vive la corse

Dann frag mal die Korsen nach dem Ruf der Franzosen.

Damit beginne ich pö-a-pö mit meiner Reiseberichterstattung über Korsika.
Man fragt sich, warum die Insel überhaupt zu Frankreich gehört und nicht zu Italien. Ganz einfach: An ganz wenigen Tagen mit wirklich klarer Sicht ist die Insel von der Côte d’Azur aus zu erkennen, wenn man sich ein bisschen höher begibt. Und schwuppdiwupp war die Insel französisch. Und es ist eine schöne Insel, abgesehen von der Ebene von Aléria im Osten.
Eins ist aber seltsam. Man fragt sich auch, warum die Franzosen dort so einen schlechten Ruf haben. Sie kommen nämlich für gerade mal 2 Monate pro Jahr (Juli / August) auf die Insel, geben ein Schweinegeld aus, ohne das Korsika längst den Bach runtergegangen wäre, und den Rest des Jahres gehört das Eiland den Korsen und deutschen und britischen Ursprünglichkeitsliebhabern.

Ich habe schon feststellen können, wie wir (Pariser) in Marseille beliebt sind… ich versuche lieber nicht bei den Korsen ^^

Schöne Erklärung :wink:

Seit dem 16. Jahrhundert gehörte Korsika zu Genua. 1729 stehen die Korsen auf und erklären 1730 die Unabhängigkeit. Während ein Staat allmählich entsteht, verbündet sich Genua mit Frankreich, und sie versuchen, die Insel wieder zu kontrollieren. 1768 wird Frankreich von Genua beauftragt, die Insel zu verwalten und den Frieden zu schaffen. 1769 kommt die Insel unter französischer Herrschaft.

Wow! Wie weit ist Korsika von F entfernt? Und was hast du für ein Objektiv? :wink:

Die Nordspitze ist 180 km von Nizza entfernt. Mein Objektiv ist das eingebaute einer ganz normalen Digitalkompaktkamera, die zwar wie eine Spiegelreflex aussieht, aber keine ist, mit einem 20fachen optischen Zoom. Um die Konturen der korsischen Berge ein bisschen hervorzuheben, musste ich das Bild kontrastieren und ein wenig abdunkeln, deswegen das extrem blaue Meer. Und durch die starke Vergrößerung ist das Bild natürlich grobkörnig. :wink:

Aha! Du hast also geschummelt, das hab ich mir gedacht. :laughing:

Nu aber mal hop weiter im Bericht. :smiley:

Was ist hier geschummelt? :astonished:

Wenn man auf dem kleinen, aufgeräumten Flughafen von Bastia, 20 km südlich der Stadt, landet, hat man wohl meistens die Absicht, erst einmal den Norden Korsikas zu erkunden, und in diesem Fall Cap Corse, was kein Cap ist, sondern die schmale, lange Halbinsel, die im Norden aus der Insel herauswächst. Bastia wurde für später aufgehoben, und so ging es direkt über den ersten Pass namens Col de S. Stefano über den Inselrücken auf die andere Seite nach St. Florent am gleichnamigen Golf, oft bezeichnet als korsisches St. Tropez und wirklich nett für ein erstes Mittagessen am Hafen, wo trotz Herbstferien und Traumwetter mit 25 Grad gähnende Leere herrschte, weil « man » Ende Oktober eben nicht mehr nach Korsika fährt. Von dort ging es zum ersten 20 km nördlicher gelegenen Reiseziel, nach Nonza, einem kleinen, auf einem steil zum Meer abfallenden Felsen liegenden Dorf mit Genueserturm. 200 Meter unterhalb erstreckt sich der seltsamste Strand der ganzen Insel. Er existierte vor 100 Jahren noch garnicht und besteht aus grünschwarz schimmernden runden Kieseln. Der ins Meer geschüttete Abraum eines 1966 geschlossenen Asbesttagebaus wurde hier wieder ans Ufer gespült und bildete im Laufe der Jahre diesen wunderschönen Strand. (Bitte jetzt keine Bio-Öko-Kommentare! :smiley: ).
Von Nonza hat man einen herrlichen Blick über den Golf von St. Florent bis hin zu den oft schneebedeckten Bergen im Nordwesten der Insel.

Schön schön. Besonders gelungen finde ich das dritte Bild. Die Farben sind so schön klar. Und das letzte versteh ich nicht. :confused:

Das ist der genannte Strand von oben vom Ort aufgenommen. Weiße Steine zwischen den schwarzgrünen werden von den Strandbesuchern gesammelt und zu Figuren, Texten und allem möglichen Anderen zusammengelegt. Das machen doch auch viele Leute an einem normalen Sandstrand, nur dass die Flut das dann wieder wegspült oder der Wind verweht.

Ach so. :laughing: Ich dachte du hast eine Glasscheibe mit Schmierereien geknipst.

:astonished: na das geht doch verheißungsvoll los… :top:

Cap Corse ist gerade mal halb so groß wie Rügen, aber wer Lust und Zeit hat, nicht nur die auf der Westseite oft hoch über dem Meer verlaufende Küstenstraße abzufahren, sondern die noch höheren, kleinen Verbindungsstraßen zwischen den wie Fliegenscheiße auf den Felsen klebenden Dörfern zu « bereisen », der braucht mindestens einen guten Tag für die Umrundung, ohne sich eine Minute zu langweilen.
Von Nonza ging es weiter nach Norden über den hübschen Fischerort Centuri-Port bis zum letzten Berg an der Nordspitze Korsika, wo sich die weit sichtbare Mattei-Mühle befindet. Von hier schaut man hinunter auf die wie ein gestrandeter Öltanker vor der Küste liegende Felseninsel de la Giraglia und die beiden nördlichsten Ortschaften Barcaggio und Tollare. Von der Mühle könnte man bei klarer Sicht bis zu den Seealpen sehen, aber solche Wetterlagen triff man ganz selten nur im Winter an.
Rechts von Borcaggio befindet sich als letzter Vorposten die Ruine eines der unzähligen Genuesertürme auf Korsika.
Mir hat es hier im Norden besonders gut gefallen, weil ich das Gefühl hatte, unabhängig von der Jahreszeit den letzten mediterranen Küstenort Frankreichs zu erleben, der noch nicht weiß, wie es ist, wenn hundert Leute auf demselben Quadratmeter herumtrampeln. Ein kleines Hotel, ein Café, und eine herrliche Ruhe.

Eine schöne Idee,seufz.Allerdings kann ich den Schriftzug der weißen Steinchen von dir gar nicht finden:Hätte jetzt echt ein:
"Bonjour Frankreich"erwartet :smiley:

Ich hatte mit dem großen B angefangen, aber dann gingen mir die weißen Steine aus. :smiling_imp:

Dann zück mal weiter aus deiner Zauberkiste die super Fotos heraus und Cristo wird dann dein angefangenes Werk vollenden :laughing:

Wunderschöne Fotos. Der Tisch in der kleinen Bucht lädt richtig dazu ein sich hinzusetzen und ein leckeres Essen zu genießen…

Dem kann ich nur zustimmen :top: ich habe das gleiche gedacht.
Tolle Bilder

Hübsche Insel!


ein bischen südlicher von calvi die naturreseve scandola;eingertagen in der unesco.ein weiteres paradis… :heart:
de.wikipedia.org/wiki/La_Scandola