Reisebericht Camargue

OK. Ich hab mich ja längst anderswo informiert. Steh allerdings immer noch nach dem (leeren? wg der Pauschal?) Pont du Gard im Sonnenuntergang an den Salzhügeln und warte mit gehobenem Daumen drauf dass mich einer mitnimmt zum Mont Ventoux :wink:

Ups… :blush: Hab ich völlig vergessen. Okay, dann erkläre ich dir den Weg. Von den Salinen aus gehst du geradeaus, links um die Stadtmauer herum und dann Richtung Saintes Maries… Im Ronde Poang die erste Ausfahrt… :laughing: Ich denke heute Mittag bist du angekommen. :wink:

Es geht weiter im Bericht. Ich komme doch mal zu den Viecherln, wie Cristo so niedlich sagt.

Es ist einfach schön des sonntags inmitten von Franzosen in einer Arena zu sitzen und bei der Course Camarguaise zuzuschauen. Wir waren auch in einer. Allerdings in einer kleinen, von den Schulen in denen die Raseteurs ausgebildet werden. Das heißt es gab kein Abrivado und auch kein Bandido, wobei die Stiere in die Arena und wieder zurück getrieben werden. Es gab auch kein Defilée der Arlesienne und Gardians, einfach nur die reine Course. Ich werde auf meiner HP aber dazu noch näher was erklären, wenn ich Zeit habe.
Hier nur so viel: Es gibt 6 Stiere, jeder bleibt 15 Minuten in der Arena. Zwischen seinen Hörnern ist eine sog. Cocarde festgebunden die es gilt mit Hilfe eines Crochets und viel Geschick und Mut abzureißen.

Hier sieht man gut die Cocarde:

und den Crochet

Manchmal haut der Stier auch ab.

Manchmal will er aber auch die Arena nicht verlassen und wird mit Hilfe des Simbeù (Anführungsrind (sagt man das so?) der Zucht), immer leicht zu erkennen an der Glocke um den Hals, „geholt“.

Hier habe ich trotzdem mal ein Bild mit Arlesiennes, das war 2006, da waren wir bei einem Finale.

Da gab es dann zum Schluß auch noch mal einen Aufmarsch mit den Gardians und Arlesiennes wobei die besten „Stierkämpfer“ wurden ausgezeichnet.

Auf dem oberen Bild kann man auch schön sehen, wie toll die Arena von Saint Lauret d’Aigouze, in den Ort eingebunden ist. Sie ist direkt an die Kirche dran gebaut und der Toril, der „Aufenthaltsort“ der Stiere, ist direkt darin.

Hier werden die Stiere nach dem Kampf wieder im LKW verladen. Früher wurden sie wieder auf die Weiden getrieben, heute werden sie gefahren.

Hier sieht man den Eingang der Kirche und daneben direkt die Arena.

Wir bummelten danach noch über den Markt, der im Gegensatz zum sonst üblichen Bauernmarkt mit 5 Ständen, echt riesig war.

Saint-Laurent d’Aigouze! In der Arena an der Kirche habe ich vor drei Jahren auch gesessen! Und die Bandido-Jagd (die ich vorher nicht kannte) ist täglich an unserer Ferienwohnung vorbeigebraust! Ich habe inzwischen die Details schon wieder vergessen, aber vielleicht kannst du auch hier ein bisschen was dazu erklären? Ich vermute, da gibt es auch unter altgedienten Südfrankreichfahrern noch einige Unwissende. Die Bandidos gibt es wohl nur in der Zeit des Patroziniumsfestes, und das ist in den einzelnen Orten ja zu verschiedenen Zeiten. Wir sind also ganz zufällig da hineingeraten.

Mhh… eine Bandido gehört eigentlich immer zu einer Course, genauso wie ein Abrivado. Allerdings wird auch oft, aus Sicherheitsgründen, darauf verzichtet.

Klar bei einer Fête votif ist das jeden Tag und ansonsten nur sonntags.

Ich habe mal einen extra Thread für die Course Camarguaise gemacht.

Ich könnte ja mal ein wenig weiter machen, oder? Wir sind heute schon bei einem Ausflug patschnass geworden, jetzt brauche ich mal etwas Sonne…

Nachdem wir Uzès verlassen hatten, wollten wir ja noch ins Haribo-Museum, aber da war die Schlange noch länger geworden und wir fuhren zum Pont du Gard. 1. Wollte mein mann gerne hin und 2. war er ja nur einen Katzensprung entfernt. Es war jede Menge los und so gingen wir etwas abseits ins Gebüsch und genossen den Ausblick von oben.

Auf den Gardon:

Und auf dem Pont du Gard:

Und abends haben wir dann noch eine kleine Strandwanderung am Espiguette gemacht.

Der Leuchtturm:

Der Rückweg führt vorbei an den Salinen von Aigues Mortes,

und an Aigues-Mortes

Irgendwie bist du hier immer im Hintertreffen :smiley: Ich war schon an endlosen Lavelndelfeldern vorbei auf dem windigen Berg. Auch die Abbaye von Senanque hab ich wiedererkannt. Da war vor 10 Jahren - ebenfalls ohne blühenden Lavendel. :wink:

Wenn du wüßtest, wie weit ich mit anderen Sachen im Hintertreffen bin. :wink: Ich mache aber erst mal hier weiter, und dann stürze ich mich auf meine Bügelwäsche, die ungefähr genauso hoch wie der Ventoux ist. :blush:

Aaaalso, wie Cristo ja schon erwähnt hat, sind wir am nächsten Tag ganz früh aufgebrochen um zum ewig windigen Berg zu fahren.
Zuerst haben knuspriges Baguette in Fontvieille gekauft und dann unterhalb von Les Baux Frühstückspause gemacht.

Wir hielten kurz am Lavendelmuseum, weil ich aus der Boutique was brauchte.

Das Museum ist recht interessant, man erfährt einiges über Lavendelanbau, -ernte und -weiterverarbeitung in einem Film, aber der eigentliche Museumsbereich wird schnell langweilig, spätestens nach dem 5. Alambique ist es so. Der Besuch endet, wie soll es anderes sein, in einer Boutique, in der man die tollsten Sachen aus Lavendel kaufen kann. :wink: Aber in diesem Jahr waren wir, wie gesagt, nur kurz in der Boutique und dann ging es auch schon weiter Richtung Sénanque. In der Abtei leben seit 1988 wieder Zisterzienser. Die Gebäude stammen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, wurden im 16. Jahrhundert von den Waldensern zerstört und im 17. Jahrhundert sowie 1854 wiederaufgebaut.

Eigentlich hatten wir gedacht, dass hier der Lavendel büht, so wie man es auf den Postkarten immer sieht.

Aber der Lavendel war schon geerntet und ich ziemlich enttäuscht, weil ich dachte, dass er dann überall schon geerntet wäre. Was allerdings ein Widerspruch wäre, denn normalerweise muss er richtig schwitzen um seine Aromen zu entfalten und erst dann wird er auch geerntet, hatten wir so gelernt. g Und überhaupt in Sault ist das Lvendelfest immer erst am 15. August.

Na jedenfalls fuhren wir weiter durch diese wundervolle Landschaft.

Und kamen nach Gordes. Wir hatten den Ort auf der Hinfahrt schon gesehen und umfahren aber weil die Straße nach Sénanque hinunter eine Einbahnstraße war, mussten wir auf der Rückfahrt durch Gordes hindurch. Uff! Hier war vielleicht was los. Markt! Und scheinbar hatten alle Menschen in der Umgebung nur dieses eine Ziel.

Zu allem Verkehr mussten wir auch noch über den Marktplatz drüber fahren

Aber von außen betrachtet ist Gordes wirklich schön anzusehen.

Der Ort ist auch:

Von hier aus fuhren wir weiter nach Roussillon. Hier war ähnlich viel los wie in Gordes und wir gaben es schließlich genervt auf einen Parkplatz zu finden, schauten auch nur von außen und fuhren weiter.

Unser nächstes Ziel - Sault, die Lavendelhauptstadt. Um dort hin zu kommen, fuhren wir eine hübsche kleine Straße. Fern ab von großen Straßen kann man immer so schön mit offenen Fenstern bummeln und einfach die Landschaft und den Duft genießen. Da mag man einfach gar nicht schneller fahren und muss dauernd anhalten um Fotos zu machen oder die Aussicht zu genießen.

Und dann biegt man um eine Ecke und sieht was man schon längst gerochen hat, und im Hintergrund ist er, unser Berg:

Dan kamen wir nach Sault und da war gar nichts viel los, überhaupt ist der Ort winzig klein, der „Stadtplan“ passt auf eine halbe DINA4-Seite. g

Aber dennoch gibt es hier den allerbesten Nougat und das allerbeste Eis.

Und natürlich gibt es hier auch Lavendel. g

Als nächstes wollten wir durch den Gorges de la Nesque fahren und das war einfach toll! Aber ich gebe auch zu, dass ich hier nicht unbedingt mit dem Moto fahren möchte. :blush:

Unser Ziel verloren wir nie aus den Augen, wohl aber die richtige Straße. g

Wir verpassten eine Abzweigung, die wohl kleiner als gedacht war und anders fahren als geplant.

Kurz vor dem Gipfel machten wir Halt um was zu essen. Es war schon ziemlich windig und auch merklich kälter geworden unsere Picknickdecke mussten wir Steinen beschweren, damit sie uns nicht um die Ohren flog.
Aber von oben hat man so einen genialen Blick…

Okay, wir waren oben, hatten aber noch keinen Lavendel gekauft und mein Mann wollte auch unbedingt auf der anderen Seite, also über Malaucène, zurück fähren. Da sind wir einfach wieder Richtung Sault runtergefahren, haben Lavendel usw. gekauft vom Erzeuger gekauft und sind wieder auf den Berg rauf gefahren um drüber und auf der anderen Seiten runterzufahren. g

Und weil wir auch noch über die Autobahn zurückfahren wollten, ging es auch durch Avignon.

Am letzten Tag machen wir immer eine Abschiedstour. Fotos von Grau du Roi hab ich ja schon gezeigt, aber die Salinen sind eindeutig zu kurz gekommen. Am letzten Tag sind wir früher immer zu Listel gefahren um Wein zu kaufen, mittlerweile kaufen wir woanders, aber die Tour über das Gelände von Listel ist geblieben. Man kann hier die Salinen so schön sehen.

Das ist jetzt aber schon wieder von der Straße aus.

Soooo, das wars für dieses Jahr.

Ich war noch nie in den Lavendelfeldern. Der Luberon fehlt mir noch auf meiner Karte. Früher, als wir in Le Grau gecampt haben, war diese Region immer zu weit für einen Tagesausflug. :frowning:
Deine Fotos sind unglaublich schön. Ich weiß aber nicht, ob das vor allem an der Landschaft liegt oder an deinen Fotografiekünsten. :smiley:

Aber die Distanz ist inzwischen nicht geringer geworden. :wink: Aber ich weiß schon was du meinst. Mein Papa wollte immer gerne mal auf den Ventoux, aber es war einfach immer zu weit.

Vielleicht liegt es ja auch an der Kamera? gg Aber danke. :blush:

ich finde die bilder auch traumhaft.
du hast einfach diesen « fotoblick »!

Danke. :blush:

Da wird sogar den Herren von der Nordfraktion warm ums Herz… ach, souvenir, souvenir… :stuck_out_tongue:

Ist eben doch eigentlich ganz nett, die Provence!

Genau! :wink:

Da fällt mir gerade ein - anlässlich der aktuellen Thematik. Nachdem das wohl dein 1. (oder 2. :unamused: ) Urlaub während der gnadenlosen franzöischen Ferienzeit war. Wie war die Reise im Vergleich zu jenen wo ihr noch auf die « weniger touristisch geprägen » Monate ausweichen konntet?

