Henri IV ist wieder da !

Welch eine Horrorgeschichte! Die Bilder sind auch furchtbar und vor allem, dass ihn jemand 55 Jahre lang versteckt hielt! Was kann ein Mensch davon haben, so einen Schädel bei sich zu verstecken? Erzählen kann er davon keinem, Prahlerei als Motiv fällt somit weg. Dann bleibt nur die gruselige Vorstellung, dass er vielleicht noch mehr Leichen im Keller hat, so wie Messis sich an ihrer Zeitungssammlung erfreuen, sie aber verstecken.

Und wieder einmal fällt auf, dass nur die « guten » Herrscher ermordet werden. Niemand kommt auf die Idee die Tyrannen zu erstechen, es sind immer nur die Guten.

schädel verschwinden immer wieder. war doch auch zuletzt mit dem schädel von hamburgs meistgehassten piraten so.

in kölner kirchen liegen die zu dutzenden herum, und da wird herumgewirbelt von wegen heilig und und und…

ansonsten, knochen… der rest, der von einem menschenleben bleibt. klar und ehrlich.

Sag ich ja. Abartig.

Das liegt vielleicht daran, dass die „Bösen“ wahrscheinlich damit rechnen und sich besser beschützen lassen oder so.

Al, es wäre aber schade, wenn von einem Menschenleben nur Knochen übrig bleiben.

Zitat aus dem Spiegel Online Bericht:
"Zwar wurden die Grabmäler später wieder errichtet, und ein Teil der Gebeine zurück in die Kirche gebracht. Doch welche Überreste zu welchem Herrscher gehörten, konnte keiner so recht mehr sagen. Deshalb liegen sie gesammelt in zwei gemauerten Ossarien in einem Seitenraum der Krypta.

Einem der Herrscher könnte jetzt ein würdiges Begräbnis zuteil werden."

Ob das heillose Knochen-Durcheinander jemals sortiert wird…?
Meine Meinung: Schädel dazu und ruhet in Frieden und bleibt alle da wo ihr seit.
Auch das wäre ein Kultstätte mit Geschichte :wink:

Meine Theorie war einfacher. Ich dachte, dass nur schlechte Menschen jemanden umbringen. Wenn also ein Böser an der Macht ist und nur Gute unter sich hat, kommen die Guten nicht auf die Idee, jemanden umzulegen und die Bösen finden gut, dass einer von ihnen an der Macht ist. Das ist aber zu simpel (Idee aus der 6.Klasse) und es gibt immer Gegenbeispiele von versuchten Attentaten auf die Bösen (z.B. auf Hitler). Komischerweise sind es immer die Attentate, die dann scheitern und nicht die von irren Fanatikern, die die Guten umbringen.

Ich glaube allerdings, dass im Mittelalter und in den Jahrzehnten danach nicht nur die Guten umgebracht wurden, sondern eigentlich fast jeder, oder nicht? Alt geworden sind nicht oft welche, es sei denn sie waren listig und haben selber fleißig gemordet.

da die hiesige menschheit durch die machthaber und die kirche künstlich dumm gehalten wurde, war es nicht weit her mit ärztlicher versorung oder vorsorge. und wer schlecht lebte, der war auch früher tot. wenn das nicht half, dann gab es ja noch pest und cholera und co und zu guter aller letzt, konnte ja noch zu einem kriege aufgerufen werden, war ja immer eine gerechte sache.

und die, die die macht innehatten waren immer nur an sich interessiert. der eine geschickter als der andere, böse beinamen bekamen sie (fast) immer erst, wenn sie selber im grabe lagen.

manche auch nicht, zb. karl der grosse, der schlächter in deutschen landen. oder sehen wir das verklärte bild von richard löwenherz, der metzger im heiligen land. in allen filmen wird er alt und gütig dargestellt.

es kommt also auf den betrachter an.

1- wie Al es gesagt hat « gut » oder « böse » kommt auf den Betrachter an… Ravaillac sah in Henri IV einen Bösen, also hat er keinen Guten ermordet.

2- Ich glaube nicht, dass in Mittelalter öfters umgebracht wurde als in unserer Zeit. Mord war damals auch bestraft.
Mord bzw Mordversuche an Politiker gibt es in unserer Zeit auch haufenweise : Kennedy, Johann-Paul II, Minister in den Niederlanden oder Schweden usw.

3- Al, du hast ein falsches Bild des Mittelalters. Die Leute wurden nicht « künstlich dumm gehalten ». Im Gegenteil. Wissensvermittlung und Wissensaustausch sind sehr wichtig für die mittelalterliche Gesellschaft. Und gerade in der Medizin. Die Grundkenntnise der Medizin wurden von den Arabern aus den Griechen genommen und verarbeitet und dann nach Europa im Mittelalter gebracht. Die Chirurgie wurde gerade zur Zeit Heinrich IV. entwickelt.
Und vor dem Krieg waren alle gleich. Die Liste der Herrscher oder Hochadeligen, die im Krieg gefallen sind, ist sehr lang.
Und dass die Herrscher nur an sich selbt interessiert waren ist wieder falsch. Viele haben sich für das Wohlsein ihres Volkes eingesetzt. Sonderrechte für Teile der Bevölkerung (Eben Henri IV mit den Protestanten zum Beispiel), Förderung von Industriebranchen, Berufen usw, Entwicklung der Städte und gesellschaftlichen Infrastrukturen (Krankenhäuser, Uni, Kirchen usw.) usw.

warum wurden dann zb. viele schriften der mauren, die ja andere schriften übersetzt hatten, unter kirchlichen verschluuss genommen, nachdem christliche streiter, die gebiete zurückeroberten, die zuvor von den mauren in europa kultiviert wurden.

das war noch nie so und wird auch nie so sein.

ein zufriedenes volk hat keine angst, keine panik. das kann macht nicht gebrauchen. alles, was ein herrscher zulässt, oder eine regierung, ist immer nur das, wovon sie/er ausgeht, das es dienlich ist, das volk an der leine zu halten.
also ist jedes zugeständnis eigentlich nur eine täuschung.

gut oder böse… es kommt auf den blickwinkel an.

Trotzdem war es die Kirche, die das Wissen in Westeuropa bewahrt hat. Vielleicht hat die Kirche Schriften verschwinden lassen, aber sie hat vor allem welche bewahrt und durch Kopien erhalten. Wer Bildung suchte, konnte nur zur Kirche gehen, denn wenn es sowas wie einen Staat gab, konnte oder wollte er nicht ein umfassendes Bildungssystem errichten. Wozu auch?

Da fehlt der Rest des zweiten Teilsatzes. Was wolltest du sagen?

zu 1
da geht die geschichtsschreibung aber heute von ganz anderen standpunkten aus, denn die macht im abendland hatte nur der, der auch die kirche hibter sich hatte.

zu 2
ich habe es gesagt, besser geschrieben.

ohne den willen der kirche vollzog sich gar nichts. sie war allmächtig. durch ihre macht wurden staaten ausgelöscht, ganze regionen entvölkert. die sogenannten herrscher weltlicher natur waren die marionetten, die helfer.

Al, du solltest etwas genauer in die Geschichte anschauen. So einfach, wie du es sagt, ist es nie. Gegenbeispiele für deine Stammtischaussagen gibt es tausende.

so leid es mir tut, aber geschichte ist eines meiner fächer. und nicht immer ist das, was in schulbüchern steht, die wahrheit.

wenn man wahrheiten erkennen will, muss man beide seiten einer medaille kennen. nicht umsonst habe ich deswegen eine weitere fremdsprache erlernt.

aber gut, das ist meine sicht der dinge, ich erlaube anderen ihre sicht. belassen wir es dabei, bevor auch hier wieder gewütet wird.

Und genau das tust du nie.
Deine Meinungen sind nie gemäßigt. Immer nur das Extreme.

warum sollte ich gemässigte meinungen haben? ein mord bleibt ein mord. eine verleugnete wahrheit bleibt verleugnet, ein krieg ist ein krieg etc…

daran ist nicht zu rütteln oder schön zu reden. ausser man begibt sich in die politik.

und wenn eine kirche jahrhundertelang mit dem schlachterbeil und dem scheiterhaufen durch europa gezogen ist, warum soll ich dann von der barmherzigkeit des herrn reden.

wenn rot sage, meine ich rot, wenn schwarz dann schwarz. was nützt es der welt, wenn ich erwähnen würde, man könne einen hauch von „was weiss ich denn“ erahnen, nur um alle gemüter ruhig zu stimmen.

ich hatte den „vorzug“ hinter klostermauern leben zu dürfen, war auf einer bischöflichen schule, näher dran ging schon fast nicht mehr, um hunger zu bekommen, sein wissen über diese „menschen“ zu vertiefen.

das resultat ist eine feste meinung, hart und direkt, eben meine überzeugung.

aber wie gesagt, ich toleriere auch andere meinungen und lasse sie gewähren. ich schwinge mich nicht auf ein prediger zu sein.

weil die Geschichte viel komplizierter ist als deine extremen Aussagen :

Wenn Geschichte dein Fach ist, solltest du das wissen. Nicht so setzt man sich mit der Geschichte auseinander. So wirst du die „Wahrheit“ nie finden.
Du darfst selbstverständlich deine Meinungen haben, aber nenne das bitte nicht Geschichte.

dann erkläre mir die hexenprozesse.
erkläre mir die massenvernichtung der … zb. katharer.
erkläre mir die nacht, die du eingangs selber erwähnt hattest, die bartholomäusnacht.
erkläre mir die kreuzzüge.

eine endlose liste könnte hier entstehen…

die geschichte war nicht schön und es gibt nichts, sie schön zu reden. wenn man wahrheiten nicht sehen will, dann werden mörder irgendwann wieder helden. durch eine verklärte geschichte.

ich denke, wir drehen uns hier im kreise. behalte du deine meinung. ich behalte meine und dritte behalten ihre.

das war es von mir.

Also jetzt solltest du eine Liste der positiven Seiten der Kirche machen. :wink:

Gestern abend lief auf ArteTV übrigens die Verfilmung des Buches mit dem deutschem Titel „Batholomäusnacht“ (weil dem deutschen Publikum das eher ein Begriff ist) als üppiges Melodram in deren Mittelpunkt die Margarete/Margot von Valois stand, jene Frau mit der Heinrich von Navarra (der sprätere IV) zwangsvermählt wurde angeblich um sich mit den Protestanten nach diversen Hugenottenkriegen zu versöhnen. Das ganze mündete schließlich aber in die Bartholomäusnacht, in der beinahe alle zur Hochzeit angereisten hochrangigen Hugenotten (man spricht von 3000) niedergemetzelt wurden.

Heinrich von Navarra - gerade 20-jährig - musste um sein Leben zu retten zwangskonvertieren zum Katholizisumus und wurde für 3,5 Jahre in den Louvre eingesperrt.

[quote=„wiki“]

… liefert uns wie immer einen kurzen - aber nicht zuletzt aufgrund der damaligen politischen Lage - auch einen chaotischen Überblick über die Zeit von Heinrich von Navarra auf seinem Weg zu Heinrich dem IV sowie den Folgen.

Demnach stammt von Henry IV der Satz

was eine gewisse soziale Einstellung vermuten lässt. Allerdings schien F einen ziemlichen wirtschaftlichen Aufschwung unter seiner Regentschaft hervorgerufen zu haben. Trotz seiner „umsichtigen“ nicht von Dogma und Fundamentalismus geleiteten Politik zw. Katholiken und Protestanten zur Einigung Frankreichs konnte aber auch er die großen religiösen Auseinandersetzungen der Zeit nicht verhindern
Die Welt jedenfalls muss schon damals voller Intrigen und Terrorismus gewesen sein.
Den Mördern von Henry IV versprach man ewiges Leben im Paradis für ihre Tat, was arg an die heutigen Aktionen der radikalen Islame erinnert.

Der Film wird leider nicht auf Arte+7 wiederholt