Parc Phoenix, Nizza
Die Hauptstadt des Départements Alpes-Maritimes ist eine relativ grüne Stadt, auch wenn die Palmen an der Promenade langsam an den Autoabgasen ersticken. Ein Park ziert den Schlossberg und zwischen Neu- und Altstadt, außerdem begrünte man den ehemaligen Flusslauf des Paillon, den man vor Jahrzehnten eindeichte und überbaute, um Überflutungen zu vermeiden. Einen echten botanischen Garten gab es aber bisher nicht. Das wollte man ändern und stampfte 1990 den Parc Phoenix aus dem Boden. In einer stetig wachsenden Stadt mit wenig Platz sind die sieben Hektar nahe des Flughafens unweit des Meers ein wahrer Luxusort für einen Garten. Erkennungsmerkmal ist ein 7.000m² großes und 25 Meter hohes, pyramidenförmiges Gewächshaus, das sich rühmt, eines der größten Europas zu sein. Sieben Klimazonen werden simuliert, Orchideen und Farne fühlen sich dort ganz wie zu Hause. Im Umkehrschluss heißt das aber, dass sich der menschliche Besucher vor allem im Tropenbereich alles andere als wohl fühlt…
Gartentechnisch interessant ist der Bereich der lebenden Fossilien, also Steinzeitpflanzen, die bis heute überlebt und sich auch nicht durch Evolution weiterentwickelt haben. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Ginko. Einen Bambus- und einen Gräsergarten gibt es auch. Und einen brasilianischen Tomatenbaum! Was die Natur nicht alles hervorbringt…
Anders als die Kakteengärten an der Küste bietet der Park in Nizza auch endlich etwas für die Nase: Ein eigenes Blumenfeld mit duftenden Blumen, je nach Saison anders gestaltet. Auch den Tieren wird Raum gegeben, man holte einige exotische Tiere für die Themengärten Louisiana, Thailand und Südafrika, zudem vor allem Vögel, die in einer Voliere untergebracht sind sowie Fische in Aquarien. Scheinbar von Madame Ephrussi de Rothschild kopiert ist die musikalische Fontäne (im Hintergrund von Bild 1 zu sehen).
2€ kostet der Eintritt, Kinder bis 12 zahlen nichts.
[size=75]Bildquellen:frankreich-sued.de(2), mairienice.ao-realisations.fr (1)[/size]
Präsentation von Ville de Nice
Video:Spaziergang durch das Gewächshaus (gute Qualität)
Dann ist das Kapitel Alpes-Maritimes abgeschlossen und es geht demnächst weiter im Var. Jederzeit dürft ihr natürlich selber Gärten vorstellen, egal wo in Frankreich.