Reisebericht Camargue

Wenn du wüßtest, wie weit ich mit anderen Sachen im Hintertreffen bin. :wink: Ich mache aber erst mal hier weiter, und dann stürze ich mich auf meine Bügelwäsche, die ungefähr genauso hoch wie der Ventoux ist. :blush:

Aaaalso, wie Cristo ja schon erwähnt hat, sind wir am nächsten Tag ganz früh aufgebrochen um zum ewig windigen Berg zu fahren.
Zuerst haben knuspriges Baguette in Fontvieille gekauft und dann unterhalb von Les Baux Frühstückspause gemacht.

Wir hielten kurz am Lavendelmuseum, weil ich aus der Boutique was brauchte.

Das Museum ist recht interessant, man erfährt einiges über Lavendelanbau, -ernte und -weiterverarbeitung in einem Film, aber der eigentliche Museumsbereich wird schnell langweilig, spätestens nach dem 5. Alambique ist es so. Der Besuch endet, wie soll es anderes sein, in einer Boutique, in der man die tollsten Sachen aus Lavendel kaufen kann. :wink: Aber in diesem Jahr waren wir, wie gesagt, nur kurz in der Boutique und dann ging es auch schon weiter Richtung Sénanque. In der Abtei leben seit 1988 wieder Zisterzienser. Die Gebäude stammen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, wurden im 16. Jahrhundert von den Waldensern zerstört und im 17. Jahrhundert sowie 1854 wiederaufgebaut.

Eigentlich hatten wir gedacht, dass hier der Lavendel büht, so wie man es auf den Postkarten immer sieht.

Aber der Lavendel war schon geerntet und ich ziemlich enttäuscht, weil ich dachte, dass er dann überall schon geerntet wäre. Was allerdings ein Widerspruch wäre, denn normalerweise muss er richtig schwitzen um seine Aromen zu entfalten und erst dann wird er auch geerntet, hatten wir so gelernt. g Und überhaupt in Sault ist das Lvendelfest immer erst am 15. August.

Na jedenfalls fuhren wir weiter durch diese wundervolle Landschaft.

Und kamen nach Gordes. Wir hatten den Ort auf der Hinfahrt schon gesehen und umfahren aber weil die Straße nach Sénanque hinunter eine Einbahnstraße war, mussten wir auf der Rückfahrt durch Gordes hindurch. Uff! Hier war vielleicht was los. Markt! Und scheinbar hatten alle Menschen in der Umgebung nur dieses eine Ziel.

Zu allem Verkehr mussten wir auch noch über den Marktplatz drüber fahren

Aber von außen betrachtet ist Gordes wirklich schön anzusehen.

Der Ort ist auch:

Von hier aus fuhren wir weiter nach Roussillon. Hier war ähnlich viel los wie in Gordes und wir gaben es schließlich genervt auf einen Parkplatz zu finden, schauten auch nur von außen und fuhren weiter.

Unser nächstes Ziel - Sault, die Lavendelhauptstadt. Um dort hin zu kommen, fuhren wir eine hübsche kleine Straße. Fern ab von großen Straßen kann man immer so schön mit offenen Fenstern bummeln und einfach die Landschaft und den Duft genießen. Da mag man einfach gar nicht schneller fahren und muss dauernd anhalten um Fotos zu machen oder die Aussicht zu genießen.

Und dann biegt man um eine Ecke und sieht was man schon längst gerochen hat, und im Hintergrund ist er, unser Berg:

Dan kamen wir nach Sault und da war gar nichts viel los, überhaupt ist der Ort winzig klein, der „Stadtplan“ passt auf eine halbe DINA4-Seite. g

Aber dennoch gibt es hier den allerbesten Nougat und das allerbeste Eis.

Und natürlich gibt es hier auch Lavendel. g

Als nächstes wollten wir durch den Gorges de la Nesque fahren und das war einfach toll! Aber ich gebe auch zu, dass ich hier nicht unbedingt mit dem Moto fahren möchte. :blush:

Unser Ziel verloren wir nie aus den Augen, wohl aber die richtige Straße. g

Wir verpassten eine Abzweigung, die wohl kleiner als gedacht war und anders fahren als geplant.

Kurz vor dem Gipfel machten wir Halt um was zu essen. Es war schon ziemlich windig und auch merklich kälter geworden unsere Picknickdecke mussten wir Steinen beschweren, damit sie uns nicht um die Ohren flog.
Aber von oben hat man so einen genialen Blick…

Okay, wir waren oben, hatten aber noch keinen Lavendel gekauft und mein Mann wollte auch unbedingt auf der anderen Seite, also über Malaucène, zurück fähren. Da sind wir einfach wieder Richtung Sault runtergefahren, haben Lavendel usw. gekauft vom Erzeuger gekauft und sind wieder auf den Berg rauf gefahren um drüber und auf der anderen Seiten runterzufahren. g

Und weil wir auch noch über die Autobahn zurückfahren wollten, ging es auch durch Avignon.

Am letzten Tag machen wir immer eine Abschiedstour. Fotos von Grau du Roi hab ich ja schon gezeigt, aber die Salinen sind eindeutig zu kurz gekommen. Am letzten Tag sind wir früher immer zu Listel gefahren um Wein zu kaufen, mittlerweile kaufen wir woanders, aber die Tour über das Gelände von Listel ist geblieben. Man kann hier die Salinen so schön sehen.

Das ist jetzt aber schon wieder von der Straße aus.

Soooo, das wars für dieses Jahr.

Ich war noch nie in den Lavendelfeldern. Der Luberon fehlt mir noch auf meiner Karte. Früher, als wir in Le Grau gecampt haben, war diese Region immer zu weit für einen Tagesausflug. :frowning:
Deine Fotos sind unglaublich schön. Ich weiß aber nicht, ob das vor allem an der Landschaft liegt oder an deinen Fotografiekünsten. :smiley:

Aber die Distanz ist inzwischen nicht geringer geworden. :wink: Aber ich weiß schon was du meinst. Mein Papa wollte immer gerne mal auf den Ventoux, aber es war einfach immer zu weit.

Vielleicht liegt es ja auch an der Kamera? gg Aber danke. :blush:

ich finde die bilder auch traumhaft.
du hast einfach diesen « fotoblick »!

Danke. :blush:

Da wird sogar den Herren von der Nordfraktion warm ums Herz… ach, souvenir, souvenir… :stuck_out_tongue:

Ist eben doch eigentlich ganz nett, die Provence!

Genau! :wink:

Da fällt mir gerade ein - anlässlich der aktuellen Thematik. Nachdem das wohl dein 1. (oder 2. :unamused: ) Urlaub während der gnadenlosen franzöischen Ferienzeit war. Wie war die Reise im Vergleich zu jenen wo ihr noch auf die « weniger touristisch geprägen » Monate ausweichen konntet?

Ich frag das, weil ich mir bis hier nie vorstellen kann wie es ist im Juli/August zu reisen, wenn ganz F auf Achse ist. Man hört ja die schlimmsten Sachen… nicht nur hier auf BF

Meinst du die An- und Abreise?
Die Hinfahrt war :nul: . Bis Lyon war alles wunderbar, dann ging es los. Zwischen Valence und Orange war ein Stau nach dem anderen. Eigenartigerweise ohne ersichtlichen Grund. Mal konnte man 130 fahren und dann ging es wieder nur im Schritttempo.
Wir waren aber drauf vorbereitet, Radio Traffic ist auf den Autobahnen immer unser Reisebegleiter und vorher kann man ja auch im Internet gucken.

Die Rückfahrt war wesentlich besser und wir waren so früh wie noch nie zu Hause, sind allerdings im Süden auch viel früher weggekommen.

Ganz schlimm ist aber immer der schwarze Samstag, der erste Samstag im August. Da möchte ich wirklich nicht auf der Straße sein. Da ist in beide Richtungen immer alles dicht.

Ach ja und im September haben wir auch schon ganz oft Stau gehabt. Bei der Rückreise immer um Montellimar rum und bei der Hinreise haben wir mal direkt hinter der letzten Abfahrt nach Nîmes gestanden. Unsere ist zwar die nächste, aber es liegen knapp 20 km dazwischen. Das finde ich oft problematisch in F, dass es so wenig Abfahrten gibt. Und solche Abschnitte werden noch länger mit schreiendem Baby hinten drin. :unamused:

Weniger die An- und Abreise sondern vielmehr die Situation vor Urlaubsort.

Die war total locker. Ich bin eigentlich eher so :open_mouth: durch die Gegend gelaufen, weil ich mit dem Schlimmsten gerechnet habe. Hey, du hast doch meine Bilder gesehen. Wirklich richtig voll war es nur in Gordes und in Roussillon, okay und wenn man erst nach 11 zum Strand kommt, dann muss man auch schon mal ein Stückchen weiter laufen weil man so weit hinten parken muss. Im Großen und Ganzen war ich wirklich erstaunt wie leer es war.

Aber wie Avonlea im anderen Thread schon schrieb, was ist die Definition von voll? Vielleicht war meine Erwartungshaltung einfach völlig falsch und es war in Wirklichkeit voll, ich habe es nur nicht gemerkt weil ich viel mehr erwartet habe. :laughing:

Es war natürlich teilweise anders als im Juni oder Semptember. Zur Freude meiner Kinder war die große Kirmes (Amigoland) in Grau du Roi geöffnet, die Animationen sind anders, in der Arena in Grau du Roi gab es keine Course sondern immer nur Toro Piscine, die Buvettes am Strand haben mehr Auswahl, die meisten werden sowieso, im Sept. abgebaut.
Mir ist nicht aufgefallen, dass die Preise anders sind, natürlich die Preise für Übernachtungen schon, aber für Lebensmittel nicht, Benzin auch wie immer günstiger als bei uns und zum WE hin steigen die Preise wieder.

Um nicht den Fernseh-Tipp-Thread zu schrotten.

