Jaques Prevert - ARBRES

Hallo,
bin sehr frustriert, ich muss das Gedicht von Jacques Prevert (Arbres) für die Uni erklären und analysieren. Leider verstehe ich absolut nicht worum es geht. Kann mir jemand behilflich sein? Ich wäre sehr dankbar! Es würde schon reichen, wenn ihr mir Quellen geben könntet bzw. ein Ansatz, damit ich überhaupt beginnen kann. Ich sitze schon seit 3 std. daran und komme einfach nicht weiter. Vielen Dank schonmal fürs Antworten!

Hier das Gedicht:

ARBRES
En argot les hommes appellent les oreilles des feuilles
c’est dire comme ils sentent que les arbres connaissent la musique
mais la langue verte des arbres est un argot bien plus ancien
Qui peut savoir ce qu’ils disent lorsqu’ils parlent des humains
les arbres parlent arbre
comme les enfants parlent enfant

Quand un enfant de femme et d’homme
adresse la parole à un arbre
l’arbre répond
l’enfant entend
Plus tard l’enfant
parle arboriculture
avec ses maitres et ses parents

Il n’entend plus la voix des arbres
il n’entend plus leur chanson dans le vent
pourtant parfois une petite fille
pousse un cri de détresse
dans un square de ciment armé
d’herbe morne et de terre souillée

Est-ce… oh… est-ce
la tristesse d’être abandonnée
qui me fait crier au secours
ou la crainte que vous m’oubliiez
arbre de ma jeunesse
ma jeunesse pour de vrai

Dans l’oasis du souvenir
une source vient de jaillir
est-ce pour me faire pleurer
J’étais si heureuse dans la foule
la foule verte de la forêt
avec la crainte de me perdre
et la crainte de me retrouver

N’oubliez pas votre petite amie
arbres de ma forêt.

(Jaques Prevert)

Ganz spontan würde ich einen Bezug zu den Lebens- und Wohnbedingungen von 20% (in Großstädten mehr als 50%) aller Franzosen herstellen. :open_mouth:

blogger-index.com/feed19698.html

bmgev.de/mieterecho/312/16-swb-fr-ls.html

Vielleicht auch Erinnerung an eine verlorene heile Welt.
Je älter man wird, desto mehr entfernen wir uns von der Natur. Von instinktiv nach reflexiv.« Arbre » ist ein Grundbegriff der Natur, während « arboriculture » ein vom Menschen entwickelter wissenschftlicher intellektueller Begriff ist.
Manchmal sehnt sich das "groß " gewordene Kind nach jener auf immer und ewig verlorene Welt.
Muß auch an Franz von Assisi denken, der mit den Vögeln geredet haben soll.

Prévert ist einer meiner Lieblingsdicher. Viele seiner Lieder sind zu (populären bekannten) Liedern geworden.

Mir kamen beim lesen so viele Gedanken, dass ich sie gar nicht in Worte fassen kann. Mir fiel ein Märchen von Hans-Christian Andersen ein, mir fiel ein Lied von Alexandra (Mein Freund der Baum) ein. Im Großen und Ganzen sehe ich es eher wie Michelmau.

Auch Richtung Michelmaus Interpretation.
Kinder sind reine Wesen, nah von der Natur, von der Gesellschaft noch nicht verdorben. Deshalb kann das Mädchen mit den Bäumen reden.
Es wird aber groß und verliert diesen Bezug zur Natur und sieht das Ganze nur als Objekt der Wissenschaft im Rahmen ihrer Erziehung/Ausbildung (was zur Integration in der Gesellschaft führt).
Dieses Mädchen weint, weil es ihm bewusst ist, dass diese Beziehung veloren geht und alles, was damit verbunden ist.

Also Prévert habe ich während meines Studiums wenig studiert, eine Idee habe ich im allgemein doch. Was ich Dir sagen kann: bei ihm spielen die Sprache und die Tönen eine sehr wichtige Rolle, nicht umsonst hat er seinen Werk « Paroles » benannt. In diesem Sinne ist er fast unabhängig von anderen Künstlern und sehr akzessibel.

Seine Gedichte müssen laut gelesen werden und richtig zugehört sein. Ich würde von daher für ihn allitérations und assonances wirklich sehr präzis analysieren und da wenig Andeutungen an anderen Autoren suchen, sondern mich eher auf dem Styl konzentrieren.

Wobei man schon merken kann, es handelt sich da um eine Andeutung an Paradies laut der Bibel (vorletzter Absatz). Ich würde mich da um das Thema « déchirure » konzentrieren.

Sehr wahrscheinlich kannst Du auch das Thema Harmonie und Dysharmonie ansprechen, auf der Ebene von Stylistique und Thematik. Es fühlt sich da ein bisschen an als hätten Kinder und Bäume auf einem Punkt miteinander gesungen, und dann hätte die Stille beherrscht. Das Kind ist eigentlich naturtaub geworden. So dass Menschen eigentlich sinnlose Dinge erzählen können.

Ich kann leider keine Quelle geben. Das ist eher so ein Bauchgefühl, aber gerne würde ich mich wieder ein bisschen mit Literatur beschäftigen. C’est la vie…:wink:

Der arme Prévert. Jetzt wird sein schönes Gedicht in seine « chemischen Bestandteile » zerhackstückt. :smiley:

Na und? Macht man doch im Deutschunterricht auch mit Goethe. :laughing:

héhé, in der Tat. Ich würde aber sagen, der hat es völlig verdient. Wenn er wenigstens klarer wäre :laughing: