Lieblingsstadt

Mir haben besonders gefallen: Lille, Lyon, Montpellier, Strasbourg, Angoulême, Rouen (sorry Dresden :smiley: ) und La Rochelle.

Gut in Erinnerung - aus unterschiedlichen Gründen - sind mir: Le Havre, Clermont-Ferrand, Avignon, Béthune, Nantes, Grenoble, Reims, Rennes, Albi, Figeac, Saint-Quentin und Bordeaux.

Sonderbar finde ich Annecy, Lourdes, Chamonix, Orange, Saint-Denis, Saint-Cloud, Ivry, Sête, Rocamadour, Chambéry, Poitiers, Orléans, Nimes, Metz (sorry Axel :smiley: )

Für Arles hab ich durchaus ein faible - allerdings ausserhalb der Saison! Und es gibt doch auch ganz interessante Ecken, wie diese hier (merci Actes Sud!):
lemejan.com/presentation.php

Salut nebenstelle,

j’ai une question à toi:

Was ist denn sonderbar an Ivry sur Seine ? Ich kenne das Städtchen nicht, stelle es mir als (offenbar nicht so tollen ) mehr oder weniger typischen Pariser Vorort vor?

Merci, Jeanne

Das trifft schon zu, ich hab ihn einfach als besonders gesichtslos erlebt, sowohl architektonisch wie soziologisch (und ich hab mich erst noch mal verfahren auf der Suche nach einer Kneipe. :smiling_imp: ).

Gleiches würde ich keineswegs behaupten von den Vororten im Norden und Osten, Saint-Denis, Saint-Ouen, Aubervilliers, Montreuil etc. die mir viel brüchiger, sozial gespannter aber gleichzeitig auch ungleich spannender erschienen. An Saint-Denis stört mich hingegen sehr die kommunistische Architektur im Zentrum (gleichs « Problem » in Sète).

Im Westen hab ich Saint-Cloud (wo Le Pen zu Hause ist) stellvertretend für bourgeoise Langeweile gewählt.

Ich war noch gar nicht in so vielen französischen Städten, ich bin eher Fan von Landschaften. Von den Städten, in denen ich war (vorwiegend im Süden) mag ich auch Montpellier. Das Flair ist toll, ich mag die Hitze und die Zikaden, aber auch wenn von der Küste her imposante dunkle Wolken aufziehen. Außerdem verbinde ich Kindheitserinnerungen mit dieser Stadt und eine mysteriöse alte Dose Bonbons:

Die Grisettes de Montpellier. Mein Vater mochte die immer und ich habe die leeren Dosen bekommen. Auf meinem Schreibtisch steht noch eine von 1997 und ich weiß, dass ich irgendetwas anderes da rein getan habe, aber ich krieg sie nicht mehr auf. Täglich gucke ich darauf und rätsle somit nicht nur über den Inhalt, sondern denke auch an viele Geschichten, die ich mit Montpellier verbinde.

Außerdem meine Lieblingsstadt: Wenn die ganze Côte d’Azur als Stadt zu betrachten ist, dann ist sie sicher meine absolute Lieblingsstadt. Wenn ich aber eine einzelne rauspicken muss, dann nehme ich zwei: Nizza und Menton. Menton ist wunderschön, Nizza ist wunderschön. Beide sind so unterschiedlich, aber gleich schön. In Nizza ist immer was los, aber ich würde lieber in Menton wohnen. Das Hintergrundbild meines PCs ist immer Menton, nie Nizza. Menton beruhigt mich, Nizza wühlt mich auf angenehme Weise auf. Nizza hat eine der zwei schönsten Welt-Promenaden neben der Copacabana und sie ist zurecht so berühmt. Ich mag die Altstadt und vor allem den Place Masséna, auch wenn es da kaum etwas zu gucken gibt. Ich aber könnte mir stundenlang die roten venezianisch anmutenden Häuser angucken, die silberne Tram in Wurmform, die dunklen Wolken über dem Mont Baron und diesen Springbrunnen, in dem es einen Delfin gibt, der Nasenlöcher hat. Warum hat er Nasenlöcher?
Es sind Details, die eine Stadt für einen persönlich liebenswürdig machen, und diese Details bestimmen das Gesamtbild.

Seltsam finde ich Nîmes. Das ist der Backofen der Camargue, es ist immer unerträglich heiß, selbst wenn es anderswo regnet und kalt ist. Die Arena ist nett, der Garten mit dem Aussichtturm auch, aber sonst ist alles seltsam. Besonders abends. Man glaubt, in jeder Ecke Drogendealer zu sehen. Ich glaube aber, dass man das nicht nur glaubt, sondern das auch so ist. Die Städte im Süden haben ja eine große und zentrumsnahe Drogenkarriere, was schade ist. Aber ausgerechnet ein Dorf ist die Dealerhochburg, nämlich Aigues Mortes.

@mislep: Wie liebe ich ihn doch den Wäana(Wiener) Schmäh :smiley:

@ nebenstelle: Kommunistische Architektur am Canale Grande :open_mouth: Musst du mir zeigen cher nebenstelle. Ich fand Sête unterhaltsam. Allein schon wegen der Herausforderung an der Kanalzeile ein vernünfiges Lokal für eine Macaronade zu finden
Marseille scheint auch bei dir Provinz zu sein. OK Arles kriegt den Nostalgie-Preis ausserhalb der Saison.

ich habe mir zum leben berlin ausgesucht und ich liebe es.

aber noch viel mehr liebe ich paris, wenn ich vom reisen träume, träume ich von paris,
wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wünschte ich mich dahin und nie wieder weg.

als ich das erste mal dort angekommen bin, an einem morgen im november 1990,
nach einer 14 stündigen holiday-busreise an der porte d’orleans wusste ich:
hier brauchst du länger als die 10 stunden, die die billig-busreise dir vorschreibt.
das wusste ich nach einem blick aus dem busfenster nach dem aufwachen,
als ich die fassaden der häuser sah…

der busfahrer sagte: wer jetzt schon weiß, dass er heute abend nicht mit zurück kommt, sage bitte bescheid.
ich sagte ihm bescheid und er fragte: « was willst du in paris? »
ich sagte: « was soll ich in deinem bus? »

…und begann meine bis heute andauernde erkundung der stadt
:heart:

Du kennst von Marseille nur den Dome ?

Okay, ich gebe zu, das war etwas salopp hingeschrieben mit Sète - ich meinte einfach diese pure Zweckmässigkeit im Sozialwohnungsstil, die jenseits des « canale » flächig die Szene dominiert in dieser Stadt, die seit den Sechziger Jahren die meiste Zeit von den Kommunisten regiert wurde. Das Zentrum von Saint-Denis ist ein ungleich « ambitiöserer » Wurf, eine echte « Vitrine » kommunistischen Gestaltungswillens, da geb ich Dir recht.

nein, ich kenne auch den hafen und einen leckeren vietnamesen - aber ich hatte nach dem konzert nur noch 1 stunde zeit dort, dann zeigten mir 2 freunde in der nacht noch cannes, antibes und nizza und kippten mich kurz nach sonnenaufgang in meinem hotel ab.

ich werde diesen tag und diese nacht nie nie vergessen, wann hat man so viele eindrücke und erlebnisse in 24 stunden???

Hier die « schöne » Seite von Sète

Was hält ihr eigentlich von Fécamp ?
Ein Städtchen, das nicht allein vom Tourismus lebt, und deswegen nicht dahingeschleckt wirkt mit seinen leider kriegsbedingten Bausünden, aber mit einer vom Lauf der Erdgeschichte total abgerissenen Felskante, die wie von Gott mit dem Winkelschleifer abgeschnitten wirkt. Darüber die Rotoren von mind. 3 Windrädern… und links und rechts Falaise :slight_smile:

edit

Da war ich mehr als einmal zur « Wochenendfrische » von Paris aus. Und ich würde es wieder tun!

@Gretchen: merci! hab inzwischen mit den moyens du bord ebenfalls ver-tiny-ed :smiley:

OK - jetzt war ich mit edit zu schnell :laughing:

Das ist der Charme von Séte find ich… dieses ambivalente…: 3 Straßenzüge vom Canale Grande, ein Industriehafen mit den üblichen Ölbunkern. Es ist halt einfach doch nur ne Kleinstadt mit Industriehafen . Aber wenn du dann wieder über den Berg blickst (Name vergessen :confused: Mont St. Clair ?) und die Austernbänke siehst… die Stadt hat was…

@avonlea und nebenstelle: Vielleicht hatte ich mein Problem die Kneipe im Feriatrubel von Nimes zu finden und es kam auch noch zu einem Alkotest kurz vor der Autobahn: Aber so schlimm fand ich Nimes dann doch nicht. Die Arena ist echt topp in Schuss, die Polizisten sind nett und an Drogendelikte kann ich mich nicht erinnern.
Hingegen wurde ich einmal an der Peage-Stelle Valence von den Flics vehement aus dem Verkehr gezogen und auf Drogen untersucht :stuck_out_tongue:

da in der Ecke vermute ich die Drogen :smiley:

Fécamp ist so zu sagen unser kleine Bruder - ganz hübsch, leider zu klein. Ist halt wie Dieppe aber noch kleiner aber die Falaises reichen, um einen Besuch wert zu machen. Es gilt für die ganze Küste (Côte d’Albâtre).

Nebenstelle, brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich kanns total nachvollziehen :stuck_out_tongue: Die Innenstadt ist wunderschön, stimmt schon, die komische Uhr da ist toll (und dort wirds manchmal häufiger Englisch/Deutsch gesprochenals Französisch), ich liiiebe den Bahnhof, nur außerhalb des rechten Ufers, rive droite, ist die Stadt mega assi und ohne Charme. Nur schade, dass der größte Teil der Stadt im linken Ufer liegt…

Du sprichst von Rouen ?
Auch ich finde die Stadt sympathisch oder besser gesagt den historischen Kern. Ich kenne keine Stadt in Frankreich wo ich schon 2 x war und es herrschten toujours Temperaturen von mehr als 30°C :smiley: Auch die Anzahl von Kirchtürmen imponiert und die Fachwerkbauten glänzen im Sonnenlicht.
Wenn du allerdings dort studiert hast, dann warst du wahrscheinlich oberhalb in Mt St Aignan unterwegs. Das ist allerdings nicht mehr so schön und auch die Industrieseite, wenn man von Le havre die Seine entlang kommt ist nicht gerade der optische Renner

Interessant, interessant…

Vielleicht sollten wir auch noch einen Thread aufmachen mit seltsamen, merkwürdigen, gar hässlichen Städten?

Für mich gehört Sète genauso dazu wie Nîmes. Nîmes die Stadt der tausend Baustellen und der tausend Kreisverkehre, kein Durchkommen während der Woche… :unamused: Und Sète die besch… Stadt die ich jemals gesehen habe, dabei hatte ich gerade davon soooo romantische Vorstellungen.
Dafür war Marseille dann das genaue Gegenteil von dem was ich erwartet hatte. Ich kannte nur Geschichten. Mein Onkel hat noch eine Narbe im Gesicht, die er sich bei einem Überfall im Vieux Port geholt hatte, ein Freund von mir hatte nicht so gute Kindheitserinnerungen an die Stadt usw.

Ah ja, und Amiens, Amiens Innenstadt war sehr schön, aber weiter außerhalb… Na ja, wie jede Großstadt halt…

Oh und beinahe hätte ich es vergessen. Lourdes… schüttel So unwohl habe ich mich noch nirgendwo gefühlt.

Ich schere mal etwas aus der Reihe der Städte aus und nenne ohne Namensnennung « die kleinen Dörfer in der Provence ». Jedes Dorf für sich ein Kleinod und immer wieder ein Besuch wert, interessant auch zu den unterschiedlichen Jahreszeiten.

Ich komme dadrauf, weil ich heute Abend eine Einladung in eine Crêperie in Vaison-la-Romaine erhalten habe :smiley: .