Die Idee finde ich auch gut.
Habe letztens eine tolle Reportage über den Frühling in der Provence gesehen
ledramont.de
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Die Idee finde ich auch gut.
Habe letztens eine tolle Reportage über den Frühling in der Provence gesehen
sicherlich eine Aufzeichnung um die Menschen mit Vorfreude durch die Murmelmonate zu bringen
sicher aber ich musste gleich wieder an den Plan denken zu Ostern ins Woolito Land zu reisen. Obwohl ich mir vorstellen könnte, dass zu Ostern der Frühling dort schon wieder fast vorbei ist.
Glaub ich nicht Mike,
wir sind dann immer noch im April, und der macht ja bekanntlich was er will. Ich hoffe, dass wir dann an der Cote so richtig im Frühling sind.
Gruß
Hallo Avonlea
dann möchte ich direkt den botan. Garten von Monaco erwähnen, da er ja direkt links daneben liegt. Ja ich weiß, nicht so ganz Frankreich. Ich war vor vielen Jahren dort. Und es ist auch klar dass hier mit Geld um sich geworfen werden kann/konnte. Nichts desto trotz war hier jemand am Werk der viel Artenreichtum auf dieses kleine Stück Land gebracht hat. Von der Anlage war ich damals schon sehr begeistert.
Gruß
Ja, stimmt. Ich war auch vor vielen, vielen Jahren dort und fand es wunderschön und auch etwas exotisch.
Ostern ist zwar 2011 extrem spät (24./25.4), aber ansonsten empfehle ich dir, vorsichtshalber deine selbstgestrickten, langen „Vogtländer“ mitzunehmen´, falls es sowas gibt . Immer diese Süd-Klischees. Das kann auch Ende April noch ziemlich kalt sein / werden. Das Einzige, was dann schon vorbei ist, sind Mimosen- und Mandelblüte. Aber das sind ja eh halbe Winterblüher.
Hallo Avonlea
dann möchte ich direkt den botan. Garten von Monaco erwähnen, da er ja direkt links daneben liegt. Ja ich weiß, nicht so ganz Frankreich. Ich war vor vielen Jahren dort. Und es ist auch klar dass hier mit Geld um sich geworfen werden kann/konnte. Nichts desto trotz war hier jemand am Werk der viel Artenreichtum auf dieses kleine Stück Land gebracht hat. Von der Anlage war ich damals schon sehr begeistert.
Gruß
Bilder findet Ihr natürlich hier auf meiner Homepage :
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(nur ein bischen nach unten scrollen)
Monaco hatte ich vergessen zu erwähnen, aber es fiel mir gestern Abend - als ich schlafen wollte - wieder ein. Natürlich wird der Garten auch präsentiert!
Jardin Exotique, Monaco
1933 ließ Fürst Louis II. den exotischen Garten oberhalb der Stadt, nahe des späteren Krankenhauses (falls man mal statt des Geländers mal ein stacheliges Ausstellungsstück ergreift ) errichten. Anders als in vielen anderen Gärten an der Küste finden sich hier, wie der Name schon sagt, vor allem exotische Pflanzen, die es in Monaco nicht immer leicht haben. An der felsigen Küste mit seinen vielen Buchten hat jede Stadt ein anderes Klima. Während es in Menton immer warm und sonnig ist, kämpft Monaco oft mit den Wolken und der Kühle, die von La Turbie runtergeschlichen kommen. Deshalb hat man für die Wintertage eine Fußbodenheizung im ganzen Garten verlegt. Monaco hat’s ja!
In jenem Garten liegt auch eine Grotte aus prähistorischer Zeit, in der man einige der ältesten Spuren menschlichen Lebens gefunden hat. Nicht weit von hier, heute aber in Italien liegend, entdeckte man Knochen eines Typen des Homo Sapiens, den man als „Homme de Grimaldi“ betitelt hat. Nein, es handelt sich nicht um Fürst Rainier III!
Die Funde sind direkt neben dem Garten im Musée d’Anthropologie préhistorique ausgestellt. So lässt sich ein Gartenbummel auch mit ein bisschen Bildung verbinden
Neben Kakteen werden auch andere Sukkulenten „ausgestellt“. Das sind Fettpflanzen mit dicken Blättern, in denen Flüssigkeit gespeichert wird. Dazu gehören die Agavengewächse, unter die auch die Yucca fällt, oder auch die Kürbisgewächse. Über 3000 Arten haben sich angesammelt, weit über 10.000 Pflanzen insgesamt lassen sich bestaunen.
Fans und Gartenexperten versammeln sich in der AJEM : Les Amis du Jardin Exotique de Monaco. Man unternimmt da zum Beispiel Reisen in andere Sukkulenten-Gärten und fachsimpelt über diese Pflanzengattung.
Der Eintritt für Erwachsene (Wie alt man sich fühlt ist für diese Klassifizierung irrelevant!) beträgt 6,80€, Kinder und Studenten kommen mit 3,50€ weg. Wer viel Schotter hat, kann Teile des Gartens mit Aussichtsplattform für Coctailparties mieten. Der Garten ist ganzjährig geöffnet.
[size=75]Bildquellen: www.jardin-exotique.mc[/size]
Homepage des Jardins
Ich habe auch noch was zu dem schönen japanischen Garten in Monaco, aber da muss ich erst mein Bildarchiv durchforsten. Kommt später
Und gleich hinterher die erste Leseliste (in Auswahl) für Freunde der französischen Gärten. Einige davon sind in großen Teilen kostenlos bei Google Books einsehbar, viele der anderen sind über Amazon oder bei deutschen Titeln natürlich auch über die Hausbuchhandlung bestellbar.
Gerade erst erschienen und überall sehr gelobt ist das Buch von Gudrun Mangold über die Gärten der Provence. Steht auch in der Liste unten.
Liste 1: Allgemeines und Gärten im Süden
Caisse Nationale des Monuments Historiques et des Sites: Jardins en France : 1760 - 1820 ; pays d’illusion, terre d’expériences; Hôtel de Sully, 18 mai - 11 sept. 1977. (Kongressmitschrift). Paris 1977
Ducatillion, Catherine; Chabaud, Landy-Blanc: L’art d’acclimater es plantes exotiques: Le jardin de la Villa Thuret. Éditions Quae 2010.
Goodman, Richard: Mein Garten in der Provence. Herder 2006.
Grassi, Niccolò; Laytmer, Hugo: The Mediterranean gardener. Frances Lincoln Limited London 1990.
Greggio, Simonetta; Gosset, Grégoire: La Côte d’Azur des jardins. Ouest-France 2002.
Grimal, Pierre: Les jardins romains. Presses Universitaires 1969.
Jones, Louisa u.a.: Jardins de la Côte d’Azur. Flammarion 2001.
Labourdette, Jean-Paul; Tognarelli, Izabel: La France des Jardins. Petit futé 2008.
Mangold, Gudrun; Preschesmisky, Bruno: Gärten der Provence. Kosmos 2010.
Marie, Alfred: Jardins français: crées à la Renaissance. Fréal 1955.
Racine, Michel; Binet, Françoise u.a.: The gardens of Provence and the French Riviera. MIT Press 1987.
Rommel, Alfred: Die Entstehung des klassischen französischen Gartens im Spiegel der Sprache. Akademischer Verlag 1954. (Sensationelles Thema. Das steht irgendwo bei uns an der Uni, da muss ich unbedingt mal reingucken. )
Scholtz, Elizabeth; Spencer-Jones, Rae: 1001 gardens you must see before you die. Barron’s Educational Series 2007.
Taylor, Patrick: Gärten in Frankreich: ein Reiseführer zu den schönsten Gartenanlagen. Birkhäuser 1999.
Valéry, Marie-Françoise: Gardens of Provence and the Côte d’Azur. Taschen 2001.
Jardin japonais, Monaco
Der japanische Garten in Monaco ist noch ein Küken unter den botanischen Gärten an der Küste, er wurde 1992 von Fürst Rainier III in Auftrag gegeben, der renommierte japanische Landschaftsarchitekt Yasuo Beppu übernahm die Gestaltung. So entstand direkt am Meer ein Garten, der nach den traditionellen Regeln errichtet wurde, deren Grundstock die drei Elemente Linie, Punkt und Oberfläche sind. Mitten in Monaco wuchs somit ein Mini-Japan mit Wasserfall, Felsen und Seen. Es gibt auch ein Teehaus und eine japanisch überdachte Terrasse. Der Garten lädt dazu ein, die Stille zu genießen, einige Touristen und Einheimische halten mittags gerne ein Nickerchen in dem Terrassenhaus
17 Monate hat der Bau gedauert, am 25 November 1992 schließlich segnete der shintoistische Priester Fukuokas den Ort an der Küste, wo danach der Garten errichtet wurde. Herz des Gartens ist der See (jap. Iké), auf dem auch Insel „treiben“, die einmal eine Schildkröte symbolisieren und einmal einen Kranich. Eine besondere Bedeutung kommen auch den Steinlaternen zu, die den einzelnen Gartenelementen angeglichen sind und alle unterschiedlich sind. Einige haben die Form von Lotusblüten (Yunoki), andere haben ein besonders großes Steindach (Yukimi).
Gelungen sind auch die trockenen Elemente eines japanischen Gartens (Karésansui), Steinformationen und Muster im Sand. Wer Kois mag, hat im See auch was zu gucken.
MIt 7.000m² ist der Garten doch recht übersichtlich und gemütlich. Die japanischen Pflanzen darin sind übrigens nicht importiert, sondern stammen bereits aus Europa. Nicht dass es heißt, via Monaco sind so exotische Insekten eingewandert! 1.100m² groß ist allein der grüne See. Was das Baumaterial angeht, so stammt auch dieses aus Frankreich, nämlich überwiegend aus Korsika und der Auvergne, während das Holz echt japanisch ist.
Wenn man die japanische Harmonielehre schnallt ist der Garten sicher ein aufregender Ort. Für alle anderen ist es ein wohltuend ruhiger Ort mit japanischem Flair. Besonders der Trockengarten ist interessant, im Terrassenhaus lässt es sich gut Pause machen und den grünen Blick aufs Meer genießen und im Frühling lohnt sich der Garten allein schon wegen den blühenden japanischen Kirschen. Der Eintritt ist frei.
Porträt bei Parcs et Jardins de France
Offizielles Video des Gartens
Jardins Ephrussi de Rothschild, St.Jean-Cap-Ferrat
1905 kaufte die Bankiersgatting Béatrice Ephrussi de Rothschild jenes Grundsstück auf Cap Ferrat, das heute einen der schönsten Gärten und eine der schönsten Villen der Küste beherbergt. Was heißt hier Villa? Selbst von außen sieht das elegante rosaweiße Haus schon aus wie ein Palast! Auch die angeschlossenen Gärten würden der Bezeichnung „Palastgärten“ alle Ehre machen. Auf sieben Hektar finden sich mehr als acht miteinander verbundene Gärten: ein spanischer Garten, ein florentinischer, ein Steingarten, ein japanischer, ein exotischer, ein Rosengarten, ein provenzalischer, ein französischer und schileßlich ein Zoo. Das ganze Jahr über kann man die Gärten bestaunen, in voller Pracht erstrahlen sie alle zusammen aber nur im Mai und Juni.
Ein Highlight ist die musikalische Fontäne, die im französischen Garten alle zehn Minuten zu klassischer Musik tanzt.
Wie alle großen Gärten an der Küste schaut auch dieser aufs Meer und bietet dem Besucher so eine ganz exklusive Kulisse. Aufgrund der Lage des Gartens mitten auf dem Cap lässt es sich zu beiden Seiten hervoragend auf das große Blau schauen.
Der Eintritt beträgt dann aber auch 10€ für Vollzahler, 7,50€ in der ermäßigten Kategorie. Auf der Homepage (englisch) steht aber:
We are family-friendly, offering free entry for the 2nd child (aged 7 to 17) in your party when two adults and one child entries have been bought.
Ooooooh, großzügig. Eine vierköpfige Familie zahlt also maximal 27,50€
Der Eintritt gilt allerdings nicht nur für den Garten, sondern vor allem für den Palast.
Von links oben nach rechts unten: Gesamtansicht und französischer Garten; japanischer Garten; Blick auf die Rade von Villefranche und Rosengarten [size=75](der weiße Fleck im Hintergrund ist meine zukünftige Jacht)[/size]; französischer Garten (?)
[size=75]Bildquellen: wikimedia (2), gartenkunst-aus-frankreich.de (2).[/size]
Und ich hab mir weder den exotischen Garten in Roscoffnoch den botanischen Garten auf der Insel Batzangeguckt
Sonst könnt ich hier mitreden
rausgenommen.
Und ich hab mir weder den exotischen Garten in Roscoffnoch den botanischen Garten auf der Insel Batzangeguckt
Sonst könnt ich hier mitreden
Du hättest doch so tun können, als hättest du dise Gärten besucht. Ich habe mir auch längst nicht alle angeguckt, die ich hier noch vorstellen möchte.
[size=75]Jetzt ist es raus [/size]
Jardin exotique, Èze
Das ist definitiv mein Lieblingsgarten. Diesmal mache ich das Porträt etwas anders, ihr bekommt einen [size=150]exklusiven [/size]Ausschnitt aus meinem Buch zu lesen, das ich mit 15 geschrieben habe. Der Ton ist auch dementsprechend…
Mit dabei auch eine [size=150]exklusive [/size]Zeichnung, ein Zeitzeugendokument sozusagen.
Wenn man nach Eze kommt, darf man eine Attraktion nicht missen: Den Kakteengarten, der aber eigentlich Jardin exotique heißt, exotischer Garten. Ich glaube, es gibt keine Stadt, kein Dorf, das nicht so einen Garten hat. Da das Klima hier so mild ist, gedeihen tropische Pflanzen in Massen. Man kann sagen, dass alle Wege in Eze-Village zu diesem Garten führen. Über drei Euro Eintritt für ein paar bunte Blumen und Stachelbäume kann man diskutieren, nicht aber darüber, dass Kinder unter 12 umsonst rein dürfen und alle darüber nur einen Euro bezahlen. Macht sieben Euro für uns. Es hätte noch weniger sein können, wenn Papa nicht vergessen hätte, den Coupon aus dem Heft auszuschneiden, das wir in Saint-Laurent bekommen hatten.
Der rot gepflasterte Weg wurde fortgesetzt, doch statt Häusern säumten Kakteen den Wegrand. Es gibt sie in allen Größen und spektakulären Formen. Welche, die aussehen wie Igel, dann die typischen Wüstenkakteen und welche, die so Blätter haben, ganz dicke und mit roten Stacheln drauf. Immer wieder teilte sich der Weg und der Aufstieg wurde beschwerlicher. Es gab gleich mehrere Probleme zu bewältigen. Der Weg wird streckenweise enger, es kommen einem des öfteren Leute entgegen, man kann sich schon mal ein bisschen verirren und im Kakteengarten gibt es auch immer noch eine andere Gefahr:„Man muss aufpassen, dass man nicht statt des Geländers etwas anderes erwischt.“,
bringt es mein Vater auf den Punkt. Das wäre sicher eine schmerzhafte Erfahrung, wenn man einmal die Stacheln gesehen hat, die so’n Ding hat. Mein lieber Scholli. Selbst ein Stolpern wäre wohl der letzte Schritt, den man in seinem Leben verrichten würde.
Im Garten stehen auf den selbst noch so schmalen und abschüssigen Wegen so Säulen, die sich gut in das Bild der Kakteen einfügen. Darum herum ist eine sehr schmale, quadratische Bank, wo man mit einer halben Pobacke sitzen und seinen Blick schweifen lassen kann. Bevor ich den Ausblick beschreibe, muss ich noch erwähnen, dass man seinen Kopf niemals, niemals achtlos zurücklehnen sollte, wenn man nicht gerade eine kostenlose Akupunktur-Therapie möchte.
Wie gesagt, der Aufstieg ist nicht ganz einfach, aber immerhin wird man durch den Gedanken, dass alle Wege zur Burgruine ganz oben auf dem Hügel führen, wie schon alle Wege der Altstadt zum Garten führen, entschädigt.
Und ich schwöre bei Gott, es gibt an der ganzen Küste keine schönere Aussicht. Zumindest soweit ich das gesehen habe und beurteilen kann. Wenn man es sich leisten kann, auf einem der Wege stehen zu bleiben und die Aussicht zu genießen, dann soll er das unbedingt tun. Denn in Wirklichkeit ist doch keiner der Besucher hier hergekommen um sich die Pflanzen anzuschauen, oder? Es geht doch bloß um die Aussicht und dafür bezahlt man auch. Anderswo sind solche Gärten wie dieser umsonst anzuschauen, aber wer würde das schon tun, wenn es diese grandiose Aussicht umsonst gäbe. Der Garten ist nur ein Vorwand und für die Gaffer hier ein netter Zusatz und gut für die Fotomotive, wenn man so zwischen zwei Monsterkakteen hindurch auf das Meer fotografiert. Auf der linken Seite, nach Westen hin, schaut man teilweise fast senkrecht runter nach Eze-sur-Mer und dahinter auf den wohl grünsten Hügel, den es zur Zeit an der Küste gibt. Es ist ein wunderschönes Bild, mit der Straße und dem Meer, dann den kleinen Hafen in der unverwechselbaren Form eines offenen Seitenschneiders und dann den kleinen, steilen Hügel, der wie ein Hinkelstein wirkt, den man ins Meer gestoßen hat. Etwas dahinter, leicht verschwommen im Sonnenlicht ragt Cap Ferrat wie eine Zunge in das große Blau hinaus. Dann beginnt die Unendlichkeit des Meeres, dessen Blau so unwirklich ist, fast künstlich, wie der große Topf, in dem meine Zimmerpalme steht.
(…)
Nach einiger Zeit umherschauen und das Meer genießen, erreichten wir die Ruine des Châteaus, falls man das noch als Schloss bezeichnen kann, was ich stark bezweifle, denn es stehen noch ungefähr anderthalb Wände da und die wirken eher wie Steinhaufen. Kein Mensch weit und breit war zu sehen, nur wir vier. Man erwartet ja quasi, dass in so luftiger Höhe, wo kein Baum stört, es etwas erfrischenden Wind gibt. Nee. Die Luft stand kerzengerade, kein Lüftchen regte sich und da es so gut wie keinen Schatten gab, war es brütend heiß. Bestimmt an die 28,345°Celsius, so grob geschätzt.
Ein Highlight sind die großen Sonnensessel. Das sind üebrdimensionale Komplettholzliegen, die mit einer fantastischen Sicht auf die Welt ausgerichtet sind. Dazu das Plätschern des kleinen Bachs… Herrlich.
Seit ein paar Jahren gibt es auch Skulpturen überall im Garten.
Angelegt wurde der Garten 1949. Das war drei Jahre, bevor es im Dorf fließendes Wasser gab!
Der Eintritt kostet 5€, 2,50€ ermäßigt. Davon sind 4€ für die Aussicht und einer für die Kakteen.
Die Liegen:
[size=59]Bildquelle: webstore.fr/eze/village/images[/size]
Parc Phoenix, Nizza
Die Hauptstadt des Départements Alpes-Maritimes ist eine relativ grüne Stadt, auch wenn die Palmen an der Promenade langsam an den Autoabgasen ersticken. Ein Park ziert den Schlossberg und zwischen Neu- und Altstadt, außerdem begrünte man den ehemaligen Flusslauf des Paillon, den man vor Jahrzehnten eindeichte und überbaute, um Überflutungen zu vermeiden. Einen echten botanischen Garten gab es aber bisher nicht. Das wollte man ändern und stampfte 1990 den Parc Phoenix aus dem Boden. In einer stetig wachsenden Stadt mit wenig Platz sind die sieben Hektar nahe des Flughafens unweit des Meers ein wahrer Luxusort für einen Garten. Erkennungsmerkmal ist ein 7.000m² großes und 25 Meter hohes, pyramidenförmiges Gewächshaus, das sich rühmt, eines der größten Europas zu sein. Sieben Klimazonen werden simuliert, Orchideen und Farne fühlen sich dort ganz wie zu Hause. Im Umkehrschluss heißt das aber, dass sich der menschliche Besucher vor allem im Tropenbereich alles andere als wohl fühlt…
Gartentechnisch interessant ist der Bereich der lebenden Fossilien, also Steinzeitpflanzen, die bis heute überlebt und sich auch nicht durch Evolution weiterentwickelt haben. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Ginko. Einen Bambus- und einen Gräsergarten gibt es auch. Und einen brasilianischen Tomatenbaum! Was die Natur nicht alles hervorbringt…
Anders als die Kakteengärten an der Küste bietet der Park in Nizza auch endlich etwas für die Nase: Ein eigenes Blumenfeld mit duftenden Blumen, je nach Saison anders gestaltet. Auch den Tieren wird Raum gegeben, man holte einige exotische Tiere für die Themengärten Louisiana, Thailand und Südafrika, zudem vor allem Vögel, die in einer Voliere untergebracht sind sowie Fische in Aquarien. Scheinbar von Madame Ephrussi de Rothschild kopiert ist die musikalische Fontäne (im Hintergrund von Bild 1 zu sehen).
2€ kostet der Eintritt, Kinder bis 12 zahlen nichts.
[size=75]Bildquellen:frankreich-sued.de(2), mairienice.ao-realisations.fr (1)[/size]
Präsentation von Ville de Nice
Video:Spaziergang durch das Gewächshaus (gute Qualität)
Dann ist das Kapitel Alpes-Maritimes abgeschlossen und es geht demnächst weiter im Var. Jederzeit dürft ihr natürlich selber Gärten vorstellen, egal wo in Frankreich.
Le Jardin de Repenti, Gonfaron, Var.
Der Jardin de Repenti ist ganz den Kakteen und Sukkulenten gewidmet. Seit 15 Jahren exisitiert der Garten am Fuße des Massif des Maures zwischen Hyères und Le Luc und ist nicht nur eine Anlaufstelle für Besucher, die sich die Pflanzen anschauen möchten, sondern man verkauft auch exquisite Kakteen und steht Gartenfreunden mit Rat und Tat zur Seite. Mit Kakteen kenne ich mich nicht aus, aber es sieht wirklich so aus, als hätte dieser Garten sie alle. Es geht also weniger um Gartenkunst, sondern einzig darum, die Vielfalt von Kakteen auf unserem Planeten zu zeigen.
Drei Euro kostet der Eintritt, der angerechnet wird auf einen Kauf. Von Mitte Oktober bis Ende März ist der Garten geschlossen.
Bildquelle: www.futura-sciences.com
Domaine du Rayol, Le Rayol-Canadel, Var
Über diesen wirklich empfehlenswerten Garten habe ich schonmal was geschrieben, deshalb zitiere ich mich ausnahmsweise mal selbst
Das Schöne an diesem Garten ist, dass man größtenteils nicht merkt, dass man in einem angelegten Garten unterwegs ist. Da das Motto „Voyage en Méditerranées“ ist, glaubt man sich manchmal mal auf einer Wanderung mitten in der ursprünglichsten Natur und das ist ganz groß. Wenn Gartenarchitekten das hinkriegen. Dieser Garten hat alle seine Auszeichnungen und Lorbeeren verdient.
Le Rayol-Canadel ist ein uneinheitlicher Bade- und Villenort an der Küste, eingeklemmt zwischen klarem Meer und dem Massif des Maures.
(…)Der Weg zur Domaine du Rayol war ausgeschildert, aber wir rechneten zu früh damit, dass wir kurz davor standen und parkten zu weit weg. Die breite Masse wollte nämlich gar nicht zum Garten, sondern nur zum Strand, der nahe war. Dahin führte eine lange Treppe, schon von oben blickte man auf das von Palmen umrandete hellblaue Meer. Von mir aus hätten wir dort stehen bleiben können.
Avenue des Belges, das ist die richtige Adresse, wir aber waren noch auf der Avenue des Américains. Welch eine Weltreise würde noch vor uns liegen! Parallel zum Meer und auf und ab marschierten wir an den tollsten Villen mit den schönsten Gärten vorbei und nach kilometerlanger Suche kamen wir an. Links ab, ein bisschen den Berg hoch. Es gab natürlich einen großen Parkplatz davor. Wie sollte es auch sonst sein?
Der Rest der Familie hinkte ein wenig hinterher und ich stratzte schon mal ins Haus, in den Schatten, und rief der Frau am Tresen zu:
„Bonjour! Nous sommes une famille“.
