Warum ist das Angebot an Essen in F größer als in D ?

ich bin nicht reich. esse auch nicht vom goldenen teller. ich muss mein geld einteilen, damit ich am monatsende noch was habe. ich bin selbständig, aber… ich glaube tausende andere verdienen mehr als ich, nur sind sie besser dran?
aber dennoch, ich hungere lieber einen tag, als das ich chemie-dreck esse. also habe ich im schnitt zwei bis drei warme mahlzeiten in der woche, jeden abend käse und immer einen guten schluck in der nähe. jedem das seine. freiheit ist die einsicht in die notwendigkeit. und ich bin frei.

Du hast so recht, Avonlea. Das war von mir saublöd ausgedrückt, aber ich meinte Folgendes: " Schließlich wohnst Du ja auch in Hildesheim und nicht in Angoulème." Als Angoumoisine hätte Le ukoplast zwingend „échalotes“ gekannt und gebraucht und wahrscheinlich auch die „oignons rosés de Roscoff“ gekannt, die oignons doux und die blancs de Paris ebenso wie die verschiedenen gelben.

Da liegst Du absolut falsch. Es gibt unglaublich viele Produkte, die es in D überhaupt nicht gibt. Als Beispiel der „fromage blanc en faisselle“. Den findest Du weder in der Art noch irgendwie ähnlich in D.

Auch nicht richtig. Den Laden zeigst Du mir mal in D, der mehr als 5 Kartoffelsorten führt! Und was die Tomaten anbelangt: Es ging im Thread nicht darum, welche Tomaten man braucht, sondern wie groß das Angebot an Tomaten überhaupt ist.
Lasse ich viele Posts von Dir Revue passieren, so stelle ich fest, dass Du wesentliche Bestandteile des französischen Nahrungsmittelangebots nicht magst. Z.B. Gänseleber, Krusten- und Schalentiere, Boudin, Käse, Wein etc. Aus diesem Grunde kann ich Dir nur eingeschränkte Kompetenz auf diesem Sektor zubilligen.:wink:

Probiere doch mal Rohmilchbutter, die es in D überhaupt nicht gibt, in F aber in jedem Casino oder Leclerc.

Ich sehe schon die Schwierigkeit, ein Nahrungsmittel in fremden Land zu beurteilen, wenn man keine Gelegenheit hat, damit zu kochen.

Sie trinken nicht guten Rotwein, sondern allenfalls Rotwein. Es gibt in Tetrapacks vielleicht trinkbare Weine, aber keine guten. Schweden als Juroren für gute Weine zu benennen, halte ich für gewagt. Meine Erfahrung aus vielen Skigebieten ist, dass die Masse eher auf den Alkoholgehalt Wert legt als auf die Aromen. Wenn man das überhaupt so verallgemeinern darf.

Ein Punkt, der noch gar nicht erwähnt wurde:
Freilich steht dem Franzosen die 2,3 fach größere Fläche Land zur Verfügung als dem Deutschen. Frankreich ist ein Agrarland, das wettermässig, ausdehnungsmässig und traditionsgemäß auf wesentlich bessere Ressourcen zurückgreifen kann als D.
Warum sollten dann die Produkte des Terroirs nicht besser sein!?
Frankreich hat schon in den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts klare, penible Qualitätsbeschreibungen für seine Produkte herausgegeben in Form von AOC- Kennzeichnungen, die auch streng überwacht werden.

Schönen Gruß aus der Drôme
Aperdurus

Moin,

eine interessante Diskussion, die hier stattfindet.

Ich versuche, trotz knapper Kassen auf meine Ernährung zu achten. Dies bedeutet, dass ich-wenn es zeitlich und finanziell drin ist-auf dem Markt und beim Metzger einkaufe, und dann meist auch Bioprodukte, wenn möglich.

Aaaber: man kann deutsche und französische Wochenmärkte nur bedingt vergleichen. Wenn ich in Viersen oder hier im Ort auf dem Markt zu Käse-Becker gehe, bekomme ich meine crème fraîche aus Isigny, meinen Chaumes, meine beurre demi-sel. Ich bekomme auch türkische Spezialitäten, Honige oder Krätutermischungen. Aber die Vielfalt in Deutschland ist nicht mit der Vielfalt auf frz. Märkten zu vergleichen. Wenn ich zum Beispiel Seifen aus Marseille haben wollte, müsste ich entweder auf den Markt nach Dortmund oder zum frz. Markt in Düsseldorf, der nächste Woche wieder stattfindet. Ganz zu schweigen vom Trubel auf frz. Märkten, von Oma und Opa, die Hausgebackenes verkaufen und bereitwillig kosten lassen. In Frankreich bekommt man, wenn man Wert drauf legt, sein Mittagessen lebend aus dem Käfig, es gibt Kurz-und Haushaltswaren. Es gibt die Oma mit dem Kebap-Spiess auf dem Kinderwagen und Stände mit Gebäck und Brathähnchen.

Dasselbe beim Angebot in Supermärkten. Hier in D gibt es kaum noch Frischfisch-Abteilungen, abgesehen vom Grosshandel. Und wenn, dann ist die Auswahl nicht so gut und « gepflegt » wie bei Carrefour. Dazu kommen dann noch die zig Regalmeter Kühlregal für charcuterie, Milchprodukte, Käse, Joghurt, Konserven… Wir stehen jedes Mal ratlos davor und können uns nicht entscheiden. :smiley: Zudem sind die Sortimente bei Carrefour usw. so breit gefächert, dass sich für jede Kasse ein Produkt in bester Qualität finden lässt. Zudem schmeckt es um ein vielfaches besser. Wir machen uns vor der Abfahrt immer den Kofferraum voll.

Als ich am Montag beim WM-Spiel in MG war, kam ich auch mit Franzosen ins Gespräch. Natürlich war auch Essen ein Thema. Der Arzt aus Le Mans fand die dt. Auswahl einfach nur indiskutabel.

Gut, in manchen Supermärkten bessert es sich ein wenig. Der Rewe hier im Ort hat eine breit gefächerte internationale Abteilung, aber zu einem schweineteuren Kurs. Es gibt sogar Taboulé zum selbst basteln. In dem Bausatz sind aber nicht alle Zutaten enthalten. Und das, was fehlt, ist nicht separat erhältlich…

Mir bleibt also nix anderes übrig, als mir meinen Kram entweder aus Frankreich mitzubringen oder halt für teures Geld beim Delikatessenfachhandel einzukaufen. Wobei mir das eigentlich noch egal ist, wenn ich zum Beispiel nen Janker auf ne geile Pastete oder confit de canard habe. Ich hätte lediglich gerne eine noch breiter gefächerte Auswahl und wäre gerne nicht gezwungen, meine Lieferanten in D mit der Lupe zu suchen.

In Frankreich wiederum gibt es noch immer Tante Emma am Eck und jede Menge kleine Fachgeschäfte.

Gutes Essen und gute Qualität kosten halt Geld. Bis sich das aber in « geiz-und geil-Deutschland » durchsetzt oder durchgesetzt hat, wird es noch Jahre dauern. Das Bewusstsein dafür öffnet sich erst langsam nach dem zigsten Lebensmittelskandal.

LG,

Oliver

Avonlea hat es schon einmal kurz angesprochen, und Oliver gibt jetzt die Vorlage und der Dottore aus Le Mans erst recht. :smiling_imp:

Einigen wir uns darauf, dass es in Frankreich auf den Märkten und in heimeligen Hypermarchés eine Riesenauswahl an Käsesorten, Zwiebeln, Tomaten usw. gibt. Anscheinend vermissen Monsieur aus Le Mans und alle Freunde der Ratlosigkeit vor erschlagender, französischer Auswahl genau das, was sie bei REWE nicht bekommen.

Als in Frankreich Ansässiger, der jeden Tag Gott danken müsste, dass er nicht nach Düsseldorf fahren muss, um Marseiller Seife zu bekommen, und der auch viele Dinge, die man hier bekommt, schätzt, stelle ich (zur Zeit in Berlin) fest, dass ich gerade das auch in Deutschland bekomme. Oliver stellt selbst fest, dass er sogar in Viersen für etliches Heißgeliebtes aus Frankreich nicht weit laufen muss.

Wie armselig hingegen, oder indiskutabel, um Monsieur Visiteur zu zitieren, das internationale, von deutschem Angebot will ich schon gar nicht reden, in der französischen Lebensmittellandschaft.
Tut mir leid, aber ich würde mich freuen, wenn ich in einem der gigantischen Hypermarchés mal mehr als die 4 französischen Standardbiere und ein paar Artisanalzuckerbiere finden würde, oder mal ein paar gute ausländische Weine. Irgendwo in einer Ecke finde ich dann ein paar verschämt versteckte Spanier oder Italiener.
Was ich sagen möchte, ist: Bei aller einheimischer Auswahl: eine internationale Auswahl ist in Frankreich fast nicht nicht vorhanden, von ein paar exkolonialistischen Einsprengseln abgesehen. In Deutschland kann ich heute in fast jeder Stadt „die ganze Welt“ bekommen, in Frankreich herrscht eher das Motto: Brauchen wir nicht, wir haben doch alles in tausendfacher Vielfältigkeit. Das „provinzielle Paradies“.
Ich könnte es jetzt wie einige hier machen: Ich könnte mir „die Welt“ schicken lassen oder in den Kofferraum packen. Ich lasse es, manchmal mit Bedauern.
:smiley:

und im kalten norden findest du ganze regale mit internationalen gütern, vor allem britische.

Wenn ich das jetzt richtig verstehe, beurteilen die meisten hier die Qualität eines Angebots danach, wie viele französische Spezialitäten es in deutschen Regalen gibt?
Dann müsste ich die Qualität der französischen Läden auch danach beurteilen, wie viele deutsche Produkte die haben. Was soll das denn?

Es geht doch gar nicht um französische Spezialitäten, sondern um die Qualität der Produkte in Deutschland und Frankreich. Ich bleibe dabei, dass man in Frankreich in den Supermärkten genauso gute oder eklige Jogurts, Margarine, Nudeln, Kartoffeln etc. bekommt wie in Deutschland. Deshalb ist das hier auch überflüssig:

Über Geschmack lässt sich nicht streiten und ich kann genauso beurteilen wie jeder andere, ob ein Produkt solide ist oder nicht. Da geht es nicht um Spezialitäten, sondern um Alltags- und Grundnahrungsmittel, weil nur die zu einem Vergleich taugen.

@ Avonlea:

Das Thema des Thread heißt:
Warum ist das Angebot an Essen in F größer als in D?
Nicht anders.

Natürlich kann jeder schreiben , was er will. Nur zur Erhellung des Thema trägt dieser Dein Post genau nichts bei. Allenfalls dazu, dass Du am Thema vorbeiredest.
Wenn Du z.B. um die Fisch- und Crustacés - Auslagen einen weiten Bogen machst, weil Du das nicht isst, kannst Du weder das Angebot in F noch in D kennen. Also auch nicht beurteilen. Du kannst dazu natürlich eine Meinung haben, die ist allerdings aus Nichtwissen heraus entstanden.
Es ging auch nicht darum, ob z.B. ein Danone Joghurt in F anders schmeckt als in D, sondern einzig und allein darum, ob es ein größeres Angebot in F gibt und warum. Das Angebot in F ist wesentlich größer.

Schönen Gruß aus der Drôme
Aperdurus

Der « Feinkost-Inquisitor » hat gesprochen. :smiling_imp:

Natürlich hilft mein Beitrag zur Klärung des Themas und das mit deinem Beitrag gleich bestätigt: Religiösität in Bezug auf Essen bringt uns auch keinen Deut weiter. Jeden, der die eigene Überzeugung nicht teilt, niederzumachen, ist ein sehr einfaches Prinzip und funktioniert für das Ego immer. Wenn wir hier also eine religiöse Frage diskutieren, bitte: Dann hast du uneingeschränkt Recht.

Mich wundert nur, wie agressiv herablassend du Leute behandelst, die eine andere Beurteilung haben als du und ich sehe auch nicht, dass du das Thema mit Beweisen durch Fußaufstampfen, dass die Franzosen sowieso die Tollsten und die Besten überhaupt in der Küche, im Supermarkt und auf dem Wochenmarkt sind, lösen kannst und anderen die Kompetenz absprichst, sich das Angebot anzuschauen und zu bewerten. Du scheinst mich ja sehr gut zu kennen und zu wissen, dass ich nicht einkaufen gehe, französische Märkte nicht betrete und nur Fish and Chips esse.
Nicht jeder muss ein Gourmet sein um essen zu können, Essen auswählen und es bewerten zu können. Schon gar kein Gourmet muss man sein, um so simple und belanglose Fragen nach der Größe und der Qualität des Angebots in Zusammenhänge einordnen zu können und das habe ich getan: Für mich ist eure Betrachtung klar beeinflusst von dem Denken, dass Frankreich das Heilige Land ist.

Maximal ist das Angebot in Frankreich anders und die Franzosen mögen dem Essen eine andere Bedeutung zumessen als andere Nationen. Auch wenn es dir eher um Spezialitäten als allgemeine Nahrungsmittel geht, ist doch klar, dass man in Deutschland andere Produkte bekommt als in Frankreich. Und vor allem Beurteilungen wie „gut“ oder „schlecht“ liegen so im Auge des Betrachters, wie Dinge nur liegen können. Jeder hat andere Ansprüche an Dinge. Natürlich ist Tetrapack-Wein für dich als Gourmet von internationalem (=französischem) Format schlecht, oder um es mit Al zu sagen „Dreck“, aber welchen Anspruch haben denn Schweden an Wein? Einfach nur andere. Dafür haben sie aber nicht weniger esskulturelle Vielfalt un das Angebot im Allgemeinen ist auch nicht geringer. Genauso in Deutschland.
Nur weil man in Deutschland nicht alle möglichen französischen Spezialitäten bekommt, haben wir kein geringeres Angebot. In Frankreich gibt es auch keine Regale mit deutscher Wurst, Kasseler, Grünkohl und Kieler Sprotten.
Mich stört diese einseitige Betrachtrungsweise, dass alles in Frankreich toll ist und in Deutschland „Dreck“. Was soll das?

Das die Auswahl aufgrund der Geiz ist Geil Mentalität nicht so groß ist, jedenfalls nicht im normalen Einkaufsgeschäft, ergo Supermarkt.

Und halt das bessere Obst und Gemüse woanders landet als in Deutschland, z.B. Skandinavien und bei den Briten.

Wobei es auch in Frankreich einen Markt für deutsche Butter geben muß, aber das wäre zu sehr OT!

eines vorneweg, ich betrete keine feinkostläden.
ich durchstreife aber gerne supermärkte mit regionalen abteilungen. und ich liebe es, wenn ich gesalzene butter suche, auch dann eine auswahl zu baben. das gleiche gilt für mineralwasser. gut beim bier verlieren die franzosen, ist auch ok. manche franzosen halten sogar stella artois für ein heimisches gebräu, ist es aber nicht (es kommt aus belgien). die auswahl an brot ist in den letzten jahren gestiegen, auch bio-brot gibt es überall, aber eine gute vollkornbäckerei muss man immer noch suchen. dafür baguettes über alles, kann kaum ein deutscher bäcker hinkriegen. jetzt am wochenende in eltville ein baguette gekauft, und was war´s, ein überlanges brötchen.

aber es kommt allgemein auf die auswahl an. und die ist in frankreich grösser im bereich frische. es ist ein land der landwirtschaft und das merkt man.

dagegen hier, jeder gegen jeden, kleine märkte werden plattgekämpft und nur der grüsste und billigste überlebt. es wird nicht mehr hinterfragt, ob es was ähnliches gibt oder gab. in belgien hat diese mentaltät in den letzten 10 jahren auch langsam fuss gefasst, hoffe frankreich kommt daran vorbei.

und ein wort zu den schweden. sie lieben essen aus tuben. muss man sich dran gewöhnen. hühner schmecken nach fisch, kein wunder, sie werden mit fischmehl ernährt. und wein? ist nicht das getränk der schweden. es soll schon ein wenig knallen, wenn alkohol im spiel ist, schlimm waren die zeiten, als man dort alkohol nur mit « bezugscheinen » bekam. letzten herbst haben wir unseren verwandten bei göteborg je einen präsentkorb gebastelt. je nach person verschieden. mit weinen, sekt und likören. klares urteil nach zwei tagen(!!), alles war weg, sowas gutes kann man nicht in schweden kaufen (dabei waren das weine in der 5 - 7 € klasse), sie schätzten die weine auf 20 € aufwärts…

was vermisse ich in deutschland? auswahl und immer wieder auswahl. ok. mit wurst wird man erschlagen, aber sie schmeckt mir nicht. käse? da hab ich nen händler entdeckt, da bin ich zufrieden, oft, nicht immer, aber sehr oft. wein? ich trinke den, den ich auch verkaufe, basta. bier? regionale urtypen ja. massenbier nie. Muscheln? ab und an, ja. aber austern? diese « rotze » in schalen? die braucht doch keine sau! vielleicht auf sylt oder sonstwo, aber ich nicht. egal wo. fisch? in vielen deutschen märkten nur eine antwort, hä?!!! geht gar nicht. kauft mal zwiebeln!!! auswahl hier auf DDR-niveau (wobei ich die ehemalige republik nicht beleidigen möchte) und in frankreich? wozu möchte sie die zwiebel benutzen, ah, zum fisch, welchen denn? ah, da emphehle ich ihnen diese hier. falls sie aber roten wein zum fisch bevorzugen, dann sollten, nein dann müssten sie auch mal diese probieren, wächst nur hier, schmeckt fantastisch. klopapier? das ist doch für den « arsch ». vollkommen egal, hauptsache kein reibeisen.

ich erwarte in frankreich keine deutschen produkte und in deutschland keine französischen! ich erwarte « lecker » und das in reicher auswahl. und da gewinnt frankreich immer wieder.

ich darf mit einer frau leben, deren grundsatz es ist, es muss gut sein, es muss gesund sein und chemie sollte so weit weg sein, wie möglich. wir kochen frisch, oft zusammen und haben daher auch einen anspruch an unser "über-"lebensmittel. wenn da dinge auf der packung stehen, die wir nicht wollen, dann bleibt das liegen. ebenso produkte, die durch die halbe oder dreiviertel welt reisten um dann überreif hier auf der ladentheke zu vergammeln. wir essen vorrangig nur dinge, die hier wachsen und zur jahreszeit passen. zb. erdbeeren. hier frisch, echt lecker. in frankreich, im pas de calais, schmecken sie ganz anders, aber auch wieder lecker. chemieerdbeeren aus spanien? no go!

so das war mein wort zum sonntag.

Auch wenn A. von Lea anderer Meinung ist: 100% d’accord mit Al.
:smiley: Allerdings nicht bei den Austern.

