Rémi Gaillard, Komiker und Internetstar

  1. Mai 2002, Finale des Coupe de France. Der FC Lorient siegt, die Mannschaft feiert, stemmt den Pokal in die Höhe, rennt übers Feld, verfolgt von einem Blitzlichtgewitter. Mitten drin ein Mann in einem übergroßen Shirt der Mannschaft, der besonders überschwänglich jubelt und sich immer wieder dicht an den Pokal drängt, auf jedes Foto will und dem Präsidenten Jacques Chirac übermütig die Hand entgegenstreckt. Der lächelt, greift zu und gratuliert zum Pokalgewinn. Keiner weiß, wer jener Spieler eigentlich ist, aber Autogramm ist Autogramm, denken sich die Fans. Und Siegerinterview ist Siegerinterview, denkt sich das Fernsehen.

  2. Juli 2002, Volleyballländerspiel Frankreichs. Die Hymne läuft, die Spieler schauen ernst, kriegen die Zähne nicht auseinander oder summen höchstens mit. So wie das eben ist im Sport beim Singen. Nur einen hält mangelndes Talent nicht vom lautstarken, schiefen Singen ab, während Eurosport live voll drauf hält: Es ist jener « Spieler » des FC Lorient und er trägt ein Volleyballtrikot der Nationalmannschaft und wird Sekunden nach Ende der Hymne von der Security vom Platz geholt. Seine Personalien brauchen gar nicht mehr festgestellt werden, er ist mittlerweile bekannt genug: Rémi Gaillard. Gaillard, sein Künstlername, heißt « Witzbold » und er gibt sich alle Mühe, ihm Ehre zu machen.

Der 35-Jährige aus Montpelllier macht das, was sich alle wünschen, aber keiner wagen würde. Nicht nur bei Sportveranstaltungen stürmt er gerne aufs Feld und mischt sich meistens verblüffend unbemerkt unter die Sportler, er inszeniert auch allerhand anderer Sketche mit versteckter Kamera und stellt sie ins Internet. Sein Motto heißt nicht umsonst « C’est en faisant n’importe quoi qu’on devient n’importe qui » (Wenn man irgendetwas tut, wird man irgendwer). Absolut ohne Hemmungen betritt er im Rennoverall einen Supermarkt, schnappt sich eine Flasche Champagner, stellt sich auf das Förderband und feiert seinen Sieg. Oder er leiht sich ein Kart, verkleidet sich als Super Mario und lässt auf seinem Parcours Obst fallen um seine Gegner, meist die Polizei, abzuhängen wie einer, der zu viel Videospiele spielt. Die meisten seiner Filme dreht er in der Umgebung seiner Heimatstadt Montpellier. So erschien er dort auch schonmal an der Place de la Comédie im Papstgewand und spendete den verblüfften Passanten seinen Segen. Also aufgepasst, liebe Südfrankreichurlauber: Sollte euch am Strand mal jemand in voller Wintersportmontur begegnen, der an einer Düne Abfahrt trainiert, wundert euch nicht! :smiley:

Seine Ideen brachten Gaillard sogar einen Werbeverrtag für Orangina ein. Aber die Werbesport sind nicht irgendwelche, wo er in die Kamera grinst und den Leuten sagt, wie gut die Brause schmeckt. Nein, das muss schon ein besonderer Spot sein! In die RTL2-News in Deutschland hat er es auch schon geschafft.
Es ist nicht überliefert, ob er in den « Schaffenspausen », die manchmal entstehen, tatsächlich im Gefängnis sitzt oder nicht. :wink:

Seine Homepage mit allen Videos:
nimportequi.com/de/

Hier eine Videoauswahl:
Volleyball-Länderspiel
Fußball: Coupe de France
Wintersport in Südfrankreich
Tour de France für jeden!
Mario Kart
Bei der Wahl zum Mister Universe
Mondlandung auf dem Golfplatz
Anleitung zum Gratis-Essen bei McDonalds

Ich habe ihn in der Eurosport Sendung Watts gesehen und er hatte auch eine Sendung dort.Sehr zum Lachen.

:laughing: :laughing: :laughing: Und wieviel haben den McDonaldtrick schon erfolgreich ausprobiert?

ich finde auch stark,was er macht.nur mache spots grenzen an mutwilliger radale,das ist dann nicht mehr lustig.
n’importe quoi,achtung wird auch oft als singemäss,blödsinn,quatsch oder unfug benutzt und überstezt :wink:
c’est vraiment n’importe quoi :laughing: :laughing:

Angeblich soll das nicht mehr gehen, man kriegt wahrscheinlich einen Zettel oder sowas, den man dann am Fressschalter vorlegen muss. Er war somit sicher nicht der Einzige, der sich umsonst bedient hat.