Französische Kandidaten zur Präsidentenwahl 2007

Gerade heute morgen war die Arlette im Radio bei France Inter!

Übrigens, wenn ihr Interesse an Politik und an die künftige Wahlschaft habt, kann ich euch nur empfehlen, France Inter jeden Montag von 8 bis 9 zu hören. Jeden Montag bis zur Wahlschaft wird ein Politiker (oder politisch wichtiger Prominent) eingeladet und erzählt von seinem Programm. Er bereitet auch eine Presseschau vor und lädt selbst einen Prominenten ein, von dem er sich am nächsten fühlt.
Da waren schon François Bayrou, Marie-George Buffet, Laurence Parisot und heute Arlette Laguiller an der Reihe.

Das habe ich auch heute von Arlettes Erklärungen verstanden. Sie meint nicht, sie wird gewählt (obwohl sie das natürlich nicht ganz ausschliesst), aber sie meint, wichtig ist, wieviele Stimmen extrem-linke Parteien insgesamt im ersten Wahlgang bekommen: wenn die Anzahl dieser Stimmen gross genug ist, soll dies als Drohung für die grossen Parteien (und die Kapitalisten insbesondere) dienen.

Übrigens konnte sie selbst gar nicht definieren, was sie von Besancenot unterscheidet, obwohl der Journalist diese Frage ganz konkret gestellt hat. Sie hat sie ausgewichen, hat gesagt, sie fühle sich von Besancenot näher als von den anderen extremlinke Parteien, und sie finde es gut, dass es eine Vielfalt an Meinungen gibt, aber worin diese Vielfalt besteht hat man nicht gewusst.

:astonished: Meinst du wirklich, es hängt von der Sowjetunion ab? Meinst du, die Leute wären sonst in die SU ausgewandert? Das glaube ich nicht, da hattest du so viele Propaganda, dass kaum wer dahin ausgewandert wäre (ausser Brecht :stuck_out_tongue: ).
Das war ja übrigens alles nur Propaganda, denn die Lebensbedingungen im Osten waren ja nicht so schlecht, wie man es erzählt hat.

Nein nicht ausgewandert. Aber was glaubst Du, wäre passiert, wenn drüben im Osten das Leben besser gewesen wäre als hier im Westen. Dann hätten die Menschen wohl gesagt : Machen wir es so wie in der Sowjetunion, dann gehts uns besser. Letztendlich ist es ja passiert, eben nur andersherum: die Leute im Osten haben sich für das System im Westen entschieden, weil sie der Meinung waren, dass es ihnen mehr bringt (was bestimmt heute nicht mehr jeder so sieht :wink: ).

Darum hat uns im Westen meiner Meinung nach dieser Sozialismus im Osten nicht geschadet, was unsere sozialen Grundlagen betraf : Gehälter, Urlaub, Krankenversicherung, Renten, Sozialhilfe… etc. Das ist ja alles kein Geschenk von oben, das ist hart erkämpft oder regelt sich nach Angebot und Nachfrage.

Und jetzt wo dieser Sozialismus Schnee von Gestern ist, müssen wir - da denk ich stimmst du mir zu - feststellen: Das sozialen Netz wird tiefer gehängt (übrigens auch im ehem. Osten)… es gibt immer mehr Arme und gleichzeitig kassieren andere mehr und mehr ab…

Ich seh da einen absoluten Zusammenhang…

Um mal wieder on-topic zu werden : :wink:

Am Wochenende war ein Bericht über die faux pas von Sego hier in der Zeitung. Angeblich lacht schon halb Frankreich darüber, dass sie in jedes Fettnäpfchen tritt, das ihr zu Füßen liegt. Die Geschichte mit den U-Booten war sogar im Fernsehen.

:unamused: Ist das der schiefe Blick aus dem Osten (D) oder ist jetzt Schluss mit lustig für Mdm Royal. Ich meine mich zu erinnern, dass George Double-W auch nicht wusste wo Armenien auf der Landkarte liegt :laughing: und schließlich hat er es doch noch geschafft überall auf der Welt langfristig seine großen Fußabdrücke zu hinterlassen :smiling_imp: Hat Sego ausgespielt? Hat Sarkotzy etwa schon gewonnen?

Wenn das „Inter“ für Internet steht, dann werd ich mich mal reinklinken. Weiß man schon wer nächste Woche kommt…

Merci Sonka

Inter steht nicht für Internet, aber das Radio kann man jedenfalls per Internet hören
radiofrance.fr/franceinter/accueil
(auf Lautsprecher klicken)
So hör ich es auch, hab kein Funkgerät :slight_smile:
Ne, es scheint, dass man nicht im Voraus weiss, wer dran ist. Aber die komment sowieso alle dran, wie ich verstehe.

Ne, ich glaube nicht. Wie du sagst hindern solche faux pas nicht unbedingt ans Regieren weder ans Gewinnen. Ich bin eigentlich dran angeekelt und bin wahrscheinlich nicht die einzige. Wieso gewährt man solchen Krimskrams so viel Bedeutung?

Nun, mal schaun, ob ich überhaupt was verstehe :wink:

Wir haben nicht über François Bayrou geredet. Er befindet sich im Zentrum. Ich warte auf seinen Program ansehen, da ich noch keine Lust, einen der Anderen zu wählen :unamused:

Bin einverstanden mit dir Liebestelle. Ich stelle mich die selbe Frage!
Ich will nicht für Extremen (links und besonders nicht rechts) wählen… auch nicht für Sego oder Sarko… was bleibt es?.. Zentrum… :unamused: :unamused: :confused: :crazy: :S :unamused: :unamused:
Diese Wahl wird uns verrückt lassen!

Das französische Wahlsystem wird gar nichts anderes zulassen, als dass ihr Euch für Sarkotz, Sego oder keinen von beiden entscheidet (hoffen wir mal das Le Peng diesmal in Röhre schaut*)

Schließlich ist die Vorwahl ja wohl nur die Abstimmung darüber, wen man gerne als Präsidenten hätte, wäre wenn… :smiley:

Die wirkliche Wahl findet 2 Wochen später statt…

Ich hab mir übrigens das gemäßigte Programm von François Bayrou schon mal kurz angeschaut. Klingt wie ein SPDCDUFDPGRÜNEN-Programm :laughing:

*Proverbe: In die Röhre schauen, ins Ofenrohr schauen = leer ausgehen (rester vide :unamused: ) nichts bekommen, weiter träumen dürfen/müssen…

+1 !
Wenn wir uns alle so überlegen, hat er dann vielleicht eine Chance, zu gewinnen? :slight_smile:

:laughing: :laughing: :laughing: :laughing: :laughing: :laughing: Genau !

Na und, wie schaffst du es mit France Inter? Heute war es wieder interessant: der ganze Tag war dem Thema der Immigration gewidmet. Morgen früh war ein Spezialist aus inem Statistikinstitut da, dann gab es noch vieles, was ich verpasst habe, und am Abend gab es dann ein Debatte zwischen Marine Le Pen und einen Vertretenden der kommunistischen Partei. Also, wäre wohl interssant gewesen, wenn sie mal ab und zu eine Frage der Zuhörer beantwortet hätten, statt einander „Rassist“ bzw. „Stalinfolger“ zu nennen. :unamused: :imp:

Übrigens habe ich vergessen, dich drauf hinzuweisen, dass alle Sendungen auch nachträglich zu hören sind, so etwa 2 Woche lang, und die kann man auch podcatsen. So hast du eine Chance, das zu hören, was du verpasst hast, und auch mehrmals zu hören, falls was nicht klar ist. Wenn du das brauchst, kann ich dir gerne sagen wie die Sendungen heissen usw damit du sie wieder findest. :wink:

:open_mouth: France Inter :open_mouth: Natürlich vergessen :frowning: Aber hatte auch nen dringenden Termin heute :confused:

Morgen früh ist die Ségolène dran :wink:

:stuck_out_tongue: Ha heut hab ich es mir angehört. Das Interview mit Sego. Allerdings für mein Niveau etwas (viel) zu schwierig :frowning: . Interessant fand ich die Frage, was sie als Kandidatin für die Präsidentschaft qualifiziert. Wenn man eine solche Frage überhaupt gestellt bekommt, finde ich, sollte man eigentlich gleich besser wieder einpacken… :wink:

Ist doch eine wichtige Frage, die sie verteidigen muss. Ich meine, natürlich hast du irgendwie recht, aber die Sache ist ja, dass man sie immer wieder unberechtigt dessen beschuldigt, dass sie kompetent sei (es soll heissen: nicht genug Erfahrung habe). Erfahrung hat sie ja nicht viel weniger als die anderen, sie hat ja im Minister noch unter Mitterrand gearbeitet (nicht als Ministerin, sondern Ministre-déléguée oder so was, aber auch schon was) und regiert eine Region. Da muss man sich auch schliesslich entscheiden: man möchte „neue Gesichter“, man meint die, die schon regiert haben, hätten nichts getan und deshalb wolle man frisches Blut, und dann ist man unzufrieden, das die keine Regierungserfahrung haben… Ist doch völlig doof.

Na ja, sonst war heute auch Olivier Besancenot im Radio, am Abend. Sehr interessant. Da habe ich seine Stellung besser verstanden. Es ist genau, wie du gemeint hast: er weiss genau, dass er nicht ins Elysée gelangt („zumindest nicht jetzt“), aber er hat erklärt, warum es seiner Meinung nach wichtig ist, für jemanden wie ihn zu wählen, auch wenn man genau weiss, dass er nicht zum Präsidenten wird. Also allesamt sehr interessant, der ist ein guter Reder der Kerl (habe ich von ihm nicht erwartet!), sehr überzeugend.

Olivier Besancenot hab ich mir heute morgen angehört. Der spricht ja wie ein Maschinengewehr :laughing: nix verstanden… Spricht der etwa einen speziellen Akzent?

Was die Qualifikations-Frage an Sego betrifft: Die bekam sie bestimmt nur zu hören, weil sie eine Frau ist. Das ist ja hier im Forum schon mal erwähnt worden, dass es eine Frau schwer hat in Frankreich in der Politik nach ganz oben zum kommen (in der Wirtschaft auch?). Frau Merkel ist hier in D nicht nach ihrer Qualifikation gefragt worden. Und bei Maggie Thatcher wäre die Frage für den Fragenden wohl tödlich ausgegangen… :laughing:

:lol: Ne, ich habe keinen Akzent bemerkt. Aber er spricht sehr schnell, stimmt schon. Aber so klingt er auch sehr spontan, sehr „echt“, finde ich.

Na ja, hat wahrscheinlich auch damit zu tun. Aber ich glaube, dass liegt wirklich auch an ihr als Einzelperson.

Weshalb Sarko die Ungarn zum Lachen bringt.,nach einem Artikel von Antoine Fischetti aus dem satirischen Wochenblatt « Charlie-Hebdo ».

Treten Sie in ein ungarisches Restaurant ein und fragen Sie den Wirt ,was « Sarkozy » bedeutet.Passen Sie dann auf,wie er reagiert.Je nach seiner Reaktion,die sich durch ein Lachen ,durch Aggressivität oder dazwischen auch durch eine überspielte Neutralität ausdrücken kann,können Sie erfahren,wie stark er sich vom « émigré de la place Beauveau »-(Wohnsitz des Innenministeriums)- hingezogen fühlt.
Die Untersuchung,die ich in bestimmten ungarischen Kreisen eingeleitet habe,hebt verschiedenartige Antworten hervor.
Die Vorsichtigen zuerst:« Dieser Name stammt aus der Umgebung der Stadt Sàrkoz.Das « y » am Ende deutet auf adlige Herkunft. »
Du lieber Gott,na sooowas!!!
Werden aber die Antworten etwas wissenschaftlicher,so erfährt man ,dass « Sar » « Kot » bedeutet und « köze » « in,inmitten »,was logisch ist,denn die Stadt « Sàrköz » liegt dort ,wo früher nur Sümpfe lagen.
Bemerkt man,dass der Mitredende ein Lächeln unterdrückt,so darf man ihn dann ruhig um Erklärungen bitten.Er wird wohl sagen:"Sarkozy ist ein sehr lächerliches Wort,wenn man es Französisch ausspricht.Das « Sar » von « Sarkozy » wird auf Ungarisch wie « Schar » ausgesprochen,und bezieht sich so auf die Stadt Sàrköz.Bei der französischen Aussprache « Ssar » dagegen heisst es nicht mehr « Kot »,sondern « Sch… ».Der verfranzösierter Name Sarkozy bedeutet also « in der Sch… »
Am lustigsten ist die Scham der Ungarn,die sich dabei heimlich ins Fäustchen lachen,aber öffentlich selten gewillt sind den Namen ihers berühmtesten Emigierten zu übersetzen.
« Sagen Sie nicht,dass ICH es Ihnen gesagt habe »,warnt mein Auskunftgeber.

Entschuldigen Sie bitte die Fehler,die ich sicher bei der Übersetzung des Artikels gemacht habe.

:wink:

Welchen Beruf übten die Eltern der Kandidaten aus?Ob die Kandidaten Geschwister haben.Ihre Religion.Wo sie aufgewachsen sind.
Hier eine kleine Video zum Thema:
johnpaullepers.blogs.com/john_pa … es_ca.html :wink:

Könnte nicht ein Charlie Chaplin das Strichmännchen mit den zu großen Schuhen genial persiflieren: Der große Sarkotzy :laughing: