Paris in der Musik

An Paris kommt keiner vorbei in Frankreich – dies ist der Eindruck, der mit Blick auf die Strukturen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik entsteht. Anders als in Deutschland ist die Hauptstadt auch das kulturelle Zentrum des Landes.
Wohl kaum eine andere Stadt in Europa oder gar in der Welt scheint so oft besungen zu sein wie Paris. Doch welches Bild entsteht von ihr durch die Musik? Welche Atmosphäre haben die Songs?
Ich würde gerne wissen, welche Bedeutung die Stadt in der Musik hat und auch, welche Bedeutung die Musik in der Stadt hat. Hören Pariser diese Lieder über sich selbst und ihre Stadt oder ist es Musik für Außenstehende? Wieso über Paris singen?
Schreibt doch hier rein, welche Lieder ihr kennt und wie ihr sie findet, auch hinsichtlich des Bildes, welches über Paris entsteht.

Die Gedanken, die ich mir schon dazu gemacht habe, folgen gleich.

Einleitung

Ich habe verschiedene Sachen über Paris gelesen und wir haben das Thema auch ein halbes Jahr lang im Französischunterricht bearbeitet. Dabei gibt es im Groben zunächst zwei Bilder, ein positives und ein negatives.
Als positiv gewertet wird natürlich das Flair der Stadt, wie sie Touristen sehen. La Tour Eiffel, Notre Dame, die kleinen Cafés und die Prachtboulevards. In der Luft hängen Akkordeonklänge und fröhliches Geklampfe. Paris, die Stadt der Liebe.
Doch auch Paris ist eine Großstadt, mit Armut, Kriminalität und Hoffnungslosigkeit. Keine Stadt schenkt irgendjemandem etwas, wohl auch nicht Paris.
Dann stellt sich noch die Frage nach der Identifikation mit und der Identitätssuche in Paris, die auch eine Stadt der Zugezogenen ist, ein weites Spektrum an Einflüssen aufweist, die sich auf die Musik auswirken. Michel Tournier meint:
Pour aimer Paris, pour chanter Montmartre et Pigalle, il faut être américaine comme Joséphine Baker, italien comme Yves Montand ou danois comme Georges Ulmer. Mais quand on est né rue de la Victoire, dans le IXe arrondissement, quand on a appris à marcher dans le square Louis-XVI, sur les cendres des victimes de la Terreur, on ne chante pas, on vomit.

Il est cinq heures, Paris s’éveille…

…von Jacques Dutronc ist das vielleicht bekannteste Lied über die Stadt. Die Texter (Lanzmann/Segalen) zeichnen ein poetisches, aber dennoch in der Betrachtung recht neutrales Bild von Paris, wie es um fünf Uhr morgens ist, am Wendepunkt zwischen Nacht und Tag.

Les camions sont pleins de lait
Les balayeurs sont pleins de balais
(…)
Les travestis vont se raser
Les stripteaseuses sont rhabillées
(…)
Le café est dans les tasses
Les cafés nettoient leurs glaces
Et sur le boulevard Montparnasse
La gare n’est plus qu’une carcasse

Der Frieden des Morgens hält Einzug in die Stadt, noch sind die Bahnhöfe leer, während die Nachtmenschen langsam schlafen gehen.
Eine richtige Wertung erhält das Lied meines Erachtens erst durch die Musik, die beschwingt und recht typisch für Paris klingt, mit all den Instrumenten, die die Touristen mögen. So bekommt das Portrait Paris’, welches gezeichnet wird, einen positiven und schwärmerischen Anstrich.
En schönes, leichtes Lied.
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Hassliebe…

…wird oftmals zwischen Musiker und Paris deutlich. So auch in dem Lied „Paris“ von Camille Dalmais.
Auch grauer Himmel, triste Morgenstunden und dreckige Fußgängerwege charakterisieren die Stadt.