Hier mal ein Bild vom Espiguette im Hochsommer letztes Jahr

Und im vorletzten Jahr, auch während der Sommerferien

Wenn man weiter nach rechts geht hat man wirklich richtig, richtig viel Platz…

In den Dünen, die damals noch nicht abgesperrt waren, habe ich als Kind immer gespielt. :smiley:

Richtig voll ist es immer Sonntags und Mittchwochsnachmittags. Da kommt es auch schon mal vor dass man in „5er-Reihen“ liegt. :laughing: Aber meistens sind wir schon wieder auf dem Rückweg, wenn alle anderen kommen…

Ende des Monats geht es looooooooooooooooooooooos!!! :dance: :dance: :sport: :sport: :jump: :jump: :clap: :clap: :groove: :sante:

Ich hänge das jetzt mal an meinen Reisebericht. Es geht um das Problem dass man befürchtet die Camargue wird überflutet, aber auch wenn man nicht alles versteht, sind die Bilder einfach sehenswert. Und der „Akzang“… :heart: :laughing:

francetvinfo.fr/france/la-ca … 34841.html

Souris, es gibt schlimmerer Orte um unterzugehen :laughing:

Ein sehr schöner Reisebericht mit tollen Bildern! Ich denke momentan über einen Urlaub in Le Grau du Roi nach. Ich war schon sehr oft in Frankreich in allen möglichen Regionen aber noch nie in der Camargue und bin etwas verzweifelt auf der Suche nach Personen, die schon mal in Le Grau du Roi waren. Ich hätte einige Fragen. Liest hier noch jemand mit, der mir weiterhelfen möchte und sich dort gut auskennt? Würde mich sehr darüber freuen!

Na, Le Grau du Roi habe ich zwar auch schon besucht, meine Frau sogar schon 2-mal, einmal ohne und einmal mit mir. Aber am besten kennt sich in Gegend glaube ich Souris aus, auf Ihrer HP findest Du noch mehr Reisberichte und entdeckst da vielleicht schon was Du suchst Markus.

@souris, hoffe Du nimmst mir die Werbung für Deine HP nicht übel!?

Was möchtest du denn wissen, Markus? Wir sind jetzt schon zu dritt, die die Gegend wie ihre Westentasche (oder fast) kennen. :wink:

Hallo zusammen,

ich freue mich sehr über die Rückmeldungen :slight_smile:

Zunächst mal das Wichtigste, da es vermutlich ein KO-Kriterium sein kann. Das Thema „Mücken“ und dabei konkret in der zweiten Julihälfte. Ich bin da ein gebranntes Kind und die Blutsauger mögen mich ganz besonders. Wir waren einmal in Cavallino/Italien in der Nähe von Venedig, da hat man auf dem Camping-Platz überall gespritzt und so war es auszuhalten. Dann waren wir einmal in Rosolina Mare südlich von Venedig und da war es letztlich so, dass man abends nicht mehr auf der Terrasse sitzen konnte. Wir waren da nur noch in der Wohnung am Abend. So was möchte ich im Urlaub nicht mehr erleben.

Ich lese was dieses Thema anbelangt Widersprüchliches im Internet über Le Grau du Roi. Die uns angebotene Wohnung befindet sich 150m vom Meer. Ist es da auch so schlimm, dass man sich am Abend in die Wohnung zurückziehen muss?

Mücken gibt es immer, aber in Le Grau nicht mehr als an anderen Küstenorten dort. Mückenbrutstätten sind die Etangs direkt dahinter. Je näher am Meer desto besser. Und je weniger Bäume und Büsche es gibt, auch desto besser. Mit ein bisschen Autan und Mückenkerzen kann man es super aushalten. Ich bin allergisch gegen Insektenstiche und habe als Kind jeden Urlaub dort bestens überstanden.

Danke für die Info.

Es ist wohl nicht immer gleich schlimm und man braucht etwas Glück. Eine absolute Camargue-Liebhaberin, die dort schon 40 Jahre Urlaub macht, hat mir folgendes geschrieben:

Die Camargue war tatsächlich lange Jahre für die vielen Schnaken bekannt und leider musste ich dieses Jahr feststellen, dass eine Unmenge von Schnaken unterwegs waren. Und sie wurden tatsächlich zur Plage, ich konnte es abends beobachten wenn ich mit meinen Bekannten zum Essen war. Natürlich erkundigte ich mich und erfuhr. dass nicht mehr die selben Bekämpfungsmittel wie bislang verwendet werden durften. Ich war Ende Juni bis Mitte Juli dort und offenbar war ca 2 Wochen bevor ich anreiste eine längere Regenperiode, das war natürlich für die Schnaken nicht jedoch für uns gut. Ich tat, was alle vor mir auch schon getan hatten, ich suchte die Apotheke auf und die Apothekerin strahlte…Dieses Jahr stimmte jedenfalls der Umsatz bei ihr. Sobald es dämmerte kamen sie in Scharen und waren verdammt unangenehm. Gerade vor 3 Tagen kam eine Bekannte von mir zurück, sie wohnte in Grau du Roi und sie hatte kein Problem.