Gruß aus der Drôme
Aperdurus

eine frage an die probierer und leckermäuler.

man hat mit diese firma (martin pouret) ans herz gelegt:

meint ihr, dafür ist ein markt in deutschland?

Solange in Deutschland die Balsamico-Diktatur herrscht, wohl nicht. Obwohl auch dieser Essig ja eine kräftige Süßnote hat. Aber am besten halte ich mich als Fan von klassischem Wein- und Apfelessig aus der « Diskussion » raus. :smiling_imp:

Was hast Du gegen das „Maggi der modernen Küche“?

würde ich sehr gerne probieren, al!!!

ansonsten bin ich nämlich in der glücklichen lage,
dass es in berlin alles gibt, was ich brauche, weil es in dieser stadt menschen wie al gibt, die ihre nischen gesucht und gefunden haben um leute wie mich zu versorgen.

Ich denke, das hängt vom Verkäufer ab, ob es ihm gelingt, den Kunden in die faszinierenden Tiefenwelt der Herstellungverfahren von Essig zu ziehen, von Rotbuchensägespänen, Vinaigre-Fliegen und umgekippten Wein, von „la méthode dite « allemande »“ und „la méthode d’Orléans“ wo es scheinbar das Bedüfnis gab schlechten Wein in guten Essig zu verwandeln.
Und da du in meiner Einschätzung ein guter Verkäufer bist, wirst du den Essig auch an den Konsumenten bringen oder… notfalls selber konsumieren. Die Konservierung ist ja quasi lebensmittelimmanent bem Essig :wink:

für meine küche ist das kein problem, aber das volk der ahnungslosen hier, … was der grossvater nicht kannte, brauche ich auch nicht… oder so ähnlich.ich bin da noch absolut unschlüssig.

aber anderes thema. zurück zur ladentheke.

ich war die tage erschrocken in calais. die frischfischabteilung geschrumpft, ebenso die frischwurstabteilung. alles zugunsten von « promotion ». alles riesenpackungen, alles für UK. ja richtig gelesen, die supermärkte im pas de calais, versorgen grosse teile der brit. insel mit tabak, alkohol, putz- und waschmittel etc. ca 80% der käufer kommen mittlerweile von der insel, da reagieren die märkte.

also weg von den häfen und ins land und die auswahl wurde wieder besser.

Pass mal auf, im September ändert sich das schlagartig wieder. :laughing:

Im Süden wird das Angebot und die Preise auch immer angepasst. Von einem auf den anderen Tag findet man nichts mehr wieder. :unamused:

Na, da hat sich in meiner Abwesenheit ja ein interessanter Thread gebildet. Da dies ein Thema ist, das mich auch immer wieder bewegt, möchte ich auch gerne meinen « Senf » :wink: - ist schließlich auch ein Lebensmittel, und in F gibt’s nicht den Schlechtesten - dazugeben:

Vor knapp drei Wochen bin ich aus F zurück nach D gekommen und wie jedes Jahr nach einem Urlaub im Süden (da zählt F für mich als Nordlicht schon dazu), war der erste Einkauf in einem « so richtig großen » deutschen Supermarkt der pure Horror :astonished: .

Hier nur ein Beispiel:
Wenn ich durch meinen Urlaub die Saisonzeiten nicht ganz verloren habe, sollte hier in D doch eigentlich Himbeersaison sein, oder? Der rote, mit weißem und grünem Schimmel durchsetzte Brei, den ich in zwei verschiedenen Supermärkten in den Plastikschalen gefunden habe, ließ jedenfalls auf Himbeeren schließen…

Da ich zur arbeitenden Bevölkerung zähle und auch jeden Tag einen erklecklichen Anteil meiner Freizeit für die An- und Abfahrt zur Arbeit verwenden muss, kann ich mir den Luxus eines Marktbesuches nicht regelmäßig gönnen, ich bin also auf Geschäfte, die nach Feierabend noch offen haben, angewiesen und was ich da finde, ist mit den Waren in F nicht zu vergleichen. Wohlgemerkt, ich versuche saisonale und regionale Gemüse- und Obst-Produkte zu finden, nichts Exotisches - auch wenn ich gerne eine reife Charantais-Melone nähme, wenn’s sie gäbe.

Aber auch an der Fleischtheke überkam mich wieder das Grauen: Die Fleischstücke schwammen in ihrem eigenen Saft in den Schalen. In F wurde das Fleisch in den Supermärkten auf Abtropfgittern gelagert. Die deutsche Bedienung hatte für meine Bitte, mir von den Schweinefiletköpfen doch bitte ein paar magere Stücke auszusuchen keinerlei Verständnis. Ihre patzige Antwort lautete: « Die sind alle gleich! » und das Fleisch wurde triefend in die Plastiktüte gestopft. In F wurde ich in vergleichbaren Fällen gefragt, welches Stück es sein dürfte und als die Bedienung eine Sehne entdeckte, wurde diese unaufgefordert weggeputzt und das Fleisch vorsichtig eingewickelt - nicht so, dass es gleich wieder aus seiner Verpackung herausquoll.

Ich weiß, das letzte ging jetzt auch in das Thema « Servicebereitschaft » mit 'rein, aber für mich zeigt es auch, dass in F den Lebensmitteln generell ein … tja, ich würde es als « höheren Respekt » bezeichnen, … entgegengebracht wird.

Meines Erachtens liegt das tatsächlich an der schon mehrfach erwähnten « Geiz-ist-geil »-Einstellung der Deutschen(, die sich ja nicht nur , aber m. E. vorwiegend im Lebensmittelsektor äußert).

Vor einigen Jahren habe ich eine Fernsehdoku über den französischen Feinkostlieferanten « Rungis », der ja europaweit tätig ist, gesehen. In diesem Beitrag erklärte der Rungis-Mitarbeiter einer deutschen Reporterin u. a. wie die dort eingehende Ware nach Qualitäten sortiert und wohin welche Qualitätsstufe geliefert wird. Dabei ließ er von sich aus unerwähnt, was mit der niedrigsten Qualität geschieht. Auf die Frage der Reporterin, ob diese niedrigste Qualität in den Abfall ginge, oder was mit ihr passiere, hat sich der Mann etwas gewunden und schließlich zugegeben: « Die geht nach Deutschland, die Deutschen kaufen Alles! » Ist doch schon interessant, welches Bild man im Ausland in kulinarischer Hinsicht von uns hat…

Wie dem auch sei, ich habe schon wieder Sehnsucht nach einem frischen Stück Fisch, aber in den hamburger Fischgeschäften, die ich unter vernünftigem Zeitaufwand erreichen kann (und hier suche ich tatsächlich die Einzelhandelsgeschäfte und keinen Supermarkt auf), dürfte sich die Frage darauf beschränken, ob ich Seelachsfilet oder Viktoriabarschfilet haben möchte, denn wenn’s frisch sein soll, könne man mir die Dorade und den Thunfisch eher nicht empfehlen… Ach ja, oder vielleicht Forelle - aber leider mag ich lieber Seefisch als Süßwasserfisch, womit auch der Viktoriabarsch entfällt… - so viel zur Auswahl. Wenn ich mich dann für den Seelachs entscheide, ist der aber allenfalls « brattauglich », denn gedünstet entwickelt das antike Stück schon einen recht penatranten Geruch - so viel zur Frische.

Träumerisch lächel: Dos de Colin avec Beurre Blanc, vorweg einen kleinen Salat mit Chèvre gratiné, oder lieber etwas üppiger: Salade de Gésier? und dazu Baguette mit Salzbutter…
Hinterher auf alle Fälle einen Coupe Vendéen (Eis mit Kamok-Likör)…

Der nächste Urlaub kommt bestimmt, wenn’s nur nicht so schrecklich lange dauern würde!