Paris, tu paries, Paris, que je te quitte
que je change de cap, de capitale

Paris wird personifiziert wie ein Geliebter, den die Protagonistin verlässt:

je connais trop ta bouche, bouche de métro
c’est fini Paris, je les connais trop
ici je m’ennuie, même quand vient la nuit

Sie träumt vom Süden, von der „roten Stadt“ Toulouse und vom Nachtleben in Sevilla.
Der ewige Konflikt zwischen der Hauptstadt und der Provinz scheint zunächst zugunsten der Provinz entschieden zu sein, doch es kommt anders:

à Toulouse il a plu, à Séville j’ai trop bu
à Rio j’ai eu le mal du pays
oh pari perdu, je retourne vivre à Paris

Paris als Ort, dem sich keiner entziehen kann, trotz allem scheinbar Negativen.
[size=75]Paroles Paris par Camille - Paroles.net (lyrics)

Sammelbecken für verschiedenste Kulturen

Muss man als Einwanderer seine Heimat nicht nur verlassen, sondern auch noch einen Teil seiner Identität vor den Toren Paris’ abgeben, pour y monter et faire carrière?
Manau befinden sich auf der Suche nach ihren bretonischen Wurzeln in dem Lied „Fest-noz de Paname“. Ein gewisser Stolz auf die Geschichte der Einwanderer sticht heraus, der Eindruck entsteht, dass gerade diese Menschen, die alles riskiert haben für ein besseres Leben fern der Heimat, Paris geformt haben.

Il y a eu des basques, des auvergnats et puis des corses
Des gens de l’est ou l’ouest, du sud, du nord qui ont trouvé la force
De venir, de monter jusqu’à la capitale
Comme beaucoup de bretons venus chercher un idéal

Der Protagonist ist der Sohn einer Zugezogenen aus der Bretagne, der aber in Paris geboren ist.

Arrivée vers l’inconnu un peu perdue, elle est fatiguée
Faut dire que son voyage s’est fait debout en 2ème classe
Elle vient de poser son premier pied en gare de Montparnasse

Lässt sich so ein Bezug herstellen zu dem, was Michel Tournier gesagt hat? Sich entwurzelt und ohne Kultur fühlen? Es scheint eher das Gegenteil zu sein, wobei auch eine gewisse Melancholie deutlich zu werden scheint.

Fest-noz de Paname, de la Tour Eiffel à Notre Dame
Fest-noz pour ces dames sur le trottoir, le cœur en larmes
Les années sont passées comme le métropolitain
Et rien n’a changé à part les murs avec le papier peint
Mais certains vieux ont toujours des difficultés
Difficile de s’intégrer pour les piliers d’communautés
Avoir la terre natale qui coule dans les veines

Paris (=“Paname“) ist eine Unbekannte, die Hoffnung auf ein anderes Leben verspricht. Bereit, ein altes Leben aufzugeben und sich den Regeln der Großstadt zu unterwerfen, machen sich Leute auf richtung Paris. Es gibt Schwierigkeiten, sich zu integrieren, doch der Autor zeigt durchaus positve Seiten des Lebens in der Stadt jenseits der touristischen Attraktionen.
Es gibt die Möglichkeit, seine eigene Kultur aufrecht zu erhalten oder sie zu finden, wenn man zu der zweiten Generation gehört. So ist Paris eine Mischung aus Kulturen.
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Das harte Leben

Neben allen Möglichkeiten und Versprechen, die Paris bietet, gibt es auch die andere Seite des Glücks. In „Né dans les rues de Paris“ erzählt Pierpoljak die Geschichte eines Kriminellen, eines Jugendlichen, der in die harte Ausbildung der Stadt geht.
Wie eine unüberwindbare Mauer erscheinen die Schranken zwischen den Gesellschaftsschichten, zwischen arm und reich, zwischen Vorstadt und den schicken Vierteln.

Né dans les rues de Paris
A l’ombre de vos lumières
Pour moi jamais elles ne s’éclairent

Menschen wie er drohen in der Anonymität der Großstadt zu verschwinden. Obwohl Paris das ultimative Zentrum des Landes ist, Mittelpunkt aller Straßen, Schienennetze und sonstiger Wege, gilt diese Möglichkeit zur Mobilität nicht allen, besonders nicht denen, die kein Geld haben:

En guerre avec la reuteupeu
En guerre avec la seuneuceufeu
Né dans les rues de Paris
Désolé si j’ai grandi

So fallen diese Leute durch ein Raster, sie werden nicht automatisch in ein Wertesystem übernommen, wie man es gewohnt ist. Sich ohne wahre Identität durchzuschlagen ist in der Stadt besonders hart. Man hat nicht automatisch einen Namen, der für etwas steht, man ist unbekannt. Dies ist eine typische Seite der Großstadt, wie auch Paris eine ist. Sie ziehen Menschen an, die dann aber für sich alleine sind.

Désolé si j’ai grandi
A la dure comme on dit
Né dans les rues de Paris

http://lastfm.spiegel.de/music/Pierpoljak/_/Né+dans+les+Rues+de+Paris?autostart
paroles.net/chanson/25789.1

Ganz richtig,Avonlea!Wir Franzosen,leben in einem überzentralisierten Lande,dessen Hauptstadt zugleich die Rolle des Herzens und die des Gehirns im menschlichen Körper spielt,was von den übrigen Franzosen,ich meine den Nichtparisern oft als bedrückend empfunden werden kann. In den vergangenen Jahrhunderten mussten Künstler(Musiker,Dichter,Schriftsteller) und sogar Wissenschaftler ,die sich einen Namen machen wollten,in die Hauptstadt.Wir haben dafür einen Ausdruck,den ich persönlich sehr aufschlußreich und lustig finde:"On monte à Paris(wortwörtlich;man „steigt“ nach Paris hinüber),als ob sich Paris ganz oben befände,und das restliche Frankreich ganz unten! :wink:
Zum Glück ändert sich das alles langsam und immer mehr Leute bekennen sich zu ihrer regionalen Erbschaft.
Die Chansons,die Du in Deinem Referat erwähnst(Montand,Ferré,Ulmer…) sind,meiner Ansicht nach,keine Chansons für Touristen und gehören einfach zu unserem Kulturerbe.(Ich habe persönlich eine Vorliebe fürs Lied;„Paris au mois d’aout“,gesungen von Charles Aznavour),denn nur im Monat August kann man in Paris ruhig durch die Straßen bummeln,da die meisten Einwohner auf Sommerurlaub sind.)
Hier das Lied:

Es gibt aber auch eine Menge Chansons,die von der schweren historischen Vergangenheit der Stadt und ihren sozialen Kämpfen zeugen,wie zum Beispiel ,das Lied „La semaine sanglante/die blutige Woche“,über die Repression gegen die Pariser Kommune(1871),oder „La Commune n’est pas morte/die Kommune ist nicht tot.“

Die beiden Chansonsarten ergänzen sich,find ich.

Hier eine Liste der Chansons über Paris in chronologischer Reihenfolge;

Bemerkenswert ist das Zitat vom amerikanischen Komponisten George Gerschwin oben auf der Seite:

„Es gibt nur zwei mögliche Themen für Lieder;die Liebe und Paris.“

:wink:

Das finde ich ein sehr interessantes Zitat. Aber wieso ist das so? Es birgt schon etwas Wahrheit in sich, wie ich das so beobachten kann, wobei sicher ein Unterschied gemacht werden muss zwischen dem, was man in Deutschland und sonst außerhalb Frankreichs als Chanson bezeichnet und was es eigentlich heißt.
Wenn von französischen Chansons die Rede ist, dann denkt man an schöne, warme Musik über die Liebe oder halt Paris. Dem verwandt sein könnte eventuell das Genre der alten Schlager.
Eigentlich heißt Chanson doch aber auch einfach nur Lied. Une chanson rock, une chanson pop etc., und die haben meiner Ansicht nach wenig mit dem Chanson der Marke Dutronc oder Aznavour zu tun.

Dass Paris im August ziemlich leer sein muss, daran hatte ich nicht gar nicht gedacht. Ist das wirklich so? Es wäre noch eine Seite von Paris, die diese Stadt von wahrscheinlich vielen anderen in Europa unterscheidet.

Ich habe noch ein Lied rausgesucht, das sehr gut zu „Il est cinq heures, Paris s’éveille“ (Jacques Dutronc)passt, denn es ist das genaue Gegenteil davon.
„J’aime plus Paris“ ist auch noch ausgerechnet von Thomas Dutronc, seinem Sohn.
Es kommt eine Sehnsucht zur Flucht aus der Stadt zum Ausdruck, nach dem Meer und nach Stille. Auch ist die Anonymität der Großstadt wieder Thema, genauso wie die Hektik der arbeitenden Menschen:

j’aime plus paris
on court partout ca m’ennuie
je vois trop de gens,
je me fous de leur vie
j’ai pas le temps,
je suis si bien dans mon lit