Einmal freundlich grinsen und sie wird uns das abnehmen. Tat sie auch und wir zahlten nur 18€ Familientarif für alle. 1,5 Stunden würde der Rundgang dauern, man kann mittags dann im Restaurant essen.Der Garten und die Villa, durch die man in ihn gelangt, gehörte zu Beginn des letzten Jahrhunderts einem Bankier, bevor es später ein Hotel wurde und 1940 in den Besitz eines Flugzeugingenieurs überging, der den Garten von einem Dutzend Gärtner neu gestalten ließ. Lange hielt sich das nicht.
Nachdem die Domaine vierzig Jahre lang verwilderte, kaufte das Conservatoire du Littoral Ende der 80er das Gelände und verlieh dem Garten sein heutiges Gesicht.
Es geht um mediterrane Landschaften aus der ganzen Welt, die hier nachgebildet sind. Man kommt von den Kanaren nach Kalifornien, Australien, Südafrika, Chile… und schließlich direkt am Meer auch ans echte Mittelmeer.
Den Mittelpunkt bildet eine imposante Treppe, die aber leider gesperrt war.Keine Ahnung, welche Pflanzen ich da alles gesehen habe, ich kannte kaum eine. Ich erinnere mich nur noch an ein Gewächs aus den Kanaren, das aussah wie schwarze, aber trockene und feste Rosen. Außerdem die angsteinflößend großen Kakteen und diese kakteenartigen Pflanzen, die aussehen wie gigantische, grüne Kraken.
Etwas verloren fühlten wir uns, weil die Karte weder ordentlich skaliert noch alle Wege und Treppen enthielt. Außerdem hatte sich ein Witzbold einen Spaß daraus gemacht, die Nummern bei den Pflanzen und ausgestellten Gegenständen umzustecken, so dass glaubten, uns schon nach wenigen Metern verlaufen zu haben.Am schönsten war der Platz am Meer. Jemand schrieb einmal, dass alle großen Gärten der Welt auf „le grand bleu“ schauen, und das tun sie zurecht. Das Meer ist Teil der mediterranen Landschaft und es ist schon beeindruckend, zwischen Eukalyptus und Pinien zu stehen und auf das klare, hellblaue Wasser zu schauen.
Es gibt neben einem Strand (der nur mit einem Boot zugänglich ist und außerdem für Gartenbesucher gesperrt) auch mehrere verfallene Villen auf dem Gelände. Man könnte sie so schön herrichten und wenigstens irgendetwas daraus machen, aber die Bausubstanz, die aus den Wänden herausbröckelte, ließ erahnen, dass das nicht möglich sein würde. Steine, die kreuz und quer einfach nur mit Mörtel festgeklebt wurden oder in Beton eingegossen. Das hatten wir noch nicht gesehen. Was so alles hinter dem schönen Putz steckt! Jeder gute Architekt kriegt bei dem Anblick einen Herzinfarkt.
Erfrischend schattig war der subtropische asiatische Garten mit einem Brunnen, einem Teich und einem Bambushain. Zusammen mit dem Licht, das durch das dichte Blattwerk schien, sah alles wirklich aus, als hätten wir Europa verlassen.Zum Abschluss entdeckten wir am Wegrand im australischen Garten dann noch blühende Mimosen. Gelbe, keine lilanen Diese Mimosen sind nämlich in Wirklichkeit australische Akazien, die irgendwann in Frankreich eingeschleppt worden sind und seitdem die Februar-Landschaft verschönern.
Fazit: 18€ gut investiert, allein schon für den exklusiven Ausblick auf das Meer. Ich würde auch die baufällige Villa geschenkt nehmen, wenn man mich ließe…
Abgründe mitten im neuseeländischen Garten
Staunen über das große Blau
Noch mehr felsiges Blau
Im asiatischen Bereich mit Brunnen im Hintergrund, dem Teich unter dem Grünzeug im Vordergrund.
Eine von vielen Gartentreppen
Homepage
Video: Reportage (auf Französisch) von Jardineries Truffaut TV, Teil 1
Reportage Teil 2
Artikel von Telegraph.co.uk über den Ort und den Garten