eines vorneweg, ich betrete keine feinkostläden.
ich durchstreife aber gerne supermärkte mit regionalen abteilungen. und ich liebe es, wenn ich gesalzene butter suche, auch dann eine auswahl zu baben. das gleiche gilt für mineralwasser. gut beim bier verlieren die franzosen, ist auch ok. manche franzosen halten sogar stella artois für ein heimisches gebräu, ist es aber nicht (es kommt aus belgien). die auswahl an brot ist in den letzten jahren gestiegen, auch bio-brot gibt es überall, aber eine gute vollkornbäckerei muss man immer noch suchen. dafür baguettes über alles, kann kaum ein deutscher bäcker hinkriegen. jetzt am wochenende in eltville ein baguette gekauft, und was war´s, ein überlanges brötchen.
aber es kommt allgemein auf die auswahl an. und die ist in frankreich grösser im bereich frische. es ist ein land der landwirtschaft und das merkt man.
dagegen hier, jeder gegen jeden, kleine märkte werden plattgekämpft und nur der grüsste und billigste überlebt. es wird nicht mehr hinterfragt, ob es was ähnliches gibt oder gab. in belgien hat diese mentaltät in den letzten 10 jahren auch langsam fuss gefasst, hoffe frankreich kommt daran vorbei.
und ein wort zu den schweden. sie lieben essen aus tuben. muss man sich dran gewöhnen. hühner schmecken nach fisch, kein wunder, sie werden mit fischmehl ernährt. und wein? ist nicht das getränk der schweden. es soll schon ein wenig knallen, wenn alkohol im spiel ist, schlimm waren die zeiten, als man dort alkohol nur mit « bezugscheinen » bekam. letzten herbst haben wir unseren verwandten bei göteborg je einen präsentkorb gebastelt. je nach person verschieden. mit weinen, sekt und likören. klares urteil nach zwei tagen(!!), alles war weg, sowas gutes kann man nicht in schweden kaufen (dabei waren das weine in der 5 - 7 € klasse), sie schätzten die weine auf 20 € aufwärts…
was vermisse ich in deutschland? auswahl und immer wieder auswahl. ok. mit wurst wird man erschlagen, aber sie schmeckt mir nicht. käse? da hab ich nen händler entdeckt, da bin ich zufrieden, oft, nicht immer, aber sehr oft. wein? ich trinke den, den ich auch verkaufe, basta. bier? regionale urtypen ja. massenbier nie. Muscheln? ab und an, ja. aber austern? diese « rotze » in schalen? die braucht doch keine sau! vielleicht auf sylt oder sonstwo, aber ich nicht. egal wo. fisch? in vielen deutschen märkten nur eine antwort, hä?!!! geht gar nicht. kauft mal zwiebeln!!! auswahl hier auf DDR-niveau (wobei ich die ehemalige republik nicht beleidigen möchte) und in frankreich? wozu möchte sie die zwiebel benutzen, ah, zum fisch, welchen denn? ah, da emphehle ich ihnen diese hier. falls sie aber roten wein zum fisch bevorzugen, dann sollten, nein dann müssten sie auch mal diese probieren, wächst nur hier, schmeckt fantastisch. klopapier? das ist doch für den « arsch ». vollkommen egal, hauptsache kein reibeisen.
ich erwarte in frankreich keine deutschen produkte und in deutschland keine französischen! ich erwarte « lecker » und das in reicher auswahl. und da gewinnt frankreich immer wieder.
ich darf mit einer frau leben, deren grundsatz es ist, es muss gut sein, es muss gesund sein und chemie sollte so weit weg sein, wie möglich. wir kochen frisch, oft zusammen und haben daher auch einen anspruch an unser "über-"lebensmittel. wenn da dinge auf der packung stehen, die wir nicht wollen, dann bleibt das liegen. ebenso produkte, die durch die halbe oder dreiviertel welt reisten um dann überreif hier auf der ladentheke zu vergammeln. wir essen vorrangig nur dinge, die hier wachsen und zur jahreszeit passen. zb. erdbeeren. hier frisch, echt lecker. in frankreich, im pas de calais, schmecken sie ganz anders, aber auch wieder lecker. chemieerdbeeren aus spanien? no go!
so das war mein wort zum sonntag.