Warum ist das Angebot an Essen in F größer als in D ?

Auch wenn A. von Lea anderer Meinung ist: 100% d’accord mit Al.
:smiley: Allerdings nicht bei den Austern.

Gruß aus der Drôme
Aperdurus

eine frage an die probierer und leckermäuler.

man hat mit diese firma (martin pouret) ans herz gelegt:

meint ihr, dafür ist ein markt in deutschland?

Solange in Deutschland die Balsamico-Diktatur herrscht, wohl nicht. Obwohl auch dieser Essig ja eine kräftige Süßnote hat. Aber am besten halte ich mich als Fan von klassischem Wein- und Apfelessig aus der « Diskussion » raus. :smiling_imp:

Was hast Du gegen das „Maggi der modernen Küche“?

würde ich sehr gerne probieren, al!!!

ansonsten bin ich nämlich in der glücklichen lage,
dass es in berlin alles gibt, was ich brauche, weil es in dieser stadt menschen wie al gibt, die ihre nischen gesucht und gefunden haben um leute wie mich zu versorgen.

Ich denke, das hängt vom Verkäufer ab, ob es ihm gelingt, den Kunden in die faszinierenden Tiefenwelt der Herstellungverfahren von Essig zu ziehen, von Rotbuchensägespänen, Vinaigre-Fliegen und umgekippten Wein, von „la méthode dite « allemande »“ und „la méthode d’Orléans“ wo es scheinbar das Bedüfnis gab schlechten Wein in guten Essig zu verwandeln.
Und da du in meiner Einschätzung ein guter Verkäufer bist, wirst du den Essig auch an den Konsumenten bringen oder… notfalls selber konsumieren. Die Konservierung ist ja quasi lebensmittelimmanent bem Essig :wink:

für meine küche ist das kein problem, aber das volk der ahnungslosen hier, … was der grossvater nicht kannte, brauche ich auch nicht… oder so ähnlich.ich bin da noch absolut unschlüssig.

aber anderes thema. zurück zur ladentheke.

ich war die tage erschrocken in calais. die frischfischabteilung geschrumpft, ebenso die frischwurstabteilung. alles zugunsten von « promotion ». alles riesenpackungen, alles für UK. ja richtig gelesen, die supermärkte im pas de calais, versorgen grosse teile der brit. insel mit tabak, alkohol, putz- und waschmittel etc. ca 80% der käufer kommen mittlerweile von der insel, da reagieren die märkte.

also weg von den häfen und ins land und die auswahl wurde wieder besser.

Pass mal auf, im September ändert sich das schlagartig wieder. :laughing:

Im Süden wird das Angebot und die Preise auch immer angepasst. Von einem auf den anderen Tag findet man nichts mehr wieder. :unamused:

Na, da hat sich in meiner Abwesenheit ja ein interessanter Thread gebildet. Da dies ein Thema ist, das mich auch immer wieder bewegt, möchte ich auch gerne meinen « Senf » :wink: - ist schließlich auch ein Lebensmittel, und in F gibt’s nicht den Schlechtesten - dazugeben:

Vor knapp drei Wochen bin ich aus F zurück nach D gekommen und wie jedes Jahr nach einem Urlaub im Süden (da zählt F für mich als Nordlicht schon dazu), war der erste Einkauf in einem « so richtig großen » deutschen Supermarkt der pure Horror :astonished: .

Hier nur ein Beispiel:
Wenn ich durch meinen Urlaub die Saisonzeiten nicht ganz verloren habe, sollte hier in D doch eigentlich Himbeersaison sein, oder? Der rote, mit weißem und grünem Schimmel durchsetzte Brei, den ich in zwei verschiedenen Supermärkten in den Plastikschalen gefunden habe, ließ jedenfalls auf Himbeeren schließen…

Da ich zur arbeitenden Bevölkerung zähle und auch jeden Tag einen erklecklichen Anteil meiner Freizeit für die An- und Abfahrt zur Arbeit verwenden muss, kann ich mir den Luxus eines Marktbesuches nicht regelmäßig gönnen, ich bin also auf Geschäfte, die nach Feierabend noch offen haben, angewiesen und was ich da finde, ist mit den Waren in F nicht zu vergleichen. Wohlgemerkt, ich versuche saisonale und regionale Gemüse- und Obst-Produkte zu finden, nichts Exotisches - auch wenn ich gerne eine reife Charantais-Melone nähme, wenn’s sie gäbe.

Aber auch an der Fleischtheke überkam mich wieder das Grauen: Die Fleischstücke schwammen in ihrem eigenen Saft in den Schalen. In F wurde das Fleisch in den Supermärkten auf Abtropfgittern gelagert. Die deutsche Bedienung hatte für meine Bitte, mir von den Schweinefiletköpfen doch bitte ein paar magere Stücke auszusuchen keinerlei Verständnis. Ihre patzige Antwort lautete: « Die sind alle gleich! » und das Fleisch wurde triefend in die Plastiktüte gestopft. In F wurde ich in vergleichbaren Fällen gefragt, welches Stück es sein dürfte und als die Bedienung eine Sehne entdeckte, wurde diese unaufgefordert weggeputzt und das Fleisch vorsichtig eingewickelt - nicht so, dass es gleich wieder aus seiner Verpackung herausquoll.

Ich weiß, das letzte ging jetzt auch in das Thema « Servicebereitschaft » mit 'rein, aber für mich zeigt es auch, dass in F den Lebensmitteln generell ein … tja, ich würde es als « höheren Respekt » bezeichnen, … entgegengebracht wird.

Meines Erachtens liegt das tatsächlich an der schon mehrfach erwähnten « Geiz-ist-geil »-Einstellung der Deutschen(, die sich ja nicht nur , aber m. E. vorwiegend im Lebensmittelsektor äußert).

Vor einigen Jahren habe ich eine Fernsehdoku über den französischen Feinkostlieferanten « Rungis », der ja europaweit tätig ist, gesehen. In diesem Beitrag erklärte der Rungis-Mitarbeiter einer deutschen Reporterin u. a. wie die dort eingehende Ware nach Qualitäten sortiert und wohin welche Qualitätsstufe geliefert wird. Dabei ließ er von sich aus unerwähnt, was mit der niedrigsten Qualität geschieht. Auf die Frage der Reporterin, ob diese niedrigste Qualität in den Abfall ginge, oder was mit ihr passiere, hat sich der Mann etwas gewunden und schließlich zugegeben: « Die geht nach Deutschland, die Deutschen kaufen Alles! » Ist doch schon interessant, welches Bild man im Ausland in kulinarischer Hinsicht von uns hat…

Wie dem auch sei, ich habe schon wieder Sehnsucht nach einem frischen Stück Fisch, aber in den hamburger Fischgeschäften, die ich unter vernünftigem Zeitaufwand erreichen kann (und hier suche ich tatsächlich die Einzelhandelsgeschäfte und keinen Supermarkt auf), dürfte sich die Frage darauf beschränken, ob ich Seelachsfilet oder Viktoriabarschfilet haben möchte, denn wenn’s frisch sein soll, könne man mir die Dorade und den Thunfisch eher nicht empfehlen… Ach ja, oder vielleicht Forelle - aber leider mag ich lieber Seefisch als Süßwasserfisch, womit auch der Viktoriabarsch entfällt… - so viel zur Auswahl. Wenn ich mich dann für den Seelachs entscheide, ist der aber allenfalls « brattauglich », denn gedünstet entwickelt das antike Stück schon einen recht penatranten Geruch - so viel zur Frische.

Träumerisch lächel: Dos de Colin avec Beurre Blanc, vorweg einen kleinen Salat mit Chèvre gratiné, oder lieber etwas üppiger: Salade de Gésier? und dazu Baguette mit Salzbutter…
Hinterher auf alle Fälle einen Coupe Vendéen (Eis mit Kamok-Likör)…

Der nächste Urlaub kommt bestimmt, wenn’s nur nicht so schrecklich lange dauern würde!

Also, ich würd’ ihn auch probieren - vielleicht auf meinem Gésier-Salat :wink:

(dpa) Arbeitnehmer haben in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren einer Studie zufolge mehr real verdient als heute. Vor allem in den unteren und mittleren Einkommensgruppen mussten die Beschäftigten bei Einberechnung der Inflation Einbußen hinnehmen. Das ergab eine Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Im Durchschnitt lag das Minus real bei 2,5 Prozent, in den untersten Gruppen betrug der Rückgang 10 bis 22 Prozent. In den oberen Einkommensgruppen gab es 2010 hingegen leichte Zuwächse von bis zu 1,5 Prozent.

das erklärt ein wenig die geiz ist geil mentalität.
aber nur im ansatz. der rest ist schon gesagt.

Die letzten Himbeeren in meinem Garten habe ich schon vor ca. 5 Wochen vom Strauch gepflückt :wink:

Vielleicht liegt es daran, dass ich eher ländlich wohne und der Supermarkt nicht so riesig ist, aber im R… um die Ecke passiert mir eher das, was du aus F beschrieben hast. Letztens wollte ich mal fertig marinierte Lammspieße probieren. Die Verkäuferin hat mir davon abgeraten und meinte, da hätte der Azubi wohl das falsche Gewürz erwischt, sie fände das nicht so lecker und ich solle lieber die marinierten Lammlachse nehmen oder das Fleisch selber würzen. Heißt: die Angestellten verkaufen das, was sie auch selber essen und legen Wert darauf, dass es auch mir schmeckt.
In der Gemüseabteilung werden z.T. Produkte vom Bauernhof um die Ecke (ich kann ihn vom Fenster aus sehen) verkauft. Da auch ich selten vor 18 Uhr zu Hause bin, komme ich so im Supermarkt an frisches, heimisches Gemüse. Aber das geht natürlich nicht in großen Ketten.
Dafür ist die Auswahl dann nicht sooo riesig, beim Fisch quasi nicht vorhanden. Aber das geht wohl auch erst ab einer gewissen Größe.

Moin,

am Wochenende war in Düsseldorf das Frankreichfest mit allem, was dazu gehört. Wie jedes Jahr standen auch die Jungs von www.lessaveursdefrance.com mit ihren Marktständen dort. Es gab fast alles, was das Herz begehrte. Verschiedenste saucisses sec, Käse in allen Varianten, Brot, Konserven, Gebäck, Seifen, Öle, Nougat… Und immer wurde gefragt, ob man kosten möchte. Ich habe mir ein Stückchen pâté en croûte und eine saucisse sec mit Ente mitgenommen, dazu Lavendelseife. Obwohl es ratzvoll war, wurde sich zum einpacken usw. Zeit genommen.

Und vielleicht als Tip für die Niederrhein-und NRW-Fraktion: die Jungs und Mädels stehen vom 19 bis zum 22.10.11 in Duisburg auf der Königstrasse.

LG,

Oliver

Ich oute mich jetzt bestimmt als Ketzer, aber da ich gerade hier viele Menschen mit Sinn für gute Küche vermute, stelle ich eine Frage in den Raum, die ich mir selbst nicht beantworten kann.

Warum gilt Frankreich als das Land der Gourmets? Bei meinen Touren durch Frankreich habe ich nur selten erlebt, dass die französische Küche wirklich gut ist. Wo muss man denn in Frankreich essen gehen, um den Beweis für ihre gute Küche zu finden?

Nichts desto Trotz finde ich die französische Sprache wundervoll ← präventives Friedensangebot :smiley:
Mod: Werbung gelöscht!

geh einfach in das restaurant, vor dem in der mehrzahl regionale autoummern zu erkennen sind.

Geht mir leider genauso ! Ist für mich auch eher das Land der Malbouffe, und
einem bisschen Deco auf dem Teller !
(das kann man dagegen gut !)

Gibt da ja auch so eine Kochsendung, Mensch, kann mir jemand mal helfen, wie heisst die noch einmal?
So eine Art „Frankreich sucht den Superkoch“…
Da achten sie viel auf die Deco & Firlefanz !, und meiner Meinung nach ist es viel zu unterbewertet, wie das Zeugst dann schmeckt und mundet !

Ich lege hier jetzt den Wert auf „mundet“, denn ich bin ein Freund der defftigen Küche !
Mir geht es in erster Linie um den Geschmack, der Rest drumherum, das ist für mich vollkommen nebensächlich !
halt Pi Pa Po.
Es kann ein Plus sein, aber niemals den Geschmack und Defftigkeit ersetzen !

Und genau bei den Franzosen habe ich oft bemerkt, wie gerne sie sich von einem hübsch gedeckten Tisch, mit einer netten Deko-ornamentierung auf dem Teller blenden lassen.

„Ah“ machen sie dann, und freuen sich.
Noch bevor sie überhaupt probiert haben, sind sie schon von der Qualität des Essen überzeugt !
Klappt mit Weinetiketten übrigens genauso !

Ich bin da viel skeptischer ! Ich probiere erst einmal !
Und dann esse ich ! Und wenn’s so richtig gemundet hat, dann sage ich auch mal: das war Klasse !

Al, das ist geschummelt, denn das zählt gar nicht mehr !
Es gibt seit einiger Zeit keine regionalen Kennzeichen mehr.
Und wer damit noch rumfährt, kann sich meist gar kein vernünftiges Restaurant leisten.

Natürlich gibt es immer noch Regionale kennzeichen. Jeder muss die Nummer eines Departemens an seinem Auto haben. Was sich aber geändert hat, ist die freie Wahl. Früher bekam man die Nummer von dort, wo man das Auto immatrikulieren ließ.

Die französische Küche gilt als eine der besten weltweit, weil sie extrem vielfältig ist. Vieles wird gegessen, was man woanders nicht isst. Man probiert und erfindet.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass nicht nur die elitäre, teuere Küche reich, kreativ, vielfältig ist, sondern auch die Alltagsküche.
Die regionalen Küchen tragen zu dieser Vielfalt bei, weil Frankreich auf verschiedenen Kulturräumen liegt (keltisch, romanisch, germanisch, kreolisch usw.). Viele regionale Spezialitäten haben sich Landesweit durchgesetzt, manchmal auch international.

Und was die Deko am Tisch bzw Präsentation des Tellers angeht, das gehört zum Essen. Das muss schmecken und gut aussehen. Und nicht nur in Frankreich wird darauf geachtet. Das ist einfach so in der Gastronomie, egal wo.

Außerdem ist es in Frankreich einfacher französisch zu essen, als deutsch in Deutschland…

Mislep :clap: :top: :merci:

Früher war es übrigens auch immer gut in einem Resto mit „Les Routiers“-Schild einzukehren. Da gab es immer gut und reichlich für kleines Geld, aber die werden immer seltener…

Und was für den Einen gut ist muss für den Anderen ja nicht das Gleiche sein. Ist uns schon mal so gegangen, das Essen war zwar gut, aber die Ambiance eher bahnhofshallenmäßig.
Und es ist uns in Marseille mal passiert, dass wir uns super verspätet haben und es weit über die Mittagszeit hinaus war, wir aber trotzdem, noch was Leckeres gezaubert bekamen.

Das sterben der Routiers ist wohl leider ein mitbringsel der EU, und es halt weniger Routiers gibt und es alles immer schneller und billiger gehen muss.

Sehe oft französische Auflieger auf der BAB, davor aber Zugmaschine mit PL, LT, LV oder gar RUS und die jungs haben garantiert kein Geld um essen zu gehen. Die bringen oft unsere geliebten französischen Lebensmittel zu den Supermärkten um beim Thema zu bleiben.

Früher wurde dem Fahrer an der Ladestelle gesagt:« Demain matin », dafür wurde dieser dann aber zum Diner eingeladen. Heute wird er halt noch schnell beladen und wenn er dann nicht sofort losfährt ein Zaun um den LKW gebaut…