Elections - Frankreich setzt auf Sarkozy


Grafik aus Le Monde

:open_mouth: Mit einem für deutsche Verhältnisse* fast unglaublichen Ergebnis haben die Franzosen gestern die Machtfülle ihres neuen Präsidenten N. Sarkozy vergrößert. Die Prognosen nach dem ersten Wahlgang sprechen von einer 2/3-Mehrheit :open_mouth: der Sarkozy-Partei UMP im nächsten französischen Parlament. Wenn der zweite Wahlgang die Ergebnisse bestätigen sollte hat Sarkozy damit die Möglichkeit, in den nächsten 5 Jahren seine Politik uneingeschränkt durchzusetzen.

Existiert in den folgenden Jahren überhaupt noch eine erwähnenswerte Opposition in Frankreich ?
Wie kann sich diese Opposition in Zukunft ausdrücken ?

*Bayern ausgenommen :wink:

:open_mouth: C’est un resultat incroyable de lequel la UMP la parti du nouveaux President français N. Sarkozy a reussi en premier tour des elections legislatives en France. Les prognostics parlent d’une majorité des deux tiers :open_mouth: . C’est-à-dire Mr. Sarkozy aura quasiment des possibilités illimitées pour gouverner la France pendant les 5 ans prochaines.

Existe-t-il encore une opposition notable les ans à venir en France ?
Comment cette opposition se pourra expliquer ?

Nur 1919 hatte die französische Rechte eine so überwältigende Mehrheit.Man nannte diese Abgeordnetenkammer « La chambre bleu horizon. »
http://candace.online.fr/spip/article.php3?id_article=54 :wink:

Ich frage mich, wie ein Mann mit so starken Ambitionen (um nicht zu sagen : so großer Machtbesessenheit) wie M. Sarkozy, es verkraftet, so viel Macht ausüben zu dürfen.

Wie wird man ihn wieder los, wenn er anfängt, Fehler zu machen (der Bootsausflug war ja schon mal ein verheißungsvoller Anfang)? Kann man sich auf die Wachsamkeit der Medien, der Schriftsteller oder Intellektuellen verlassen, da es ja zur Zeit keine politische Opposition mehr gibt?

Und wird ein Mitglied aus seinem Wunderkabinett den Mut aufbringen, zurücktreten, wenn es die Alleinbeschlüsse des Präsidenen nicht mehr ertragen kann?

Nun zu viel Macht kann auch zu Fehlern verleiten. (siehe Stoiberbayern mit seiner 2/3 Mehrheit). Vor allem wenn man sich gerne unter der Macht sonnt.
Darüberhinaus sind die Franzosen ja nicht gar so « demonstrationslahm » wie wir Deutschen. Deshalb wird wohl auch die Straße zu sprechen beginnen.

Alors, trop de pouvoir peut aussi provoquer des fautes.
(vois la Baviere de mon patron Mr Stoiber et sa majorité des deux tiers) Surtout si on se chauffe bien sous le soleil de pouvoir. En plus les français sont des meilleurs manifestants que nous, les allemands. C’est pourquoi je crois que la rue « va commencer de parler »

[quote=„michelmau“]
Nur 1919 hatte die französische Rechte eine so überwältigende Mehrheit.Man nannte diese Abgeordnetenkammer „La chambre bleu horizon.“
http://candace.online.fr/spip/article.php3?id_article=54

Aber nicht so weit her hatte die Linke eine genauso überwältigende Mehrheit:

Soweit ich weiss gab es da kein Problem der Anwesenheit der Opposition, obwohl sie damals noch schächer war, als die Sozialisten heute wahrscheinlich werden. :wink:

Ja,aber der Senat war damals (1981) eine Art Gegenmacht,was er heute überhaupt nicht mehr ist! :wink:


Quelle: Le Monde

:astonished: Da hat sich von Sonntag zu Sonntag dann doch noch einiges getan. Kein blauer Tsunami sondern nur ein Sturm. Sind ja sogar weniger Sitze für die Blauen als im letzten Parlament. Scheinbar haben die Prognosen des letzten Sonntags die Freunde der Linken doch noch ganz schön mobilisieren können:

UMP 56,2 %
PS 35,5 %
Neue Mitte : 3,8%
PC 3,1 %

(jeweils der Gesamtanzahl der Sitze)

Damit ist Hollande wohl mal gerettet. Wohingegen Juppe, seinen Ministersessel gleich wieder verliert und heim nach Bordeaux darf, um es sich auf seinen Bürgermeistersessel bequem zu machen. Oder hat er den etwa vorher abgegeben?

:unamused: Ja aber 1981 ist doch auch Mitterand zum Präsi gewählt worden :question:

:open_mouth: :open_mouth: :open_mouth:
Altes Sprichwort: Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps :unamused:

Hmmm… Und wie ist das zu verstehen? Mir ist es nicht klar. Ich kenne nur den Ausdruck „das ist nicht mein Bier“, hat das damit zu tun?

Nun man soll das eine vom anderen trennen, Bier vom Schnaps und Karriere von Beziehung. Ein Wunder, dass das solange gut ging. In Politik oder Karriere wird ja wohl genau das krasse Gegenteil von dem verlangt was eine gute Beziehung ausmacht: Da gehts um Ehrgeiz, Durchsetzungsvermögen, Machtempfinden und geschicktes Taktieren. Da kann man nicht einfach 2 Mal am Tag den Schalter umkippen und sagen: Jetzt ist Privatleben. Naja, vielleicht hing ja vorher schon der Haussegen schief im Hause Royal/Hollande und die ganze Geschichte mit „La France Presidente“ war nur der Katalysator…

Charlie hebdo,letzte Woche. :wink:(vor der zweiten Runde der Parlamentswahlen.)

Armer Mr Hollande. Wie Du an meinem Avantar siehst, ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen :smiley:

Nach einem Buch, das ich gerade gelesen habe, sei es genau so gewesen! Das heisst, er wäre schon vor etwa 2 Jahren mit einer Journalistin gegangen, und zweitens hätte er immer selbst zum Kandidaten werden wollen. Sie hätte früher (als sie sich noch schön liebten) ihne immer unterstützt und sich immer abseits gehalten. Als das mit der Journalistin anfing, erschloss sie aber, nicht für ihn sondern für sich zu arbeiten (und vielleicht auch, sich zu rächen). Und sie hat es mit viel Frechheit geschafft.

So vom Aussen sah es gar nicht so aus, aber da werden die Chronologie der Ereignissen und viele „Insider“-Tipps detailliert und dann sieht man die Sache ganz anders an.

Insofern hat Mr. Hollande ja wahrscheinlich noch Glück gehabt, dass Sego nicht Presidente geworden ist. Für wen er wohl gestimmt hat :smiley: