Je suis sick of this shit

Den Titel dieses Beitrags verdanke ich dem portugiesischen Fußballspieler Cristiano Ronaldo , der sich über den Terroranschlag in Nizza so äußert.
Viele hierzulande und auch in der ganzen Welt sind „sick of this shit“. Wann hört diese dumme fanatische mörderische Welle auf ?

Das erste, was ich morgens immer mache, ist das Radio einschalten und NDR Info hören, zum langsamen Wachwerden und zur Info, was über Nacht passiert ist. Und das war ja in der letzten Zeit arg viel. Nur heute nicht. Da bin ich einfach aus dem Bett gehüpft, endlich Freitag und schnell zur Arbeit, damit man früh Feierabend machen kann. Dann kam ich ins Büro und mein Kollege fragte gleich: « Und, was hältst du von Nizza? » « Wie, ist da was passiert? » Es dauerte zwei Sekunden, bis er berichtete, aber ich wusste es schon in diesen zwei Sekunden. Naturkatastrophen, Unfälle, Brände - all das ist so unfassbar unwahrscheinlich geworden, wenn man in dieser Zeit « Breaking News » hört. Man kann fast sicher sein, dass wenn irgendwo « etwas passiert ist », es sich um einen Anschlag handelt.

Dabei ist es ganz egal, ob das auf die Kappe des Islamismus oder eines gestörten Amokläufers geht oder nicht, es macht keinen Unterschied. Massenmord ist Massenmord und das Schlimmste: Was will man dagegen machen? Eine solche Veranstaltung wie gestern ist gut abgesichert, aber Irre finden immer einen Weg. Man hat vielleicht das Ausmaß begrenzen können, aber nicht den Anschlag selber.

Ich gestehe ein, dass ich nach einem wiederholten Ereignis wie diesem die Grundsorge eines Großteils der Bevölkerung verstehen kann, die zu extremen Maßnahmen greifen möchte, um das Land zu schützen. Nicht, dass Extremismus helfen könnte, aber in der ganzen Wut und Fassungslosigkeit und dem Vorführen des Scheiterns jeglicher Schutzmaßnahmen, kann ich nachvollziehen, dass man sich ein altes Frankreich zurückwünscht. Fragt sich natürlich, wie alt…

Vor allem: Was will man denn noch machen? Sozialpädagogen in die HLM schicken? Jobs für Kleinkriminelle mit Drogenkarriere schaffen, während junge Akademiker weiter auf der Straße sitzen? Hass macht niemals Halt, auch nicht wenn man genug zu essen und einen großen Fernseher hat. Der Attentäter von gestern war ja in Lohn und Brot und eine Familie hatte er auch. Je mehr Anschläge es gibt, desto ungreifbarer ist das Täterprofil im Allgemeinen doch. Was in den meisten Fällen dann geblieben ist: Die nordafrikanische Herkunft der Eltern und ein Leben in den Vororten. Wie will man da ansetzen? Das erscheint mir hoffnungslos. Das Wort « Parallelgesellschaft » ist verpönt, aber passt es nicht doch?

Ich liebe Nizza und ich wünsche mir ein unbeschwertes Frankreichs zurück. Ob wir das nochmal sehen werden? Da kann man sich nur anschließen: Je suis sick of this shit.

Ach, die praktische Banlieue-Theorie. Sehr beliebt im deutschsprachigen Raum. Der Frankreich-Korrespondent vom Standard schreibt nur darüber, wenn etwas in Frankreich passiert. Ausschreitungen bei einer Demo, Terroranschlag, Unwetter, Pestepidemie im Mittelalter: die „Banlieue-Kids“ sind immer Schuld! Eins gebe ich aber zu: es ist einfacher ihnen die Schuld zuzuschieben, als sich mit einer viel komplexeren Situation auseinanderzusetzen. Und die Banlieue-Jugend hat schon 2 Vorteile: sie sind als Böse schon weltweit berühmt und haben keinen Zugang zu den Medien, um sich zu verteidigen.

