt, ein bunter Haufen mit vielen Straßen. Auch hier muss nicht immer der Mittelpunkt eine Kirche sein. Die Form des Dorfes ist wohl auch in Frankreich verbreitet.

Als ich vor Jahren mal in Brive war, dachte ich, diesen Ort hast du schon hundertemale gesehn hier… könnte sein das es für mich perso in dem Moment das typische franz. « Dorf » war… (Mittelalter-Moderne-MacDo :laughing: )Allerdings war das Wetter nicht besonders typisch… es hat in Strömen geregnet… Für einen Cafe hats dennoch gereicht in Brive…

Also ein echt frz. Dorf hat vor allem eine boulangerie, epicerie oder notfalls ein Laden für alles (mit dépôt de pain), eine bar/tabac/pmu, eine Post, ein poste de gendarme ist verzichtbar…
Schrecklich, diese Schlafdörfer, wo man nicht mal einen apéro kriegt…
:fete:

Und ein Hauptplatz, an dem Kirche und Rathaus gegenüberstehen. Das Rathaus beherbergt oft die Schule. Und am diesem Platz findet ein wöchentlicher Markt statt ^^

Und finden mal Trauerfeierlichkeiten in der Kirche statt, rennen Weiber hinein, während ihre antiklerikalen Männer in der Kneipe vis à vis beim Aperitiv auf ihre Ehefrauen warten.
(Selbsterlebt im antiklerikalen Südwesten!) :laughing:

So und die typisch südfranzösische Kleinstadt hat auch noch eine Arena. :stuck_out_tongue:

Wie sieht es aus mit Boule- oder Petanque-Platz, Denkmal und Flagge? :wink:

Ja, das Denkmal der beiden Weltkriege am Hauptplatz hatte ich vergessen ^^

Tststs… Mislep, wie kannst Du nur. :wink:

:laughing:

Klar, das Rathaus, die Kirche (häufig irgendwie gotisch), die Schule, die Kriegsdenkmäler… das gehört einfach dazu…

Für mich hat das „Typische“ in Frankreich ansonsten viel mit der „Stadtmöblierung“ und den Geschäften und ihren Schildern zu tun. Ohne Apotheke, Boulangerie, Tabac und Brasserie (mit Terasse auf die Strasse hinaus!) kein französisches Dorf, keine französische Kleinstadt. Und eine Plakatsäule oder ein Bushäuschen aus dem Angebot von Decaux darf auch nicht fehlen.

Das Apothekerkreuz muss grün blinken. Der Tabac-Rhombus rot leuchten… dann ist Frankreich, egal ob in Backstein wie im Norden, in gelb oder ocker wie im Süden, in weiss wie in Bretagne oder in Fachwerk wie im Osten :wink:

:top: Ganz Deiner Meinung! :fr: