franko-kanadische Musik

Noch eine franko-kanadische Band:

Karkwa kommen -natürlich- aus Montréal und machen seit 1998 zusammen Musik. Ein Jahr später haben sie nach dem Gewinn eines Nachwuchswettbewerbes eine Tour durch Frankreich gemacht, mit Hilfe des französisch-quebekanischen Jugendwerkes (schreibt man das wirlich so? Quebekanisch? Hm.).
2003, nach einigen Umformungen in der Band, erschien das erste Album Le pensionnat des établis, es folgte zwei Jahre später Les tremblements s’immobilisent und schließlich 2008 ihr bisher bestes und erfolgreichstes Album Le volume du vent. Auch Karkwa, deren Name zurückgeht auf das französische Wort « carquois », der Köcher, vorin man Pfeile reintut, erscheinen beim Label Audiogramm.

Vier Preis haben die jungen Musiker 2008 bei den kanadischen Victoires de la Musique bekommen, in den Kategorien Alternativ-Album des Jahres, Band des Jahres, Singer/Songwriter des Jahres und Bestes Musikvideo.
Das Quintett um den Sänger und Gitarristen Louis-Jean Cormier schreibt Songs, die recht dunkel sind, mit Themen wie Obdachlosigkeit, Winter, Kaltherzigkeit. es kommen viele verschiedene Intrumente zum Einsatz, man spielt vor allem mit dem Kontrast weich/hart, manchmal trifft eine krachende E-Gitarre auf die sehr sanfte Stimme des Sängers, manchmal ist der Text sehr dunkel und die Musik fast fröhlich. Für die Kompostion der Songs sind verschiedene Bandmitglieder verantwortlich, sodass viel Platz ist für die Kreativität aller.

Ein Lied ihres 2008er Albums ist « Le solstice », das die Vertonung eines hervorragenden Gedichts des kanadischen Lyrikers Pierre Nepveu ist. Hier findet sich auch die Zeile, die dem Album den Titel gegeben hat:

J’écrirai une page sur le bonheur
en craignant ses bruits de fond
en me méfiant de ses moiteurs
Je l’écrirai la nuit quand le ciel
gomme ses lignes des vie
et que les arbres éteints
haussent le volume du vent.

Neben diesem Lied sind die Highlights auf dem Album auch noch « Oublie pas », eine simple Geschichte, die aber musikalisch sehr schön umgesetzt wurde und mit Marie-Pierre Fournier noch eine Sängerin ins Boot holt, deren Stimme man auf diesem Album öfter hören kann, sowie der Opener « Le compteur » und das Lied, das die erste Single war: « Echapper au sort » und von einem Clochard handelt, der versucht den Winter zu überleben:

Banc de parc et bain public
caravane des chiens perdus
dans le plus droit des obliques
la descente ne se sent plus

Hin und wieder hört man die Besonderheiten des Kanadisch-Französischen, etwa wenn der Laut [ai] wie in « les mains » getrennt ausgesprochen wird oder wenn englische Worte übernommen werden: « faire shiner la façade ».

Links
Comic-Video zu « Oublie pas »
« Le solstice » live und akustisch
Das gezeichnete Video zu « Echapper au sort »
bei Myspace
Homepage

Wer sich für franko-kanadische Musik interessiert, wird auch hier fündig:

quebecpop.com/MenuPrincipal2.htm

« Will ein kanadische Musiker Erfolg haben und von seiner Musik leben, muss er nach Frankreich kommen oder Englisch singen. »

Da muss ich dir Recht geben. Es gibt einige hervorrragende Musiker aus Quebec, die frazösisch singen und meist nur in dieser Provinz bekannt sind, z. B. Daniel Lavoie oder Bruno Pelletier.

Ich find es sowieso schade, dass französische Musik allgemein hierzulande auf wenig Begeisterung stößt. Sogar spanische und italienische Musik findet mehr Anhänger als französische. :frowning: Und solche Schnulzesänger wie Ramazotti ganz gut ankommen. :sunglasses:

Ich möchte noch einen franko-kanadischen Musiker vorstellen:

Xavier Caféïne -natürlich wieder- aus Montréal.

Reichlich Pop kommt aus Kanada, anglo-kanadische (Arcade Fire, Weakerthans… und am Ende der Reihe Avril Lavigne und Brian Adams) also auch franko-kanadische (siehe oben). An Stromgitarren und knackigen Texten fehlt es aber vor allem auf der französischen Seite manchmal. Gut, dass es da Xavier Caféïne gibt, für die jüngere Generation. Der Montréaler ist neben in Kanada vor allem in Deutschland (einigermaßen) bekannt, und das kam so:

Vor ein paar Jahren veranstaltete der Jungedsender des NDR, N-Joy, in Kooperation mit dem Independant-Label Silversonic einen Musikwettbewerb, zu gewinnen gab es einen Plattenvertrag. Das war eher ein kleiner Wettbewerb, bei der Art von Musik muss sowas im Spätprogramm laufen, wenn die Masse nicht mehr zuhört sondern Fernseh guckt. Xavier Caféïne gewann einstimmig, und das ist ein Wunder. Immerhin geht es hier um französischsprachige Musik und die hat es in Deutschland sehr sehr schwer, wenn sie nicht von den ganz großen Künstlern kommt und Leute mittleren Alters als Zielgruppe hat. Silversonic zweifelte auch on air an dem Erfolg dieses Experiments, aber gewonnen ist gewonnen!

Caféïne, der grundsätzlich nur schwarz trägt, sich in einer Kajalstiftphase befindet und selbstverständlich tatoowiert ist, gewann mit dem Song La fin du monde. Er singt von den üblichen Punk-Themen, übt Gesellschaftskritik und erzählt Geschichten aus Montréal. Seiner Heimatstadt hat er auch einen Song gewidmet:

Montréal (Cette ville)
[i]C’est l’hiver, mais la neige et le froid
Ne font plus pleurer mes yeux
Depuis que j’ai le couer en porcelaine
J’ai vu un hirondelle et je l’ai pourchassée
Moi le chat, qui se bat dans les ruelles
J’ai pleuré après l’avoir dévorée

Cette ville va me rendre fou
Cette ville va me rendre complètement fou
Elle va me rendre complètement fou…[/i]

Im letzten Jahr erschien in Kanada sein zweits Soloalbum mit dem Titel « Bushido ». Ob das auch wieder in Deutschland veröffentlicht wird, steht noch nicht fest. Man kann das Album komplett hören auf seiner Homepage:
xaviercafeine.com/

Weitere Links:
Wikipedia in Englisch
Silversonic, links bei current artists findet man ihn
bei Myspace
Artikel bei voir.ca
Interview

Seitdem ich in Frankreich ihn

youtube.com/watch?v=hfStXXb3 … re=related

hörte, bin ich Fan!

youtube.com/watch?v=jdf9aqRk … re=related

Gilles Vigneault

Die oben schon portätierten Karkwa haben in Kanada im März ihr neues Album « Les chemins de verre »(« Die Glaswege ») (Das klingt stark nach einem Wortspiel mit chemins de fer, also Eisenbahnstrecke) veröffentlicht. Demnächst wird es wohl auch in Europa erscheinen.
Anhören kann man das komplette Album hier. Ich finde, es ist wieder sehr kreativ geworden. Ein schönes Spiel mit der Musik, Worten und Klängen.

Hier die Band; „Mes aïeux = meine Ahnen“ mit dem Lied „Dégénération“.(mit englischen Untertiteln.):

Die Worte;

:wink:

dieses video ist nicht verfügbar!
vielelicht muss ich erst 1000 km westwärts ziehen…

hier in der live version klappt es:

youtube.com/watch?v=Z1eUMVjwuAE

Ich mache weiter mit 3 Mädels aus der Pop-rock-Szene

Marie-Mai, 84 geboren, verliert die Star Académie 2003. [Aufpassen : Star Academy ist die französische Sendung. Star Académie die Quebekische… ^^]
Trotz ihrer Niederlage ist sie besonders erfolgreich. 10 von ihren 18 Singles (von 3 Alben) wurden n°1 in Québec. In Frankreich ist sie aber total unbekannt.