Ich frag das, weil ich mir bis hier nie vorstellen kann wie es ist im Juli/August zu reisen, wenn ganz F auf Achse ist. Man hört ja die schlimmsten Sachen… nicht nur hier auf BF

Meinst du die An- und Abreise?
Die Hinfahrt war :nul: . Bis Lyon war alles wunderbar, dann ging es los. Zwischen Valence und Orange war ein Stau nach dem anderen. Eigenartigerweise ohne ersichtlichen Grund. Mal konnte man 130 fahren und dann ging es wieder nur im Schritttempo.
Wir waren aber drauf vorbereitet, Radio Traffic ist auf den Autobahnen immer unser Reisebegleiter und vorher kann man ja auch im Internet gucken.

Die Rückfahrt war wesentlich besser und wir waren so früh wie noch nie zu Hause, sind allerdings im Süden auch viel früher weggekommen.

Ganz schlimm ist aber immer der schwarze Samstag, der erste Samstag im August. Da möchte ich wirklich nicht auf der Straße sein. Da ist in beide Richtungen immer alles dicht.

Ach ja und im September haben wir auch schon ganz oft Stau gehabt. Bei der Rückreise immer um Montellimar rum und bei der Hinreise haben wir mal direkt hinter der letzten Abfahrt nach Nîmes gestanden. Unsere ist zwar die nächste, aber es liegen knapp 20 km dazwischen. Das finde ich oft problematisch in F, dass es so wenig Abfahrten gibt. Und solche Abschnitte werden noch länger mit schreiendem Baby hinten drin. :unamused:

Weniger die An- und Abreise sondern vielmehr die Situation vor Urlaubsort.

Die war total locker. Ich bin eigentlich eher so :open_mouth: durch die Gegend gelaufen, weil ich mit dem Schlimmsten gerechnet habe. Hey, du hast doch meine Bilder gesehen. Wirklich richtig voll war es nur in Gordes und in Roussillon, okay und wenn man erst nach 11 zum Strand kommt, dann muss man auch schon mal ein Stückchen weiter laufen weil man so weit hinten parken muss. Im Großen und Ganzen war ich wirklich erstaunt wie leer es war.

Aber wie Avonlea im anderen Thread schon schrieb, was ist die Definition von voll? Vielleicht war meine Erwartungshaltung einfach völlig falsch und es war in Wirklichkeit voll, ich habe es nur nicht gemerkt weil ich viel mehr erwartet habe. :laughing:

Es war natürlich teilweise anders als im Juni oder Semptember. Zur Freude meiner Kinder war die große Kirmes (Amigoland) in Grau du Roi geöffnet, die Animationen sind anders, in der Arena in Grau du Roi gab es keine Course sondern immer nur Toro Piscine, die Buvettes am Strand haben mehr Auswahl, die meisten werden sowieso, im Sept. abgebaut.
Mir ist nicht aufgefallen, dass die Preise anders sind, natürlich die Preise für Übernachtungen schon, aber für Lebensmittel nicht, Benzin auch wie immer günstiger als bei uns und zum WE hin steigen die Preise wieder.

Um nicht den Fernseh-Tipp-Thread zu schrotten.

Hier mal ein Bild vom Espiguette im Hochsommer letztes Jahr

Und im vorletzten Jahr, auch während der Sommerferien

Wenn man weiter nach rechts geht hat man wirklich richtig, richtig viel Platz…

In den Dünen, die damals noch nicht abgesperrt waren, habe ich als Kind immer gespielt. :smiley:

Richtig voll ist es immer Sonntags und Mittchwochsnachmittags. Da kommt es auch schon mal vor dass man in „5er-Reihen“ liegt. :laughing: Aber meistens sind wir schon wieder auf dem Rückweg, wenn alle anderen kommen…

Ende des Monats geht es looooooooooooooooooooooos!!! :dance: :dance: :sport: :sport: :jump: :jump: :clap: :clap: :groove: :sante:

Ich hänge das jetzt mal an meinen Reisebericht. Es geht um das Problem dass man befürchtet die Camargue wird überflutet, aber auch wenn man nicht alles versteht, sind die Bilder einfach sehenswert. Und der „Akzang“… :heart: :laughing:

francetvinfo.fr/france/la-ca … 34841.html