Zuerst muss man daran erinnern, dass die Vororte/Banlieues soziologisch keine Einheit bilden. Es gibt sehr reiche sowie sehr arme Vororte. Ein „Leben in den Vororten“ hat also keinen Sinn. Es ist genauso, als würde man sagen „ein Leben in einer urbanisierten Gegend.“ Sarkozy kommt auch aus einem Vorort… hat aber sicher kein schweres Leben dort gehabt…

Zweitens braucht man nur kurz sich über das Leben der Attentäter zu informieren, um zu sehen, dass das Bild des typischen französischen „Banlieue-Kids“ meistens nicht passt. Die Gruppe des 13. Novembers ist ein gutes Beispiel: fast keiner von den Tätern war in Frankreich aufgewachsen. Und auch diejenigen, die in Frankreich und in einem armen Vorort lebten, passen nicht ins Profil: Abitur, Festanstellung, Einzelunternehmer… Siehe auch die StudentInnen (oft -innen) aus dem Mittelschicht (egal ob aus Vorort oder nicht, ob nordafrikaner oder nicht), die eines Tages einfach so nach Syrien abbrechen… Siehe auch Maxime Hauchard, waschechter Franzose aus einer normandischen Kleinstadt und heute Henker des Islamischen „Staates“, oder Fabien Clain aus la Réunion, in Alençon aufgewachsen und heute hoch in der Hierarchie des IS…

Es ist offensichtlich, dass die Terroristen geographisch überall und soziologisch in jedem Milieu rekrutieren können. Sich auf die „banlieues“ zu beschränken ist gefährlich, weil man damit 90% der Terroristen verfehlt. Hätten wir vor November 2015 das Problem der „Banlieues“ gelöst, würden noch 7 von den 9 Selbstmordattentätern angriffsbereit stehen… Von den 3 des Januars 2015 entspricht eigentlich auch nur einer wirklich dem traditionellen Bild des „Banlieue-Kids“.

Die Lösung, wenn es eine gibt, muss weit über die „Banlieues“ hinausgehen…

Ich habe « HLM » geschrieben und weiß durchaus, was « banlieue » heißt.

Hab im Fernsehn einige Zeugnisse von Menschen gehört , die den Täter kannten ; der Mann besuchte die Moschee nicht , aß Schweinefleisch und trank Bier.Seine Lebensgefährtin hatte ihn verlassen , weil er gewalttätig geworden war.
Innenminister sagt , der Mann sei sehr schnell radikal geworden ( il s’est radicalisé très rapidement.)
Was gehört in dem Fall zur Soziologie …und was zur Psychiatrie ?
Hab persönlich wirklich keine Ahnung.

Was die Medien nach den Greultaten von durchgeknallten Spinnern abziehen finde ich auch zum kotzen !
Und die Mörder sollten NAMENLOS bleiben !
:frowning:

Unter dem Namen vom « so genannten Islamtischen Staaten » verstecken sich immer mehr Leute, die tatsächlich nur echter Blindgänger sind. Ich glaube, Begründungen wie Radikalisierung und Islam sind irreführend.
Meiner Meinung nach, sei die einzige Theorie, dass die Type dieser Art wahre Psychopathen geworden seien, weil sie glauben, dass sie nichts mehr zu verlieren haben.
Im Fall des Nizza- Terroranschlages, laut der Pressemitteilung, sei der Mörder schon so gewalttätig, dass seine Frau ihm verlassen hatte, und dass er seine Arbeit als Auslieferer verloren hatte. Außerdem sei er keinesfalls echter Moscheengänger
Das Problem ist, solche Type von Mördern sind eigentlich was mörderische Organisationen wie Al-qaida und jetzt der so genannte IS seit langem gesucht hatten. Sie brauchen nicht mehr, stark bewaffnete und trainierte Kamikaze-Mörder. Die Waffen kosten viel Geld und das Organisieren eines Terroranschlages viele Zeit und Mittäterschaft. Kurz gesagt, es ist für die IS-Terroristen günstiger geworden, Amokläufer indirekt zu benutzen, um unschuldige Leute zu töten. Ich fürchte, dieser Anschlag gehört zu einer neuen Form von Kriminalität, die sehr schwierig zu bekämpfen ist.

Nach den neusten Informationen über den Mörder, scheint es, dass er Sorgfalt den Terroranschlag vorbereitet hätte. Aber meine Meinung ist nicht geändert. Er war ein Psychopather, der von einem Alkoholtrinker und Frauenhelden zu einem IS-Terroristen geworden ist. Außerdem gibt es jetzt eine Gefahr, eine Falle, in der immer Leute durch den Internet und so genannten sozialen Netzwerke geraten sind, das heißt die Verschwörungstheorie. Zwar sind die Institutionen und unsere Gesellschaft nicht perfekt, aber diese Verschwörung in der alle Politiker und alle öffentlichen Massenmedien schlecht und korrupt seien, ist gefährlicher. Das ist eigentliche das bevorzugte Mittel, dass die IS-Terroristen in ihre Propaganda benützen. Die Welt besteht nicht aus dem Bösen und dem Guten und die Terroristen sind darüber gezeugt, dass sie als Martyrien das Gute verteidigen ???

Die Hauptsache ist, informiert durch die richtigen und anerkannten Quellen zu bleiben und seine eigene Meinung durch diese verschiedenen Quellen zu konfrontieren. Darüber hinaus ist es wesentlich, unser normales Leben mit mehr Solidarität und Aufmerksamkeit fortzusetzen.

Das kann ich nicht erklären, aber unten den verstorbenen Opfern habe ich das Gesicht eines Mädchen im Gedanken. Vielleicht weil sie das Deutschland, das ich gern habe vertritt. Eine schöne Abiturientin, dessen Vorname Silan war
. Ein 19-jâhriges Mädchen, die zwar einen türkischen Passport besaß aber die in Deutschland geboren und aufgewachsen worden war. Kurz und einfach gesagt eine Berlinerin, die von einer ärztlichen Laufbahn in ihrem Heimatland - Deutschland träumtete.

Ja , selbstverständlich wie ihr wie die meisten Leute in der ganzen Welt habe ich diese Terroranschläge satt. Jedoch befürchte ich , wir sollen mit solcher Gefahr seit langem leben und daran gewohnt werden weil das Leben weiter gehen soll.

Bonjour
Eine Polizistin sollte die Anwesenheit einer bestimmten Polizei an dem Abend in Nizza bestätigen.
Das verweigerte sie aber und daraufhin wurde sie aufgefordert einen nichtschreibgeschützen Bericht an den Vorgesetzten zu senden.
Tage später wurde sie aufgefordert 6 Aufnahmen von Kameras zu löschen.
Das riecht aber seltsam… :angry:

Vielleicht wisst Ihr schon mehr

Grüße
Balu

lemonde.fr/police-justice/ar … 53578.html
Diese Polizistin ist nicht irgendwelche Polizistin: Es handelt sich um die Leiterin des Führungszentrums der Stadtpolizei (CSU). Politisch steht sie dem Metropole-Präsidenten Estrosi sehr nah und vertritt dessen Stellungnahme.

… uns Estrosi und Sarko sind dicke Freunde.

Zwar waren die Sicherheitsmaßnahmen nicht genügend und die Bevölkerung von Nizza hat Recht auf wahren Erklärungen. Aber ich befürchte, einige haben verloren, dass das Hauptziel die Bekämpfung gegen Terrorismus und nicht gegen der amtierenden Regierung ist.
Es scheint, dass die Bewohner von Nizza diesen Kleinkrieg zwischen den lokalen Behörden ,dem Innenministerium und der Opposition sehr unwürdig finden würden. Ich denke nicht, Herr Sarkozy bessere Ergebnisse gehabt hätte, wenn seine Partei an der Spitzt der Regierung gewesen wäre. Seine Vorschläge klingen nur wie ein populistisches Lerchenspiegel … Ernst gesagt bin ich der Meinung der Einwohner von Nizza und habe es mit der politischen Instrumentalisierung der Terroranschläge satt.
Hut ab für diese mutige junge Polizistin, die ihre Pflicht erfüllt hat, indem sie die Fälschung enthüllt hatte. Jedoch kann die Polizei weder zugleich überall sein und oder mit Wahrsagern arbeiten…

Terroranschlag in ROUEN - In einer Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray, in der Nähe von Rouen wurde ein Priester ermordet. Die beiden Angreifer wurden von Polizisten erschossen, und hätten vorher islamistisches Gebrüll geäußert.

Pressemitteilung auf Französisch

Titel des Fadens :

Ich finde diese Scheisse echt zum kotzen !!! :imp:

Presseberichte auf Deutsch :

Bonjour
Nur mal so:
Wenn der LKW in Nizza mit einem Personenauffahrschutz ausgerüstet gewesen wäre…
Ist aber bestimmt zu teuer :imp:
In Deutschland werden alle LKW ab Bj.2014 mit einem Auffahrschutz ausgerüstet.
Nützt aber z.Zt. wenig wenn bei uns in einer Nacht 4 LKW in Stauenden fahren…mit 9 Toten ( alles zeitlich getrennte Unfälle…)
Am Gotthardtunnel letztens das gleiche… :imp:

Balu