Il Faut Que Tu T’en Ailles (2004)
Qui Prendra Ma Place ? (2007)
C’est Moi (2009)

France D’Amour, 67 geboren. Großer Erfolg schon mit dem ersten Album 92 Animal, Goldene Schalplatte in Quebec. Insgesamt 7 Alben, alle in Französisch. Das nächste kommt Anfang nächsten Jahres, jedoch in Englisch.

Animal (1992)
Pourrons-Nous Jamais Etre Amis ? (2009, mit Steve Veilleux)

Andrée Watters, 83 geboren. Singt mit 15 in einem Musical und gewinnt nachher ein Singwettbewerb.
Hat bisher 3 Alben veröffentlicht. Sie komponiert auch für andere quebekische Künstler und übersetzt auch englische Lieder. Wikipedia schreibt, dass sie ein Lied von Justin Bieber übersetzt hat ^^

Si Exceptionnel
Minuit

Die 3 haben versucht, sich in Frankreich durchzusetzen, jedoch ohne Erfolg.

Ich habe ein bisschen von Andrée Watters gehört, weil sie 2005 glaube ich im Musikal von Bruno Pelletier « Dracula, Entre l’amour et la mort » Mina auftrat.

Vielleicht kennt ihr « Les Cowboys Fringants ». Ihre Musikrichtung ist Folk-Rock, oft festlich. Die Themen ihrer Texten sind vielfältig : manchmal engagiert (insbesondere für die Umweltschutz), sie handeln sich auch um das Schicksal der Leuten oder lustig sein. Der Schreibstil von ihrem Chansonsänger Jean-François Pauzé ist realistisch und berührend, ohne im Pathos zu fallen.

Seit 2004 haben sie einen grossen Erfolg in Europa (Frankreich, Schweiz und Belgien), wo sie manchmal Konzerte geben.

Einige Lieder :

Le gars d’la compagnie (über die Zerstörung der Wälder von Firmen) : Le Gars d'la Compagnie des Cowboys Fringants - YouTube

Plus rien (im selben Styl - eine Geschichte des letzten Mensch) : - YouTube

La tête haute (Zum Ehre eines Fans, das an den Folgen eines Krebs gestorben ist) : La Tete Haute : Les Cowboys Fringants [LIVE] Olympia - YouTube

Joyeux Calvaire ! (festlich) : - YouTube

Les Etoiles Filantes : - YouTube

Ein Künstler, der alte kanadische Chansons neu aufgenommen hat, ist Fred Pellerin. Der 35-Jährige hatte sich in Kanada vor allem als Schriftsteller einen Namen gemacht und für seine Erzählungen, die das Leben in seinem Dorf jenseits der frankokandischen Metropolen abbilden, einige wichtige Preise bekommen.

Zwei Musikalben hat der veröffentlicht, mit denen er zum Beispiel im letzten Jahr auch in Frankreich zu Gast war. Silence, das 2009 erschien, erreichte Platin-Status. Pellerins Ruhm gründet auf seiner Vielseitigkeit, er ist weder ein konventioneller Schriftsteller, noch ein Musiker, sondern steht eher in der alten Tradition der Barden. Er hat die Freude und den Schmerz, vor allem aber auch die Wehmut Québecs in der Stimme und passt so in die aktuelle Rennaissance des Folks.

Unter anderem präsentiert er eine neue, sehr schön dunkle Version von Gilles Richers und Marc Gélinas’ « Mommy » aus 1971. Ein Textausschnitt:

[i]Mommy mommy, I love you dearly
Please tell me how in french
My friends used to call me ?
Paule, Lise, Pierre, Jacques ou Louise
Groulx, Papineau, Gauthier
Fortin, Robichaud, Charbonneau

Mommy mommy, how come it’s not the same
Oh mommy mommy, what happened to my name
Oh mommy, tell me why it’s too late, too late
Much too late…[/i]

Auch « Quand vous mourrez de nos amours » von Gilles Vigneault, von dem zuvor unter anderem auch Rufus Wainwright eine Version geliefert hatte, nimmt er sich an. :arrow_right: Link

Links
Songschnipsel von Silence bei Amazon
Porträt auf der Internetseite seines Dorfes St.Élie-de-Caxton
Fernsehbeitrag, in dem das Album Silence vorgestellt wird. Und ja, das ist wirklich Französisch, was er spricht.
Bei Myspace
Homepage

Eine Band, die an eine Zeit vor vielen Jahrhunderten erinnert, als ganz Nordamerika vom Polarkreis bis Louisiana französisch sprach, ist Radio Radio. Hinter diesem Namen verbergen sich drei Rapper aus Nova Scotia, das heute und schon seit langer Zeit englischspachig ist. An der Baie Ste.Marie ganz im Westen der Halbinsel hat sich ein eigentümlicher Dialekt gehalten, der das älteste Französisch, das der entschwundenden Acadie, und das Englische mischt, der Chiacque.
Radio Radio machen seit zehn Jahren zusammen Musik, lange als Quartett mit Marc Comeau (Maleco) unter dem Namen Jacobus et Maleco. Eine EP und zwei Alben haben sie seither veröffentlicht, die letzte Platte war 2010 Belmundo Regal. Ihre Lieder heißen « Brume sous les streetlights » oder « Cliché hot » und sind durch ihre eigentümlich klingende Sprache Zeugnisse der schmerzvollen Geschichte Frankokanadas. Ein von Frankreich abgetretenes und von den Briten vertriebenes Volk, das seit vielen hundert Jahren auf sich gestellt ist und verbissen um die Rudimente seiner französischen Kultur kämpft. Die Sprache Radio Radios ist sowas wie die Narbe dessen und zugleich wieder einmal ein Beweis der Vielfalt von Sprache an der germanisch-romanischen Sprachgrenze jenseits von Europa.

Textauschnitt aus « Dekshoo »:
C’est qui qui veux du jello
Si ton sport c’est du vélo
Bien come on baby hello
Saute danse autour de la question
Marcher sur la hey ok
Jt’explique que ce icitte c’est un cirque
Jetset dans mon minivan
Dors dans un cot
J’ai ma case in case
Que ma case work pas
Head case in case
Que mon style work pas
Pennie loafer deck shoe
Garde a ça
Garde a ça
Garde a ça

Links
Français Acadien
Radio Radio bei Myspace
Webseite der Band
Französischer Wikipedia-Eintrag
Blog Nova Soctia: Kurz-Porträt (englisch)
Artikel vom 11.August 2011 in L’étoile
Präsentation von Jacobus et Maleco auf Radio3.Ca
Mehr Texte ihrer Songs zum Nachlesen und (versuchen zu) verstehen

Ich möchte euch noch eine Künstlerin ans Herz legen, die auch bei dem wirklich tollen Label Audiogram eine musikalische Heimat in Montréal gefunden hat.

Salomé Leclerc ist erst 25 und hat schon im letzten Jahr bei den Francofolies in Montréal gespielt, nachdem sie 2009 diverse angesehene Nachwuchspreise für ihr Lied « Je tomberai » bekommen hatte. Leclerc sieht sich in der amerikanischen Folk-Tradition, verleiht dieser Art von Musik aber durch französische Texte und ihre außergewöhnliche Stimme, die mal kratzig, mal glasklar sein kann, einen ganz neuen Klang. Ihre Songs verbreiten eine schaurig-düstere, aber auch schöne Stimmung, das Thema Natur ist der rote Faden, dem sie auch auf dem Plattencover Ausdruck verleiht. Man merkt Salomé Leclercs Musik an, dass sie schon mit 10 Jahren Schlagzeug gelernt hat, um gemeinsam mit ihrem Bruder AC/DC- und Metallica-Songs spielen zu können. Neben der mal akustischen, mal elektrischen Gitarre ist somit auch das Schlagzeug ein wichtiges Instrument ihrer Musik.

Ihr erstes Album, « Sous les Arbres » erschien im September 2011 und hätte sogar das Potential, den deutschen Indie-Fans zu gefallen, erinnern der Sound und die düster-schöne Stimmung ihrer Lieder doch an die hierzulande schon erfolgreichen Susanne Sundfør und Cherilyn MacNeil (Dear Reader).
Auf der Homepage von Audiogram kann man in 90-sekündigen Ausschnitten in das Album hereinhören. Anspieltipps: Partir ensemble, Sous les arbres, Dans la prairie.

Links
Albumausschnitte bei Audiogram
Homepage + geschenkter Song: Ne reviens pas
Artikel bei Cyberpresse.ca: Salomé Leclerc, jeune maturité
Bei Myspace
Auftritt bei den Francofolies 2010

Eine Anglokanadierin, die französisch singt der kanadischen Völkerverständigung und der Geschichte des Landes wegen? Hier ist sie:

Christine Fellows

2011 erschien ein Album, das halb englisch, halb französisch gesungen und einen Beitrag wert ist, weil es die kanadische Seele, Geschichte und die persönliche Geschichten von Personen des Landes umspannt. Femmes de chez nous.
Christine Fellows macht seit 1993 Musik, man hat sie auch schon auf Alben der Mountain Goats, Weakerthans und auf dem 2012er-Soloalbum von dessen Frontmann, John K. Samson (Provincial), mit dem sie zudem verheiratet ist, gehört. Beide sind tief verwurzelt in Winnipeg /Manitoba und versuchen diesen Ort in Musik und Text zu gießen.
Ausgangspunkt für das zweisprachige Album war Fellows halbjährige Arbeit im Musée de Saint-Boniface, das sich der französischen Seite von Manitoba widmet, das weit entfernt von Québec liegt. Heute leben etwa 51.000 Frankophone in der Provinz.
« Ich bin kein französischer Muttersprachler, aber ich habe einen Teil meiner Kindheit in Südfrankreich verbracht. Ich hatte eigentlich für ein paar Jahre kein Französisch gesprochen, so dass es toll war, darauf nun als ältere Person zurückzukommen, es war ein großartiges Experiment. Das Museum ist eines der ältesten frankokanadischen Einrichtungen in Winnipeg, so dass ich [das Album] einfach machen musste. »
Im Mittelpunkt stehen die Charaktere, die diesen Ort bevölkerten oder bevölkern. Kleinstadtleute, Nonnen, eine Dorfschönheit. Über allem schwebt die Stimmung eines von Schnee, Kälte, Sonnenarmut geprägten Kanada, das seine Schönheit und Kraft aus der Melancholie zieht.

Links
Wikipedia-Eintrag zu den Franco-Manitobains
Homepage mit Musikplayer oben rechts
Rezension in englisch
Interview
Englischer Wikipedia-Eintrag

Am 1. Mai erscheint in Kanada das neue Album von Tristan Malavoy bei Audiogram. Man kann Les éléments schon exklusiv und komplett anhören, wenn sich man in den Newsletter des Labels einträgt.
Malavoy ist übrigens mal so nebenbei der Chefredakteur der Wochenzeitung « Voir » und unterhält dort eine wöchentliche Kolumne über Philosphie, Politik, Literatur… Offenbar gibt es nichts, was er nicht kann. Stellen wir uns doch mal Helmut Markwort mit Gitarre im Arm am Mikrophon vor. Na? Eben. Allroundtalente gibt es bei uns nicht.
info.audiogram.com/lancement-tri … -elements/
tristanmalavoy.com/nouvelles.php
voir.ca/section/chroniques/mots-croises/

Éric Goulet: Les Chiens, Possession Simple, Monsieur Mono

Das erste Lied, das ich von seiner Band hörte, war « Bain dans les étoiles » und es trug mich weit fort in eine ruhige, friedliche Dunkelheit irgendwo am Rande des Polarkreises, wo man einfach nur in Himmel schaut nichts tut. Mir gefiel das schwere, volle Schlagzeug und die einfachen Akustikgitarren. Es hat lange gedauert, bis ich herausfand, dass das Lied von der Band Les Chiens stammt, und da wurde mir auch klar, dass der Bandname aus einem Zeitalter vor dem Internet stammte, denn Suchmaschinen konform ist er nicht gerade. Seit 1997 gibt es die Band um Éric Goulet, der ab Mitte der 80er bei der Band Posssion Simple spielte - hier das wohl bekannteste Lied Comme un cave Achtung, frühe Neunziger! :smiley: - und dann zusammen mit Les Chiens den kanadischen Alternative Rock prägte. Leider hat man von der Band seit 2007 nichts mehr gehört, als sie bei Audiogram eine - wie sie es nannten - Anthologie veröffentlichte, Le Long sentier , hier die Songschnipsel.
Éric Goulet hat danach unter dem Namen Monsieur Mono (Hörprobe:L’abattoir) zwei Soloalben veröffentlicht, die noch zurückgenommener klingen als Les Chiens und führte außerdem Regie bei Musikvideos zahlreicher kanadischer Musiker.
Amerikanische Indie-Musiker haben schon länger die Country-Musik für sich entdeckt. Ein bisschen überraschend zog Goulet da mit und veröffentlichte im November 2011 das Album Volume 1.
2013, zum 25-jährigen Jubiläum der Francofolies in Montréal, stand er mit seiner ersten Band Possession Simple auf der Bühne.

Les Chiens in der französischen Wikipedia
Goulet auf der Seite der Francofolies
bei Wikipedia

C-O-B-R-A!!!
Das Lied lief rauf und runter als ich drüben wohnte. Nicht das beste Lied, aber voller Erinnerungen!
Sie saß auch im Jury bei „La voix“.

Wie konnte ich nur diesen Thread übersehen!
Es passt also zeitlich perfekt, und erzähle euch von meinem derzeitigen Ohrwurm: die Band Les trois accords!
Die 1997 gegründete Band stammt aus Drummondville, einem Städchen zwischen Montréal und Québec. Seit ich ihr starkes Lied „Bamboula“ gehört habe, wusste ich es: diese Band ist verdammt cool. Ihre Texte sind äußerst lustig, die Übersetzung lohnt sich und der Akzent beim Singen fällt auf jeden Fall auf.
Anfang 2013 wurde das Album „J’aime ta grand mère“ veröffentlicht mit dem gleichnamigen Lied.
Sie sind gerade auf Frankreich-Tour: wie gerne wär ich da!

J’aime ta grand mère (Ich liebe deine Großmutter)
Bamboula
Je me touche dans le parc (Ich masturbiere im Park :laughing: )
Les amoureux qui s’aiment (Die Verliebte, die sich lieben)

Ich grabe den Thread aufgrund einer akuten Nostalgie aus…
Mitterweile könnte ich hunderte Musiker aus Québec vorstellen, doch einer gefällt mir seit meinem kurzen Aufenthalt in meiner « wahren » Heimat Ende April besonders gut: Louis-Jean Cormier

Der Front-Sänger der Band Karwa war bereits seit ein paar Jahren ziemlich bekannt, doch geniesst er die grosse Berühmtheit seit er Coach bei « La Voix » ist. 2012 veröffentlichte er, diesmal alleine, das Album « Le treizième étage » mit wunderbaren Liedern.
Wie bei - untertrieben - allen québécischen Sängern hört man den Akzent wirklich gut, jedoch sind seine poetischen Texten zum Verlieben schön. Und wie bei - untertrieben - allen Québecer, sieht er nicht schlecht aus.

Tout le monde en même temps (mein Lieblingslied)
Si tu reviens
Bull’s Eye

BonjourFrance:

Gerade mal reingehört, vielen Dank ich kannte ihn bisher noch nicht. Sehr entspannend mir gefällt allerdings der zweite Song fast noch ein bisschen besser als dein Liebling;)
Allen die nach neuer frankokanadischer Musik suchen, kann ich die Software werbung gelöscht,moderation empfehlen. Die Internetradio Datenbank dort lässt sich nach Länder und nach Sprache ordnen, ihr könnt also zuerst nach Kanada sortieren und dann nochmal französische Sprache einstellen. Ansonsten finde ich das nämlich gar nicht so einfach an passende Musik zu kommen.
Bis dahin :dance:

Ich mag Französisch chanson sehr

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