Spanisch versus Französisch

In meiner Schule gab’s nur Englisch und Deutsch.
Die meisten Schüler wählten Englisch als erste Fremdsprache und Deutsch als zweite.
Ein paar Jahre , bevor ich in die Rente ging, wurde, unter Druck der Eltern, Spanisch als zweite Fremdsprache eingeführt. Mehrmals hab ich mich mit der jungen Kollegin unterhalten können, die Spanisch unterrichtete.Sie war verzweifelt; ihre Schüler lernten Vokabeln und Konjugation nicht und bekamen selbstverständlich sehr schlechte Noten.
Persönich hab’ich Spanisch als dritte Fremsprache im Lycée studiert. Hab nie gedacht , daß Spanisch besonders leicht ist.

Wer als 15jähriger englisch braucht bzw. gebraucht hat? -Ich, schließlich kam man ja auch mit Kindern der « Besatzer » in Kontakt und manch einer durfte mit seinen Eltern in Royal British Legion.
Ok, relativierend muß ich wohl sagen das mein Kindergartenkumpel nen britischen Stiefvater hatte und von daher kann ich bis heute englisch besser reden als schreiben. :smiley:

Und französisch wollte ich schon immer lernen, kann es aber nach wie nicht so wie ich es können will, aber am 07.10. gehts weiter Richtung A2 in der UP. Französisch ist bestimmt nicht einfacher oder schwerer als spanisch, aber für mich deutlich schöner zu hören und zu sprechen :laughing: .

Die Spanier schreien für mich immer als wenn man auf spanisch nicht auch flüstern könnte, aber sie tun es einfach nicht. :frowning:

Was? Echt? :astonished:
Ich finde es gibt kein nuschelnderes Volk als die Spanier. Ich habe es drei Jahre lang gelernt und verstehe trotzdem nur einen Bruchteil von dem Spanisch, das ich da manchmal höre. Selbst Italienisch lässt sich fast einweindfrei in einzelne Wörter und Sinneinheiten zerlegen, obwohl nie gelernt, nur Spanisch nicht. Was ist da bloß los auf der iberischen Halbinsel? :smiley:
Man sieht also, dass selbst von der Hörverstehensseite Spanisch nicht leichter ist als Französisch.

Ich finde schlimmstenfalls, dass die Spanier beim Sprechen „spucken“ (tharagotha), aber nicht nuscheln. Ansonsten sprechen Spanier im Gegensatz zu den Franzosen „silbenorientiert“ (has-ta-la-vis-ta), sind deshalb für Deutsche recht einfach zu verstehen, was man von den Weltmeistern der „Liaison“ weniger behaupten kann. (leesangfong, aenong), spanisch: los nin-jos, uun anjo) :smiley:

In puncto Weltmeisterschaft der Liaison stehen wir den Portugiesen gleich.

Stimme zu. :smiley: Und den nächsten Titel „gewinnt“ Brasilien. Die sind „noch schlimmer“ als die Portugiesen.

Nicht nur die Liaison ist ein Problem, sondern vor allem das Enchaînement. Pour elle → [Purell] oder sept amies → [ßettami].

Über einen Kommentar musste ich schon schmunzeln:

Wenn diese Schüler sich so irren, wie dieser Typ, ist ja kein Wunder, dass es so ist. Nur scheint der Typ zu vergessen, dass in Belgien, Kanada (und soooo viele Deutsche schwärmen davon!) und in der Schweiz, nur um diese Länder zu nennen, Französisch gesprochen wird… und in Afrika… usw. Und in dem größten Land Südamerikas wird nichtmal Spanisch gesprochen, sondern Portugiesisch… :unamused:

Über das Thema habe ich mich schon geäußert. Diesen Trend hab ich schon gemerkt und kann das nur bedauern.
Ich hatte auch Spanisch, ich wurde gezwungen. Und nein, liebe Deutschen, Spanisch ist nicht leichter, Subjuntivo ist da noch schlimmer und häufiger, und während das Passé simple kaum noch unterrichtet wird, wird das Indefinido immer noch gerne verwendet. Die Leute, die meinen, Spanisch sei leichter als Französisch, haben keine Ahnung. Aber wirklich KEINE.

Dass Spanisch mehr Sprecher hat ist das beliebteste Argument… ist aber nicht ganz richtig, weil wenn es so wäre, würden wir alle Chinesisch lernen… Außerdem, und es wurde schon gesagt, ist spanisch nur in Lateinamerika vertreten, und man kann nicht behaupten, dass die Beziehungen zw Deutschland und diesem Teil der Erde besonders eng sind (egal ob politisch, kulturell oder wirtschaftlich). Im Gegensatz zu 2 frzsprachigen Ländern (Frankreich und Schweiz).

Wenn man die Demographie glaubt, liegt die Zukunft Europas in Frankreich und die Zukunft der Welt in Afrika (das haben die Chinesen schon lange verstanden). Also sind Französischunterrichte eine gute Investition :smiley:

Sie haben in der Tat keine Ahnung.
Das ist aber nicht so wichtig, was das Entstehen dieser Meinung betrifft. Eine riesige Mehrheit von Sprachlernern egal welcher Sprache, egal in welchem Land, vergleicht erst einmal bewusst oder unbewusst die neue Sprache mit der eigenen. Elemente der neuen Sprache, die einem leicht fallen, werden schnell gelernt, alles was anders ist oder dessen Bedeutung man nur schwer erkennt, wird in der Hintergrund geschoben. Das Ziel der meisten Sprachlerner ist es, in der anderen Sprache (erst einmal) überleben zu können. Und hier ist der Einstieg ins Spanische erheblich leichter als der ins Französische. Und noch etwas: Falsches Spanisch ist meistens verständlich für den Spanier, falsches Französisch ist sehr oft unverständlich für Franzosen. Einfach ausgedrückt: Für Französisch muss man sich direkt am ersten Tag auf den Arsch setzen.

Genau. Das gleiche gilt für Italienisch : leichter Anfang, der eine Kommunikation in der Fremdsprache schnell ermöglicht. Aber je weiter man lernt, desto schwieriger es wird.
Meinem Eindruck nach gilt für frz das Gegenteil : schwerer Anfang, keine Kommunikation möglich auch nach Monaten. Aber, wenn ein gewisses Niveau erreicht wird, geht das Weiterlernen von selbst.

Die meisten Schüler kommen aber erst gar nicht so weit, dass sie ein solides Niveau erreichen und deshalb wird es für sie auch nicht einfacher.

Wenn es so ist, wie du sagst (was ich je länger ich darüber nachdenke, auch glaube), dass Spanisch einen leichteren Einstieg hat als das Französische, dann lässt sich dessen schwerer Stand auch leichter begründen. Die Schüler fangen das mit 11 oder 12 an zu lernen. Das ist aber genau die Phase, in der man langsam anfängt schludrig zu werden. Wo Mama nicht mehr die Hausaufgaben korrigiert, wo man einen eigenen PC kriegt und am Gymnasium neue Freunde trifft. Wenn Französisch einen schweren Einstieg hat, dann dauert es erfahrungsgemäß drei, eher vier Jahre, bis man halbwegs heile Sätze herausbekommt, aber da ist man schon 15/16. Wer hat es bis dahin geschafft, die eifrige Lernwilligkeit aus der Grundschule rüberzuretten und „das Loch“ zu überwinden? Nicht allzu viele.

Das heißt, wenn man den Stand des Französischen erhalten will, müsste man es die Schüler entweder früher lernen lassen, wie Englisch, oder man schiebt es ans Ende der Mittelstufe/in die Oberstufe, wo sich Schüler frei entscheiden können, ob sie das lernen wollen. Es ist möglich, dass man mit 17 eine andere Meinung vom angeblich verstaubten Frankreich hat als mit 12, wenn man es zwangsweise lernen muss.
Allerdings bin ich nicht gerade Fan davon, in der Grunzschule Fremdsprachen unterrichten zu lassen. Der Erfolg kommt mit sehr beschränkt vor, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass man die wichtigsten Inhalte der deutschen Grammatik überhaupt erst in der 5. Klasse lernt.

also ich finde DAS passt jetzt:

Es streiten sich ein Franzose, ein Engländer und ein Deutscher, wer die komplizierteste Sprache hat.

Der Franzose: „Mon dieux, natürlich wir Franzosen. Wir schreiben ‚Monsieur‘ und wir sagen ‚Musjö‘.“

Der Engländer: „Well, wir Briten erheben Anspruch auf den Titel, wir schreiben ‚Elevator‘ und sagen ‚Lift‘.“

Der Deutsche: "Das ist einfach, natürlich sind wir Deutschen die Sieger. Wir schreiben ‚Entschuldigen Sie bitte, ich habe Ihren letzten Satz nicht richtig verstanden, würden Sie so nett sein und den bitte wiederholen?‘ und wir sagen 'Hä?
:mrgreen:

(Nachwuchs? Ein kleiner Nic für Sarkozy…) bonjour-frankreich.com/forum … html#37552

:smiling_imp:

Warum dieses Konkurrenzdenken? Was ist wichtiger, welche Sprache ist komplizierter? Ich habe Französisch und Spanisch gelernt und finde für beide beruflich und privat immer wieder Anwendung. Könnte ich weder die eine noch die andere Sprache, würde es zumindest beruflich auch auf Englisch gehen. Meine Französischkenntnisse sind mir fürs Spanische eine sehr große Hilfe. Jede gesprochen Sprache, die man lernt, ist in meinen Augen sinnvoll. Ob sie nur in einem oder in vielen Ländern gesprochen wird.
Ich versuche z.B. Polnisch zu lernen, weil ich beruflich viel mit Polen zu tun hab. Dagegen ist jeder subjuntivo ein Witz! Aber klar, wer braucht schon Polnisch?! Sind aber auch unsere Nachbarn. Bei uns im Job ist vor allem die Kombination Englisch / Russisch hoch im Rennen. Wer beides gut kann, hat den Vertrag so gut wie in der Tasche.

Ich finde es schon legitim, mal darüber nachzudenken. Das macht man bei anderen Fächern doch auch. Welchen Leistungskurs nehme ich, wenn ich diese oder jene berufliche Richtung einschlagen will? Wähle ich Chemie oder Physik ab? Politik oder Geschichte? Natürlich fragt man sich dann nach der Nützlichkeit und diskutiert. Auch wenn das Ergebnis dann ist, dass es keinen Unterschied macht.

:arrow_right: Interview mit Eva Sabine Kuntz, Generalsekretärin des DFJW heute im Deutschlandradio Kultur
Da ging es um die Frage, warum Spanisch mehr nachgefragt wird und warum Franzöisch dennoch eine starke Lobby hat.

Die beiden schönsten Sprachen der Welt treten in Konkurenz zueinander.
Mir ist es beinahe egal. Ich konnte mich nie entschieiden und höre und spreche bis heute beides sehr gerne.

…lach das stimmt! Ich hatte allerdings mich damals zuerst für Spanisch entschieden in der Schule. Dann hatte ich auch ein paar solcher Spanischkkurse im Surfurlaub gemacht → surf-school-spain.com/de/act … surfurlaub . Damit konnte ich mein Spanisch problemlos halten.

Mein Französisch hingegen ist dank meiner Familie immer frisch.

Spanisch ist in den letzten Jahren in Deutschland und die in vielen anderen Ländern Europas zu einer reinen Modesprache geworden. Aber ich denke das ein sehr entscheidender Grund für Spanisch anstatt Französisch als zweite Fremdsprache neben Englisch ist einfach nur, dass Spanisch viel leichter zu erlernen ist als Französisch und wie man sich ja selber noch aus der Schulzeit kennt, will man doch so einfach wie möglich durchkommen. Ich spreche beide Sprachen und auch noch Portugiesisch und Italienisch. Und ich muss ganz ehrlich sagen, obwohl ich die französische Sprache sehr mag, dass mir der Gebrauch aller anderen romanischen Sprachen doch sehr viel leichter fällt.