Natürlich gibt es allerhand Anspielungen auf „Paris s’éveille“:

il est 5 hors, paris s’endort

ist die auffälligste Textzeile, doch auch das hier ist ein Gegensatz:

je vois trop de gens,
je me fous de leur vie

Denn während Jacques Dutronc von all den Menschen singt, die Paris zu einem Mosaik machen und ihr Leben morgens um fünf Uhr beleuchtet, geht es jetzt um Gleichgültigkeit dem gegenüber.
So wird insgesamt das Leben in Paris entromantisiert, wenn es das Wort gibt.
Es ist möglich, dass in dem Lied die Sichtweise der zweiten Generation der Einwanderer deutlich wird, auch in Hinblick darauf, dass hier der Sohn diesen Song geschrieben hat. Das ist aber nur so eine Hypothese… :wink:

Musikalisch ist es eher beschwingt, fast fröhlich mit dem schönen Rhythmus der Gitarren und somit angelehnt an „das Original“.
Ich mag dieses Lied, sowohl vom Text her als auch von der Musik.

Text
Musik

Ja, das ist so, es ist unglaublich. Man findet sogar einen Parkplatz da, wo man möchte! Es stimmt, so etwas gibt es weder in London noch in Berlin, nicht mal im heißen Madrid oder Lissabon. :open_mouth:

Juliette Greco hat Paris auch sehr schön besungen!!! :smiley:

Hier das Lied:„Sous le ciel de Paris“(mit frz.Untertiteln.);

:wink:

hier die Version von Edith Piaf
youtube.com/watch?v=9nXCgwU8keI
mit passendem Video :smiley:

Für Lieder über Paris kann ich folgendes empfehelen:

  • die Werke von Piaf. Sie ist vielleicht die, die Paris am häufigsten gesungen hat. Auch wenn Paris nicht immer klar genannt wird, ist die Stadt oft da in den Liedern

  • das Album Entre Deux von Patrick Bruel: es sind Covers von älteren Liedern (von der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts etwa), nicht nur über Paris, doch ganz viele Lieder Lieder sind über Paris:
    Ménilmontant
    Paris je t’aime d’amour
    A Paris dans chaque faubourg
    La romance de Paris

    (ich weiss auch nicht unbedingt, wer diese Lieder urspünglich interpretiert hat… :blush: )
    Was Mon amant de Saint Jean betrifft, habe ich irgendwo gelesen, es ging urspünglich ums Saint Jean Viertel von Lyon, hätte aber wohl auch in Paris spielen können…

Ansonsten noch ein paar Ideen:

  • Paris von Yael Naim. Ich kann nicht sagen, welchen Eindruck es macht, weil es alles auf herbäisch ist… Eher nostalgisch, schätze ich!

  • La Bohème von Aznavour. Hier der Anfang:
    "Je vous parle d’un temps
    Que les moins de vingt ans
    Ne peuvent pas connaître
    Montmartre en ce temps-là
    Accrochait ses lilas
    Jusque sous nos fenêtres
    Et si l’humble garni
    Qui nous servait de nid
    Ne payait pas de mine
    C’est là qu’on s’est connus
    Moi qui criait famine
    Et toi qui posait nue

La bohème, la bohème
Ça voulait dire on est heureux
La bohème, la bohème
Nous ne mangions qu’un jour sur deux"

  • La Complainte des heures de pointe von Joe Dassin
    Das ist ein witziges Lied :wink:
    "Place des Fêtes on roule au pas,
    Place Clichy on roule au pas,
    La Bastille est assiégée
    Et la République est en danger.

Dans Paris à vélo on dépasse les autos,
À vélo dans Paris on dépasse les taxis.
Dans Paris à vélo on dépasse les autos,
À vélo dans Paris on dépasse les taxis.

L’agent voudrait se mettre au vert,
L’Opéra rêve de grand-père,
À Cambronne on a des mots,
Et à Austerlitz c’est Waterloo!

Dans Paris à vélo on dépasse les autos,
À vélo dans Paris on dépasse les taxis.
Dans Paris à vélo on dépasse les autos,
À vélo dans Paris on dépasse les taxis."

Der Text vom Vélo-Lied gefällt mir gut :wink:

Paris canaille, ein Lied von Leo Ferré, hier von Juliette Gréco gesungen:

Jacques Dutronc: „Paris s’éveille.“
http://www.youtube.com/watch?v=7vIEIdaHFQk

Camille: Paris
http://www.youtube.com/watch?v=0yE12-7E51w
:wink:

« La complainte de la butte », gehört zu meinen Lieblingsliedern. Wie der Titel es schon sagt, handelt es sich um ein Liebeslied in Montmartre. Einfach nur unbeschreiblich.

Die schöne Version von Mouloudji:
youtube.com/watch?v=7d3NY5ovzPY

Und die noch schönere Version von Patrick Bruel und Francis Cabrel (ich mag den Bruel nicht aber ich gebs zu, das Lied ist noch besser als das Original):
youtube.com/watch?v=jwljLqk95EA

Den hatten wir schon und seinen fils auch :wink:

Moin,

ich hätte auch noch einen Song von Yves Montand. Auch er besingt nicht Paris, sondern nur die grands boulevards. Weil er aber auch davon singt, bei Citroen Dreher zu sein, besingt er auch indirekt Paris. Das Stammwerk von Citroen war am Quai de Javel, dort wo heute der Parc Andre Citroen ist. youtube.com/watch?v=kGkzsg4QC6Q

Wobei die sowas wie die Quintessenz von Paris sind, jedenfalls in der Belle Epoque :wink:

Grands Boulevards nennen die Hauptstädter jene Abfolge von Boulevards, die im Norden entstanden, als die Stadtmauer von Charles V im 17. Jh geschleift wurde. An der Stelle von zwei Toren wurden Triumphbögen errichtet: sie trennen seither „symbolisch“ die Dionysius*-Strasse (Rue Saint Denis) von der Dionysiusvorstadt-Strasse (Rue du Faubourg Saint Denis) bzw. die Martinstrasse (Rue Saint Martin) von der Martinsvorstadt-Strasse (Rue du Faubourg Saint Martin).

Im 19. Jahrhundert wird aus den Grands Boulevards die Ausgehmeile schlechthin. Hier gibts in der Nacht das erste Gaslicht, hier promenieren die edlen Damen, die galanten Herren der guten Gesellschaft, hier sind die grossen Cafés, hier sind die grossen Warenhäuser (am Boulevard Haussmann, strenggenommen in der Verlängerung der „Grands Boulevards“: Printemps, Lafayette). Hier sind die Musiksäle, bald auch die Kinos etc… von diesem Fest der Sinnesfreuden und Grosstadtgetümmel par excellence, das auch der kleine Dreher von Citroen wenigstens bestaunen darf, singt Montand: „ainsi, dès le travail fini, je file entre la porte Saint Denis et le Boulevard des Italiens

Noch heute übrigens eine - völlig überteuerte - Ausgehmeile (Grand Rex, Hardrock Café, Musée Grevin etc). Sehenswert sind auch die gedeckten Einkaufspassagen in den Querstrassen.

paris1900.lartnouveau.com/paris0 … evards.htm

Was die Werke von Citroen betrifft: Der Park dersich jetzt am alten Hauptsitz befindet, ist auf alle Fälle einen Besuch wert. Man muss sich allerdings vorne rechts bis in die gelben, grünen etc. Gärten wagen, um die Schönheit der inszenierten „Natürlichkeit“ voll zu ermessen! :smiley:

Ab der Jahrhundertwende verlagerte sich übrigens ein Teil der Automobilindustrie in den Nord(osten), in die Banlieue zwischen Clichy und Saint Denis, die damals noch das rechte Proletarierbewusstsein pflegte und tiefrot dh. streng kommunistisch organisiert war. Das Werk von Citroen in Saint Ouen ist soviel ich weiss heute denkmalgeschützt.

*Erster Bischof von Paris, jener mit dem Kopf unter dem Arm :open_mouth:

1838 komponierte Johann Strauss Vater den „Paris Walzer“.

Kleine Überraschung bei ungefähr 4 . 40

http://www.youtube.com/watch?v=eU6cJbUBd28

:wink:

Hier ein Lied des kürzlich verstorbenen Mano Solo

Allô Paris

Et là debout sur le trottoir
Comme chaque soir je te raconte
L’histoire des larmes de rue
Dans les bars qui puent les regards moisis
Et les corps meurtris
Allô Paris tout est fini
Et putain Je suis fatigué
J’aurais voulu quelque chose de bien
J’aurais voulu que tu me dises viens
Allô Paris tout est fini
Tu m’as tout pris même l’envie
Tu ne te souviens plus de rien
Tu oublies un peu plus chaque matin
Ta mémoire coule le long des trottoirs
En noyant mon désir dérisoire
J’aurais voulu tout est fini
J’aurais voulu
Tout est foutu
Allô paris
J’aurais voulu