Tour de France 2012

Hier kann man gleich ab 11:30 Uhr die Präsentation live verfolgen letour.fr/us/homepage_horscourseTDF.html

nun gehts los…
dna.fr/sports/2012/06/30/il-etait-une-foi

YEAH! Und in zwei Wochen werden wir das live sehen. :dance: :dance:

Tour de France :Ehrlich gesagt, feuere ich französische Radsportler wie Marcel Kittel, Marcel Sieberg und besonders André Greipel an…
Jedoch, ein deutscher wie Thomas Voeckler als Sieger dieser « Tour de France » warum nicht?? :laughing::lol:

Samstag, 7.Juli 2012. Zuhause ist es dunstig und warm, nachdem am Abend vorher der Weltuntergang vom 21.Dezember vorgezogen worden war. Ich wähne mich als Überlebende und freue mich auf den Tag. Ich habe eine Verabredung zum Fernsehgucken, was ich diesen Sommer nur eingeschänkt und mit größter Melancholie tun kann. Heute vor einem Jahr saß ich auf dem Rad und fuhr durch Frankreich und fast ein Jahr ist es her, dass ich mein Team auflöste. Man muss weiterziehen und loslassen. Aber heute habe ich einen alten Freund eingeladen, einen Seelenverwandten, dessen Weg sich von dem meinen getrennt und verloren hat. Es fühlt sich an wie zehn Jahre später, wenn ich an das vergangene Jahr denke, die Fernsehbilder sehe, die Chips in eine große Schüssel kippe und der Nostalgie wegen ein paar Isodrinks kalt stelle.

Dann klingelt es an der Tür und das Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich öffne. Aber vor mir steht nicht Simón, sondern ein etwa 1,80m großer Mann, braunes Haar, mindestens 100kg schwer und zu alt für sein Alter. « Entschuldigen Sie bitte, ich habe mich in der Tür vertan. » Ich nicke ebenso überrascht und sehe, wie der Mann sich mühsam umdreht und zu seinem Auto zurückgeht, das er praktischerweise direkt in meinem Vorgarten geparkt hat. Er öffnet die Tür seines alten, schwarzen Mercedes und lässt sich hineinfallen.

Nachdem er die Tür geschlossen hat und zum Nachbarhaus aufbrechen will, fährt er sich durchs Haar und mustert sich im Rückspiegel. Das kommt mir bekannt vor. Ich hieve selber meine 80kg so schnell es geht nach draußen und fuchtele mit den Armen herum. « Simón! Bist du’s? »
Er steigt aus und blickt mich erstaunt an.
« Avonlea, bist du das wirklich? Du bist so… ich meine… eigentlich trägst du doch gar keine Jogginganzüge. » Er kommt auch mich zu und wir schauen uns in die Augen. Ich kann meine Trauer nicht verbergen. « Simón, mein Sim, vor einem Jahr warst du noch jung und schön. Was hat dich bloß so ruiniert? », schaffe ich noch zu sagen, dann wird mein Atem etwas kurz. Unsere Unterhaltung beschränkt sich deshalb auch auf wenige knappe Worte des Bedauerns, danach fläzen wir uns in meine neu angeschafften XXL-Sessel vor den Fernseher, greifen zu Schnöckerkram und kühlen Getränken. Wir fühlen uns wie Jan Ullrich.

Draußen ziehen dunkle Gewitterwolken auf, als wir uns über die bisherige Tour unterhalten, die - wie wir feststellen müssen - keiner von uns richtig sehen konnte. Aber wir reden über die Bilder dieses grausamen Sturzes am Tag zuvor, verursacht durch einen Leichtsinnigen, der bei 60km/h versuchte sich die Überschuhe auszuziehen und in die Trikottaschen zu stopfen. Das Resultat: Ein Freiluftkrankenhaus auf offener Strecke, inflationöser Verbrauch von Verbänden, Aufgaben im zweistelligen Bereich. Und 39.000€ Material seien geschrottet worden, heißt es im Fernsehen. Simón sagt: « Das wäre nicht passiert, wenn wir dabei gewesen wären! » « Weil dein Rad vom Flohmarkt ist, oder was? »

Was schon alles passiert ist in einer Woche Tour (Francesco Giovanni Cancellara immer noch in Gelb, zwei Etappensiege für das slowakische Bonjour-Happiness-Kind Peter Sagan und zwei für einen Gorilla aus Rostock, bei dem selbst ein Rahmen aus Diamant brechen würde) und vor allem in dem einen Jahr, in dem wir uns nicht gesehen haben. Simón hat Geld gescheffelt, ich einen akademischen Abschluss, auch wenn man es mir nicht anmerkt und Markus… Ja, was macht eigentlich Markus? « Er rief mich neulich irgendwo aus dem tibetanischen Dschungel an und wollte, dass ich bei Google Earth nach dem nächsten Zebrastreifen gucke. »
« Bitte? »
Sim zuckt mit den Schultern. « Ich kann auch nichts dafür. »

Zwei Tüten Chips verdrücken wir noch und fahren in Gedanken und mit den Wurstfingern auf der Landkarte durch die Vogesen. Wir sehen, wie Favoriten einbrechen, während das Team Sky die Etappe in die Hand nimmt und es sich sogar leisten kann, aus dem amtierenenden Straßenweltmeister Mark Cavendish einen Wasserträger zu machen. Als es draußen endlich blitzt und donnert, mit einem ohrenbetäubenden Knall die Sicherung in meiner Villa rausfliegt und der Fernseher schwarz wird, hält Simón inne, als er sich gerade noch eine Cola reinpfeifen will: « Sag mal, warum sitzen wir eigentlich hier? »
Draußen zuckt noch ein Blitz, der grelles Licht auf Sims massiges Gesicht wirft.
Ich will zum Reden ansetzen und etwas von Moral reden, von « Aufhören, wenn es am schönsten ist », dass man weitergehen muss, wenn es nicht mehr geht, dass die besten Dinge nicht ewig sein können und dass wir uns als Team überlebt hatten. Aber alles was ich sage ist: « Keine Ahnung », mit einem erstaunten, leeren Blick und unzähligen unausgesprochenen Gedanken hinter meiner Stirn. Ich sehe, was Simón denkt und als ich den ersten Schwall dieser Gedanken zwischen zwei weiteren Blitzen erfasst habe, nehme ich ihm die Cola aus der Hand.
« Steh auf! », sage ich, « fahren wir. »

Jetzt gerade sitze ich auf der Rückbank von Simóns Mercedes und vertippe mich ganz schön oft. Wir sind bereits in Hannover und werden morgen noch in einer exklusiven Klinik halten. Meinen Job habe ich gekündigt, Simón hat sich bei der Polizei als vermisst angezeigt. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, ob unser Plan aufgeht und werde am Ende der Tour berichten. Vielleicht.

:wink:

:top: :smiley:

Hast Du den letzten Abschnitt ernst gemeint oder habe ich den ironischen Teil verpasst?

ja so ist das mit den drogen…jeder hat seine und man/frau kann es einfach nicht sein lassen.
wie ich auch… :dance: :clap: :jump: :sport: :heart: :smiley:

gleich wird die letzte etappe (schon!! :open_mouth: ) gestartet. letour.fr/le-tour/2012/fr/etape-20.html
mit grosser sicherheit wird dieses jahr Bradley Wiggins (england)die tour gewinnen.
in einer woch geht ja der olympiarummel los…

Soweit ich das als „TdF-Laie“ werten kann: eine der langweiligsten Touren aller Zeiten: ein durchtrainierter Zeitfahrer gewinnt beide Zeitfahren und lässt sich professionell von einem exzellent eingespielten Offiziersteam über die Berge ziehen. Der Name Wiggins tauchte eigentlich während der ganzen Tour fast kaum auf, weil immer im Pulk, im Mittelpunkt standen die für den Gesamtsieg kaum relevanten Ausreißer-Tagessieger. Das war wie „Bayern München bleibt mit 10 Punkten Vorsprung Tabellenführer und Hoffenheim hat an diesem Wochenende 5:4 gegen Freiburg gewonnen“. Das war computermäßig durchkalkuliertes Geradel. „Blut, Schweiß und Tränen“ blieben auf der Strecke (des Fußvolks). :sleep:

Sonntag, 21.Juli 2012. Was bisher geschah: Nachdem Simón und ich uns vor zwei Wochen zum Fernsehgucken verabredet hatten hievten wir uns anschließend ins Auto, um unser großen Liebe, der Tour, hinterherzufahren. Wir stoppten in einer ganz speziellen Klinik in Freiburg. Ich schwöre, ich werde mir nie wieder Fett absaugen lassen. Vor allem nicht, wenn es so hoffnungslos war wie bei uns. Als wir endlich bei sommerlicher Hitze im franzöischen Jura landeten, extra den Bauch einzogen, als wir bei der Tourleitung vorrollten und uns einschreiben wollten, verweigerte man uns kurzerhand die Teilnahme. Doch auch unser Drängen mit „Wissen Sie nicht wer wir sind?“ und dieser Wir-machen-Ihnen-ein-Angebot-das-Sie-nicht-ausschlagen-können-Stil half nicht. Wir ernteten verwunderte Blicke und den Hinweis, dass solche Mopsgesichter unter gar keinen Umständen starten dürften. Wir wären schließlich nicht von T -Mobile. Offiziell natürlich der Sicherheit wegen, wegen der zweifelhaften Areodynamik. Und man entließ uns in unser Schicksal.

Das da heißt, sich mit den nun überflüssigen Energieriegel und Isodrinks in die Berge zurückzuziehen, sich in unbequeme Campingstühle zu fläzen und mit müdem Blick das Fahrerfeld passieren zu sehen. Täglich, immer diese flüchtigen Momente, in denen das Feld vorbeirauscht oder sich wahlweise röchelnd an unserem Berg zu schaffen macht. Mit trauriger Mine schenken wir ihnen Zeitungen aus, bevor es auf die Abfahrt geht, klopfen ihnen auf die Schulter, in der Hoffnung, dass uns einer erkennt und sich an unsere gloreichen Zeiten erinnert und wir rufen statt „Allez, Mark, Pierrick, Yaroslav etc.“ „Hé, vous! C’est nous! Regardez!“. Aber es ist hoffnungslos. Wie durch einen Schleier blicken wir in eine Welt, die nicht mehr unsere ist. Wir fahren durchs Land, entdecken unerwartete landschaftliche Schätze und sehen Fahrer siegen, denen wir es gönnen, weil sie es sich erkämpft haben. Mit gespaltenem Herzen sehen wir die, die nach unseren undurchsichtigen Maßstäben eine zweite Chance verdient haben wie David Millar in Annonay und die, die keine verdient haben und ungenannt bleiben. In der Camargue in der zweiten Tourwoche stehe ich wieder an den Straßen meiner Kindheit und die Welt fährt vorbei.

Sim und ich gewöhnten uns langsam an unsere Rolle als Tour-Touristen. Bis es in die Pyrenäen ging. Es war der Sonntag nach dem Nationalfeiertag und jene Etappe, als das Feld Opfer eines mörderischen Anschlags wurde. (Wiggins: „There are enough policemen on the course to round them up and send them to a football match or something.“ ) Als davon noch niemand wusste und wir im Pyrenäennebel wieder einmal am Straßenrand standen, passierte es dann.
Simón lehnt sich nach vorne über die Absperrung, als die Fahrer kommen und klatscht euphorisch. „Vorsicht! Deine Narbe bricht sonst auf!“, rufe ich noch und als es an seiner Hüfte schon mächtig knackt, kann er die Situation gerade noch retten. Just in diesem Moment fährt jemand vorbei, mit dem Simón während der letzten Tour schon auf zweifelhafte Weise Bekanntschaft gemacht hat, als man sich zusammen im Graben traf. Fränk S. Sim klatscht und ruft fleißig „Regardez moi! C’est moi, Simón Selm!“, als der Luxemburger vorbeikriecht, ihn anschaut, dann zwei Finger erst zu seinen Augen führt und dann in Richtung Sim deutet. Man sieht sich.

Man sieht sich zwei Tage später beim „Ruhetag“ in Pau auf dem Polizeirevier. Am Abend hatte man Simón an einem Postkartenstand aufgegriffen, das Foto in der Hand, mit dem er sich vor der Tour in Deutschland vermisst gemeldet hatte. Wenn man dann noch 1 und 1 zusammenzählt (Sim in einem schwarzen Auto plus ich mit schwarzer Sonnenbrille), ist die Sache für die Polizei eindeutig. Und als dann der Luxemburger durch die Tür kam, war die Sache auch für uns klar. Glücklicherweise hatten die Gentleman-Gendarmen aber mit ihm Wichtigeres vor und wir konnten ungestört entkommen. Wer die Tour verfolgt hat, hat sicher in den Tagen danach am Streckenrand das ein oder andere Mal diese gigantischen Plüschhühnchen gesehen, die formatfüllend neben dem Peloton herliefen, oder? Tja. Das Borat-Kostüm konnte ich Simón gerade noch so ausreden.

Für Fränk S. ist die Sache nicht so gut ausgegangen. Er kann sich den Befund nicht erklären. Sim sich auch nicht, denn er glaubt ihm. Er fand es auch legitim, dass sich der Luxemburger 2005 Trainingspläne vom fachfremden Dr. Fuentes gekauft hat. Bevor wir unsere Tour im vergangenen Jahr angingen, besorgte Sim sich einen von seiner Zahnärztin. Sie schrieb: „Scheren Sie sich zum Teufel!“. Hat er gemacht und er fuhr letztes Jahr bekanntlicherweise sensationell gut. Und jetzt behauptet er, dass jeder Mensch dieses Schleck-Zeug im Blut habe. „Das ist wie mit Koks an Geldscheinen. Ich bin der Überzeugung, dass wenn wir unter willkürlich ausgewählten Leuten eine repräsentative Umfrage starten würden, ob sie Xipamid im Blut haben, 99% zustimmen würden . Jede Wette!“
Dann überlegt er einen Augenblick. „Nee! Ich hab’s! Da war doch die Etappe nach Annonay, wo se gezeigt haben, wie Vinokourov dem Schleck seine Flasche ins Gesicht schüttet und beide haben auch noch gegrinst. Der Fränk S. war sich der Gefahr gar nicht bewusst. Was Vino da in seiner Buddel wissen wir ja“ Er schlägt mit der Faust auf den Tisch. „In Vino Diuretikas heißt es doch. So war’s.“

Die Tour 2012. Was hat sie uns gebracht? Exzellente Bilder eines der abwechslungsreichsten Länder der Welt, viel Herz und Fokussierung auf den Tagessieger, seit das Gesamtklassment schon nach den ersten Tagen in Stein gemeißelt war. Wiggo, der erste Brite, der die Tour gewinnt. Und man kann froh sein, dass es ein echter Brite ist. Einer mit furchtbarem Geschmack, was die Sockenauswahl angeht, mit Paul-Weller-Koteletten und britischem Humor. Und seit er vom Fleisch gefallen ist absolut in der Erfolgsspur. Und die Tour hat gezeigt, dass es noch andere Sprinter als nur den Wonneproppen-Weltmeister Mark Cavendish gibt, die Etappen gewinnen können. Auch wenn je dreimal Cavendish, Greipel und Sagan dann doch wieder öde ist. Aber was wird von der Tour noch bleiben? Man muss schon genauer hinschauen und aufhören, die Bilder der Tour an dem Kampf um die Spitze zu messen. Meine Helden dieses Jahr waren die zahlreichen Ausreißer, vom Jüngsten Pinot bis zum Ältesten Voigt. Es waren viele viele Stunden Rennen und somit wieder einmal ein gelungener Juli. Über Nicolas Sarkozy lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber eines meiner Lieblingszitate über die Tour stammt tatsächlich von ihm: „Un mois de juillet sans Tour de France n’est pas un mois de juillet.“

„Komm Sim, es ist vorbei. Fahren wir nach Hause“, sage ich traurig und beginne meine sieben Sachen in den Koffer zu schmeißen.
„Ja.“, sagt er. „Der Sommer ist vorbei. Gehen wir nach Hause.“ Und wir fahren eine einsame, schnurgerade Straße dem Sonnenuntergang entgegen und hören traurige Lieder.

Die Tour in Kurzform, erzählt von den Schauspi… äh… den Akteuren:

Hier noch eine unsortierte Sammlung von lesenswerten Artikeln und irgendwie bezeichnenden Fotos
rue89.com/rue89-sport/2012/0 … eur-233952
bicycling.com/blogs/hardlyseriou … s-changed/
forum.cyclingnews.com/showthread.php?t=17734
twitter.com/TelegraphSport/stat … 69/photo/1
twitter.com/nyvelocity/status/2 … to/1/large
yfrog.com/o0941igj
twitter.com/MarkCavendish/statu … 48/photo/1

Wenn ich auch was dazu beisteuern darf… Der Wiggins ist kamerascheu. :nul: Das hat er mir bewiesen in dem er einfach schneller vorbeizischte als er sollte. Pah! Ich wollte ihn auch garnicht im Bild haben, nur das Trikot hat mich gereizt!! :mrgreen:

Gewinner des Tages waren unsere Kinder, die massenhaft Süßkram, Knabberzeug, Magnete und Schlüsselanhänger eingesammelt haben. Außerdem jeder ein Casquette, der eine gelb, der andere gepunktet. :crazy:

Da musstest du wohl mit einem übellaunigen Weltmeister in der Bildmitte vorlieb nehmen…
Aber es ist trotzdem ein gelungenes Foto. Meine Kamera hingegen hat eine Verzögerung von gefühlt zehn Minuten. Wenn ich zu den Cyclassics nach Hamburg fahre, muss ich am Waseberg oben stehen und auf den Auslöser drücken, wenn das Feld noch unten an der Elbe ist, damit ich was im Bild habe, wenn sie bei mir vorbeifahren.

:laughing: Vielleicht hat das Essen nicht geschmeckt. Wir standen kurz hinter der Versorgungsstation und viele Fahrer hab ich mit Dosen oder Riegeln im Mund geknipst.

Ich habe einfach die Sportfunktion eingeschaltet und drauf gehalten.

Wenn ihr nun alle meine Bilder der Tour sehen wollt → klick :wink:

Danke :top: , habe ich mir gerne angesehen und warte auf die Fortsetzung :smiley:

Die Werbeautos sehen ja lustig aus :top: :merci:

Ja, das finde ich auch, wir hatten jedenfalls viel Spaß beim Gucken. Am Ende fahren auch noch Autos von Vittel, die Wasser versprühen, aber ich habe lieber meine Kamera in Deckung gebracht… :wink:

Ich habe das « Spectacle » vor wenigen Jahren mal in Paris am Place de la Concorde miterleben dürfen. Die Tour ist eine eigene Welt mit kaum vorstellbaren Ausmaßen wenn man noch nie etwas davon gesehen hat. Leider hatten wir bei unserem Besuch so um die 45°C, das Komfortabelste war der Schatten eines 2-jährigen Baumstamms, also so circa 10cm breit :blush: . Nachts um 1/2 1 haben wir noch einer Lichterfahrt auf der Seine gemacht, bei immer noch über 30°C.

Napoleon, dann hättet ihr euch einen Schirm zulegen sollen. :wink:

Ich verstehe nicht, wie es den Veranstaltern, der Politik (schließlich haben die Hollande-Leute eine eigene Sportministerin in den Sattel gehoben) und den Medien gelingt, den Massen diese Drogenkarawane schmackhaft zu machen. Verteilten die Eroberer ferner Länder Glasperlen an die « Eingeborenen », wird hier Müll in Form von Schlüsselanhängern unkontrolliert von Wagen geworfen. Den sammeln jene fein säuberlich auf, die dafür ihren eigenen Müll hinterlassen und daheim zu faul sind, den Mülleimer bis vor die Tür zu bringen.

Seit dem Tod Tom Simpsons im Jahre 1967, also seit mehr als einem halben Jahrhundert, weiß man, es wird gedopt.
Leichen pflastern den Weg der Tour, ob sie nun vor Ort oder kurz darauf im Heimatland oder durch Suizid gestorben sind.
Vorbestrafte aller Herren Länder tummeln sich zuvor auf dem Podium, von Blondinen in ihrem Schweiß beleckt. Die « BESTEN » behaupten stets, schwerkrank zu sein, Hochleistungssportler als Asthmatiker mit Clenbuterol-Bedarf. Jetzt sind es andere Mittel.

Keiner von den Jublern (von den Frauen ganz zu schweigen) wird nachdenklich, wenn das jahrelange Idol - ob Ullrich, ob Armstrong und wie sie alle hießen - plötzlich post festum aller Titel verlustig geht.
Da bekommt man noch lustige Antworten wie: « Jetzt hast Du es uns (man spricht ja gern für die anderen) wieder gegeben. »

Ich kann diese Bewußtseinsformen nicht verstehen, es sei denn, es ist das Syndrom der Beliebigkeit, irgendwie müsse man seine Lebenszeit ja rumkriegen. Das sei immer noch besser als seine Kinder zu erziehen.